Quantcast
Channel: magazin_feature - MTB-News.de
Viewing all 5272 articles
Browse latest View live

Rio 2016: Nino Schurters Traum wird wahr

$
0
0
Titelbild3

Nino Schurter hat sich in überlegener Manier die lang ersehnte olympische Goldmedaille geholt. Der Schweizer setzte sich in der vorletzten Runde von seinem letzten Begleiter Jaroslav Kulhavy ab, der sich schlussendlich Silber sicherte. Bronze ging an den Spanier Carlos Coloma, der sich in einem packenden Finish gegen Maxime Marotte durchsetzen konnte. Manuel Fumic zeigte im olympischen Outdoorpark in Deodoro ein starkes Rennen und belegte am Ende Rang 13. In der ersten Runde riss dem Kirchheimer die Kette, weshalb er sich von ganz hinten wieder nach vorne kämpfen musste. Moritz Milatz erreichte das Ziel auf Rang 28.

Schurter gewinnt verdient Gold

Nino Schurter hat es geschafft. Endlich, wird sich der Schweizer wohl denken. Nach der damals etwas überraschenden Bronzemedaille 2008 in Peking, der unglücklich gewonnen silbernen in London, ist es nun die goldene für den Ausnahmeathleten. Schurter startete gut ins olympische XC-Rennen und setzte sich schon in der sehr kurzen Startrunde an die Spitze des circa 50-mannstarken Fahrerfeldes. Begleitet wurde der Eidgenosse unter anderem von Jaroslav Kulhavy und Peter Sagan. Der Slowake ging aus der letzten Startposition ins Rennen und erteilte allen Mountainbikern eine Lehrstunde, indem er sich innerhalb von einer Minute von Platz 50 auf Rang drei nach vorne schob. Der Straßenprofi machte zu diesem Zeitpunkt des Rennens bergauf und bergab einen sehr guten Eindruck, doch durch einen Vorderrad-Plattfuß in der ersten Runde platzen alle Medaillenträume des Radstars. Ein weiterer Defekt warf Sagen zusätzlich zurück – am Ende wurde er 35.

Doch nun zurück zur Spitze: Mit Schurter und Kulhavy waren zwei der „Großen Drei“ in der Spitze vertreten und hinterließen einen starken Eindruck. Der Dritte im Bunde, Julien Absalon, fand heute nicht wirklich in Tritt und konnte nie den Anschluss zu den Führenden herstellen. Schlussendlich wurde der französische Doppelolympiasieger auf Rang acht notiert.

Überraschend lange hielt der Spanier Carlos Coloma mit den beiden Stars der Szene mit, doch nach der Hälfte der Renndistanz musste er das Duo Schurter/Kulhavy ziehen lassen. Die Beiden harmonierten bis in die vorletzte Runde und bauten so ihren Vorsprung kontinuierlich auf den Bronzerang aus. In der sechsten von sieben zu fahrenden Runden machte Schurter dann aber ernst: Der Schweizer brachte aus einer technischen Abfahrt fünf bis zehn Meter Vorsprung mit und zog anschließend voll durch. Rasch vergrößerte sich der Abstand zwischen den beiden Dauerkontrahenten. Im folgenden Downhill kam Schurter zwar einmal kurz ins Straucheln, doch der amtierende Weltmeister hielt sich artistisch auf dem Rad und fuhr so souverän seiner ersten olympischen Goldmedaille entgegen. Ungefährdet und verdient feierte der Schweizer auf der Zielgerade seinen größten Triumph in seiner sportlich herausragenden Karriere.

# Gold für Nino! Der Schweizer gewinnt verdient in Rio. - Foto: Archiv

Genauso ungefährdet wie sich Schurter Gold sicherte, ging Silber an den Tschechen Jaroslav Kulhavy. Um den letzten verbliebenen Platz auf dem Podium wurde es allerdings noch einmal spannend: Maxime Marotte konnte auf Coloma aufschließen und es entwickelte sich ein packender Kampf um Bronze. Coloma machte in den letzten beiden Umläufen bergauf einen besseren Eindruck als der Franzose und fuhr sich immer wieder wenige Meter Vorsprung heraus, doch Marotte konnte im Downhill stets die Lücke wieder schließen. Am letzten Anstieg hinauf zum höchsten Punkt der Strecke waren die Kraftreserven des Spaniers dann aber doch entscheidend größer als die von Marotte, sodass sich Coloma in der Abfahrt nicht mehr einholen ließ und seinem sportlich größten Erfolg entgegen fuhr.

Fumic mit viel Pech, aber starkem Rennen

Aus deutscher Sicht verlief das Rennen mehr als unglücklich. Manuel Fumic startete ordentlich in seine vierten Olympischen Spiele, doch noch auf der ersten Runde riss bei dem Cannondale-Fahrer die Kette, sodass er erst einmal zum Laufen gezwungen wurde. Als Letzter nahm der Kirchheimer die Verfolgung wieder auf und bewies in den verbleibenden sechs Umläufen eine tolle Moral. Zu allem Überfluss brach dem Deutschen auch noch der Sattel, sodass am Ende nicht mehr als Platz 13 möglich war.

Moritz Milatz erlebte in Rio ebenfalls keinen Sahnetag. Der Freiburger startete auf der nassen und sehr rutschigen Strecke ebenfalls ordentlich ins Rennen und reihte sich zunächst um Platz 15 ein, doch nach der Hälfte der Renndistanz brach der Kreidler-Biker regelrecht ein und musste etliche Kontrahenten ziehen lassen. Im Ziel wurde Milatz dann auf dem 28. Platz gelistet.

Alle Ergebnisse findet ihr hier.

Alle Artikel zu den olympischen Spielen 2016 in Rio:


Dämpferabstimmung: Hinter den Kulissen bei Ghost und CaneCreek

$
0
0
2047093-93wx0bi5l6md-foto_jens_staudt_ghost_canecreek_setupcamp_2553-original

Was steckt eigentlich dahinter, wenn eine Bikefirma von “Custom-Tune” bei ihren verbauten Federelementen spricht? Marketing-Gewäsch oder wirklicher Nutzen für den Kunden? Was genau wird bei solch einer Testsession erprobt? Wir durften Ghost Bikes in Latsch begleiten, während sie zusammen mit CaneCreek die Abstimmung für ihr neues 29er Trailbike ausarbeiteten, welches exklusiv den neuen DB Inline Coil nutzt. Der Stahlfederdämpfer in neuer, kleinerer Bauweise als der DoubleBarrel soll seinem größeren Bruder in nicht viel nachstehen und dessen Leistungsfähigkeit auf Bikes mit weniger Federweg übertragen.

Grundsätzlicher Ablauf eines Setup-Camps

Bevor ein wirklicher Praxistest mit Testfahrern durchgeführt werden kann, gilt es für den Rad- und den Suspensionhersteller, die grundsätzlichen Parameter ihrer Zusammenarbeit festzulegen. So tauscht man Kennlinien und Charakteristiken der Produkte aus und kommuniziert die grundsätzlichen Fragen nach Einsatzzweck, Nutzer, Gelände und Performance. Ein guter Dämpfer allein macht noch keinen guten Hinterbau und so gilt es, mit den benannten Kennlinien den Bereich der Dämpfungscharakteristik einzugrenzen und verschiedene Dämpfer mit unterschiedlichen Abstimmungen vorzubereiten und diese dann auf dem Trail probezufahren. Neben reiner Leistungsfähigkeit spielen Faktoren wie das Dämpfergewicht zwischenzeitlich zusätzlich eine große Rolle, da viele Endkunden zum einen sehr gewichtsorientiert kaufen und zum anderen Dämpfer mit großem Ölvolumen und mehr oder minder komplexen Verstellmöglichkeiten nicht immer zielgruppengerecht sind.

# Äußerlich identisch - Im Inneren werden bei solchen Setup-Camps gerne auch etwas experimentellere Varianten verwendet. Nicht alles funktioniert auf dem Trail wie auf dem Prüfstand – aber dafür ist die Testsession ja da.

In welchem Gelände soll das Rad bewegt werden?

Nimmt man sich ein Trailbike mit einem hohen Übersetzungsverhältnis am Dämpfer ohne Ausgleichsbehälter mit zur Megavalanche, muss man sich nicht wundern, wenn der Dämpfer nach einigen Kilometern Temperaturen entwickelt, die man eher auf einer Herdplatte vermuten würde. Diese Hitze sorgt dafür, dass das Öl dünnflüssiger wird und sich verschiedenste Parameter am Dämpfer anders verhalten, als man sie im ersten Schritt eingestellt hat. Die Zugstufe wird schneller und die Dämpfung allgemein wird schwächer. Solch einen Pogostick möchte niemand durch forderndes Gelände bewegen. Also was ist die Lösung?

# Latsch bietet ein variantenreiches Testgelände

Die Grenzen zwischen Trail- und Endurobikes sind fließend geworden und genau so ist es die Schwierigkeit des Geländes, in dem sie bewegt werden. Vereinfacht gesprochen kann man sagen, dass ein Dämpfer mit einem größeren Ölvolumen (oder auch einem zusätzlichen Ausgleichsbehälter) auftretende Reibung und damit einhergehende Hitzeentwicklung länger unbeeindruckt puffern kann als sein Pendant mit geringerer Ölmenge.

# Der DBinline Coil wurde in verschiedenen Bikes getestet

Entscheidet sich ein Hersteller, ein Bike für sehr lange und schlagintensive Abfahrten zu bauen – wie beispielsweise Strecken der Enduro World Series – wird er eher zu einem Downhilldämpfer in kurzer Einbaulänge greifen als zu einem Dämpfer ohne Ausgleichsbehälter. Soll ein Rad eher auf flowigen Trails bewegt werden, wird ein kleinerer und damit auch leichterer Dämpfer der Aufgabe unter Umständen auch gerecht werden. Hier spielt zusätzlich die grundsätzliche Charakteristik eines Dämpfers eine Rolle, die dann zum jeweiligen Gelände passen sollte – aber dazu später mehr.

# Latsch...
# ... und Bäume

Was soll das Rad dort leisten?

Ein vollgefedertes Mountainbike ermöglicht grundsätzlich mehr Komfort als sein starres Pendant – soviel ist jedem klar. Neben dem Komfort steigen zusätzlich auch das Sicherheitsgefühl und die potentielle Geschwindigkeit im Gelände. Natürlich ist hier auch noch sehr stark die Geometrie beteiligt, aber beachten wir hier einmal nur die Federelemente.

Eine Gabel oder ein Dämpfer, die in einem Bike verbaut sind, welches abseits von asphaltierten Straßen bewegt werden soll, hat grundsätzlich folgendes Leistunsspektrum zu erfüllen:

  • Folgen des Untergrundes
  • Grip
  • Sicherheit
  • Komfort

Je härter das Gelände und desto schneller das Sportgerät darüber bewegt wird, desto größer werden die Ansprüche an Dämpfung, Steifigkeit und eine Einflussnahme auf das Verhalten des Produkts.

# Uphill ist ebenfalls eine Wertung...
# ...auch wenn der Schwerpunkt der Fahrqualität in die Abfahrt gelegt wurde.

Wer ist der Nutzer?

Wir alle sind unterschiedlich und genau so differieren unsere Ansichten, was sich “gut anfühlt” oder “richtig ist”. Ein Radhersteller muss abschätzen können, wer das Rad fahren wird und wie er damit umgeht, sonst passt die Abstimmung nicht zum Endkunden.

# Nicht alles läuft immer nach Plan

Fahrergewicht

Das Fahrergewicht ist zum einen der einfachste und zum anderen der komplizierteste Faktor in diesem System. Geht man mal nicht von kleinen Bike-Schmieden mit Sonderausstattungen aus, ist bis auf wenige Ausnahmen (bei Luftdämpfern) in der kleinsten Rahmengröße (XS) bis hin zur größten (XXL) ein Dämpfer mit der gleichen Abstimmung verbaut. Ein 2 m großer 110 kg Brocken bringt aber ganz andere Lasten auf ein Dämpfungssystem als ein 1,50 m großer,  50 kg leichter Bikepilot. Klar kann man den Luftdruck als Endkunde im Dämpfer anpassen oder Volumenspacer für mehr Progression einbringen – aber dies ist nicht die grundsätzliche Lösung dieses Problems.

# Brandon bringt dann doch einige Kilos mehr auf die Waage...
# ...als der kleine drahtige Hobbit Kai.

Eine (Lowspeed-)Zugstufe, welche extern verstellbar ist, reicht vom Verstellbereich teilweise nicht ganz, um den immensen Druckunterschied in der (Luft-)Federhärte der beiden genannten Fahrer zu bedienen. So verliert im schlechtesten Fall der leichtere Pilot Federweg und die Zugstufe kann nicht schnell genug eingestellt werden, damit sich der Dämpfer von Schlägen erholen kann, bevor der nächste eintritt. Der schwere Fahrer wird mit seinem extrem hohen Druck mit einer explosionsartigen Zugstufe zu kämpfen haben, da die Rückstellkraft der Luftfeder das Shimstack auf der Zugstufen-Seite einfach zu stark beansprucht.

In der Regel hat man es als sehr leichter oder sehr schwerer Fahrer immer mit einem Kompromiss zu tun, was die Grundabstimmung des Dämpfers angeht. Zum Glück ist zwischenzeitlich auch bei Endkunden die Möglichkeit bekannte, über einen Tuning-Anbieter oder auch beim Hersteller direkt, hier entsprechende Anpassungen machen zu lassen.

Fahrstil

Anstoß vieler heftiger Diskussionen ist sicher der Fahrstil, welcher sich von Typ zu Typ so stark unterscheidet wie die Tag von der Nacht. Von “ich nutze jeden Kieselstein als Absprung, um über die kommenden Wurzeln hinwegzufliegen” über “ich mache lieber etwas langsam wenn‘s heftig wird, weil ich nicht Gefahr laufen möchte, im Steinfeld zu zerschellen” bis hin zu “mir egal was da kommt, ich halte einfach den Lenker fest und den Rest erledigt das Rad” finden sich in fast jeder Gruppe von Bikern Verfechter für eine dieser Meinungen.

Fakt ist, dass dies extrem starken Einfluss auf die Abstimmung der jeweiligen Federelemente hat. Wo der Typ “Reinhacker” möglichst nicht zu viel Federweg am ersten Stein des Steinfelds “verbraucht”, um auf dem Weg hindurch nicht mit einer Gabel ohne Reserven aufgemischt zu werden, kann sich die Gabel beim Fahrer mit einer entspannteren Geschwindigkeit zwischen den Schlägen “länger” erholen – sprich, sie hat länger Zeit um wieder auszufedern und kann so auch am ersten Stein mehr Federweg “verbrauchen”.

# Nicht jeder bleibt so entspannt, wenn der Trail so steil ist - Die Körperposition spielt eine entscheidende Rolle bei der Abstimmung und muss berücksichtigt werden.

Nicht überall wo “Race” draufsteht, ist auch “Race” drin. Aber es gibt einige Bikes, die durchaus vom Hersteller für eine rabiatere Gangart abgestimmt sind. So zum Beispiel das Rocky Mountain Altitude in der Rallye Edition oder das Mondraker Dune XR. Hier sollte man sich als Käufer bewusst sein, dass sich diese Bikes unter Umständen bei der moderaten Single-Trail-Runde etwas stramm anfühlen, weil sie schlichtweg für höhere Geschwindigkeiten in gröberen Gelände ausgelegt sind.

Was erwartet der Nutzer vom Fahrwerk?

Jeder Nutzer ist unterschiedlich und genau so unterschiedlich kann eine Abstimmung des Fahrwerks ausfallen, wobei die grundsätzlichen Punkte wie das Folgen des Untergrundes, Grip, Sicherheit und Komfort eigentlich immer erfüllt werden sollten.

# Abgleichen und Besprechen der Notizen - Neben Testfahren ist auch der konstante Dialog zwischen Entwickler Ronny und Suspension-Designer Brandon gefragt.
# Maxi Dickerhoff juckte es in den Fingern - Er war in Latsch aber primär in beratender Form tätig und stand den Testern mit seinem großen Wissen im Suspension-Bereich zur Seite.
# Slowmotion-Aufnahmen - Zeitlupen zeigen genauer, was auf dem Trail vor sich geht. Verschiedene Schlüsselstellen wurden aufgezeichnet und die Einstellungen am Dämpfer entsprechend angepasst.

Ghosts neues, kurzhubiges 29er zum Bolzen

Laut Ghost musste eine Lösung her – und die war nach der Aussage von Maxi Dickerhoff sehr naheliegend: Ein Stahlfederdämpfer sollte es sein.

Ghost betrachtet sein neues 29er Modell mit 140 mm Federweg am Heck als ein Rad für die harte Gangart. In diesem Federwegsbereich werden aktuell von den allen großen Herstellern Luftdämpfer verbaut. Ausgleichsbehälter sind ebenfalls eher noch die Ausnahme. Die Schwierigkeiten, welche bei diesen Dämpfern bei langen und heftigen Abfahrten auftreten, wurden oben im Text bereits beschrieben. Laut Ghost musste eine Lösung her, und die war nach der Aussage von Maxi Dickerhoff sehr naheliegend: Ein Stahlfederdämpfer sollte es sein.

# Aktuell noch ein ungewohnter Anblick - 140 mm bietet dieses kurzhubige SL AMR X am Heck. Gezähmt von einem Stahlfederdämpfer.

Auf der 2015er Eurobike zeigte CaneCreek genau solch einen Dämpfer: Den DB-Inline Coil. Klein genug, um nicht zu sehr ins Gewicht zu fallen und dennoch mit allem ausgestattet, was sich ein Fahrwerks-Enthusiast an Verstellmöglichkeiten wünschen würde. So wurde es auch mit dem Dämpfer-Zulieferer CaneCreek kommuniziert und Ghost wird nun der erste Bikehersteller sein, der diesen Dämpfer mit in seine Ausstattungen mit aufnimmt. Alle Daten zum Dämpfer und einen Testeindruck findet ihr hier.

Testablauf bei Ghost in Latsch

In grobem Geläuf soll sich das neue SL AMR X genau so wohlfühlen wie bei EWS-gleichen Geschwindigkeiten. Vor Ort waren neben dem Ghost-Entwickler Ronny Seifert und dem Produktmanager Dominik Heinstein auch der Suspension Entwickler Brandon Blakely sowie Maxi Dickerhoff zugegen – letzter koordinierte verletzungsbedingt den Testablauf und konnte nicht selbst zur Tat schreiten. Seitens MTB-News durfte Jonathan Kopetzky als zusätzlicher Testfahrer am Prozess teilnehmen.

Das Gelände

Wer die Strecken in Latsch selbst schon befahren und sich nicht nur den flowigen davon hingegeben hat, weiß um die schier endlosen Schlagfolgen, die nicht nur so manchen Dämpfer zum Kochen bringen, Reifen durchlöchren und Felgen zerbeulen und zerbrechen. Auf diesen Trails nimmt man eigentlich auch gerne mal eher das Enduro-Bike, um nach einem langen Tag noch über etwas mehr Reserven zu verfügen. Hier sollte sich aber auch das neue kurzhubige SL AMR X 29er beweisen.

Die Testfahrer

Alle Profile ausklappen

Ronny Seifert
Position: Research & Development – Ghost Bikes
Fahrstil: Sauber und schnell mit starkem Trial-Hintergrund
Gewicht: 68 kg
Körpergröße: 1,78 m
Pedalsystem: Plattform

Kai Christian
Position: Research & Development – Ghost Bikes
Fahrstil: Schnell, sauber
Gewicht: 60 kg
Körpergröße: 17,2 m
Pedalsystem: Plattform für Suspensiontest, sonst Klicks

# In Gedanken - Entwickler Ronny lässt die Testeindrücke Revue passieren.
# Biken, biken, biken... - Entwickler Kai verbringt vermutlich genau so viel Zeit auf dem Rad wie vor dem Rechner. Er weiß, worauf es ankommt.

Dominik Heinstein
Position: Produktmanager
Fahrstil: Sauber und sehr gewählt, sicherheitsbewusst
Gewicht: 72 kg
Körpergröße: 1,71 m
Pedalsystem: Klicks

Brandon Blakely
Position: Suspension Design Entwickler
Fahrstil: Extrem verspielt mit sehr viel Nachdruck, sehr schnell
Gewicht: 80 kg
Körpergröße: 1,83 m
Pedalsystem: Klicks

# Dominik Heinstein - Erfahrung vom Bikeshop über Carbonfertigung bis hin zum Spec von Mountainbikes, kümmert er sich bei Ghost unter anderem um die Ausstattung.
# Brandon von CaneCreek - Er berät nicht nur, sondern fährt auch das Bike mit seinem Dämpfer probe.

Jonathan Kopetzky
Position: Testfahrer MTB-News.de
Fahrstil: Sehr schnell, verspielt, viel Nachdruck
Gewicht: 65 kg
Körpergröße: 1,77 m
Pedalsystem: Klicks

# Jonathan Kopetzki - Extrem schnell unterwegs bot er einen guten Eindruck von der Racer-Seite.

Der Weg zum Base-Tune

Brandon von CaneCreek hatte nicht nur zahlreiche DBinline Coil in seinem Gepäck, sondern auch jede Menge Dämpferfedern in unterschiedlichen Härten. Zwischenzeitlich ist man sich dieser Notwendigkeit bei den zahllosen Luftfahrwerken bis hoch zum Downhill kaum mehr bewusst. Am Abend zuvor wurde für jeden Fahrer der Sag gemessen und Federn entsprechend getauscht.

# Mit Aufpumpen ist es nicht getan am Dämpfer...
# ...es gilt, die richtige Federhärte auszusuchen und den Dämpfer umzubauen.
# Auch auf dem Trail wurde fleißig verglichen - Dämpfer ausbauen. Federn tauschen. Dämpfer einbauen. Nicht ganz so einfach wie bei einem Luftdämper, aber die Performance und Verlässlichkeit soll den anfänglichen Mehraufwand wert sein.

Ablauf beim Testfahren

Ein solches Setup-Camp bietet nicht nur die Möglichkeit, Empfehlungen für Zug- und Druckstufe zu geben, sondern auch verschiedene Grundcharakteristiken mit unterschiedlichen Öldichten oder Layouts von Shimstacks zu probieren. Nicht alles funktioniert oder bringt die gewünschten Ergebnisse, aber genau aus diesem Grund holt man sich diese Erfahrungswerte in den Prozess vor einem Bikelaunch, um möglichst breit gesteckt Erfahrungen sammeln zu können.

Blindtest

Im konkreten Fall der Testwoche mit CaneCreek wussten die Testfahrer selbst nicht, auf welchen Einstellungen sie unterwegs waren. Diese wurden von Brandon ausgeführt, geändert und feinsäuberlich dokumentiert.

# Dämpfer mit verschiedenen Innereien wurden auf den Trail geschickt
# Immer wieder galt es, die Fahreindrücke zu besprechen
# Zu hart? Zu weich? Taucht weg? - Brandon übersetzte den Eindruck der Tester in eine Einstellung am Dämpfer.

Um möglichst vergleichbare Werte zu bekommen, wurde das Grundsetup auf dem Tschilli-Trail ausgeführt. Das Bike soll in der Serie besonders in der Abfahrt brillieren, also wurde hier der erste Schwerpunkt gesetzt. Alle Tester begaben sich auf die Abfahrt und wurden am ersten Querweg wieder eingesammelt. Im Shuttle und am Traileinstieg diskutierte jeder seine Erfahrungen mit Brandon von CaneCreek. Bei diesen Gesprächen war es wichtig, die Fahreigenschaften und das Verhalten des Rades zu beschreiben und nicht die Wünsche nach mehr oder weniger Zugstufe.

# Tiefemeter sammeln - Shutteln ermöglicht mehr Abfahrten – mehr Abfahrten ermöglichen mehr Testeindruck.
# Vom Einstieg darf man sich nicht täuschen lassen... - ...auf dem Tschillitrail kann man sich ordentlich durchschütteln lassen.
# Der Blick vom Berg ist dagegen eher ruhig und entspannend

Wurden Schläge durchgereicht? Gab es harte Durchschläge? Wie war der Pedalkontakt? Die Fragen sind zahlreich um auszuschließen, dass der Tester falsche Mutmaßungen anstellt. Denn beispielsweise kann oft der Wunsch nach mehr LowSpeed-Druckstufe auch ein Indiz für eine zu weiche Feder sein oder ein zu harscher Dämpfer für eine zu langsame Zugstufe.

Brandon nickte oft nur, machte Notizen und widmete sich dann dem jeweiligen Dämpfer des jeweiligen Testfahrers. Danach ging es erneut auf den Trail und der Prozess begann von vorne. Nach dem Grundsetup auf dem ruppigen Tschilli-Trail nahm man weitere Trails unter die Stollen, um die Einstellungen zu verfeinern. Hier spielten dann folgende Fragen eine Rolle: Wie verhält sich der Dämpfer auf flowigeren Passagen? Wie bei Sprüngen oder Lastwechseln in Kurven? Wie beim Uphill in technischem Gelände?

# Gegen Ende ging es ums letzte Feintuning nach den persönlichen Vorlieben
# Brandon aka "The Mountain Goat" - Kaum eine Kante ist ihm zu klein, um davon nicht monumental abzuziehen. Das Fahrwerk nutzt er hierbei als Unterstützung. Viel Progression und eine schnelle Zugstufe sind seine Vorlieben.
# Auf dem Holy Hansen gab es viele Anlieger - Hier lässt sich sehr gut die Einstellung der Lowspeed-Druckstufe verifizieren.
# Versuch macht klug - Auf einer Einstellung ausruhen war für die Tester nicht möglich. Alternativen wurden konstant durchgewechselt, um tiefere Einblicke in die Möglichkeiten des Dämpfers zu bekommen.

Die Überraschung

Für Leute, die sich bislang nicht sehr tief mit der Fahrwerksthematik auseinander gesetzt haben, mag das Ergebnis der abendlichen Präsentation der Werte überraschend sein. Es waren ja alle die gleiche Strecke gefahren – vermutlich liegen ihre Werte in einem ähnlichen Bereich. Doch weit gefehlt. Auch am Gewicht allein konnte man kein Muster erkennen.

Der Hauptunterschied lag in der Geschwindigkeit, die vom jeweiligen Fahrer auf dem Trail erreicht wurde. Die auftretenden Kräfte, die auf den Dämpfer wirkten, waren direkt proportional davon abhängig.

# Extrem flach und zentral - Klicks und Flats machen ebenfalls einen Unterschied, was die Körperposition angeht. Bei Klicks ist man nicht so sehr auf eine rückwärtige Position angewiesen, was die Lowspeed-Druckstufe in Kurvenfahrten weniger stark belastet.
# Aufrecht und etwas mehr über dem Heck - Ronny war auf Flats unterwegs und muss sich dementsprechend "in den Pedalen verspannen" und von oben Druck aufbauen, um den Kontakt zu halten. Mehr Lowspeed-Druckstufe hilft dabei, das Fahrwerk unter Last nicht einsacken zu lassen.

Das neuartige Ergebnis

Eingangs wurde bereits erwähnt, dass der Setup eines Bikes im Idealfall auf den Kunden zugeschnitten ist, auch wenn es dabei gewisse Streuverluste aufgrund unterschiedlichem Gewicht gibt. In Latsch sah man sich mit zwei sehr weit voneinander entfernten Ergebnissen konfrontiert: Den kraftvollen Fahrern, die in Downhillmanier den Trail attackierten, und den eher moderaten Fahrern, die Komfort und ein sicheres Gefühl bei moderateren Geschwindigkeiten bevorzugten.

Die Diskussionen waren angeregt und man hatte mehrere Optionen:

Option A
Das Rad wird von Ghost als primär abfahrtslastiges Bike beworben und gibt einen entsprechenden Base-Tune als Setup-Empfehlung an, welcher genau für diese Fahrweise passt. Man nimmt in Kauf, dass das Rad Fahrern mit moderaterer Geschwindigkeit weniger Komfort bietet und diese unter Umständen selbst eine weichere Abstimmung finden müssen, die ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Option B
Der Endkunde mag sich vielleicht nicht immer richtig einschätzen, was die eigenen Anforderungen an das Setup angeht und was zu seiner Fahrweise passt. Möglicherweise lassen sich eher tourenorientierte Fahrer vom Federweg des Bikes täuschen und sind dann auf der langen Tagestour auf moderaten Trails mit einem zu sportlichen Fahrwerk konfrontiert. Hier würde man auf ein generell weicheres Setup empfehlen, um hier Frust vorzubeugen. Nutzer, die das Rad gerne heftiger bewegen, wären hier gezwungen, sich über diese Setup-Empfehlung hinwegzusetzen und ähnlich wie bei Option A selbst die richtigen Einstellungen zu finden.

Option C
Um beide Nutzergruppen sicher abzuholen, bietet man zwei Base-Tunes an und kommuniziert diese offensiv. Wer Touren fahren möchte oder gerne mit einem plüschigeren Fahrwerk unterwegs ist, bekommt den Base-Tune “Komfort” als Empfehlung und wer es gerne etwas direkter und straffer für eine härtere Gangart möchte, kann sich am Base-Tune “Race” orientieren.

Einige Wochen später hielten wir telefonisch Rücksprache mit Maxi von Ghost und erfragten das Ergebnis.

Maxi Dickerhoff – Ghost Bikes

Wir haben es uns bei der Entscheidung nicht einfach gemacht: Für unser SL AMR X werden wir zwei Base-Tunes kommunizieren, auch wenn dies unter Umständen beim Endkunden auf den ersten Blick nicht so einfach ist wie mit einer einzelnen Empfehlung. Wir sind der festen Überzeugung, dass jeder Fahrer bei seinen Ansprüchen an ein Rad individuell ist. Unser kurzhubiges 29er SL AMR X bietet eine Plattform, welche vom Tourenfahrer genau so genutzt werden kann wie von einem Downhiller, der ein Trailbike mit entsprechender Fahrperformance sucht. Am Ende bieten die beiden Base-Tunes einen Startpunkt, um das Bike in einem noch breiteren Einsatzbereich verwenden zu können. Hierzu sind lediglich ein kleiner Inbusschlüssel und die Setup-Werte notwendig.

# Ich spring da einfach rein... - Jonathan zeigt eindrucksvoll, dass man auch mit wenig Federweg keine rauhen Landungen zu fürchten braucht, wenn das Fahrwerk entsprechend leistungsfähig und gut abgestimmt ist.

Ergebnis des Setup-Camps

Dieses Setup-Camp bot uns einen sehr guten Einblick hinter die Kulissen. Auch wenn wir im Artikel leider nicht auf alle Details öffentlich machen können, zeigt der Prozess, den wir dokumentieren durften – und insbesondere die neuartige Ausrichtung mit verschiedenen Empfehlungen für verschiedene Einsatzbereiche und Fahrstile – einen Schritt in die richtige Richtung. Es bleibt abzuwarten, ob es in Zukunft bald möglich sein wird, über einen Hebel am Lenker nicht nur kleine Änderungen wie die Lowspeed-Druckstufe zu verstellen, sondern die komplette Charakteristik eines Fahrwerks. Im Automobilbereich gibt es bereits solche Tendenzen. Wir sind gespannt!

Fotos und Text: Jens Staudt

Red Bull Joyride: Das Slopestyle-Event in Bildern

$
0
0
titelcwx

Das Slopestyle-Event des Jahres und Highlight des Crankworx Whistler Festivals ist Geschichte. Auf dem schwierigen Kurs gaben die Fahrer alles, um am Ende auf dem Podium zu stehen. Wir haben die Fotostory für euch.

# Steve Smith Tribute – die Kanadische Flagge mit Kettensäge am SRAM Zelt

Ein durchwachsenes Event

Nachdem die ersten Fahrer in den Kurs gestartet waren, wurde langsam aber sicher klar: Auf dem schwierigen Kurs wird sich nichts geschenkt. Fahrer, die für ihren sicheren und kalkulierten Fahrstil bekannt sind, stürzten oder machten Fehler. Ausgerechnet Anthony Messere, der in den letzten Jahren immer durch seinen Alles-oder-nichts Fahrstil aufgefallen war, konnte als erster Fahrer einen vollständigen Run ohne Sturz ins Ziel bringen.

# Viele Stürze im Finale und viele frustrierte Fahrer.

Nach der Reihe crashten Matt Jones, Ryan Nyquist, Szymon Godziek, Tomas Zejda, Thomas Lemoine, Logan Peat und weitere Fahrer. Auch im zweiten Run machten viele Fehler, stürzten oder landeten zu kurz. Der Italiener Diego Caverzasi stürzte gleich zweimal im zweiten Run und war wie viele andere Fahrer schwer frustriert.

# Tomas Zejda konnte nach Platten im ersten Run nicht seine üblichen Barspin und Tailwhip Kombinationen abrufen - und landete sichtlich enttäuscht auf dem 10 Rang.
# Der Franzose Thomas Lemoine zeigte seine Skills: Half Cabs und Manual Landungen - etwas mehr Abwechslung in seinem Run hätte aber nicht geschadet. Am Ende Platz 7.
# Nach einem Frontflip vom Startdrop folgten schwierige Tricks auf den großen Obstacles
# Szymon Godziek als einziger Fahrer mit Halbschalenhelm - aber auch er konnte seine Tricks nicht fehlerfrei aneinanderreihen und stürzte in beiden Runs
# Matt Jones erster Joyride Auftritt war ein kurzer. Der Banshee Fahrer stürzte in Lauf 1 - und verzichtete auf seinen zweiten Run.
# Messere beeindruckte einmal mehr mit unglaublichen Luftständen
# und zeigte dabei schwerige Tricks: Truckdriver vom großen Drop
# Is it a bird? Is it a plane? No it's Anthony Messere - das kleine Kraftpaket boostete wie gewohnt in ungeahnte Höhen
# Nachdem Anthony Messere als erster Fahrer überhaupt einen Run ins Ziel bringen konnte - stürzte der Kanadier bei dem Versuch sein Ergebnis in Lauf 2 zu verbessern am letzten Drop.
# Ryan Nyquist mit sichtbarem BMX Einfluss: Pegs an der Hinterrad Achse
# 360 Drop von Ryan Nyquist
# Mit 37 Jahren darf man im Joyride Finale auch Oldschool Tricks auspacken - Ryan Nyquist mit einem Nothing über den Bonerlog
# Mit Flip Barspin und Flip Onehand X-Up Kombinationen konnte sich die BMX Legende den 9ten Platz sichern

Neues Talent aus Schweden

Bleiben wir bei Messere: Der Kanadier schaffte beim Crankworx Slopestyle 2011 mit 15 Jahren den Durchbruch. Auch dieses Jahr war wieder ein sehr junger und unbekannter Fahrer am Start: Der Schwede Emil Johansson sicherte sich eine Wildcard für den Joyride und zeigte beeindruckende Fahrkünste. Mit Tricks, die er teilweise erst am Vortag gelernt hatte, konnte er sich die vorzeitige Führung sichern.

# Emil Johansson zeigte sich völlig unbeeindruckt von den Menschenmassen und brachte einen starken Run ins Ziel - Am Ende Rang 4 und der Durchbruch in die Weltspitze
# Trick erst gestern gelernt? Egal, kann man im Joyride Finale schon mal ausprobieren.

Wackelnde Titanen

Semenuk und Rogatkin dürften gestern viele ganz oben auf der Rechnung gehabt haben. Unterschiedlicher könnten die zwei nicht sein, trotzdem stehen sie immer wieder nebeneinander auf dem Siegerpodest. Semenuk startete zuerst in seinen Lauf, rutschte aber auf dem Holzdrop mit dem Vorderrad weg und stürzte außer Sichtweite der Kameras in den Wald. Als letzter Fahrer im ersten Durchgang startete Rogatkin in den Kurs und schlug kurz darauf, am steilen Kicker im oberen Teil der Strecke, gewaltig in die Landung ein. Nachdem er sich das Hemd gerichtet hatte, fuhr er seinen Run trotzdem zu Ende und zeigte eine gewaltige Show für die Fans.

# Alles oder nichts. Brandon Semenuk mit Fastplant 360 X-Up am Startdrop - kurz darauf verschwindet der 4 malige Joyride Sieger ins Unterholz.

Als erster Starter des zweiten Durchgangs konnte Semenuk den Fehler aus dem ersten Run vermeiden und zeigte daraufhin vom großen Drop einen spektakulären Half Cab. Thomas Lemoine hatte den Trick am ersten Drop in seinem Run schon gezeigt: am Absprung wird ein 180° Bunnyhop gesprungen, um dann rückwärts vom Drop zu springen und die fehlenden 180° zu drehen. Semenuk brachte den Trick aber in einer ganz anderen Größenordnung. Am folgenden Sprung rutschte er aber beim Landen vom Pedal und konnte nicht genug Schwung generieren, um den nächsten Sprung zu tricksen. Wer ein Obstacle nicht trickst, hat keine Chance auf den Sieg und Semenuk fährt nur mit, um zu gewinnen – so fuhr der Kanadier den Kurs ohne weitere Tricks ab und verschwand nach einem kurzen Interview schwer enttäuscht.
Rogatkin konnte wieder mit spektakulären Tricks starten, unter anderem einem Fastplant 360 Tailwhip, stürzte aber am gleichen Sprung beim gleichen Trick wieder und zerstörte dabei seine beiden Reifen.

# Rogatkin stürzte zwei mal am gleichen Kicker beim Versuch einen Cork 720 zu landen.
# Der Pechvogel des Tages: Brandon Semenuk - Semenuk konnte den hohen Erwartungen nicht gerecht werden, der ehrgeizige Kanadier verpasst den fünften Joyride Sieg

Final-Run von Max Fredriksson: Angeschlagen auf Rang 3

Der Schwede Max Fredrikkson startete trotz Problemen an der Hand und konnte einen starken Run ins Ziel bringen. Tailwhips, Tuck Nohander und Barspins in Kombination mit Backflips und 360ern reichten für 89,80 Punkte und damit für Rang 3.

# Flip Barspin to Tuck Nohand
# Flipwhip am sogenannten Fourpack...
# ...und double Tailwhips an der Hip und aus dem Whaletail.

Final-Run von Thomas Genon: Zweiter Platz zum Geburtstag

Thomas Genon konnte sich mit einem nahezu fehlerfreien Run Platz 2 sichern. Das Geburtstagskind kombinierte technische opposite Tricks mit viel Style und landete so mit 91,20 Punkten als zweiter Fahrer über 90 Punkten.

# Thomas Genon mit Platz 2 an seinem Geburtstag. Wir gratulieren!
# Genon konnte mit seinen Kombinationen, der sauberen Ausführung und seinem Style den zweiten Platz einfahren

Final-Run von Brett Rheeder: Ein verdienter Sieg

Nachdem Brett Rheeder im letzten Jahr die Chance auf die Triple Crown of Slopestyle in Whistler vergab, konnte er dieses Jahr ohne großen externen Druck am Event teilnehmen. Der Sieger der Slopestyle Events in Rotorua und Les Deux Alpes aus dem Jahr 2015 zeigte einen unglaublich technischen und abwechslungsreichen Run.

Mit einem Truckdriver startete er vom kleinen Drop, gefolgt von einem Tailwhip am Stepup und einem Fastplant 360 am Drop. Auf dem steilen Kicker zeigte er einen Flip Barspin to opposite Tailwhip, gefolgt von Cork 720 und opposite Cork 720 auf der Geraden. Der Run ging hochschwierig weiter: Double Truckdriver am Hipjump, opposite Tailwhip auf den Whaletail, Flip Bar to Tuck runter und ein Backflip Tailwhip über den Bonerlog. Am kleinen Gap vor dem letzten Obstacle ein Barspin, gefolgt von einem Frontflip auf den den großen Dropturm und einem Flatdrop Flip One Foot Can-Can. 93 Punkte reichen Rheeder für den Sieg.

# Nach der bitteren Niederlage letztes Jahr ist Rheeder in Topform zurück
# Rheeder mit einem Flip Barspin to Opposite Tailwhip
# Rheeder bei seiner Victory Lap - mit dem Sieg sicher in der Tasche bot er in seinem 2ten Run trotzdem noch eine gute Show für die Fans
# Flat Drop Flip One Foot Can Can für die Fans in Rheeders zweitem Run
# Podium

Arbeitsgerät: Specialized Enduro von Jared Graves

$
0
0
arbeitsgeraet-jared-graves-titel-2772

Vor kurzem wurde das brandneue Specialized Enduro 2017 der Weltöffentlichkeit präsentiert – klar, dass das EWS-Team des Herstellers aus dem kalifornischen Morgan Hill fortan auch auf dem neuen Enduro-Flaggschiff unterwegs ist. Wir haben uns beim Enduro World Series-Rennen im kanadischen Whistler das Arbeitsgerät von Jared Graves genau angeschaut. 

# Jared Graves war in Whistler erstmals auf dem brandneuen 2017 Specialized Enduro unterwegs - wir haben uns sein Arbeitsgerät genau angeschaut!

Der Australier bedarf eigentlich keiner näheren Vorstellung: Jared Graves hat sich nicht nur als wohl bester Fourcrosser aller Zeiten in die Geschichtsbücher des Mountainbike-Sports eingetragen, sondern darüber hinaus seine Landesflagge bei zwei Olympiaden in der Disziplin BMX Race repräsentiert, bei der Downhill-Weltmeisterschaft 2013 im südafrikanischen Pietermaritzburg Bronze geholt und sich den EWS-Gesamtsieg 2014 sichern können. Nach über zehn Jahren auf Yeti Cycles fährt das 33-jährige Multitalent seit diesem Jahr für Specialized in der Enduro World Series. Auch wenn sein Start im neuen Team etwas holprig verlaufen ist: Jared Graves ist nach wie vor einer der besten Mountainbiker des Planeten.

Rahmen und Geometrie

Kurz vor dem fünften Stopp der EWS in Whistler hat Specialized das brandneue Enduro präsentiert, das wir euch bereits in diesem Artikel ausführlich vorgestellt haben. Das neue Specialized Enduro ist entweder als reine 650b-Variante oder als 29er, der auch mit 650b Plus-Reifen – von Specialized als 6fattie bezeichnet – kompatibel ist. Die Veränderungen im Vergleich zum beliebten Vorgänger fallen vergleichsweise gering aus. Das neue Specialized Enduro ist eher eine Evolution als eine Revolution. Das 2017 Specialized Enduro hat im Vergleich zum Vorgänger etwas mehr Federweg am Heck, ist nun rund um eine Federgabel mit 170 mm Federweg ausgelegt und der Reach ist etwas in die Länge gewachsen, ohne sich zu sehr vom Vorgänger zu unterscheiden. Außerdem kommt das neue Enduro nun mit dem beliebten SWAT-System, dank dessen sich essentielle Ersatzteile und Werkzeuge direkt im Rahmen verstauen lassen. Mit einer Körpergröße von 1,78 m fährt Jared Graves das neue Specialized Enduro in Größe L. Der Lenkwinkel liegt bei 65,5°, der Reach beträgt 450 mm und die Kettenstreben sind 425 mm kurz.

# Das berühmte X-Wing-Design des Specialized Enduros ist nahezu unverändert geblieben - erst auf den zweiten Blick sieht man die Unterschiede im Vergleich zum Vorgänger!
# Kurz nach der Weltpremiere des neuen Specialized Enduros war Jared direkt bei der EWS in Whistler auf dem knalligen Carbonbike unterwegs - eine bessere Bewährungsprobe gibt es wohl kaum.
# Nach über einem Jahrzehnt auf Yeti ist der Australier seit diesem Jahr auf Specialized unterwegs - und zählt nach wie vor zu den absoluten Legenden des Rennsports!
# Das neue Enduro ist und bleibt ein typisches Specialized - das neue Flaggschiff gibt es wahlweise als 29er oder 650b-Version.

Anders als sein Teamkollege Curtis Keene, der in Whistler auf dem 29er Specialized Enduro an den Start gegangen ist, hat sich Jared für die extrem lange und anspruchsvolle Strecke in Kanada für die 650b-Variante entschieden. “Whistler ist bekannt dafür, dass einige der Stages recht eng und technisch sind. Agilität ist hier für mich wichtiger als die zusätzliche Laufruhe, die mir die größeren Laufräder bieten würde. Deshalb greife ich hier zum 650b-Enduro”, begründet Jared seine Wahl. Außerdem hat Jared frisch vor dem Rennen brandneue Reifen von seinem Hauptsponsor Specialized erhalten, die er unbedingt testen wollte und deshalb zwangsläufig die 650b-Version fahren musste – doch dazu später mehr.

“Im Vergleich zum Vorgänger ist das neue Enduro schlichtweg in allen Belangen etwas besser. Das beste Wort, um die neue Version zu beschreiben, ist ‘Refinement’. Der Hinterbau arbeitet besser bei kleinen Schlägen, außerdem pedaliert es sich etwas effizienter. Dadurch, dass der Hinterbau nun aus Carbon ist, wurde auch die Steifigkeit erhöht”, zeigt sich Jared angetan vom neuen Enduro. “Die Geometrie ist relativ unverändert. Das neue Modell ist nun auf eine Federgabel mit 170 mm Federweg ausgelegt. Die Kettenstreben sind etwas länger geworden, das Tretlager um etwa 10 mm nach unten gewandert. Außerdem hat das neue Enduro nun die SWAT-Box integriert – dadurch kann ich die Ersatzteile, die ich beim Rennen benötige, direkt im Rahmen verstauen, statt sie am Körper rumzutragen oder umständlich irgendwo am Rahmen zu befestigen. Die wenigen Veränderungen, die ich mir am alten Rahmen gewünscht habe, wurden alle komplett umgesetzt – das neue Rad ist der Hammer!”

# Neben der überarbeiteten Geometrie ist das SWAT-System eine der wichtigsten Neuerungen des neuen Enduros - Ersatzteile und Werkzeug lassen sich so optimal direkt im Rahmen verstauen.
# Specialized setzt beim neuen Enduro nach wie vor auf das FSR-Hinterbausystem - das neue Modell ist aber für eine Gabel mit 170 mm Federweg ausgelegt und die Geometrie wurde überarbeitet.
# Jared Graves war in Whistler ein gefragter Mann - die Vita des Australiers mitsamt Olympia-Teilnahme, Downhill-WM-Medaille, 4X-Weltmeistertitel und EWS-Gesamtsieg kann sich durchaus sehen lassen!
# Fällt auf und sieht gut aus: Das neue Specialized Enduro in auffälliger Lackierung - mit 1,78 m Größe ist Jared auf einem Rahmen in Größe L unterwegs.

Das neue Specialized Enduro befand sich übrigens schon seit mehreren Jahren in der Entwicklung – in diesen Prozess war Jared Graves nahezu gar nicht involviert. Als er im November des vergangenen Jahres erstmals bei Specialized in Morgan Hill zu Besuch war, wurde er vor vollendete Tatsachen gestellt. Laut seiner Aussage waren zum Zeitpunkt seines Wechsels von Yeti zu Specialized bereits die Formen für den neuen Carbonrahmen produziert. “Das Team bei Specialized hat schon seit einigen Jahren an den Modellen gearbeitet. Ich war mir sicher, dass das neue Modell super wird. Klar war ich gespannt, wie die Veränderungen aussehen würden. Gleichzeitig wusste ich aber auch, dass Specialized schon immer hervorragende Räder entwickelt hat und das 2017 Enduro keine Ausnahme machen würde!”

Fahrwerk und Setup

Sofort ins Auge sticht die Tatsache, dass Jared Graves bei seinem neuen Specialized Enduro am Heck auf einen RockShox Vivid-Stahlfederdämpfer setzt. Wenngleich einige andere Fahrer bei der EWS in Whistler auf Luftdämpfern unterwegs waren, klingt die Begründung seiner Wahl durchaus plausibel: “Die Strecken hier sind nicht nur ziemlich ruppig, sondern auch teilweise extrem lang. Ein Stahlfederdämpfer steckt diese langen Abfahrten einfach besser weg. Außerdem war ich schon immer ein großer Fan von Stahlfederdämpfern. Das ist aber auch ein Stück weit persönliche Präferenz. Für andere Fahrer oder in anderem Gelände hat ein Luftdämpfer definitiv auch seine Daseinsberechtigung!” Vorne setzt Jared in seinem Specialized Enduro auf eine RockShox Lyrik mit 170 mm Federweg. Um die Steifigkeit an der Front zu erhöhen, verwendet das Specialized-Team außerdem spezielle Torque Caps, die durch eine vergrößerte Oberfläche die Verbindung zwischen Vorderradnabe und Gabel-Dropout verstärkt.

# Vorne setzt Jared auf eine luftgefederte RockShox Lyrik mit 170 mm Federweg - in Whistler war er mit einem Luftdruck von 94 psi unterwegs.
# Über das genaue Setup der Gabel konnte Jared keine Angaben machen - dieses würde er je nach Gefühl im Training immer wieder anpassen, ohne die genaue Anzahl der Klicks zu zählen.
# Torque Caps sollen für eine erhöhte Steifigkeit sorgen - das passiert, indem die Oberfläche zwischen Vorderradnabe und Gabel-Dropout vergrößert ist.
# Am Heck hingegen verwendet Jared auf einen RockShox Vivid Stahlfederdämpfer - gerade bei den langen Abfahrten wie in Whistler würde dieser eine bessere Performance bieten als luftgefederte Dämpfer.
# Das Heck ist auch aufgrund der 500 lbs-Feder relativ straff abgestimmt - hier macht sich definitiv die BMX-Vergangenheit des Australiers bemerkbar.
# Auch hier gilt: Das genaue Setup kennt der Australier nicht - viel wichtiger sei es für ihn, sich auf dem Bike wohlzufühlen und bei Bedarf Veränderungen vorzunehmen, ohne sich zu viele Gedanken über Zahlen und Nummern zu machen.

“In meiner Lyrik fahre ich hier einen Luftdruck von 94 psi und 3 Tokens. Hinten hab ich aktuell eine 500 lbs-Feder verbaut. Druck- und Zugstufe? Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Ich war noch nie jemand, der penibel alle Details notiert hat. Die Jungs von RockShox-Race Support wissen darüber natürlich genau Bescheid. Aber ich mache keine allzu große Wissenschaft aus meinem Setup”, zeigt sich Jared erstaunlich offen, was das Fahrwerk seines Specialized Enduros angeht. “Wenn ich merke, dass etwas nicht passt, verstelle ich Zug- und Druckstufe um ein oder zwei Klicks – bis es sich so anfühlt, wie ich es will. Als Fahrer muss ich mir Gedanken darüber machen, wie sich das Fahrrad auf den Trails verhält. Wenn es sich nicht richtig anfühlt, fühlt es sich eben nicht richtig an. Dann musst du das eben ändern – und dich nicht an einer bestimmten Nummer, die in deinem Kopf steckt, festklammern.” Die langjährige Erfahrung, die Jared mittlerweile gesammelt hat, hilft bei diesem Ansatz sicherlich enorm. Veränderungen zwischen einzelnen Etappen macht Jared im Prinzip nie. Viel wichtiger sei es für ihn, bei jedem Rennen möglichst frühzeitig ein Setup zu finden, das auf allen Etappen gut funktioniert. Früher war Jared dafür bekannt, ein extrem steifes und progressives Heck zu bevorzugen – hier merkt man deutlich, wie oft der Australier auf dem BMX unterwegs ist. Mittlerweile ist das Setup zwar immer noch sehr progressiv und vergleichsweise straff, allerdings keineswegs “unfahrbar”, wie man es vom ein oder anderen Pro-Bike kennt.

Laufräder und Reifen

Eines der interessantesten Details am Specialized Enduro von Jared Graves war neben dem brandneuen Rahmen mit Sicherheit auch die Reifenwahl. Die hauseigenen Specialized-Pneus waren nicht nur mit einem roten S-Works-Schriftzug verziert, sondern auch merklich breiter, als viele der anderen Reifen, die man üblicherweise in der EWS sieht. Auch aufgrund der brandneuen Prototyp-Reifen hat sich Jared für das Rennen in Whistler für die 650b-Variante des Specialized Enduros entschieden. Die Logik dahinter: Kleinere Laufräder und Reifen seien insgesamt leichter – deswegen könne man durchaus zu etwas schwereren Reifen greifen, um den Pannenschutz zu erhöhen, ohne das Gewicht allzu sehr in die Höhe zu treiben. Deshalb setzte Jared in Whistler auf 2,6 ” breite Reifen mit besonders stabilem Grid-Casing, die jeweils etwa 1000 Gramm auf die Waage brachten.

# Sind die dick, Mann! - In Whistler war Jared auf brandneuen S-Works-Reifen von Specialized in 2,6 " Breite unterwegs.
# Vorne hat Jared auf einen Butcher mit verstärktem Grid-Casing gesetzt - seit einiger Zeit testet das Team diverse Innovationen an den Reifen, bevor Specialized diese auf den Markt bringt.
# 27,5 x 2,6 " = Fast-Plus - die Reifen an Jareds Enduro lagen hinsichtlich der Breite zwischen einem regulären und einem Plus-Reifen.

Vorneweg: In der Praxis ging dieses Experiment gehörig in die Hose. Zwei Platten auf den ersten beiden Stages waren mit Sicherheit nicht das, was sich Jared oder Specialized bei der Weltpremiere der neuen Bikes und Reifen vorgestellt haben. Fairerweise muss man dazu sagen, dass die Strecken in Whistler extrem lang sind und zahlreiche scharfe Steine der Luft in den Reifen das Leben schwer machen. Auch viele andere Fahrerinnen und Fahrer hatten hier Probleme mit platten Reifen. Nichtsdestotrotz ist der Ansatz von Jared sehr interessant und möglicherweise auch ein Hinweis auf eine Entwicklung, die zwar schon längst begonnen hat, aber jetzt erst langsam den Einzug in den Rennsport findet.

Die Kombination aus einem 2,6 ” breiten Reifen und Specialized Roval-Carbonfelgen mit einer Innenbreite von 30 mm sorgen für ein sehr breites Reifenprofil, das irgendwo zwischen einem “herkömmlichen” (Enduro-)Reifen und einem Plus-Reifen liegt. “Ich war schon immer ein riesiger Fan von sehr breiten Reifen – auch das ist wieder ein Stück weit persönliche Präferenz. Plus-Reifen funktionieren im Rennsport einfach nicht: Die Pannensicherheit ist zu gering und das Fahrgefühl ist zu undefiniert, wenn man solche Geschwindigkeiten fährt wie wir. Generell bieten aber breitere Reifen einige Vorteile, die schmale Reifen einfach nicht bieten. Das Gegenteil ist natürlich auch der Fall: Auf dem richtigen Untergrund können sich schmale Reifen super anfühlen, wenn man spürt, dass sich die Seitenstollen richtig in den Boden eingraben”, erklärt Jared. Fest steht: Es wird spannend sein zu sehen, bei welchen Strecken und Bedingungen die Teams zukünftig auf welche Reifenbreite zurückgreifen werden.

# Für die Reifenbreite sorgen auch die Specialized Roval-Carbonfelgen mit einer Innenbreite von 30 mm - die Logik hinter der Reifenwahl: Die breiten Reifen bieten im Vergleich zu herkömmlichen Reifen mehr Traktion und Komfort auf langen Stages, sollen aber dank der verstärkten Seitenwand auch stabil sein und ein relativ geringes Gewicht auf die Waage bringen.
# Im Inneren der S-Works-Reifen kommt ein reguläres Tubeless-System zum Einsatz - allzu viel wollte Jared aber nicht über die neuen Reifen verraten.
# Die sehr steinige und ruppige erste Stage wurde Jareds Hinterreifen leider sofort zum Verhängnis - ein Defekt zerstörte alle Hoffnungen auf den Sieg.

Bei den Laufrädern setzt Jared Graves auf hauseigene Specialized Roval-Carbonfelgen mit einer Innenbreite von 30 mm. Diese würden eine sehr hohe Steifigkeit bieten und Jared jederzeit viel Feedback vom Untergrund vermitteln. Im Inneren der Reifen kommt ein reguläres Tubeless-Setup zum Einsatz. Zum Luftdruck in den Reifen konnte und wollte das Team keine Angaben machen, zumal man aktuell selbst erst in der Testphase der Reifen sei und man das ideale Setup schlichtweg noch nicht gefunden habe.

Komponentencheck

An der Front des Specialized Enduros von Jared Graves kommt ein Cockpit aus dem Hause Renthal zum Einsatz: Der 750 mm breite Renthal Carbon-Fatbar mit 35 mm-Durchmesser wird von einem 50 mm kurzen Renthal-Vorbau geklemmt. Jared ist generell kein allzu großer Fan von extrem breiten Lenkern. “Lange Zeit bin ich eine Lenkerbreite von 740 mm gefahren. Jetzt werden die Strecken insgesamt schneller und ruppiger – 750 mm funktioniert für mich gut. Von allzu extremen Lenkerbreiten halte ich persönlich aber nicht so viel.” Extrem viel Wert legt Jared auf den Hebel seiner SRAM Guide Ultimate-Bremse. Der Hebel ist nicht nur recht weit innen geklemmt, sondern auch extrem nah am Lenker. Zieht man die Bremse mit voller Kraft, bohrt sich der Bremshebel fast schon in den mit Edding unkenntlich gemachten Griff. “Wenn ich in eine richtig harte Sektion fahre, kann ich mich sozusagen mit allen Fingern an der Bremse festhalten und habe trotzdem das Gefühl, den Lenker fest zu umschließen. Mein Teamkollege Curtis hingegen fährt ein komplett anderes Setup – bei ihm greift die Bremse, sobald er den Hebel leicht berührt. Ich mag das genaue Gegenteil. Von allen Dingen lege ich darauf am meisten Wert.” Auch in Anbetracht der extremen Streckenlängen bei der EWS in Whistler macht die Wahl von 203 mm großen Bremsscheiben vorne und hinten durchaus Sinn.

# Ein Blick auf das Cockpit: Der Renthal Carbon-Lenker ist 750 mm breit, bei den Bremsen setzt Jared auf SRAM Guide Ultimates.
# Die Bremsen sind laut Jared das wichtigste Bauteil an seinem Specialized Enduro - vor allem legt er sehr großen Wert auf die richtige Position der Bremshebel.
# Diese sind nämlich nicht nur sehr nah am Lenker positioniert - sondern lassen sich auch nahezu komplett bis in den geschwärzten Griff ziehen, wenn man die volle Leistung entfalten will.
# Ein 50 mm kurzer Renthal-Vorbau verbindet den Lenker mit dem Rahmen - ein GPS-Gerät ist bei jeder Ausfahrt auf dem Vorbau montiert.
# SRAM Guide-Bremszylinder ...
# ... und 203 mm große Bremsscheiben vorne und hinten sorgen für die nötige Bremsleistung.
# Ein 36 Zähne großes Kettenblatt sorgt für den nötigen Vortrieb - geschützt wird es von einer MRP SXg-Kettenführung.
# HT-Klickpedale ...
# ... und ein hauseigener Specialized-Sattel, der farblich perfekt passt!

Der Antrieb von Jareds Specialized Enduro hatte in Whistler keine besonderen Überraschungen zu bieten. Wie viele andere Fahrer setzt Jared auf ein SRAM Eagle-Setup. Die Bandbreite der Kassette, die vom 10T kleinen Ritzel bis zum 50T großen Ritzel satte 500 % beträgt, bedeutet in der Praxis für Enduro-Rennfahrer, dass diese ein größeres Kettenblatt fahren können und bergauf trotzdem dieselben Reserven haben. Auch deshalb greift Jared wie viele seiner Kollegen mittlerweile zu einem 36T-Kettenblatt an der SRAM X0-Carbonkurbel. Ein Power Meter, das man in der Vergangenheit häufiger an seinen Bikes gesehen hat, sucht man an Jareds Whistler-Enduro vergeblich – zu viele der Anstiege werden mit dem Lift bewältigt, sodass eine genaue Rückmeldung über die verwendete Kraft bei den Bergauf-Passagen überflüssig erscheint. Damit Kette und Kettenblatt optimal geschützt sind, kommt eine MRP SXg-Kettenführung mit Carbon-Backplate und Taco zum Einsatz. Und auch wenn Jared Graves das Enduro World Series-Rennen im kanadischen Whistler nicht ohne Defekt überstand kann man sich sicher sein: Den Australier und dessen knalliges 2017 Specialized Enduro wird man noch das ein oder andere Mal ganz vorne sehen!

# Auch wenn das erste Rennen für Jared Graves auf seinem neuen Specialized Enduro nicht nach Plan gelaufen ist - wir sind uns sicher, dass wir den Australier bald auch wieder ganz oben auf dem Podium sehen werden!

Weitere Informationen

Website: www.facebook.com/jaredgravesmtb
Text & Redaktion: Moritz Zimmermann | MTB-News.de 2016
Bilder: Moritz Zimmermann

Weitere Profi-Bikechecks findest du in der Kategorie Arbeitsgeräte

Bike der Woche: Nicolai Ion 16 GPI von IBC-User boesA_moench

$
0
0
2041622-0aep5ogcgoop-_dsc1675-original

IBC-User boesA_moench hat sich mit seinem Nicolai Ion 16 GPI ein echtes Traumbike aufgebaut. Das Pinion-Getriebe ist dabei nur eines der Highlights, denn zusätzlich gibt es ein hochwertiges Fox-Fahrwerk, eine Hope Tech 3 Evo 4 Bremsanlage und neben dem Rahmen noch viele Anbauteile aus Deutschland zu sehen. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.

Bike der Woche

Nicolai Ion 16 GPI 2016, boesA_moench

# Nicolai ION 16 GPI Custom - Technische Daten: Nicolai ION 16 GPI Custom
Rahmen: Nicolai ION 16 GPI, Größe long (Bronze Elox)
Gabel: Fox 36 FLOAT 170 mm Mod. 2017 (Costum tuned von Dämpferklinik Konstanz)
Dämpfer: Fox Float X2 216 x 64 mm Mod. 2017 (mit 2-stufigen Hebel Costum tuned von Dämpferklinik Konstanz)
Steuersatz: Reset Flatstack
Bremse: Hope Tech 3 Evo 4 200/180mm
Vorbau: Syntace Megaforce 2 30 mm
Lenker: Syntace Vector Carbon High 35 / 780mm
Griffe: Ergon GA1 Evo (rechts Costume Fit)
Laufräder: Syntace W40 MX V/H 27,5 inkl. Schwalbe ProCore
Reifen: V: Maxxis Shorty 27,5 x 2.5 Tubeless ready + EXO/ H: Maxxis Minion DHF 27,5 x 2.5 Tubeless ready + EXO
Kurbel : Pinion 170 mm
Riemen Scheibe : Gates CDX
Schalthebel: Pinion Drehschalter P1.12
Getriebe: Pinion P1.12
Pedale: Syntace Numbernine² Titan
Riemen: Gates Carbon Drive
Sattel: SQlab 612 ERGOWAVE
Sattelstütze: Fox Transfer Factory 150 mm
Sattelklemme: Tune Schraubwürger

MTB-News.de: Hallo boesA_moench, dein Bike hat sich vor lauter Likes kaum retten können und es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?

Als erstes stand die Idee ein Bike zu haben, das immer und überall einsetzbar ist. Zielsetzung war der Nutzen von Bikepark bis Alpencross, die Realität ist aktuell aber eher 90% Feierabendrunde. Ich wohne direkt am Bikepark Schienenberg, für mich ein Uphill/Downhill von cirka 600 Höhenmetern, den ich ungefähr zwei Mal für eine Feierabendrunde fahre. Im Sommer ist die Strecke trocken bis staubig, ab Herbst bis ins Frühjahr meist matschig.

Die Komponenten wurden dementsprechend sorgfälltig von mir ausgesucht. Standfestigkeit, Qualität und Made in Germany standen dabei im Vordergrund. Der Aufbau wurde gemeinsam mit Felix (Dämpferklinik / Jester Konstanz) realisiert. An dieser Stelle ein Riesen-Dankeschön speziell für das Tune der Federelemente. Ebenfalls ein Dankeschön geht an guru39 (Wurzelpuff).

# Nicolai ION 16 GPI Custom - Technische Daten: Nicolai ION 16 GPI Custom
Rahmen: Nicolai ION 16 GPI, Größe long (Bronze Elox)
Gabel: Fox 36 FLOAT 170 mm Mod. 2017 (Costum tuned von Dämpferklinik Konstanz)
Dämpfer: Fox Float X2 216 x 64 mm Mod. 2017 (mit 2-stufigen Hebel Costum tuned von Dämpferklinik Konstanz)
Steuersatz: Reset Flatstack
Bremse: Hope Tech 3 Evo 4 200/180mm
Vorbau: Syntace Megaforce 2 30 mm
Lenker: Syntace Vector Carbon High 35 / 780mm
Griffe: Ergon GA1 Evo (rechts Costume Fit)
Laufräder: Syntace W40 MX V/H 27,5 inkl. Schwalbe ProCore
Reifen: V: Maxxis Shorty 27,5 x 2.5 Tubeless ready + EXO/ H: Maxxis Minion DHF 27,5 x 2.5 Tubeless ready + EXO
Kurbel : Pinion 170 mm
Riemen Scheibe : Gates CDX
Schalthebel: Pinion Drehschalter P1.12
Getriebe: Pinion P1.12
Pedale: Syntace Numbernine² Titan
Riemen: Gates Carbon Drive
Sattel: SQlab 612 ERGOWAVE
Sattelstütze: Fox Transfer Factory 150 mm
Sattelklemme: Tune Schraubwürger

Wie geht es mit deinem Bike weiter?

Aktuell gibt es (noch) keine Pläne für Veränderungen :-)

Welchen Einsatzbereich hat das Bike?

Short-Travel DH -> Super Enduro

Was wiegt das Bike?

17,12 kg

# Hochwertiges Fox-Fahrwerk, bestehend aus Fox Float X2 ...
# ... und Fox 36 FLOAT 170 mm
# Dazu kommt die optisch passende Transfer Sattelstütze zum Einsatz

Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?

Die Geometrie des Ion GPI und natürlich das Pinion-Getriebe.

Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?

Mit dem Mountainbiken habe ich im Jahre 1991 zusammen mit Freunden angefangen, weil es auf der Straße zu gefährlich ist.

Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.

Für neue Trends bin ich immer offen, gleichwohl es in letzter Zeit teilweise schon extreme Züge annimmt. Letztendlich ist es aber auch schön, eine solche Vielfalt zu haben.

# Das Pinion Getriebe mit Gates Riemen ...

Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?

Die IBC habe ich ganz simpel über eine Suchmaschine entdeckt. Fast alle Impulse für neue Parts bekomme ich über MTB-News.de und das Forum.

Technische Daten: Nicolai Ion 16 GPI 2016

Rahmen: ION 16 GPI, long
Gabel: Fox 36 FLOAT 170 mm Mod. 2017
Dämpfer: Fox Float X2 216 x 64 mm Mod. 2017
Steuersatz: Reset Flatstack
Bremsen: Hope Tech 3 Evo 4 200/180 mm
Vorbau: Syntace Megaforce 2 30 mm
Lenker: Syntace Vector Carbon High 35 / 780 mm
Griffe: Ergon GA1 Evo (rechts Costume Fit)
Felgen: Syntace W40 MX V/H 27,5 inkl. Schwalbe ProCore
Naben: Syntace W40 MX V/H 27,5 inkl. Schwalbe ProCore
Reifen: V: Maxxis Shorty 27,5 x 2.5 Tubeless ready + EXO/ H: Maxxis Minion DHF 27,5 x 2.5 Tubeless ready + EXO
Kurbel + Innenlager: Pinion 170 mm
Kettenblatt / Kettenblätter: Gates CDX
Kettenführung / Umwerfer: Gates CDX
Schalthebel: Pinion Drehschalter P1.12
Schaltwerk: Getriebe: Pinion P1.12
Pedale: Syntace Numbernine² Titan
Kette: Gates Carbon Drive
Sattel: SQlab 612 ERGOWAVE
Sattelstütze: Fox Transfer Factory 150 mm
Sattelklemme: Tune Schraubwürger
Sonstiges: Aufbau und Fahrwerks-Tune durch Felix (Dämpferklinik / Jester Konstanz)

# ... ist natürlich eines der Highlights am Bike
# Am Lenker finden sich neben der Pinion-Gripshift ...
# ... noch die schicken Hope Bremshebel und der Hebel der Fox Transfer
# Bei den Bremsscheiben setzt boesA_moench auf eine Kombination aus 200 und 180 mm

Über das Bike der Woche

Ihr habt auch ein Bike, dass sich bestens in die ehrenhafte Riege der “Bikes der Woche” einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.mtb-news.de/p/1290006 / Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.

Die 20 letzten Bikes der Woche findet ihr hier: 

Alle Bikes der Woche? Hier klicken!

Test: SRAM Guide Ultimate – die ultimative Allround-Bremse?

$
0
0
Foto_Jens_Staudt_SRAM_Guide_Ultimate-5338

SRAM Guide Ultimate im Test: SRAM hat in den letzten Jahren viele Bremsen-Modellreihen auf den Markt geschickt. Von der Juicy über die XO-Serie bis zur XO-Trail und der Guide – mit dem Top-Modell SRAM Guide Ultimate. Letztere hat über die letzten 3 Jahre viele kleine Detailverbesserungen erfahren, die von SRAMs Servowave-Bremshebel über bessere Isolation der Bremskolben bis hin zur E-Bike-spezifischen Bremse reichen. Weiterentwicklungen werden oft positiver von euch Lesern aufgenommen als komplette Neuentwicklungen – zeigt es doch, dass ein Produkt grundsätzlich gut ist und es nur noch etwas Feinschliff bedarf, um es noch besser zu machen.

Im letzten halben Jahr haben die Guide Ultimate unterschiedlichste MTB-News Tester auf unterschiedlichsten Rädern und Strecken auf die Belastungsprobe gestellt. Was kann die Guide Ultimate, wo sind ihre Grenzen und warum hat dieses Produkt, wie kaum ein anderes, unsere Testredaktion gespalten? Das erfahrt ihr hier im Test.

SRAM Guide Ultimate – Kurz & Knapp

  • Hydraulische Enduro/Trail Bremse
  • 4 Kolben Bremssattel mit Aluminiumkolben
  • Werkzeuglose Hebelweiten- und Druckpunktverstellung
  • Kugelgelagerter Carbon-Bremshebel
  • 360 g Systemgewicht ohne Bremsscheibe
  • Farben: Schwarz oder Arctic Grey
  • Heat Shield Blech
  • Preis: 301 € (UVP)
# Die Guide wirkt sehr hochwertig und ist schön verarbeitet. Nichts wackelt oder klappert.

Die Bremse wirkt sehr schön gearbeitet, nichts klappert oder wackelt, auch das Finish ist sehr hochwertig. Sie liegt gut in der Hand, die Hebelergonomie ist gelungen. An den Hebel gewöhnt man sich sehr schnell. Die Montage ist denkbar einfach, Bremshebel, Reverb und Schalthebel lassen sich schön sauber über nur eine Schelle montieren. Die Verstellrädchen für Druckpunktposition und Hebelweg sind leicht zu erreichen und auch mit Handschuhen gut bedienbar.

# Auch der Bremssattel ist schön gearbeitet...
# ...und glänzt mit einem hochwertigen Finish.

Technische Details

An der Guide kommen mehrere interessante Technologien zum Einsatz. Bei der Entlüftungstechnik wurde mitgedacht: Um ein möglichst leichtes und fehlerfreies Entlüften zu garantieren, verbaut SRAM eine Kupplung am Bremssattel. Nur am Hebel muss man die Entlüftungsspritze nach wie vor aufschrauben. Durch die sogenannte “Bleeding Edge” Technologie soll zum keine Luft mehr ins System kommen, wenn man die Spritze abschraubt und das Loch wieder verschließt, außerdem läuft hier kein DOT mehr aus, welches die Bremsbeläge verschmutzen könnte. Dass das Entlüften wirklich einfacher geworden ist, demonstrierten wir bereits im How-To: SRAM Guide Ultimate Entlüften-Thema.

# Die Kupplung am Bremssattel lässt sich einfach bedienen.
# Nachdem die Abdeckschraube gelöst wurde, steckt man die Spritze in die Entlüftungsöffnung und die Spitze rastet mit einem Klick ein.

Am Bremssattel finden sich weitere interessante Lösungen. Wie bei der X0 Trail Bremse setzt auch die Guide Ultimate auf unterschiedlich großen Kolben. Diese sind auch weiterhin aus Aluminium gefertigt und mit einer hitzebeständigen Molybdänsulfat-Beschichtung überzogen. Auf der Innenseite wurde eine Bohrung ausgeführt, die das Dot durch weitere Isolation von der entstehenden Hitze am Bremsbelag schützen soll. Zusätzlich wurde ein kleines Stahlblech verbaut, der sogenannte Heat Shield. Dieser soll die Hitzeübertragung von Bremsbelag zu Bremssattel verhindern und somit die Wärmeentwicklung des Gesamtsystems geringer halten.

# Unterschiedlich große Kolben mit hohlgebohrter Dämmung in der Mitte...
# ...und eine hitzebeständige Beschichtung...
# ...sowie der Heat Shield sollen für ein gutes Hitzemanagement sorgen.

Auch am Bremsgeber befinden sich weitere spannende Details. Der Carbon-Hebel läuft auf einem Kugellager und ist so sehr sensibel und leicht zu bewegen. Für eine gute Dosierbarkeit soll der Swing Link sorgen. Der Umlenkhebel drückt auf den Kolben und dadurch die Bremsflüssigkeit in die Leitung. Durch das spezielle Design dieses Hebels soll kein digitales On/Off-Bremsen entstehen, sondern ein gut dosierbarer Bremskraftverlauf entstehen, gleichzeitig der Leerweg nicht zu lang werden. Dieses System ist vergleichbar mit Shimanos Servo-Wave und dürfte so auch Fahrern entgegenkommen, die bislang dieses System bevorzugten.

Sobald der Kolben in Bewegung ist, verschließt dieser den Port zum Ausgleichsbehälter. Der AGB soll Luft, die ins System gekommen ist, über eine Membran davon abhalten, in die Bremsleitung zu gelangen und damit eine zuverlässige und konstante Bremsleistung gewährleisten.

# Der Swing Link lenkt den Geberkolben an, der Geberkolben verschließt die Bohrung zum Ausgleichsbehälter.

Modellvarianten der SRAM Guide

Alle Modellvarianten zum Ausklappen

Die Guide gibt es in 5 verschiedenen Varianten, SRAM deckt damit eine Preisspanne von 139 bis 301 € (UVP) ab, sowie den Einsatzbereich von Enduro bis hin zu einer Version mit Code-Sattel für E-Bikes. Alle Bremsen sind von Haus aus mit organischen Bremsbelägen bestückt und werden mit DOT 5.1 befüllt. Metallische Beläge sind optional verfügbar.

Guide Ultimate

Mit 301 € UVP und 360 g Systemgewicht ist die Guide Ultimate das Flagschiff der Reihe. Der Carbon-Bremshebel sowie die Titan-Schrauben drücken das Gewicht im Vergleich zu den anderen Bremsen etwas nach unten, außerdem kommen anders als bei den günstigeren Modellen zweiteilige Bremsscheiben zum Einsatz. Am Bremsgeber lassen sich der Druckpunkt und die Hebelweite werkzeuglos verstellen. An der Guide Ultimate ist der S4 Bremssattel verbaut, welcher mit unterschiedlich großen, beschichteten Aluminium Kolben für beste Bremskraft bei guter Hitzebeständigkeit sorgen soll. Auch der Heat Shield, ein kleines Blech am Bremssattel, soll zum besseren Hitzemanagement beitragen und Wärme abstrahlen. Der S4 Sattel war anfangs nur der Guide Ultimate vorenthalten, nach einem Update im letzten Jahr wurden auch die günstigeren Modelle Guide RSC, RS und R mit dem S4 Bremssattel ausgestattet.

Guide RSC

Die Guide RSC ist mit den gleichen Features wie ihr leichterer Bruder ausgestattet, verzichtet aber auf die Edelausstattung wie Carbonhebel, Titanhardware und Centerline X Bremsscheiben. Mit 214€ kostet die Bremse ein gutes Stück weniger, wiegt dafür aber marginal mehr: 381 g Systemgewicht mit Alu Bremshebel, Alu Schrauben und einteiliger Centerline Bremsscheibe.

Guide RS

An der Guide RS wird ein anderer Bremsgeber verbaut. Hier muss man ohne die Druckpunktverstellung auskommen, die werkzeuglosen Hebelweitenverstellung bleibt. Der Bremshebel ist auch aus Alu, genau wie die Schrauben. Mit 161€ und 385 g reiht sich die Bremse ins Sortiment ein.

Guide R

Der Bremsgeber der Guide RS findet auch hier Verwendung, wie bei den anderen Bremsen auch wird der S4 Bremssattel verbaut. Die Guide R liegt preislich bei günstigen 139€ und bringt 390 g auf die Waage.

Guide RE

Die für den E-Bike Sektor konzipierte Bremse ist die einzige in der Guide Reihe, die mit anderem Bremssattel kommt. Hier wurde am Vorbild der Gravity Bremse Code ein Bremssattel angepasst (auch interessant für unmotorisierte Abfahrtsfahrer), um das höhere Gewicht des Bikes und die höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten zu bewältigen. Der Bremsgeber ist der gleiche wie an Guide RS und Guide R. Preislich positioniert sich die RE mit 145€ UVP zwischen RS und R, das Gewicht liegt am schweren Ende des Feldes: 415 g.

Montage

Die Montage der Bremse gestaltet sich als sehr einfach, so lange man die Leitungen nicht kürzen muss. Anders als bei Konkurrenzprodukten muss hier nach dem Kürzen der Leitungen immer entlüftet werden, damit die Bremse zuverlässig funktioniert. Ansonsten funktioniert die Montage ganz normal: Am Lenker lassen sich Reverb und Schalthebel via Matchmaker-Schelle sauber mit dem Bremshebel verbinden. Das schleiffreie Kalibrieren des Bremssattels gestaltet sich unproblematisch, Schrauben leicht lösen, Bremse ziehen und halten, Schrauben festziehen, fertig.

Der Bremsbelagwechsel findet von oben statt und kann beim ersten Mal etwas fummelig sein, nach ein paar Versuchen funktioniert der Wechsel dann problemlos. Der Tausch ist nicht so schwierig wie z.B. bei einer Avid Juicy, es gibt aber auch wesentlich einfachere Systeme am Markt.

Alltagseinsatz auf dem Trail

# Die Bremse überzeugt mit feiner Dosierbarkeit... - © Victor Lukas

Zunächst wurde die Bremse viel im Alltagseinsatz gefahren, nach dem Test der Guide RSC wussten wir schon in etwa, was uns erwarten würde. Die Bremse ist sehr gut dosierbar, Manöver, die viel Fingerspitzengefühl und eine gut zu dosierende Bremse brauchen, wie Manual oder Wheeliefahren, funktionieren mit der Guide sehr einfach. Auch beim Kurven anbremsen und im härteren, teils nassen Geläuf profitiert man von der guten Modulation. Wer auf sehr digitale Bremsen steht, wird mit der Guide vielleicht nicht den idealen Begleiter finden.

# ...verfügt gleichzeitig aber über sehr gute Bremskraft. - © Sven Martin

Als Enduro-Bremse kann die Guide nicht mit einer Downhill-Bremse wie Saint oder Code mithalten, wenn es um die Bremskraft geht. Trotzdem ist die Bremskraft im angedachten Einsatzbereich sehr gut. Die Guide verzögert stark genug, um auch in brenzligen Situationen zum Stehen zu kommen. Im Vergleich zu anderen Größen im Enduro-Bereich steht die Bremse nicht schlecht da: Bremskraft und Dosierbarkeit sind mit metallischen Belägen in den meisten Situationen auf einem Level mit Shimanos XT. Parallel ist Hannes mit 110 kg Systemgewicht die Bremsen zum Vergleich auch mit den organischen NG-Belägen sowie den ebenfalls organischen INOX-Belägen mit Edelstahl-Trägerplatten von Tr!ckstuff gefahren – beide Beläge lieferten subjektiv nochmal ein kleines Plus an Bremsleistung, insbesondere mit den INOX-Belägen fanden wir die Bremse nochmal etwas standfester. Hier kann es sich durchaus lohnen, über den Tellerrand hinauszuschauen und mit Bremsbelägen von Drittherstellern zu experimentieren.

# Im Alltagseinsatz konnte die Bremse durchaus überzeugen... - © Sven Martin
# ...und vermittelte Berechenbarkeit und Sicherheit. - © Victor Lukas
# Hinterradfahren gelingt dank der guten Dosierbarkeit sehr leicht.

Racer-Einsatz – gebremst wird kurz und hart

Auf der gleichen Strecke sorgten die metallischen Beläge dann für eine kleine Überraschung: Plötzlich zeigte sie sich ziemlich unbeeindruckt und die Bremsleistung blieb konstant. Chris würde mit diesen Belägen die Breme dann auch ohne Bedenken an seinem Downhillbike verwenden.

# Deathgrip
# ...hier war das Hitzemanagement kein Problem.

Schwere Fahrer, die zu einem sehr aggressiven Fahrstil mit sehr kurzen und harten Bremsmanövern neigen, sollten auf jeden Fall große Scheiben fahren und ihre Bremspunkte etwas weiter vor die Kurve zu legen, um die Energie langsamer abzubauen und die Hitze auf die Scheibe zu übertragen, um an dieser Stelle mehr Wärme an die Umgebung abgeben zu können. Dies beugt einer Überhitzung des Bremssattels vor.

# Auf steilen Strecken und beim harten Anbremsen...
# ...hat uns die Bremse teilweise nicht ganz überzeugt
# Schwerer Fahrer trifft auf Northshore
# Auf kurzen Bikepark-Strecken konnte die Bremse punkten...
# Im Renneinsatz wurden nur metallische Beläge verwendet.

Haltbarkeit – SRAM Guide Ultimate

Nach ein paar unfreiwilligen Bodenproben mit der Bremse ist diese immer noch in einem Stück und einwandfrei verwendbar, obwohl das Rad mehrmals auf den Lenker gefallen ist. Weder Knarzen, Knacken oder wackelnde Bremshebel zeigten sich nach dem Test, lediglich die Gummiabdeckung einer Entlüftungskupplung hatte sich verabschiedet.

Test-Fazit – SRAM Guide Ultimate

Die Guide Ultimate ist vor allem im Vergleich mit ihren Vorgängern auf einem guten Level angekommen. Neben der hochwertigen Optik und guten Verarbeitung lässt sich die Bremse präzise dosieren und bietet gute Bremskraft mit organischen Belägen. Innerhalb der Testredaktion gingen die Meinungen insofern auseinander, dass die meisten Tester mit den organischen Belägen schon recht zufrieden waren, sehr schnelle Fahrer mit rennorientiertem Fahrstil sich aber noch mehr Hitzestabilität bei sehr harten Bremsmanövern in steilem Gelände wünschten. Sie bevorzugten darum größere Scheiben und die metallischen Beläge, um auch in Extrem-Situationen die Berechenbarkeit und den Druckpunkt der Bremse zu erhalten. Alternativ kann man beim Wunsch nach mehr Anker-Gefühl auch zur E-Bike Version mit dem Code-Sattel greifen.

Stärken

  • Gute Dosierbarkeit
  • Solide Bremskraft mit metallischen Belägen

Schwächen

  • Hitzemanagement bei Verwendung von organischen Belägen
  • Als Topmodell relativ teuer
  • Bei sehr aggressiver Fahrweise braucht die Guide, vor allem im Vergleich mit der XT in Kombination mit den Freeza-Scheiben, eine Scheibennummer größer und metallische Beläge, um eine ähnliche Bremsleistung zu bieten.

Testablauf

Die Bremse musste sich unter mehreren Fahrern beweisen. Ein Großteil der Redaktion ist die Bremse im Testzeitraum gefahren. Anfangs wurde die Bremse vor allem von Tobi und Hannes im Alltagseinsatz getestet, bevor Jens sie sich an sein Bike schraubte. Zu guter letzt wurde die Bremse dann noch von Chris im Downhill-Einsatz getestet.

Wer hat getestet?

Alle Testerprofile zum Ausklappen

Tobias Stahl

  • Körpergröße: 177 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
  • Schrittlänge: 83 cm
  • Armlänge: 58 cm
  • Oberkörperlänge: 52 cm
  • Fahrstil: Beide Räder am Boden und Vollgas: Attacke bergauf, sauber bergab
  • Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Gabel straff, Hinterbau effizient
  • Vorlieben beim Rahmen: Mittellang und flach

Johannes Herden

  • Körpergröße: 193 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 108 kg
  • Schrittlänge: 92 cm
  • Armlänge: 59 cm
  • Oberkörperlänge: 61 cm
  • Fahrstil: Verspielt und sauber
  • Was fahre ich hauptsächlich: Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
  • Vorlieben bei der Geometrie: Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, eher geringere Rahmenhöhe

Jens Staudt

  • Körpergröße: 190 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 92 kg
  • Schrittlänge: 91 cm
  • Armlänge: 58 cm
  • Oberkörperlänge: 56 cm
  • Fahrstil: Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
  • Was fahre ich hauptsächlich: Singletrails, sprunglastiger Localspot, Freeride, DH
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, progressive Kennlinie
  • Vorlieben bei der Geometrie: Kettenstreben nicht zu kurz ( ca. 430 mm), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Chris Spath

  • Körpergröße: 1,90 cm
  • Gewicht: 65 kg
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
  • Beschreibe deinen Fahrstil kurz und knackig: schnell bergauf und bergab, sauber, selten überm Limit
  • Was fährst du hauptsächlich: Von Dirtjump, über Trail & Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
  • Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: Viel Lowspeed Compression am Dämpfer, Front etwas straffer als Heck, hinten gerne progressiv
  • Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: Vorne lang, hinten je nach Einsatzbereich kurz bis mittellang, flach

Wo wurde getestet?

Hometrails an der schwäbischen Alb: schnell, teilweise steil, ruppig und verwinkelt
Bikeparks: Schladming, Lex Deux Alpes, Semmering, Winterberg, Schöckl Trail Area


Webseite: www.sram.com
Text & Redaktion: Christoph Spath, Jens Staudt | MTB-News.de 2016
Bilder: Jens Staudt, Frank Marbet, Viktor Lukas

Hier findest du mehr Bremsen-Tests.

Test: Five Ten Kestrel & Five Ten Kestrel Lace: Mit Schnürung oder ohne?

$
0
0
2030383-blv8ayqhkuzx-fivetenkestreltest_24-original

Five Ten Kestrel im Test: seit geraumer Zeit bietet Five Ten diverse Schuhmodelle für Klickpedale an – der Kestrel ist ein schmal geschnittener Schuh, der im vergangenen Jahr mit der innovativen und leicht zu bedienenden BOA-Kabelschnürung auf den Markt kam. Dieses Jahr wurde parallel der Five Ten Kestrel Lace vorgestellt – identischer Modellname, allerdings mit Schnürsenkeln statt BOA-Verschluss und damit etwas günstiger. Welcher ist jetzt besser? Wir haben beide Modelle gegeneinander getestet.

Five Ten Kestrel & Kestrel Lace – kurz & knapp

Der Five Ten Kestrel ist ein Enduro- und All Mountain-Schuh, der mit unterschiedlich harten Gummimischungen ausgestattet ist: Der Bereich rund um die Cleats besteht aus einer harte C4-Gummimischung, während Five Ten im Front- und Fersenbereich die von den anderen Modellen bekannte, weiche Mi6-Mischung verwendet. Die Lace-Variante hingegen verwendet durchgehend die harte C4-Mischung. Der reguläre Kestrel ist mit dem BOA-Verschlusssystem ausgestattet, welches den Schuh per Drahtschlinge und Drehverschluss eng macht. Der Kestrel Lace hingegen verfügt über ein reguläres Schnürsystem sowie einem darüber schließenden Klettverschluss.

Five Ten Kestrel

# Five Ten Kestrel

Einsatzbereich: MTB, All Mountain, Enduro
Verschluss: BOA-Verschlusssystem
Obermaterial: Polyester, Mesh, Synthetik-Material
Innenfutter: Polyester
Laufsohle: Stealth® Mi6™ Rubber, Stealth® C4™ Rubber, SPD-kompatibel
Gewicht: rund 600 Gramm (Größe 47)

UVP: 169,95 € UVP | Bikemarkt: Five Ten Kestrel kaufen

Five Ten Kestrel Lace

# Five Ten Kestrel Lace

Einsatzbereich: MTB, All Mountain, Enduro
Verschluss: Schnürung, 1 x Klettverschluss
Obermaterial: PU-beschichtetes Mesh, Synthetik-Material
Innensohle: Polyester
Laufsohle: Stealth® C4™ Rubber, SPD-kompatibel
Gewicht: rund 600 Gramm (Größe 47)

UVP: 139,95 UVP | Bikemarkt: Five Ten Kestrel Lace kaufen

Five Ten Kestrel und Five Ten Kestrel Lace: In der Hand

# Gut sichtbar: Der relativ breite Vorderfuß und der im Vergleich enger geschnittene Kestrel (rechts)

Ein Modellname, zwei recht unterschiedliche Schuhe: In der Hand treten diverse Unterschiede zwischen den beiden Modellen zutage. Der Kestrel besitzt eine nahezu geschlossene, “mikroperforierte” Frontpartie mit verstärkter Zehenkappe. Das Kestrel Lace-Modell hingegen ist mit einem weicherem Material ausgestattet – das sorgt für eine bessere Belüftung, zumal das Material mittig perforiert und die Zehenkappe nicht verstärkt ist. Dadurch wirkt der Kestrel Lace etwas légerer, der reguläre Kestrel hingegen härter, verstärkter, und ja “raciger”, wozu auch der “carbon infused” Schaft beiträgt, der beim Kestrel für eine recht steife Konstruktion sorgt. Und auch das Innenmaterial des Kestrel ist glatt, dünn und etwas schmaler geschnitten, während beim Kestrel Lace ein etwas dickeres Polster vernäht und der Schaft etwas weicher ist.

Beim teureren Kestrel ist zudem eine hochwertige Ortholite-Sohle verbaut – hierauf muss der Kestrel Lace verzichten. Bei beiden Modellen liegt der Verstellbereich der Cleats bei satten 34 mm. Das bedeutet: Viel Spielraum für individuelle Schuhpositionen auf dem Pedal.

# Im Sohlendesign nehmen sich Kestrel und Kestrel Lace nichts
# Eine breite und robuste Klett-Schnalle beim Kestrel Lace
# Die geschlossene Schnalle beim Kestrel Lace
# Reguläre Schnürsenkel und belüftete Frontpartie beim Kestrel Lace

Beide Schuhe sind ziemlich flach gebaut, was die Knöchel vorher ein bisschen ängstlich werden lässt. Ein Knöchelschutz ist nicht vorhanden, die Knöchel liegen daher recht frei.

# Flache Kiste: Der Five Ten Kestrel
# Five Ten Kestrel Lace

Auf dem Trail

Five Ten Kestrel

# In Massa Marittima mit dem Kestrel

Schon beim ersten Reinschlüpfen bestätigt sich der Eindruck vom Auspacken: Der Kestrel fühlt sich recht spartanisch an. Die dünne Polsterung sorgt für einen harten, aber guten Sitz. Mit dem BOA-System dauert das Schnüren nur zwei Sekunden – ziemlich lässig! Im Gegensatz zu vorherigen Versionen des Drehverschlusses ist der hier verbaute Drehknopf justierbar: Statt bei einer zu fest gedrehten Schnürung erst wieder das ganze System entspannen zu müssen, lässt sich die Spannung per rückwärtiger Drehung des Knopfes stufenweise verringern. Entspannt wird das System weiterhin, indem der Knopf leicht nach oben gezogen wird.

# Sehr gute Bedienbarkeit: Der BOA-Verschluss am Five Ten
# Gut erkennbar: Die schmale, harte Rück- bzw. Fersenpartie des Kestrel

Das BOA-System funktioniert vorzüglich. Der Schuh wird entspannt, wenn auch nicht ganz gleichmäßig, festgezurrt. Man benötigt einige Schritte, damit sich die Spannung des Drahtes über die ganze Länge verteilt. Im Anschluss wird nochmal nachgespannt. Sitzt der Schuh dann, fühlt er sich im Gehen gut, auf dem Bike aber noch besser an. Der Cleat-Einsatz sitzt recht tief im Schuh – im Gehen klackert nichts und mit dem getesteten Shimano XT Trail-Klickpedal funktioniert der Schuh optimal. Man steht gut im Schuh, dessen Sohle einen guten Mix aus Steifigkeit und noch minimalem Flex bietet. Rund um dem Cleat ist das recht harte Stealth C4-Gummi verbaut, während vorne und hinten, im “Gehbereich”, die bekannte, weiche Mi6-Gummimischung eingesetzt ist.

Sowohl Kestrel als auch Kestrel Lace sind im Frontbereich für einen Klick-Schuh verhältnismäßig breit ausgeformt und fallen beispielsweise im Vergleich zum Five Ten Freerider VXi relativ groß aus. Bei schmaleren Füßen muss der BOA-Verschluss daher sehr straff angezogen werden. Das kann bei Touren von mehreren Stunden mitunter etwas unangenehm sein. Daher auf jeden Fall: Vorher anprobieren!

# Im Uphill nehmen sich beide Schuhe nicht viel - der Kestrel bietet allerdings noch ein wenig mehr Halt und Stabilität

Was beim ersten Anziehen noch als recht hart empfunden wurde, gefällt nach diversen Trail-Kilometern immer besser: Der Schuh hat besonders im Fersenbereich mit dem spartanischen, aber sinnvoll ausgeformten Polster einen sehr guten Sitz. Die Belüftung des Five Ten Kestrel fällt allerdings ebenso spartanisch aus: Für die Abwehr von Matsch, Nässe und dem einen oder anderen Stein auf dem Trail ist die Oberfläche ideal, die Ventilation hingegen muss eher hinten anstehen. Im Sommer wird es im Five Ten Kestrel relativ warm, was allerdings durch die relativ dünne Konstruktion kaum ins Gewicht fällt.

Five Ten Kestrel Lace

Die Lace-Version fühlt sich beim Anziehen eher wie ein regulärer Flat-Schuh an: Weicheres Obermaterial, etwas flexiblere Sohle und eine etwas dickere Polsterung. Der Schuh wird normal geschnürt, die Passform ist im Anschluss relativ ähnlich zum regulären Kestrel. Für einen bombenfesten Sitz zum Abschluss sorgt das breite Klettband. Dieses schützt außerdem die Schnürung zumindest teilweise vor Matsch und Co.

# Guter Halt und Stabilität, auch wenn er etwas legerer ausfällt als der Kestrel: Der Kestrel Lace

Zu Fuß merkt man die etwas geringere Steifigkeit der Sohle – gleichzeitig aber auch den etwas lockereren Schnitt, der aus dem weicheren Obermaterial resultiert. Der Five Ten Kestrel Lace umschließt den hinteren Fersenbereich nicht ganz so straff wie der Kestrel, dafür ist die Belüftung aber besser: Dutzende Perforationen im Frontbereich, auf der Innenseite und der Schuh-Lasche sorgen für ein besseres Fußklima als im Kestrel ohne Schnürung. Verzichten muss man hingegen auf die verstärkte Frontpartie.

# Mit dem Kestrel Lace in der Abfahrt

Im Einsatz steht man ebenfalls satt im Schuh. Nichts drückt und die Gesamtverteilung der Schnürung gefällt etwas besser als die BOA-Version, da einzeln nachgezogen werden kann – auch auf längeren Touren ist der Druck bei einem straffen Anzug der Schnürung etwas besser verteilt als beim Kestrel. Gemein hat der Kestrel Lace mit dem Kestrel den relativ breiten Frontbereich, der dem Fuß recht viel Platz bietet, in Aktion aber nicht stört. Bergauf kann der Kestrel Lace ebenso wie der Kestrel überzeugen: Die steife Sohle sorgt für eine gute Kraftübertragung, die beim regulären Kestrel aber durch die etwas steifere Gesamtkonstruktion noch ein Stück besser ist. Beim Kestrel Lace verwendet Five Ten durchgehend die Stealth C4-Gummimischung; der teurere Kestrel hingegen verwendet diese Gummimischung lediglich im Bereich rund um das Cleat, im Front- und Fersenbereich jedoch auf die weichere Stealth Mi6-Gummimischung. In der Praxis fällt dieser Unterschied durch den Umstand, dass man eingeklickt fährt, jedoch nicht weiter auf.

Haltbarkeit

Kratzer hier und da, aber bislang keine weiteren Vorkommnisse: Beide Schuhe sind bislang noch völlig intakt, auch das BOA-System funktioniert völlig problemlos.

Fazit: Five Ten Kestrel / Kestrel Lace

Five Ten Kestrel oder Kestrel Lace? Ein ganz klares: Kommt drauf an! Unsere Erfahrungen mit beiden Modellen haben gezeigt, dass wir beide Schuhe empfehlen können. Welcher Schuh der bessere ist, kommt darauf an, was man machen möchte. Den robusten, steiferen Schuh mit Fokus auf Enduro Race haben wir im Kestrel mit BOA-Verschluss gefunden – der legérere Klickschuh, der auf Dauer etwas bequemer ist, dafür aber eine minimal geringere Kraftübertragung besitzt und etwas günstiger in der Anschaffung ist, ist der Kestrel Lace. Beide Schuhe bauen im Frontbereich relativ breit, Interessierte sollten den Schuh nach Möglichkeit vorher anprobieren. Der Cleat-Bereich gefällt mit viel Platz und einem weiten Verstellbereich. Wer gute Schuhe zum Tourenfahren oder für Enduro-Rennen sucht, findet mit einem der beiden Schuhe definitiv einen passenden Begleiter.

Stärken & Schwächen Five Ten Kestrel

+ Elegantes, kinderleichtes BOA-Verschlusssystem
+ Insgesamt straffer, aber sehr guter Sitz
+ Dank verstärktem, spritzwassergeschützten Frontbereich guter Schutz gegen Steine, Matsch und Nässe
– nur geringe Belüftung
– BOA-Verschluss relativ exponiert

Stärken & Schwächen Five Ten Kestrel Lace

+ Sehr bequemer Sitz, für längere Touren gut geeignet
+ Passable Belüftung
+ Fester Sitz mit Schnürung und Klettband
– Klettband trägt innen etwas auf, bei sehr weit innen eingestellten Schuh kann es sein, dass die Kurbel vom Klettband touchiert wird
– Im Gegensatz zum Kestrel kein verstärkter Frontbereich
– Etwas geringere Kraftübertragung

Testablauf

Die Schuhe wurden in den letzten 14 Monaten getestet, wobei der Kestrel Lace 2016 direkt nach Erscheinen mit in den Test aufgenommen wurde. Mit beiden Schuhen wurde die TrailTrophy in Breitenbrunn gefahren (Kestrel: 2015, Kestrel Lace: 2016).

Hier haben wir die Five Ten Kestrel und Five Ten Kestrel Lace getestet

  • Massa Marittima, Italien: Rutschige, steinige Trails. Von flowig bis zu hartem Enduro-Race
  • Hometrails, NRW/Teutoburger Wald: Flowig, waldig, schnell
  • TrailTrophy Breitenbrunn: Wurzelig, schnell, tretintensiv, teilweise steinig
Testerprofil zum Ausklappen

Testerprofil Johannes Herden

  • Körpergröße: 193 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 108 kg
  • Schrittlänge: 92 cm
  • Armlänge: 59 cm
  • Oberkörperlänge: 61 cm
  • Fahrstil: Verspielt und sauber
  • Was fahre ich hauptsächlich: Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
  • Vorlieben bei der Geometrie: Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, eher geringere Rahmenhöhe

Preisvergleich Five Ten Kestrel

Five Ten Kestrel Boa

Abruf der Information: 26.08.2016 18:59:22
Produktpreis*: 133,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
133,90 EUR
Produktpreis*: 133,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
133,90 EUR
Produktpreis*: 148,00 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
148,00 EUR
Produktpreis*: 148,00 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
148,00 EUR
Produktpreis*: 149,95 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
149,95 EUR

Five Ten Kestrel Lace

Abruf der Information: 26.08.2016 19:19:33
Produktpreis*: 109,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
109,90 EUR
Produktpreis*: 109,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
109,90 EUR
Produktpreis*: 109,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
109,90 EUR
Produktpreis*: 109,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
109,90 EUR
Produktpreis*: 109,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
109,90 EUR

Weitere Informationen zum Five Ten Kestrel und Five Ten Kestrel Lace

Webseite: www.fiveten.com
Text & Redaktion: Johannes Herden | MTB-News.de 2016
Bilder: Johannes Herden, Victor Lucas

Mehr Artikel zu MTB-Schuhen

Crankworx Whistler 2016: Foto-Rückblick – Canadian Open DH und Whip Off Worlds!

$
0
0
titel_crankworx

Das Crankworx-Festival ist wie ein kanadischer Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht: Während man in der Liftschlange steht und den nächsten Pro mit dem nächsten Prototypen bewundert, jagt gleichzeitig ein Event den nächsten – und vor lauter Action weiß man gar nicht, wo man hinschauen soll. Mit etwas Verspätung gibt es hier nun die Fotostory vom Canadian Open DH und den Whip Off Worlds!

# Der Australier Troy Brosnan gewann das abschließende Canadian Open DH-Rennen - sein Specialized-Kollege Finn Iles konnte sich den Titel des Whip Off-Weltmeisters sichern!

Den Titel bei den Whip Off Worlds sicherten sich dieses Jahr die beiden Kanadier Finn Iles und Casey Brown. Bei beiden handelt es sich mittlerweile um Seriensieger: Die Trek-Fahrerin wurde bereits letztes Jahr Whip-Weltmeisterin und auch der gerade einmal 16-jährige Local Finn Iles gewann den Titel zwar völlig verdient, aber nicht zum ersten Mal. In bester Whistler-Tradition sorgten die Whip Offs auf den legendären Crabapple Hits für riesige Zuschauermassen – auch die zahlreichen Fahrer lieferten trotz stürmischer Böen ein wahres Whip-Feuerwerk ab.

Naturgemäß ziehen die Whip Off Worlds auch zahlreiche Racer an, die kurze Zeit später beim Abschluss-Event des Crankworx an den Start gehen: Der Canadian Open DH ist seit Jahren eine feste Größe im Crankworx-Kalender. Auf der staubigen und steilen Strecke dominierten die Australier: Tracey Hannah gewann bei den Damen, bei den Herren stand Troy Brosnan ganz oben auf dem Podium, das von Jack Moir und Mick Hannah komplettiert wurde. Der Whip Off-Champion Finn Iles wäre bei den Pro-Männern übrigens in den Top 10 gelandet!

Whip Off Worlds

# Finn Iles - der diesjährige Gewinner
# Sam Blenkinsop
# Darren Berrecloth
# Casey Brown
# Carson Storch
# Elliot Jackson - der stylishe Pivot-Fahrer fliegt mächtig quer
# Ebenso Teamkollege und Stoppie-Sunday-Star Bernard Kerr
# Casey Brown
# Thomas Vanderham
# Finn Iles
# Darren Berrecloth
# Finn Iles
# Bernard Kerr
# Andrew Neethling
# Remy Morton
# Mitch Ropelato
# Tyler McCaul

Canadian Open DH

# Marcélo Gutierrez
# Harry Heath bei seinem letzten Crankworx-Rennen - am Ende der Saison zieht sich der Brite aus dem Rennsport zurück!
# Mick Hannah
# Greg Williamson
# Sam Blenkinsop
# Sam Blenkinsop
# Die Gewinnerin der Damen: Tracey Hannah
# Platz 1 für die Startnummer 1: Troy Brosnan
# Marcelo Gutiérrez
# Andrew Neethling
# Brook MacDonald
# Wyn Masters
# Teagan Molloy
# Thibaut Ruffin
# Marcelo Gutiérrez
# Tracey Hannah
# Manon Carpenter
# Brook MacDonald
# Mark Wallace
# Troy Brosnan
# Sam Blenkinsop
# Alex Marin
# Phil Atwill
# Bryn Dickerson
# Marcelo Gutiérrez, Jack Moir, Manon Carpenter, Tracey Hannah, Troy Brosnan, Vaea Verbeck, Mick Hannah, Bernard Kerr, Georgie Astle

Ergebnisse Canadian Open DH


Trickstuff Piccola im Test: Was kann die leichte Bremse auf dem Trail?

$
0
0
Foto_Jens_StaudtTrickstuff_Titel-5243

Trickstuff Piccola im Test: Nachdem wir kürzlich die edle, aber teure große Schwester “Diretissima” getestet haben, folgt nun der exklusive Test der nur 158 g schweren Piccola. Wir konnten die Bremse kurz vor der Eurobike in verschiedensten Bedingungen testen und haben versucht, ihre Grenzen zu finden.

Trickstuff Piccola – Kurz & knapp

Trickstuff sieht die leichte Bremse vor allem im XC-Bereich, aber auch für den Trail- und Enduro-Einsatz soll die Bremse noch geeignet sein.

  • Zweikolben-Bremssattel mit automatischer Belagsnachstellung und hoher Hitzefestigkeit
  • Ultraleichte Hochdruck-Kevlar-Leitung (Berstdruck 630 bar)
  • Avid Elixir Bremsbelagform
  • Optimale Hebelergonomie, großer Verstellbereich
  • Einfache und saubere Entlüftung
  • Verfügbar in verschiedenen Farben
  • Weitestgehend Made in Germany
  • Gewicht: 158 Gramm (ohne Scheibe und Adapter)

UVP: 345 € | Bikemarkt: Trickstuff Piccola kaufen

# Zwei Kolben drücken die Beläge gegen die Scheibe.
# Die leichtgewichtige Schelle der Bremse
# Die Einstellschraube des Hebels

Trickstuff Piccola – technische Daten

  • Post Mount Bremsaufnahme
  • Bremsflüssigkeit: Mineralöl mit hohem Siedepunkt
  • 4-fach kugelgelagerter Bremshebel
  • 160 g Systemgewicht ohne Scheibe und Adapter, nachgewogen auf diversen Briefwaagen
  • 2 Kolben

Wir haben das Gewicht der Bremse natürlich nachgewogen und auch die Bremsscheibe auf die Briefwaage gelegt. Die Gewichte findest du in unserer Gewichtsdatenbank:

Gemessen:
160,00 g ?
Abweichung:
± n/a ?
Jetzt eigene Messung Jetzt eigene Messung hochladen!
Gemessen:
129,50 g ?
Abweichung:
± n/a ?
Jetzt eigene Messung Jetzt eigene Messung hochladen!

Trickstuff Piccola – in der Hand

# Erster Eindruck: sehr geil. - Auf den zweiten Blick fallen nur kleine, nicht perfekte Details an der Verarbeitung auf
# Praktisch: keine eigenen Bremsbeläge, die aus SRAMs Elixir Bremsen passen.
# Der Name Piccola ist doch ziemlich treffend
# Der erste Griff nach dem Druckpunkt

Aufbau

An der Piccola kommen sehr viele eloxierte Frästeile zum Einsatz, die für dieses erste Vorserienmodell schon einen sehr hochwertigen Eindruck machen. Der Bremshebel ist über zwei Kugellager am Geber montiert, zwei weitere Kugellager verbinden den Bremshebel über ein Frästeil mit der Edelstahlschraube, die gegen den Geberkolben drückt. Der Kolben selbst ist aus IGUS J-Material und sorgt so für ideale Gleiteigenschaften bei gleichzeitig geringem Gewicht, Verschleißfreiheit und Druckstabilität.

# 4 Kugellager und ein Kolben aus IGUS J-Material.
# Die aufwändige Hebelage soll für geringe Reibung und gute Dosierbarkeit sorgen.

Montage

Die Montage der Bremse gestaltet sich als einfach und stellte uns nur vor kleine Probleme. Die Anlage ist schnell montiert, der Hebel kann ohne Abnehmen der Griffe montiert werden. Die Interfaces zur Schalthebel-Montage an der Bremse haben wir nicht genutzt, diese kann man für SRAM und Shimano I-Spec 1 für 17,90 €/Stk. dazu erwerben. Beim Nachstellen der Bremshebel am Trail zeigte sich dann ein kleines Problem: Die Hebelweite lässt sich nur mit Werkzeug verstellen und verwendet einen 2 mm Inbus an der Stellschraube – den nicht jeder an seinem Multitool hat.

# Der Hebel lässt sich montieren, ohne den Griff abzunehmen.
# Die Bremse kommt natürlich mit Postmount Aufnahme.
# Nervig: den verwendeten Inbus hat nicht jeder am Multitool.

Trickstuff Piccola – Auf dem Trail

Nach der Montage ging es auf den Trail. In einer Woche fuhr unser Tester die Bremse 4000 hm über die teilweise steilen und ruppigen Trails an der Albkante und stellte sie danach auf die Härteprobe. Im Duell gegen SRAMs Guide Ultimate wurden je 100 kg Systemgewicht über eine Asphaltstraße gejagt, um die Grenze des Systems auszuloten und extreme Hitze zu provozieren.

# Mit kleineren Scheiben als gewohnt, schraubten wir die Bremsen ans Testrad und fuhren unsere Hometrails.
# Die Bremse musste sich gegen andere Größen des Endurosektors beweisen.

Bremsleistung

Die Bremsleistung der Piccola ist sehr gut. Die Bremse beißt stark zu und war so auch im Enduro-Einsatz nicht überfordert. Im Vergleich zu anderen Bremsen konnten wir problemlos 180/160 mm Scheiben anstatt 200/180 mm Scheiben fahren. In brenzligen Situationen hat die Piccola stehts zuverlässig und stark verzögert.

# Die Bremskraft der leichten Bremse stoppt auch schwere Fahrer zuverlässig.

Dosierbarkeit

Der Druckpunkt der Bremse ist gut spürbar, aber nicht sehr hart. In Kombination mit dem Leerweg (bis die Beläge anlagen) und dem weicheren Druckpunkt spaltete dies die Gemüter. Von “Stört mich überhaupt nicht” bis hin zu “So teigig – das geht gar nicht!” gab es alle Meinungen. Trickstuff versicherte uns auf Rückfrage, dass hier noch nachgebessert werde.

# Der Leerweg war uns etwas zu weit...
# ...der Druckpunkt setzt relativ spät ein.

Wenn es um präzises Bremsen ging, schwierige Linien im Nassen gefahren werden sollten oder Hinterrad-Manöver durchgeführt wurden, zeige sich die Piccola von einer Seite, an die man sich etwas gewöhnen muss. Die Dosierbarkeit war nicht immer ganz berechenbar, mehrmals rutschte uns das Vorderrad an Stellen, die sonst keine Schwierigkeit darstellten. Hier braucht es etwas mehr Eingewöhnungszeit, um sich besser auf das Verhalten der Bremse einzustellen.

# Der kleine Dosierbereich sorgte des öfteren dafür, dass uns der Vorderreifen wegrutschte.

Standfestigkeit

Auf den normalen Abfahrten konnten wir selbst mit den kleineren Bremsscheiben kein Fading an der Bremse feststellen. Der Druckpunkt blieb konstant; wenn man sich ans digitale Bremsverhalten gewöhnt hat, ist die Bremse berechenbar und überrascht selbst nach langen Abfahrten nicht durch plötzlich fehlenden Druckpunkt oder fehlende Bremsleistung. Als wir mit Zusatzgewicht im Rucksack (Systemgewicht 118 kg) ein Heißlaufen der Bremse mit 200 hm am Stück und alleiniger Nutzung der Hinterradbremse provozierten, setzte sie trotzdem nicht komplett aus, der Hebel konnte aber fast bis zum Lenker durchgezogen werden. Trotzdem war bis zum Schluss mit kaum höherer Handkraft ein Blockieren des Hinterrades möglich.

# Bücher in den Rucksack, Systemgewicht 100 kg...
# ...und der Vergleich zu anderen Bremsen.
# Die Piccola hielt den Härtetest überraschend lange aus.
# Nach dem Härtetest... - ...war der Bremshebel ohne Aufwand über den eigentlichen Druckpunkt hinaus bis zum Lenker ziehbar. Bremskraft war vorhanden aber etwas unangenehm.

Piccola_nach_200hm_Dauerbremsen_nur_am_Hinterrad_mit_118kg_und_160er_Scheibe von IBC_RedaktionMehr Mountainbike-Videos

# Der Härtetest hat Spuren hinterlassen.

Haltbarkeit der Trickstuff Piccola

Zu Haltbarkeit und Verschleiß konnten wir im kurzen Testzeitraum leider keine ausreichenden Kenntnisse gewinnen.

Fazit zur Trickstuff Piccola

Alles in allem waren wir von der leichten Piccola schon in der Vorserie begeistert: Das geringe Gewicht tut der Leistung nichts ab, die Bremse kann mit den großen Namen im Endurobereich mithalten und einige davon sogar übertrumpfen. Unser Tester bescheinigte ihr mindestens die gleiche Bremsleistung der Guide RSC mit 200/180er Scheiben, die sonst an seinem Rad montiert ist. Wer nicht auf der Suche nach einem knallharten Druckpunkt im Shimano-Stil ist, findet mit der Piccola eine starke und standfeste Bremse, die allerdings auch den Geldbeutel um ein gutes Stück erleichtert.

Stärken

  • Gewicht
  • Bremskraft
  • Standfestigkeit

Schwächen

  • Dosierbarkeit
  • Preis

Testablauf

Die Bremse haben wir einem Schnelltest unterzogen. Unser Testfahrer hat der Bremse in nur einer Woche 4000 hm schnelles und hartes Enduro-Fahren aufgedrückt und ist sie im Vergleich mit anderen Enduro-Bremsen gefahren.

# Loro fährt 50.000 hm im Jahr und ist Stravas König auf vielen Trails in der Umgebung.

Hier haben wir die Trickstuff Piccola getestet

  • Hometrails an der Albkante: stellenweise sehr steil, ruppig, technische Sektionen, schnell

Weitere Informationen

Webseite: www.trickstuff.de
Text & Redaktion: Lorin Lohrscheider, Christoph Spath | MTB-News.de 2016
Bilder: Jens Staudt

Mehr Bremsen Tests.

Adidas Evil Eye Halfrim Pro Bikebrille im Test: Grenzenloser Durchblick?

$
0
0
Adidas Evil Eye Halfrim Vario-2

Adidas Evil Eye Halfrim Pro im Test: die “Evil Eye”-Modelle aus der Brillenserie von Adidas Sport Eyewear haben sich seit vielen Jahren etabliert und fahren auf vielen Bikernasen auf der Welt herum. Eine Neuerung in der Range für dieses Jahr war die Vorstellung der vario Filter-Gläser – wie beispielsweise auch Uvex (siehe unseren Test) bietet die Weltmarke die aktuellen Modelle nun auch mit photochromen Gläsern an – also Gläser mit Filter, die sich automatisch der Helligkeit anpassen. Grund genug, die Evil Eye mit den neuen Gläsern zu testet – wir haben das Modell “Halfrim Pro” mit den vario-Gläsern über die letzten Wochen ausprobiert.

Adidas Evil Eye Halfrim Pro: In der Hand

# Großes Blickfeld dank halbem Rahmen.

“Die leuchtet ja!” Unsere Farbvariante der Evil Eye Halfrim Pro kommt mit giftgrünem Schweißblocker über den Gläsern, der ebenso fluoresziert wie die seitlichen, grünen Logo-Einsätze. Abgesehen davon bietet die Halfrim, dem Modellnamen entsprechend, einen halboffenen Rahmen, in dem der grüne Schweißeinsatz eingeklickt ist. Die Nasenbügel sind in zwei Positionen verstellbar und passen sich so verschiedenen Nasenbreiten an, auch die Bügel sind in drei Positionen verstellbar.

# Windschnittig: Die Adidas passte meinem Kopf optimal, die Bügel sind zusätzlich in drei Stufen verstellbar
# Der Schweißblocker ist problemlos abnehmbar - bei stärker schwitzenden Fahrern ist er schnell vollgesogen
# Die Bügel sind adidas-typisch abnehmbar

Features der Adidas Evil Eye Halfrim Pro

  • TRI.FIT™, 3-stufige Anpassung
  • Quick-Change Lens System™
  • Photochrome Gläser – Lichtabsorption: 14 – 89 %
  • Schweißblocker
  • Preis: 249 € UVP, online ab 155 €

Auf dem Trail

Wir haben die Brille in der L-Version getestet – daneben gibt es noch eine kleinere S-Variante. Die L-Variante ist recht breit, sitzt aber angenehm-unauffällig auf dem Kopf: Nichts drückt, nichts stört. Die Windabsorption gelingt gut, die Halfrim-Gläser ziehen recht weit nach unten und zudem stört kein Rahmen, wenn man mal weiter nach unten schaut.

# Auf dem Trail mit der Evil Eye

Aber kommen wir zum Hauptgrund, weswegen wir die Brille testen: Die vario-Gläser verdunkeln in rund 20 Sekunden von 14% auf 89% Lichtabsorption – also von sehr klar bis recht dunkel. Vom Wald in den hellen Sonnenschein verdunkelt die Brille recht zügig, die volle Tönung ist nach rund 20 Sekunden erreicht. Das Procedere geht sehr unauffällig vonstatten – dass eine Verdunklung stattfindet, merkt man so direkt nicht; so kennen wir das auch vom unserem Test der photochromen Uvex-Gläser. Geht es in den dunklen Wald hinein, benötigt die Brille etwas länger zur vollen Klarsicht – das geht aber gerade noch in Ordnung, da die Brille mit ihrer Maximaltönung nicht vollständig schwarz wird und man so nicht, wie bei einer rein dunklen Brille, komplett blind in den Wald hineinfährt.

# Bild 1: Die hellste Stufe des Vario-Filters
# Bild 2: Kurz nach dem ersten Foto erkennt man schon die erste Tönung
# Bild 3: Zehn Sekunden nach dem ersten Foto
# Bild 4: Weitere zehn Sekunden später - die finale Stufe

Was war gut?

Adidas hat seine Hausaufgaben gemacht: Die Vario-Filter funktionieren ausgezeichnet und können im Trail-Einsatz überzeugen. Die Brille verrutscht kaum, man vergisst recht zügig, dass die Evil Eye Halfrim überhaupt auf der Nase sitzt. Der Wind wird gut abgehalten, gleichzeitig beschlägt die Brille unter normalen Bedingen erst sehr spät.

Was war nicht so gut?

Wir hatten in Verbindung mit der Unisize-Brillenbox bei unserem Testmuster anfänglich das Problem, dass die Bügel bei komplettem Verschluss der Box von innen gegen die Gläser drücken, wenn die Brille darin im engen Bikerucksack transportiert wird – dies hatte einige unschöne Kratzer auf der Innenseite zur Folge. Das Ersatzmodell hatte diese Probleme nicht, laut Adidas ist die Kratzerproblematik ein Einzelfall der ersten Testmodelle gewesen. Dennoch sollte man Brillenbeutel und -Box für den Mountainbike-Einsatz zur Kratzervermeidung definitiv nutzen, denn 100 Prozent unempfindlich sind die Vario-Filter, gerade bei härterem MTB-Einsatz, nicht.

Test-Fazit: Adidas Evil Eye Halfrim Pro

Die Adidas Sport Eyewear Evil Eye Halfrim Pro weiß zu überzeugen: Der Sitz der Brille ist toll, die Verstellungsmöglichkeiten funktionieren solide, der Wind wird gut abgeleitet und die Evil Eye beschlägt in Bewegung praktisch nicht. Die vario-Filter funktionieren gut und lassen kaum etwas vermissen: Die Tönung der Brille funktioniert mit rund 20 Sekunden zügig, lediglich beim Aufhellen könnte es uns gerne noch einen Tick schneller gehen. Insgesamt aber ein guter Einstand in die Welt der photochromen Gläser von Adidas – der allerdings einen kleinen Wermutstropfen hat: Der Preis ist extrem hoch.

Preisvergleich Adidas Sport Eyewear Evil Eye Halfrim Pro

Abruf der Information: 28.08.2016 20:26:22
Produktpreis*: 159,95 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
159,95 EUR
Produktpreis*: 160,33 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
160,33 EUR
Produktpreis*: 173,99 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: 4-7 working days
173,99 EUR
Produktpreis*: 173,99 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: 4-7 working days
173,99 EUR
Produktpreis*: 179,00 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
179,00 EUR

 


Weitere Informationen

Website: www.adidas.com
Text & Redaktion: Johannes Herden | MTB-News.de 2016
Bilder: Johannes Herden

Evoc CP 26l Foto-Rucksack im Test: Dauerhaft bewährt

$
0
0
CM0A4812

Mountainbiken und Fotos machen ist so eine Sache: Will man eine der beiden Sachen ordentlich machen, schließt sich das andere eigentlich aus. Um sowohl den Sportler wie auch den Fotografen glücklich zu machen (hoch und runter muss der Fotograf nämlich in jedem Fall, wenn er schöne Trailfotos machen will), haben die Münchner Rucksack-Spezialisten den Evoc CP 26l Kamera-Rucksack entwickelt, der dem Fotografen einerseits eine möglichst sichere Unterbringung seines Foto-Equipments bieten, andererseits aber keine große Last beim Biken sein soll.

# Der Evoc CP 26l ist die mittlere Größe der Evoc-Fotorucksäcke

Wir haben den Evoc Camera Pack 26 (kurz CP 26l) (parallel zum großen Modell CP 35l, Test folgt in den nächsten Wochen) in den letzten anderthalb Jahren auf Herz und Nieren getestet: Egal ob Crankworx Whistler, Dirt Masters Festival, Eurobike, eine einwöchige Kroatien-Tour, Presse-Events in Italien, Spanien, Frankreich, Kanada – der CP26l war dabei und hat dabei dutzende Regenschauer, Staubtage, jede Menge Schweiß, Sicherheitskontrollen und Handgepäckfächer überstehen müssen. Ob sich der quietschrote Rucksack lohnt? Und wenn ja, für wen? Hier ist der Test.

Evoc CP 26l – Kurz und knapp

Der 26 Liter fassende Rucksack ist ein Hybrid aus vollwertigem Foto-Rucksack und Outdoor-Bag – egal für welchen sportlichen Einsatz, ob Skitour, Bike-Shooting, Bergwanderung – der CP 26l soll drauf vorbereitet sein. Neben dem Foto-Fach findet sich ein für Foto-Rucksäcke recht üppiges Fach für sonstige Ausrüstung, geöffnet wird alles über einen umlaufenden Reißverschluss am Rücken.

# Großes Fach oberhalb des Foto-Bereichs - davor wird auch der Laptop ins gepolsterte Fach geschoben
  • Volumen: 26 l
  • Gewicht: 2450 g
  • Abmessungen: 30 x 52 x 17 cm
  • Kamerafach: 28 x 29 x 16,5 cm
  • Material: Nylon 210/D Ripstop PU coated, Nylon 840/D Ripstop PU coated, Air Mesh, AIRO FLEX, Atilon PE Foam, Transparent Tarpaulin
# Weich gebettet - das Brillenfach ist sanft mit Fleece bedeckt
# Ski Loop zur Ski-Befestigung - praktisch für Winter-Fotografen, aber für uns nicht notwendig
# Tiefen-Verstellung der Schulterträger

Spezifikationen

  • Befestigung für: Snowboard, Ski (diagonal/vertikal), Schneeschuhe, 2 Eispickel (verstaubar), Stöcke,Stativ (frontal/seitlich)
  • Lawinenfach mit Schnellzugriff und Notfallplan
  • Taschenmanagement: Kamerafach 60, Ausrüstungsfach 40
  • Rucksack weit zu öffnen (frontal, rückseitig)
  • Kamerafachaufteilung (individuell, gepolstert)
  • Kamera-Schnellzugriff (seitlich)
  • Seitentasche (Passt für: Trinksystem 2 l)
  • Organisationsfächer für: CF- und SD-Karten
  • Notebook Fach 17“ (gepolstert)
  • Hüftgurttasche
  • Hüftgurt (extrabreit, gepolstert, abnehmbar, verstellbar 90 – 130 cm)
  • Rückenteil inkl. Luftkanälen (verstärkt, gepolstert)
  • Boden inkl. Gummifüße (verstärkt)
  • T-Zipperpuller (leicht bedienbar)
  • Regenhülle (integriert, abnehmbar)

Evoc CP 26l – In der Hand

Jede Menge Schnüre, Bänder und Reißverschlüsse: Der Evoc sieht aus, als wäre er wirklich für jede erdenkliche Sportart gewappnet. Für den Wintersport-Bereich finden sich im unteren Bereich zwei ausziehbare Schlaufen für Eispickel, oben lassen sich Ski befestigen. Die beiden horizontal verlaufenden Bänder halten ein Snowboard an Ort und Stelle, viele weitere Wintersportart-spezifische Features gibt es außerdem.

# Zwei Bänder auf der Frontseite halten Snowboards, Stative und mehr

Kommen wir aber zu den Kernkompetenzen des Rucksacks – der Fotoausrüstung. Fototechnisch lassen die Befestigungen keine Wünsche offen: Die beiden seitlichen Schlaufen halten kleinere Stative an Ort und Stelle, für schwere Modelle kann unten ein Stativhalter mittig ausgezogen werden, arretiert wird das Stativ dann mit den horizontal verlaufenden Schlaufen. Der Stauraum über dem Foto-Equipment (Aufteilung Stauraum/Fotofach: 40/60) bietet ausreichend Platz für eine Jacke, zusätzliches Equipment oder ein Paar Knieschoner, sollte die Abfahrt doch etwas ruppiger werden. Frontal finden sich ein weiches Sonnenbrillen- sowie ein weiteres, flaches Fach. Auf der linken Seite befindet sich eine dehnbare Tasche für Trinkflaschen und ein zusätzliches Fach, in dem eine bis zu 2l fassende Trinkblase verstaut werden kann – inklusive Ausgang, Führung und Befestigung für den Trinkschlauch am Schulterriemen. Ein Fach für eine zweite Trinkflasche fehlt auf der rechten Seite – dafür ist diese Seite sehr interessant: Ein leicht zu öffnender Reißverschluss birgt einen Schnellzugriff auf das Hauptfach des Foto-Equipments und soll den schnellen Zugang zur Kamera in spontanen Situationen enorm erleichtern. Weitere Fächer finden sich am Hüftgurt: Hier passen für den Schnellzugriff (das relativ kompakte) Handy und Schlüssel hinein.

# Oberhalb des Flaschen/Wasserfachs besteht die Möglichkeit, ein Stativ zu befestigen
# Handy/Sonstiges-Taschen an den beiden Seiten des Hüftgurtes
# Bekannt von den Bike-Rucksäcken - das dehnbare, luftdurchlässige Airo Flex-Material

Öffnet man die Innenseite des großen Rückenteils, kommen transparente und vor allem robuste Fächer für Speicherkarten, Reisepässe, Akkus und Kleinkram zum Vorschein. Das Haupt-Fotofach ist nahezu frei einteilbar, bietet aber mit seinen vielen Aufteilungs-Polstern eine gute Voreinstellung für erstaunlich viel Equipment. Egal, wieviel man hineinquetscht – Laptop- und Hauptfach werden dadurch nicht behindert, auch das Rückenteil nicht – dieses ist ergonomisch gepolstert und zu dick, als dass Objektive oder ähnliches in den Rücken drücken könnten.

# Wir haben mal zusammengelegt - Das passt theoretisch rein: Vier Objektive, Kamera, Body, zwei Blitze, Funksteuerung
# Karten, Karten, Karten
# Rückenteil aufgeklappt - genug Platz für Ladegeräte, Akkus, Batterien und Speicherkarten

Damit der vollbepackt locker über 15 Kilo schwere Rucksack auf den Abfahrten kein Eigenleben entwickelt und dabei auch halbwegs bequem bleibt, sind die Befestigungsmöglichkeiten von Evocs bekannten Bike-Rucksäcken übernommen: Der luftige, aber breite Hüftgurt mit Klickschnalle, an dem sich noch zwei kleine Taschen für Handy, Schlüssel und Co. befinden, ist genauso an Bord wie der der verstellbare Brustgurt mit der charakteristischen Signalpfeifen-Klickschnalle. Hüft- und Brustgurt sind ebenso einstellbar wie die Träger, die neben der Länge zusätzlich im Abstand zum Rücksack verstellt werden können.

# Mit dabei: Der Klickverschluss mit Pfeife

Zu guter letzt ist ein Regencape in der Unterseite integriert – unverzichtbar nicht nur bei starkem Regen, sondern vor allem, um sich den Rucksack beim Hinlegen und Aufklappen nicht ständig zu verdrecken.

Evoc CP 26l – Im Einsatz

Der CP26l hat so einige tausend Flugkilometer, hunderte Bike-Kilometer und viele Dutzend Laufkilometer hinter sich und befand sich bei so ziemlich allen großen Events der letzten anderthalb Jahre auf meinem Rücken. Erstmal zum Wesentlichen: Der CP 26l ist extrem bequem, was an der verhältnismäßig dicken Polsterung des Rückenteils liegt. Hat man bei manchen Mitbewerbern das Gefühl, dass sich dickere Objektive teilweise in den Rücken hineinbohren, ist hier alles super, der Evoc ist wirklich bequem – nicht selbstverständlich.

# Die wirklich bequeme Rückseite des Evoc CP 26l - Ein bisschen belüftet ist er, spätestens bei schwererer Beladung geht aber nix mehr

Reisemodus

Besonders im Reisemodus, am Flughafen und Co. findet alles sicher seinen Platz. Das Laptopfach ist einfach zugänglich (gut für die Sicherheitskontrolle!), der Pass kommt doppelt gesichert in ein Reißverschlussfach am Innenteil des Rückens, Jacke und Snacks finden im großen, oberen Fach Platz und der Fotokram, ja, der ist sicher verstaut im Fotobereich. Bei den Abmessungen hat Evoc, wie es sich für einen Fotorucksack gehört, mitgedacht: Es gibt keine Probleme mit Gepäckfächern in Fliegern, der Rucksack hält alle Maximalmaße locker ein und ist zudem insgesamt so kompakt, dass ich bisher an keinem Ticketschalter oder Gate darauf angesprochen wurde.

# Fertig gepackt - inklusive Trinkblase, Stativen und Co. Wer will tragen?
# Unten befindet sich auch die Stativ-Halterung
# Fertig gepackt - inklusive Trinkblase, Stativen und Co. Wer will tragen?
# In die Halterung passen auch mittelgroße bis schwere Stative hinein

Fotomodus Event

Der für mich wichtigste Bereich: Wie macht sich der Rucksack auf Events? Das rucksack-unfreundlichste Event neben der Rampage dürfte das Crankworx Whistler sein: Ist schlechtes Wetter, ist alles vermatscht und nass; scheint die Sonne, ersäuft ganz Whistler im Staub. Viele Fußkilometer muss man zudem zwischen den einzelnen Events zurücklegen. Auch mit voller Beladung enttäuscht der CP 26l hier nicht: Über den flexiblen Hüftgurt wird viel Gewicht auf die Hüfte übernommen, sodass die Schultern nicht allzuviel Gewicht tragen. In Verbindung mit dem geschlossenen Brustgurt ist das Konstrukt bombenfest, dabei dennoch flexibel und auch über mehrere Stunden wortwörtlich gut ertragbar. Besonders sinnvoll ist tatsächlich der Schnellzugriff über die Seite, für den man aus einem Rucksackträger rausschlüpfen muss (Hüftgurt bleibt geschlossen) und dann mit der freien Hand in wenigen Sekunden fotobereit ist. Erst für einen Objektivwechsel muss die ganze Rückseite geöffnet werden.

# Der seitliche Schnell-Zugriff für die Kamera

Wo wir gerade davon sprechen: Hier zeigte sich die ziemlich einzige (anfängliche) Schwäche des CP 26l. Die erste Version des Rucksacks hatte einen extrem schwergängigen Reißverschluss verbaut, der das Öffnen des Rückenteils in den Kurven zu einem kleinen Kraftakt werden ließ – er verkantete. Für Fotorucksäcke, auf die man im Fall der Fälle sehr schnellen Zugriff benötigt, ein absolutes No-Go.

# Per pedes zu den Whip Offs - staubige Angelegenheit in Whistler bergauf

Nach kurzer erster Testzeit und entsprechendem Feedback schickte Evoc ein bereits verbessertes Modell, dass dieses Problem seitdem minimierte; spätestens seit der Eurobike vor einem Jahr ist das Problem gänzlich eliminiert (wir probierten den Rucksack auf der letzten Eurobike im direkten Vergleich am Evoc-Stand aus).

Fotomodus Biketour

Viele Testbikes bedeuten viele Bike-Touren – und nur auf dem Trail kann man auch vernünftige Fotos machen. Da zwar Handykameras immer besser werden, aber für richtige Fotos noch lange keine Option darstellen, muss das große Equipment zwangsläufig mit. Inklusive Blitzen landet man schnell bei einem ordentlichen Gewicht auf dem Rücken. Und nein – ein Fotorucksack wird nie so effektiv gut zu tragen, geschweige denn so gut belüftet sein wie ein normaler Bike-Rucksack. Nicht zuletzt aufgrund des hohen Gewichts liegt der Evoc CP 26l trotz der von Evoc als Feature beworbenen “Air Circulation” dauerhaft am Rücken an, Schweißfreiheit sollte man trotz der “Luftkanäle” hier definitiv nicht erwarten. Aber: Sowohl bergauf, aber noch wichtiger, bergab liegt der Rucksack extrem gut an, wackelt und rutscht nicht. Auch in steilerem Gelände kann man durch den straffen, aber flexiblen Hüftgurt vermeiden, dass der Rücksack über den Rücken nach vorne rutscht.

# Schweißtreibende Uphills auf der kroatischen Insel Rab

Ein ganz wichtiges Feature auf der Tour: Das Fach für die Trinkblase. Bis zu zwei Liter nimmt die Seitentasche auf, der Schlauch führt durch eine separate Öffnung bis zum Schultergurt und kann dort eingeklickt werden. Wermutstropfen: Bei voller Trink-Beladung muss der Rucksack gut festgezogen werden, da sonst ein leichtes Ungleichgewicht entsteht. Die Königsetappe mit dem Rucksack hatte ich definitiv bei der heißen, staubigen Überquerung der kroatischen Insel Krk, die mit 55 Kilometern, 1000 Höhenmetern und vielen Fotospots definitiv kräftezehrend war – der Rucksack allerdings hat sich gut geschlagen.

# Geht: In der Garbanzo-Zone im Whistler-Bikepark. Inklusive Evoc CP 26l
# Das Seitenfach nimmt bis zu 2l-Trinkblasen auf und kommt mit dem gleichen Schlauch-Clip wie die Bikerucksäcke
# Trinkblasen-Ausgang - Wasser marsch!

Fazit – Evoc CP 26l

Der Evoc CP 26 ist ein großartiger Foto-Rucksack: Sehr gute Verarbeitung, sinnvolle Aufteilung der verschiedenen Fächer, optimaler Sitz auch für längere Wanderungen und sogar für Bike-Touren. Kleines bis mittleres Equipment inklusive Laptop passt problemlos rein, der CP 26l ist sehr robust und mit dem Regenschutz auch über längere Zeit sehr wetterfest. Verschleißerscheinungen gab es bislang keine, auch alle Reißverschlüsse sind noch komplett intakt. Apropos: Das anfänglich bestehende Reißverschluss-Problem ist seit der aktuellen Überarbeitung nicht mehr existent. Für Fotografen, die nach einem guten Rucksack suchen, der sowohl für normale Shootings als auch für den sportiven Gebrauch geeignet ist, ist der Evoc CP 26l klar zu empfehlen!

# Regenfest - die Regenhülle hält einiges ab

Pro

  • Gute Fächer-Aufteilung
  • Schnellzugriff über die Seite
  • guter Sitz auch im Touren-Einsatz

Contra

  • bietet recht wenig Belüftung

Preisvergleich Evoc CP 26l

Abruf der Information: 29.08.2016 20:30:37
Produktpreis*: 279,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
279,90 EUR
Produktpreis*: 279,90 EUR
zzgl. Versandkosten*: 0,00 EUR
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
279,90 EUR
Produktpreis*: 280,00 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
280,00 EUR
Produktpreis*: 280,00 EUR
zzgl. Versandkosten*: n.a.
Preis kann jetzt höher sein.
Verfügbarkeit*: s. Shop
280,00 EUR

Weitere Informationen

Website: www.evocsports.com
Text & Redaktion: Johannes Herden | MTB-News.de 2016
Bilder: Johannes Herden

Enduro DM: Gewinn-Übergabe & erster Eindruck der SRAM Eagle

$
0
0
2040639-5e39l9lql7ed-srameaglefertig_3-original

Vor ein paar Wochen riefen wir zum großen User-Test der SRAM Eagle auf – und dutzende Leser bewarben sich. Wir hatten es uns nicht leicht gemacht, einen interessanten Testermix zu finden. Schlussendlich wählten wir mit Eric und Martin zwei ganz unterschiedliche, aber sehr schnelle und motivierte Jungs, die wir nach Schöneck zur Deutschen Enduro-Meisterschaft schickten – inklusive Montage der SRAM Eagle. Hier ist ihr Bericht vom Rennwochenende und ihr erster Test der Eagle, der sowohl Stürze als auch erste Material-Defekte zu bieten hatte.

Fotostory

# Eric und Martin sind die beiden glücklichen Gewinner des SRAM Eagle-Usertests – bei der deutschen Enduro-Meisterschaft in Schöneck konnten die beiden die brandneue 12-fach Schaltung direkt auf Herz und Nieren überprüfen!
# Frank Ripper von SRAM erklärt den beiden Gewinnern ...
# ... die Vorzüge der neuen 12fach-Schaltgruppe.
# Eric und Martin schauen sich die Komponenten der Eagle an - insbesondere die große Bandbreite der Kassette sollte sich am folgenden Rennwochenende als sehr nützlich erweisen!
# Das Highlight der neuen SRAM Eagle-Gruppe ist mit Sicherheit die Bandbreite von 500 % - das kleinste Ritzel der Kasette ist 10 Zähne klein, das größte hingegen hat Satte 50 Zähne. Durch diese riesige Bandbreite lassen sich an der Kurbel vergleichsweise große Kettenblätter fahren und man kommt trotzdem jeden Anstieg hoch.

Noch ein paar historische Fotos mit unseren montierten 11fach Schaltungen und schon schnappen sich die SRAM-Jungs unsere Bikes und legen los, während wir unsere Köpfe staunend über die edlen neuen Teilen beugen. Natürlich fällt einem dabei als Erstes diese „Monster-Kassette“ auf. Mit einem spontan geschätztem Durchmesser der Kassette von ungefähr 20 cm bereite ich mich auf einen gewissen Widerstand beim Anheben des Edelteils vor. Ich werde aber sofort eines besseren belehrt. Das gefräste Präzisionsteil fühlt sich im Hinblick auf seine Maße federleicht an und fasziniert mich einige Minuten lang. – Gewinner Martin über die neue SRAM Eagle

# Sram
# Tim Flooks und Carsten Wollenhaupt kümmern sich derweil um die Montage und perfekte Einstellung der neuen SRAM Eagle.
# ... inklusive Gabelservice von Tim Flooks höchstpersönlich!

Der zusätzliche Fahrwerksservice, von Tim Flooks höchstpersönlich durchgeführt, war die absolute Krönung: sonst macht er diesen Job bei den Profis im Downhill World Cup. Nun konnte am bevorstehenden Rennwochenende nichts mehr schief gehen, dachte ich mir zumindest … – Gewinner Eric über die neue SRAM Eagle

# Traumhafter Sonnenuntergang in Schöneck
# Während die neuen Schaltgruppen an den Bikes von Eric und Martin montiert wurden, unterhielten sich die beiden Gewinner mit SRAMs PR-Koordinator Frank Ripper - und dazu gab's eine leckere Bratwurst im Brötchen.
# Bereit für den Renneinsatz - das Canyon Strive von Eric ist nun mit der SRAM Eagle-Schaltgruppe ausgestattet. Die DM kann beginnen!

Spätestens aber als ich die ersten Meter mit der neumontierten Eagle zurückgelegt hatte, fühlte ich mich wie ein 6-jähriges Kind an Weihnachten beim Auspacken seiner Geschenke: Runterschalten… Tacktacktack… Hochschalten… Tocktocktock. Das ganze mit ordentlichen Druck auf den Pedalen und einer Geschwindigkeit, bei der mir schnell klar wird, dass dieses Spielzeug einen Hobbyracer mit Mitte 20 genauso glücklich machen wird wie die Ritterburg einen 6-jährigen Buben. – Gewinner Martin über die neue SRAM Eagle

# Sram
# Eric und Martin mit neuer SRAM Eagle bereit für den Renneinsatz - das Rennen in Schöneck war die perfekte Gelegenheit, um einen ersten Eindruck unter Wettkampfbedingungen von der neuen Schaltgruppe zu sammeln.

“Kann ja nichts mehr schiefgehen, dachte ich!” Rennbericht von Eric

Schon lange hatte ich auf dieses Rennwochenende hingefiebert, umso mehr freute ich mich aber, als ich die Gewinner-Mail von MTB-News erhielt. Völlig unerwartet, da ich noch nie bei Gewinnspielen Glück hatte, durfte ich nun mit der brandneuen SRAM X01 Eagle bei der Deutschen Enduro Meisterschaft in Schöneck an den Start gehen und wurde für den Dauertest der ersten 12-fach Schaltung ausgewählt.

So machten wir uns Freitag Nachmittag auf den rund 300 km langen Weg ins schöne Vogtland. Gleich nachdem wir unser Gepäck in der Unterkunft abgeladen hatten, ging es ab zum SRAM-Stand. Nach dem coolen Empfang wurden noch am selben Abend die Schaltungen an die Bikes der Gewinner montiert; überraschenderweise waren beide Bikes Strives von Canyon.

Der zusätzliche Fahrwerksservice, von Tim Flooks höchstpersönlich durchgeführt, war die absolute Krönung: sonst macht er diesen Job bei den Profis im Downhill World Cup. Nun konnte am bevorstehenden Rennwochenende nichts mehr schief gehen, dachte ich mir zumindest…

Trainingstag und Prolog

Samstag stand das Training bei schönstem Wetter und trockenen Bedingungen der einzelnen Stages auf dem Programm. Ich startete in der Open junior male Klasse und musste somit nur Stage 1,2,4,5 und 6 absolvieren. Zusammen mit Martin, dem anderen Gewinner, ging es nun auf die Strecken zum Training und um Erfahrungen in Bezug auf die Schaltung auszutauschen. Die Stages 2 und 4 im Bikepark trainierten wir als erstes. Beide waren sehr downhilllastig und machten mir viel Spaß. Vor allem Stage 4 gefiel mir sehr, da diese Stage im mittleren Teil viele Wurzeln aufwies. Allerdings erhoffte ich mir, sicher im Gegensatz zu vielen anderen Fahrern, mehr tretlastige Anteile. Da Martin in der Elite Klasse an den Start ging, musste er auch Stage 3 fahren, also machten wir uns auf den Weg zur Klingenthal Arena.

Auf der Transfer-Etappe erwartete uns unter anderem eine sehr steile Rampe, die uns eine erste Möglichkeit gab, die Eagle mit dem größten 50er Ritzel richtig zu testen. Vorn entschied ich mich für ein 36er Kettenblatt, bei dem der leichteste Gang der Übersetzung eines 32er Kettenblatts mit einer 11-fach (10-42 Zähne) Schaltgruppe gleicht. Somit stellte auch dieser Anstieg kein Problem dar und ich konnte recht entspannt bergauf kurbeln. Nachdem wir die ziemlich geile Stage 3 fuhren, die sich neben der Skisprungschanze bis in die Klingenthal Arena den Berg hinab schlängelt, ging es wieder über einen langen Transfer zurück in die Bikewelt Schöneck. Als wir uns einige Male verfahren hatten, kamen wir endlich bei Stage 5 und 6 in der Nähe des Steinbruchs an. Beide waren sehr naturbelassen mit lockerem Waldboden und total nach meinem Geschmack, unter anderem auch weil sie einiges an Tretarbeit erforderten. Abends startete Martin noch im Prolog, bei dem ich nur zuschauen durfte. Voller Vorfreude auf das Rennen am Sonntag, fuhren wir abends zurück zu unserer Unterkunft.

Raceday

Als ich Sonntag aufwachte regnete es in Strömen. Irgendwie muss es an den Renntagen immer regnen, dachte ich mir. Schon bei meinem ersten Enduro-Rennen in Willingen stellte sich der Renntag als Schlammschlacht heraus. Trotzdem – ich wollte mein Bestes geben und vor allem sturzfrei alle Stages absolvieren.

Und wenige Stunden später stand ich schon im Startgate der Stage 1, die durch den Stadtpark führte. Weniger schlammig als gedacht, war der Lauf durch diese Stage sehr flüssig und ich konnte auch eine gute Zeit, mit nur rund zwei Sekunden Rückstand auf den Schnellsten, einfahren. So kann es weitergehen, dachte ich mir. Nach der 3. Stage lag ein recht langer Transfer zur nächsten Wertungsprüfung vor mir. Jedoch befand sich diese auch im Bikepark und wir Open-Fahrer fuhren ein paar Kilometer nur zum Spaß auf den schönen Waldautobahnen des Vogtlandes. Bei Stage 4 angekommen, warteten schon gefühlt über hundert Fahrer darauf, diese absolvieren zu dürfen. Dies lag sicher auch daran, dass einige Fahrer der Open Klassen nicht den ausgeschilderten Transfer fuhren.

Mit über einer Stunde Verspätung ging ich auf Stage 4, die leider nicht optimal lief. Hier stürzte ich recht heftig, da ich zu viel riskiert hatte. Ehe ich wieder auf dem Bike saß und den Lenker nach zweimaligen Richten wieder in die korrekte Position gedreht hatte, vergingen locker 30 Sekunden… Ansonsten kam ich durch diese Stage echt gut. An der Talstation musste ich leider feststellen, dass die Reverbleitung aus dem Hebel gerissen war und der Schalthebel nicht mehr funktionierte. Beim Crash muss das Bike irgendwie auf dem Trigger gelandet sein, wodurch ein Plasteteil im Inneren brach. Die Reverb wurde mir am SRAM-Stand schnell repariert, jedoch hätte es zu lange gedauert den Schalthebel zu tauschen, da ich sowieso schon über 1 ½ Stunden Zeitverzug hatte. Somit musste ich Stage 5 und 6 mit fixem Gang fahren. Allerdings stellte sich dieser Gang als recht akzeptabel heraus. Nach dem Sturz auf Stage 4 war ich umso mehr motiviert und gab noch einmal ordentlich Gas. Die letzte Wertungsprüfung, Stage 6, war allerdings schon ziemlich ausgefahren, weil ich als einer der letzten auf die Strecke ging. Da ich an diesem Wochenende noch von einem Platten verschont geblieben war und einen niegelnagelneuen Reifen am Hinterrad aufgezogen hatte, kam es wie es kommen musste: An einem der scharfkantigen Steine auf Stage 6 schnitt ich mir die Flanke des Reifens leicht auf und fuhr daraufhin mit einem schleichenden Platten durch die Zeitnahme.

Ziemlich gefrustet über den Sturz, den kaputten Schalthebel und den Platten ging es zurück zur Transponder-Auslese. Schlussendlich fuhr ich noch auf einen neunten Platz mit etwa 45 Sekunden Rückstand auf den Ersten meiner Altersklasse. Eigentlich hatte ich mir mehr erhofft, but that’s racing… Ein großes Dankeschön nochmal an SRAM für die super Schaltgruppe, die bis zu Stage 4 echt super und richtig sauber schaltete. Jeder Gangwechsel ist sehr exakt, auch unter Last. Vorteile kann man nun vor allem bei hohen Geschwindigkeiten ausspielen, da man problemlos ein 36er Kettenblatt montieren kann. Vielen Dank auch nochmal an SRAM für einen weiteren Shifter und vor allem an MTB-News, dass ich diese hammer Schaltung testen darf. Ich freue mich jetzt schon auf die kommenden Monate und werde die Eagle richtig rannehmen. Das nächste Ziel ist die Enduro One am Ochsenkopf, danach werde ich beim Endurothon in Schierke an den Start gehen.

“Wie ein 6-jähriges Kind an Weihnachten!” Rennbericht von Martin

Freitag 14:00 Uhr, letztes Meeting vorbei. Schnell bei den Kollegen verabschieden und fast schon im Lauftempo zum Parkplatz, wo mein Auto wieder einmal fertig gepackt für ein Action-Renn-Wochenende auf mich wartet. Diesmal nicht nur irgendeines. Nein, es geht zur Deutschen Enduromeisterschaft nach Schöneck im schönen Vogtland.

Dort abends angekommen wird erst einmal die Offroadtauglichkeit meines Autos auf der Suche nach dem etwas versteckten SRAM-Truck bewiesen, was auch mit einem lässigen und sehr netten Empfang von den Jungs von SRAM belohnt wird. Der Mitgewinner Eric ist ebenfalls bereits mit Bike am Start und kann es ebenso wie ich kaum erwarten, die sommerliche Weihnachtsbescherung starten zu lassen. Noch ein paar historische Fotos mit unseren montierten 11fach Schaltungen und schon schnappen sich die SRAM-Jungs unsere Bikes und legen los, während wir unsere Köpfe staunend über die edlen neuen Teilen beugen. Natürlich fällt einem dabei als Erstes diese „Monster-Kassette“ auf. Mit einem spontan geschätztem Durchmesser der Kassette von ungefähr 20 cm bereite ich mich auf einen gewissen Widerstand beim Anheben des Edelteils vor. Ich werde aber sofort eines besseren belehrt. Das gefräste Präzisionsteil fühlt sich im Hinblick auf seine Maße federleicht an und fasziniert mich einige Minuten lang.

Kurz danach umgedreht traue ich meinen Augen nicht mehr, als die SRAM-Mechaniker mein Bike innerhalb kürzester Zeit auseinander genommen hatten. Dabei ließen sie es sich nicht nehmen, meiner Gabel einen kleinen Service zu verpassen und alle weiteren Anbauteile wie Bremsen zu checken. Ich verbrachte fast den ganzen Abend bei SRAM und kam auch nicht mehr aus dem Staunen und Grinsen heraus. Spätestens aber als ich die ersten Meter mit der neumontierten Eagle zurückgelegt hatte, fühlte ich mich wie ein 6-jähriges Kind an Weihnachten beim Auspacken seiner Geschenke: Runterschalten… Tacktacktack… Hochschalten… Tocktocktock. Das ganze mit ordentlichen Druck auf den Pedalen und einer Geschwindigkeit, bei der mir schnell klar wird, dass dieses Spielzeug einen Hobbyracer mit Mitte 20 genauso glücklich machen wird wie die Ritterburg einen 6-jährigen Buben. Zu guter letzt noch einen spontanen Servicetermin für meinen Dämpfer sowie Fototermin mit Eric am nächsten Tag vereinbart und schon kann wieder zu den „normalen“ Aktivitäten eines Rennwochenendes übergegangen werden: Stellplatz beziehen, Campingkocher anheizen, Kumpels aus der Stuttgarter und Schwäbisch Haller Region zusammensuchen, Kohlenhydrate in sich hineinschaufeln und so weiter.

Am Samstagmorgen erste kurze Proberunde zum Bäcker. Auch hier der gleiche Eindruck wie bereits am Vortag: ultraschnelle und hochpräzise Schaltvorgänge, egal wie viel Druck der Brötchenfahrer aufs Pedal gibt. Einfach genial. Bei der Anmeldung werde ich schnell wieder ein wenig gedämpft in meiner Euphorie: schlecht beschriebene Stages, mangelhafter Gesamtüberblick und vor allem die für die SSES typische Transponder-Organisation mit Kaution und änhlichem Aufwand lässt mich dann doch wehmütig an die perfekt organisierten und unkomplizierten Veranstaltungen in unserem Enduro-Nachbarland denken. Egal, alles gut und nach einem relativ kurzen Stop beim SRAM-Truck für meinen Dämpfer kann es auch schon mit der ersten Trainingsabfahrt losgehen.

Trainingstag und Prolog

Die Kumpels haben dafür bereits die Stage 2 ausgewählt. Im ersten Teil wird mir dann auch schon das erste Mal bewusst, wie unterschiedlich die Disziplin Enduro interpretiert werden kann: Ein spaßiger Mix aus Anlieger- und Pumptrack-Elementen, die später in einen recht schnellen Bikeparktrail übergehen, ohne größere technische Herausforderungen für den Fahrer. Der untere Teil wird mit Wurzeln und engeren Passagen dann auch etwas kniffliger, hier ist die richtige Linienwahl Gold wert. Dieser anfängliche Eindruck der vielleicht deutschen Interpretation von Enduro wird sich im Laufe des Tages in nahezu allen Stages bestätigen.

Beim Abfahren der Stage 4 stelle ich fest, dass sich die beiden Stages in ihrem Charakter nicht sonderlich unterscheiden und sehr durch ihre gemeinsame Lage im Bikepark Schöneck geprägt sind. Stage 7 befindet sich ebenfalls dort und schon nach deren ersten 200 m weiß ich, dass diese Stage jenseits von meinen Vorlieben liegt: eine anfängliche Jumpline mit geshapten Sprüngen wie ich sie von Dirtparks kenne woran sich eine spaßige Highspeed-Downhill-Passage reiht bevor es durch zwei lange, schnelle Anliegerkurven in Richtung Zielsprung-Table geht. Sehr sprunglastig mit sehr hoher Geschwindigkeit, all das was einen regelmäßigen Bikeparkbesucher nicht abschreckt. Leider zähle ich mich nicht dazu, weshalb es mir bereits im Training vor dieser Stage graust.

Um diesen Eindruck schnell zu verdrängen mache ich mit den Kumpels auf, um die Stage 3 abzufahren, welche sich etwas weiter entfernt neben der Skisprungschanze befindet. Aus meiner Innsbrucker Zeit meine ich noch zu wissen, wie steil so ein Hang ist, an dem eine solche Schanze steht. Aber auch hier überrascht mich zunächst der erste Blick von der Starthöhe in Richtung Skisprungstadion, wo sich ebenfalls das Ziel dieser Stage befinden soll. Erstaunlicherweise wird während dieser Trainingsabfahrt mein anfänglicher Eindruck nicht bestätigt: Es ist steil, mit engen Kurven und fiesen Wurzeln – aber es macht richtig Spaß, sich von der deutlich spürbaren Schwerkraft kontrolliert nach unten ziehen zu lassen. Unten angekommen stellt sich die Frage: Wie kommen wir zurück? Kein Hinweisschild, keine Markierung, nichts. Einige der anderen Fahrer beobachte ich neidisch bei ihrem Genuss eines Shuttles zurück in die Bikearena. Mit den Kumpels und Eric entschließen wir uns an der Straße entlang, oder auch nach dem Prinzip frei Schnauze, zurück nach Schöneck zu pedalieren.

Bis dahin musste ich feststellen, dass keine der befahrenen Stages richtig die Leistung der neuen Edelteile von SRAM abgefragt hat: alles sehr downhilllastig mit – für meinen Geschmack – wenigen bis gar keinen Tretpassagen. Dies sollte sich aber bei den nächsten beiden Stages ändern.

In Schöneck angekommen gebe ich mit Eric ein wenig mehr Gas, um etwas Zeit zu gewinnen. Auf den ersten Metern von Stage 5 und 6 stelle ich jeweils sofort fest, dass dies für mich Enduro ist: naturbelassener Trail mit kleinen Bodenwellen die den Fahrer ordentlich beim Pushen und Hineintreten in sein Bike fordern, genauso wie bei seiner Linienwahl. Endlich merke ich wie unglaublich es ist, mit vollem Druck auf den Pedalen die Gänge beliebig hin- und her zu wechseln. Da machen diese Stages gleich doppelt so viel Spaß – Eric und ich sind uns am Ende dieser Stages auch sofort darüber einig. Auf dem Rückweg zur Bikearena noch die kurze, aber sehr spaßige naturbelassene Stage 1 im Stadtpark abgefahren und so dürften keine großen Überraschungen am Renntag auf mich warten.

Bevor es zum Start an den Prolog geht, checke ich nochmal schnell das Bike und Equipment. Alles startklar, es kann losgehen. Der Prolog besteht aus einer Mischung aus Stage 2 und Stage 7 innerhalb des Bikeparks. Das Publikum ist in Bestform und jubelt jedem Fahrer zu. Mein Ziel ist es, einen lässigen lockeren Run zu machen, da der Prolog noch nie meine Stärke war. Der Plan geht auch relativ gut auf und nach der Zieleinfahrt schiebe ich im letzten Sonnenlicht zufrieden mein Bike zu den Kumpels, um die nachkommenden Fahrer mit Pfeifen, lauten Zurufen und allem was dazu gehört anzufeuern.

Raceday

Am Morgen des Renntags kommt es wie es kommen muss: regelmäßige Starkschauer die mich mit Sorge an die vielen offenen Wurzeln auf den Stages denken lassen. Aber nichtsdestotrotz hört der Regen pünktlich zu meinem Start auf. Bei der kurzzeitig steilen Auffahrt zur Stage 1 sind dann meine noch nicht ganz wach gerüttelten Beine auch recht froh über das 50er Ritzel in Verbindung mit dem montierten 32er Kettenblatt. Die Stage 1 verläuft problemlos, wenn auch gefühlt etwas langsam. Aber das Motto an diesem Wochenende ist nach einer nicht abreißenden Sturzserie: Safety first.

Stage 2 verläuft ähnlich unauffällig. Nach dem endlos scheinenden Transfer zur Stage 3 wird mir sowie allen anderen Teilnehmern klar, dass die angegebenen Startzeiten nie eingehalten werden können. Zum Glück wird das von den meisten Kommissären nicht sehr eng gesehen, wenn auch der eine oder andere versucht, mir vor Stage 3 Druck zu machen. Deswegen starte ich wohl dort auch etwas überhastet hinein, was ich nach in der fünften Kehre auch mit einem eleganten Abgang über den Lenker bezahlen muss. Ich bin aber gefühlt ebenso schnell wieder zurück auf dem Bike, um die Stage nach bewährter, lockerer Manier fertig zu fahren. Im Anschluss daran erklärt sich dann auch das Rätsel des Vortags über den Transfer zurück: Am Renntag können die Fahrer den Aufzug der Skisprungschanzen nutzen, um wieder an Höhe zu gewinnen ehe es erneut auf langen Forstwegen zurück in Richtung Schöneck geht.

Dort wartet erneut eine Stage im Bikepark, ich kann mich vom Training noch gut an die vielen Wurzelfelder erinnern. Trotz morgendlicher Nässe waren diese aber verhältnismäßig gut zu fahren, sodass ich nach Ende der Stage 4 mit einem großen Grinsen zu einem Small-Talk am SRAM-Truck vorbeischaue, um dort einen kurzen Statusbericht abzuliefern.

Mit der Sesselbahn wieder hoch und weiter zu den Stages 5 und 6. Auch diese sind trotz ihrem hohen Wurzelanteil verhältnismäßig griffig und gut zu fahren, sodass ich auch hier viel Spaß über die gesamte Länge der Stages habe. Lediglich in Stage 5 bremst mich ein markant glitschiges Steinfeld mehr aus als gewünscht, sodass mein linker Fuß zwei Mal Bodenkontakt hat.

Danach ist nun erst einmal Platz für ein Gefühl der Erleichterung und der Freude, so gut wie alles ohne große negative Vorkommnisse geschafft zu haben. Der Transponder muss abgegeben werden und anschließend heißt es warten auf den Start der letzten Stage 7, welche im Downhill-Modus mit Live-Timing gefahren werden soll. Die Wartezeit entpuppt sich für mich als ein fast elendig langes 3-stündiges Herumsitzen, wobei ich merke wie mein Körper komplett hinunterfährt und auskühlt. Zusätzlich kommt nochmals ein Regenschauer dazu, was meine Motivation auf diese eine Stage, die mir ohnehin nicht liegt, nicht weiter erhöht.

# Vollgas im Rennen

Als es nun endlich soweit ist und ich zum Start rolle, spüre ich die Nervosität, wie ich sie gar nicht mag. Ich fühle wie der Respekt vor den Jumps, die einen gefühlt senkrecht in den Himmel schießen, meine Freude zum Fahren komplett erstickt. Aber schon geht es los und die anfängliche Jumpline geht um einiges flüssiger als im Training. Danach die schnelle Downhillpassage über Wurzeln und Absätze, wobei ich merke, wieviel Spaß diese Sektion gerade macht. Und als ich mir noch denke, dass ich ordentlich am Gashebel ziehe, merke ich wie eine Wurzel am Ausgang des Wurzelfelds mir das Vorderrad zur Seite drückt. Ich versuche meine Linie nach innen zu korrigieren, bleibe aber bei voller Geschwindigkeit mit dem Lenker am gefühlt letzten Baumstamm hängen und fliege mehr oder weniger elegant durch die Lüfte – ehe ich auf dem Boden zum liegen komme, ohne Gefühl im Arm.

Mein erster Gedanke natürlich, dass es das jetzt war mit dem Sport. Aber der zu Hilfe springende Streckenposten hilft mir auf die Beine, die Zuschauer geben den nachfolgenden Fahrern Zeichen, während ich in der Verzweiflung über das nicht vorhandene Gefühl im Arm nach einem Sanitäter rufe. Und plötzlich geht alles genauso schnell, wie es mit dieser Wurzel angefangen hat: mein Arm wird wieder normal, ich lass noch einen Fahrer an mir vorbeifahren, ehe ich mich wieder aufs Bike schwinge, um die verbleibenden 500 m ins Ziel zu fahren und mir zumindest eine gewertete Zeit zu erkämpfen. Dort angekommen, versuche ich mich erst einmal wieder in Ruhe zu sammeln. Kurzer Check beim Arzt und mit einem Kühlpack auf der dicken Schulter kann ich mir auch verdient das obligatorische Finisher-Bier gönnen. Der Fakt, dass ich trotz Sturz, der mich locker 1:30 min gekostet hat, noch nicht ganz unten auf der Rangliste stehe und ich mich vergleichsweise gut mit einer leichten Schultereckgelenksverletzung aus der Affäre ziehe, stimmt mich dann auch während der Heimfahrt noch sehr positiv.

Ein super Wochenende mit einer erstklassigen Betreuung seitens SRAM. Die unterschiedliche Interpretation von Enduro-Rennen wurde für mich an diesem Wochenende deutlich wie nie zuvor. Es liegt aber wohl daran, dass ich die vergangenen zwei Jahre sehr viele Rennen im Enduro-Paradies auf der anderen Rheinseite gefahren und daher von dort vorbelastet bin. Im Großen und Ganzen war es aber eine sehr gelungene Veranstaltung mit einem extrem hohen Zuschaueranteil und einem ausgezeichneten Enduro-Spirit im Fahrerlager.

Trotz der sehr abfahrtsorientierten Stages habe ich in Schöneck die unterschiedlichsten Möglichkeiten gehabt zu testen, was dieses riesige Ritzelpaket in Verbindung mit den anderen Hightech-Komponenten kann und was nicht: Es kann alles, was präzises und schnelles Schalten in verschiedensten Situation betrifft. Leider hat es mir nicht geholfen, meine Sturzserie zu unterbinden, aber da werde ich in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin an mir selbst arbeiten.

Was nun auf die bei mir verbaute SRAM Eagle zukommt ist recht unterschiedlich: Nachdem ich kürzlich die Alpentauglichkeit des 50er Ritzels mit 32er Blatt in Innsbruck bestätigt habe, werde ich mit der Schaltung im September für zwei Wochen die Westalpen von Oberstdorf aus mit maximalem Trailanteil überqueren. Bis dahin wird die Schaltung nochmals bei der Enduro1 sowie bei der Cannondale Endurotour im Renngeschehen auf Herz und Nieren getestet. Auch im Oktober will ich nochmal bei einem Rennen an den Start gehen, aber auch die Bikebergsteiger-Saison für den Herbst (sofern das Wetter und der Schnee mitspielen) in den Tiroler Alpen einläuten.

Fotos: Ben Prescher

Propain Rage Carbon: Park? Race? Eins für alles!

$
0
0
CM0A4885

Propain Rage Carbon: Propain Bikes aus der Nähe von Ravensburg am Bodensee stellen mit dem Propain Rage Carbon die vierte Generation des beliebten Downhillers vor. Nachdem das Alu-Bike über acht Jahre hinweg stetig weiterentwickelt wurde, steht jetzt eine komplette Neuentwicklung auf dem Programm. Das Bike überzeugt mit vielen Detaillösungen, vor allem der Reach- und Kettenstrebenlängen-Verstellung.

Propain Rage Carbon – Kurz und knapp

  • Laufradgröße: 27,5″
  • Anpassung: Verstellbare Kettenstrebenlänge, verstellbarer Reach
  • Federweg: 210 mm
  • Bremsaufnahme: Direct Mount 210 mm
  • Rahmengewicht: 3,1 kg
  • Gewicht: 15,3 kg (First Ride Edition Komplettbike), Rahmen: 3,1 kg (L/XL)
  • Rahmengrößen: S/M, L/XL
  • Preis: 4.999 € (First Ride Edition)

Propain Rage Carbon – Im Detail

Parallel zum weiter existierenden Alu-Modell haben die Propain-Entwickler nun eine komplette und konsequente Neuentwicklung des Rage ausgetüftelt. Auf Feedback der Teamfahrer hin wurde Carbon als neues Rahmenmaterial gewählt – weniger aufgrund des Gewichts als wegen den vorhersehbareren Fahreigenschaften. Das Bike kommt in nur zwei Rahmengrößen: in S/M und in L/XL. Wie das funktionieren soll?

Der Reach lässt sich um +/- 10 mm verstellen, wodurch ein Rahmen für mehr Fahrer passend ist. Damit ergeben sich pro Rahmengröße drei verschiedene Reach-Längen, also 20 mm Verstellbereich in drei Schritten: -10 / 0 / +10 mm. Möglich macht dies ein überdimensioniertes Steuerrohr, in dem der Gabelschaft mit entsprechenden Alu-Einsätzen seinen Platz findet. Diese Einsätze greifen formschlüssig in zwei halbrunde Zapfen im Rahmen und sind so gegen Verdrehen gesichert. Außerdem lässt sich das Bike damit an die eigenen Vorlieben und die Strecken anpassen – mehr Reach für harte Downhillstrecken, weniger Reach für den Bikepark-Einsatz auf Jumptrails. Auch für Fahrer im Wachstum ist die Verstellung natürlich ein großer Plus-Punkt.

# Was sich wohl hier versteckt?
# Das neue Propain Rage Carbon

Wir waren schon fast fertig mit dem Rahmen – da hat RockShox uns gesagt, dass metrische Dämpfer auch im Downhill kommen. Wir haben überlegt -– machen wir’s oder machen wir es nicht. Dann haben wir uns dafür entschieden es zu machen, damit das Rad nicht nach einem Jahr schon nicht mehr aktuell ist. Robert Krauß, Konstrukteur bei Propain

Zusätzlich zum Reach lässt sich die Länge der Kettenstreben am Propain Rage Carbon verstellen – um 14 mm zwischen 445 mm und 459 mm. Damit lässt sich nicht die Laufruhe variieren, sondern auch die Balance zwischen Vorderrad und Hinterrad.

Das Rahmengewicht liegt bei 3,1 kg. Am Hinterbau kommt wieder Propains bewährtes Pro10 System mit 210 mm Federweg zum Einsatz – allerdings in einer überarbeiteten Version, bei dem die Progression früher einsetzt und der insgesamt mehr Halt im oberen und mittleren Federwegsbereich bietet. Dazu findet bereits ein Dämpfer im metrischen Standard mit 250 mm seinen Platz. Aktuell wird Propain von Fox und CaneCreek mit passenden Dämpfern ausgestattet, im nächsten Jahr soll auch RockShox Dämpfer in 250 mm Länge anbieten, die ebenfalls in den Rahmen passen werden.

Die Hinterradbremse findet an einer 200 mm Direct Mount Aufnahme ihren Platz, die leicht versetzt werden kann, um die an die verschiedenen Kettenstrebenlängen anzupassen.

Ein weiteres interessantes Detail ist die Kabelführung im Steuerrohrbereich – die innenverlegten Züge verlaufen recht steil in den Rahmen, um die Montage einer Startnummer zu ermöglichen, ohne diese zurechtschneiden zu müssen. Diese Zugführung ist gleichzeitig der Anschlagschutz für die Doppelbrückengabel.

# Robert Krauß und David Assfalg sind stolz auf den neusten Spross in der Propain-Familie
# Pro10 Hinterbau mit 210 mm Federweg
# Der Rahmen wird sicher vor den Standrohren der Gabel geschützt

Die ISCG Aufnahme ist auf das Tretlager verdrehsicher aufgesteckt – bei einer extremen Belastung würde sie zum Schutz des Rahmens kaputtgehen, bevor der Rahmen einen Schaden nehmen kann. Das Unterrohr ist mit einem Plastik-Protektor geschützt.

Geometrie

-100+10-100+10
RahmengrößeS/MS/MS/ML/XLL/XLL/XL
Radstand (kurze Kettenstreben)1.218 mm1.228 mm1.238 mm1.248 mm1.258 mm1.268 mm
Radstand (lange Kettenstreben)1.232 mm1.242 mm1.252 mm1.262 mm1.272 mm1.282 mm
Lenkwinkel63,0°63,0°63,0°63,0°63,0°63,0°
Tretlagerabsenkung3 mm3 mm3 mm3 mm3 mm3 mm
Sitzwinkel (tatsächlich)60,5°60,5°60,5°60,5°60,5°60,5°
Sitzwinkel (effektiv)74,0°74,0°74,0°74,0°74,0°74,0°
Steurrohrlänge120 mm120 mm120 mm120 mm120 mm120 mm
Federgabellänge583 mm583 mm583 mm583 mm583 mm583 mm
Gabel-Offset48 mm48 mm48 mm48 mm48 mm48 mm
Kettenstrebenlänge (kurz)445 mm445 mm445 mm445 mm445 mm445 mm
Kettenstrebenlänge (lang)459 mm459 mm459 mm459 mm459 mm459 mm
Oberrohrlänge585 mm595 mm605 mm615 mm625 mm635 mm
Reach411 mm421 mm431 mm441 mm451 mm461 mm
Stack604 mm608 mm612 mm604 mm608 mm612 mm
# Steile Zugverlegung um die Montage von Raceplates zu vereinfachen
# Der komplette Rahmen inklusive Hinterbau besteht aus Carbon - lediglich die Wippe wird aus Alu gefertigt
# Mit diesen Insets lässt sich der Reach ...
# ... um +10 mm oder -10 mm verstellen
# Die Einsätze sind durch Nasen im Steuerrohr des Rage Carbon verdrehsicher angebracht - auch ein Einsatz mit mittlerer Bohrung ist erhältlich
# Farblich abgestimmte Magura MT 7
# Propain Rage Carbon-19
# Propain Rage Carbon-20
# Propain Rage Carbon-17
# Propain Rage Carbon-31

Auf den Bildern ist das Bike in der First Ride Edition zu sehen, diese wird bald zum Preis von 4.999 € vorbestellbar sein – danach ist das Bike nicht mehr in dieser Farbgebung erhältlich. Die Auslieferung der First Ride Edition soll im Februar erfolgen. Wir haben nachgewogen und haben beim gezeigten Bike in Größe L/XL ein Gewicht von 15,3 kg ermittelt.


Weitere Informationen

Weitere Informationen: www.propain-bikes.com
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | 2016
Fotos: Johannes Herden

DH World Cup #7 – Andorra: Der Track Walk des Weltcup-Finales

$
0
0
andorra-track-walk-titel

Quizfrage: Was ist schnell, ruppig und wird zum Ende hin unfassbar steil? Richtig: Das Weltcup-Finale in Andorra wartet mal wieder mit einer Strecke auf, die das Prädikat “Downhill” mehr als verdient. Beim heutigen Track Walk konnten sich die Fahrer zumindest zu Fuß ein Bild von der wohl anstrengendsten Abfahrt des Jahres verschaffen. 

700 Höhenmeter bei 2500 Meter Streckenlänge: Das ist durchaus eine Ansage, zumal ein Großteil eben jener Höhenmeter im letzten Drittel auf die Fahrerinnen und Fahrer wartet. Fast Senkrecht führt die steile, recht breit abgesteckte Strecke ins Tal von Andorra, wo am Samstag der finale Downhill-Weltcup der Saison stattfinden wird. Der Charakter der Strecke ist unverändert geblieben, wenngleich einige Abschnitte im Vergleich zum Vorjahr minimal abgeändert wurden. Anders als bei der WM im letzten Jahr ist auf jeden Fall das Wetter: Strahlender Sonnenschein war heute angesagt. Daran wird sich bis zum Rennen am Samstag wohl auch nichts mehr ändern. Alles ist also angerichtet für ein spannendes und spektakuläres Weltcup-Finale – viel Spaß mit den Fotos vom Track Walk von Constantin Fiene!

# Andorra lädt ein und zeigt sich von der schönsten Seite.
# 1 BM6I2481
# 1 BM6I2490
# "The road to Andorra"
# Jeder neuer Besucher wird hier begrüßt und beäugt.
# Während Claudio für euch noch ein paar Worte parat hat, ist Loïc schon darauf fokussiert, dass die Brille sitzt.
# Vor dem Trackwalk ist nach dem Trackwalk - oder so.
# Loïc Bruni und Claudio bestritten die Kursvorschau heute mit dem Tandem.
# "Whaaaaaaaahooaa"
# Nach der unveränderten Starthütte beginnt der Lauf ins Tal...
# .. über stellenweise unberührte Natur. Zumindest entsteht hier der Eindruck.
# Auch wenn die Strecke einige Änderungen parat hat: Im oberen Teil ist davon noch nichts zu sehen. Grund genug für Brendan Fairclough, ein Päuschen zu machen.
# Die komplette Abfahrt ist gesäumt von scharfem und schrägen Gestein.
# Dieser Abschnitt wird noch sehr spannend werden, so heute einige Fahrer. Was wäre eure Linie?
# Dicke, fette Anlieger...
# ... wollen auch entwässert werden. Ob dies einem Schauer wie im letzten Jahr standhalten wird?
# Die Anlieger sind größtenteils massiver, höher und größer geworden. Wie die wohl nach dem ersten Trainingstag aussehen werden?
# Stellenweise ist die Strecke schmal, aber wenn sie sich öfnet gibt es häufig eine Menge Optionen.
# Von unten sieht die Linie so aus.
# Weiter geht es mit der Frage: oben oder unten lang?
# 2E4B7549
# Die Wellen vom letzten Jahr sind geblieben, wenn auch ein wenig gewachsen. Hier wird es spannende Action geben – kein Wunder bei der Aussicht.
# Dort, wo der Herr im Roten steht, ist Gee Atherton letztes Jahr eingeschlagen. Zum Glück hat er die felsige Gemüseraspel ausgelassen.
# Nach der offenen Sektion geht's wieder in den Wald. Ab hier wird es dann...
# Steil. Steil. Steil. Und wo fahrt ihr lang?
# Dieses Stückchen wurde neu gesteckt. Morgen wissen wir wo die Linie langgeht.
# Dieser wunderbare Farn wuchs bereits schon letztes Jahr genau auf der Strecke. Hoffentlich überlebt er noch eine Saison.
# Diese neue Sektion im unteren Teil findet Ratboys Zustimmung.
# Rechts sieht man den Streckenabschnitt vom letzten Jahr.
# 2E4B7607
# Klassenfahrt? Stau? Oder nur unterschiedliche Meinungen?
# Die wohl "beste" Entscheidung für den Trackwalk: Flip Flops.
# Troy Brosnan hat eine genaue Vorstellung ...
# ... und immer den Überblick.
# Allein auf weiter Flur: Rachel Atherton lässt nicht nur im Renngeschehen keinen an sich ran, auch beim Track Walk war sie eine der schnellsten.
# Wesentlich geselliger geht es zu, wenn sich zig Fotografen und einzelne Fahrer am gleichen Spot treffen.
# Schlüsselstelle: Eine handvoll Meter hat Christian Textor angehalten, um die Strecke noch einmal im Kopf durchzugehen. Vergier tut es ihm gleich.
# Hallo kleiner Freund - sonniges Plätzchen haste da.
# BM6I2682
# BM6I2696
# David Trummer fährt bislang eine starke Saison – ob er hier noch mal ein Top-Ergebnis raushauen kann?
# BM6I2708
# Das Santa Cruz Syndicate hat beim Abschiedsrennen von Steve Peat mal wieder eine Menge Spaß.
# 2E4B7600
# 2E4B7621
# Morgen geht das Training des finalen Weltcups in Andorra los!

Alle Infos, Uhrzeiten und Artikel zum DH-World Cup Andorra 2016

XC World Cup #6 – Vallnord: Wer gewinnt die Weltcupgesamtwertung?

$
0
0
Titelbild

Am kommenden Wochenende wird zum letzten Mal im Jahr 2016 der Startschuss zu einem Weltcuprennen fallen. In Vallnord (Andorra) werden am Sonntag die letzten Punkte für die Weltcup-Gesamtwertung verteilt. Das kleine Land zwischen Frankreich und Spanien war bereits letztes Jahr der Austragungsort der WM und dieses Jahr werden dort die Gesamtsieger des Weltcups geehrt.

Herren: Fährt Absalon zum siebten Gesamtsieg?

Bei den Herren sieht alles nach dem siebten Gesamtsieg des Weltcups für Julien Absalon (BMC) aus. Der Franzose hat bisher 1060 Punkte gesammelt und konnte beim letzten Weltcup in Mont-Sainte-Anne die Gesamtführung von Nino Schurter (Scott-Odlo) übernehmen. Der Schweizer verzichtete dort auf einen Start um sich voll und ganz auf seine Mission Gold in Rio zu konzentrieren. Das alles bedeutet, dass Absalon am Sonntag ein zehnter Rang genügt, um die Gesamtwertung einzuheimsen. Dennoch wird Olympiasieger Schurter alles dafür geben, seinen vierten Sieg in diesem Jahr zu holen.

Maxime Marotte (BH-SR Suntour-KMC) hingegen hat seinen dritten Platz in der Gesamtwertung schon sicher. Der Franzose liegt bereits 260 Punkte vor seinem Landsmann Victor Koretzky und ist somit also uneinholbar. Da die Plätze eins bis drei schon vergeben sind, wird der Kampf um die letzten beiden Plätze auf dem Top 5-Podium umso heißer. Dort kommt es zu einem Duell zwischen zwei Schweizern und einem Franzosen: Der Franzose Victor Koretzky (BH-SR Suntour-KMC) liegt momentan mit 538 Punkten auf Position vier. Dahinter die beiden Schweizer, Matthias Stirnemann (Möbel Märki) mit 486 Punkten, und Mathias Flückiger (Stöckli) mit 485 Punkten.

# Neuer Gesamtweltcupführender - Sollte Nino Schurter den Weltcup in Andorra gewinnen, reicht Absalon ein 10. Platz für den Gesamtweltcupsieg
# Mathias Flückiger und... - -
# ...Victor Koretzky kämpfen um den 4. Platz - -

Manuel Fumic (Cannondale Factory) wird mit einer guten Form nach Andorra reisen. Bei den Olympischen Spielen hätte der Deutsche ohne Defekt unter Umständen um eine Medaille mitfahren können. Wir können also gespannt sein, was er er leisten kann und ob er noch ein paar Plätze von seinem 20. Gesamtrang gut machen kann.

Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) hatte in der zweiten Saison-Hälfte eine sehr gute Form, sodass man bei ihm auch auf eine Top-20-Platzierung hoffen kann.
Bei Christian Pfäffle (Stevens) sieht es gleich aus wie bei Schulte-Lünzum. Der 14. der WM fährt eine sehr starke Saison und so ist auch bei ihm eine Platzierung unter den besten 20 im Bereich des Möglichen.
Beim zweiten deutschen Olympiateilnehmer, Moritz Milatz (Kreidler), läuft es hingegen nicht wirklich nach Plan. Man kann nur hoffen, dass beim letzten Weltcuprennen der Knoten platzt und er mit einem guten Ergebnis die Weltcupsaison 2016 abschließen kann.

# Manuel Fumic kommt mit guter Form nach Vallnord
# Auf Markus Schulte-Lünzum können wir gespannt sein - -
# Christian Pfäffle könnte unter die besten 20 fahren

Damen: Dänemark gegen Kanada heißt das Duell

Bei den Damen ist der Kampf um die Weltcup-Krone noch nicht entschieden. Dort wird es auf ein Duell zwischen der Führenden Annika Langvad (Specialized) und Catharine Pendrel (Luna) hinauslaufen. Die Dänin Langvad hat 926 Punkte, die Kanadierin Pendrel 870, das heißt wenn Pendrel gewinnt, muss Langvad schon Zweite werden.

Im Kampf um Platz drei sind es voraussichtlich drei Fahrerinnen die reelle Chancen haben: Angeführt wird das Dreier-Gespann von Katerina Nash (Luna) mit 630 Punkten, gefolgt von Emily Batty (Trek Factory) mit 625 Punkten. Als letztes ist es Jenny Rissveds (Scott-Odlo), die noch auf das Treppchen springen kann. Wenn Rissveds nach Olympia die Motivation hochhalten konnte und trotz etlichen Sponsorenterminen ihr Training gut durchziehen konnte, dann ist der Schwedin der Sieg zuzutrauen. Wenn dies eintreffen würde, müsste Nash schon Zweite werden, um ihren Platz zu verteidigen. Zwischen Nash und Batty wird diejenige im Gesamtklassement vorne landen, welche auch im Rennen das Ziel weiter vorne überquert.

Pauline Ferrand-Prevot (RaboLiv) fand die komplette Saison nicht zu ihrer alten Stärke und gab letzte Woche bekannt, dass sie die Saison vorzeitig beenden wird. Sie ließ sogar offen, wann sie wieder auf das Rad steigen wird.

# Zum showdown wird es zwischen Annika Langvad und... - -
# ...Catharine Pendrel kommen

Die deutschen Damen könnten auch noch ein Sprung nach vorne machen. Helen Grobert (Ghost Factory) liegt momentan auf einem neunten Gesamtrang (490) mit nur vier Punkten Rückstand auf Platz sieben und 29 auf Platz sechs. Mit ein wenig Glück ist also noch ein großer Sprung möglich.
Sabine Spitz wird leider ihren elften Gesamtrang verlieren. Die Deutsche ist nach ihrer Knie-OP noch nicht wieder fit.
Adelheid Morath (BH-SR Suntour-KMC) liegt momentan auf einem 17. Gesamtrang (342) und hat nur 46 Punkte Rückstand zu Platz 14, den Yana Belomoina (CST Superior) innehat.

# Helen Grobert könnte noch einen Sprung nach vorne machen - -

Tippspiel

Zum letzten Mal in diesem Jahr habt ihr die Chance euer Insiderwissen unter Beweis zu stellen. Also legt los und gewinnt ein Specialized Stumpjumper Komplettbike! Wir wünschen euch viel Erfolg!

Jetzt tippen!

Alle Artikel zum XC-Weltcup in Vallnord:


DH World Cup #7 – Andorra: Aussie-Zeit! Fotostory vom Training

$
0
0
2E4B8356

Heiß her ging es am ersten Trainingstag in Andorra: Bei knapp 30° C und Sonnenschein zeigte sich die steile und schnelle Strecke von ihrer staubigen Sonnenseite. Mit Troy Brosnan und Tracey Hannah konnten sich zwei australische Fahrer die schnellste Trainingszeit sichern. Die Fotos vom Training liefert unser Fotograf Constantin Fiene. 

# Guten Morgen Andorra! Es erwartet uns ein staubgier, sturzreicher Tag.
# Rachel machte heute – oh Wunder – eine grundsolide Figur auf ihrem Arbeitsgerät.
# Für Tahnée Seagrave ist in der Gesamtwertung noch einiges drin.
# Nicht alle sind heute so glimpflich davon gekommen.
# Ist Gwin auch an diesem Wochenende das Licht am Ende des Tunnels?
# Brook MacDonald beeindruckte heute durch massivste Grundgeschwindigkeiten. So wollen wir das sehen!
# Whip Off-König und schnellster Junior: Finn Iles.
# Die Zeit muss sein. Während andere versuchten, so viele Läufe wie es nur geht den Hang hinunter zu prügeln nahm Josh sich die Auszeit für ein Gebet. Ähm, zum Dehnen. Oder so.
# Loïc kennt die Aussicht von oben. Letztes Jahr stand er oben auf dem Treppchen und wurde Weltmeister. Ob er Samstag hier was zeigen wird?
# Schwarzer Tag. Während des Trainings kam es zu einem schweren Sturz und der Helikopter musste ausrücken – gute Besserung!
# Paradiesvogel Troy Brosnan.
# Heimlich, still und leise hat sich der Australier Connor Fearon bis auf Platz 5 in der Gesamtwertung vorgeschoben.
# Na? Wer erkennt den Unterschied zum Serienrahmen?
# Andorra am Morgen – schöne Aussicht inklusive!
# Dies ist das einzige "Action"bild von Morgane Charre. Sie hatte einen Unfall an den großen Sprüngen. Ob ihr Arm gebrochen ist, weiß sie noch nicht – der Gips ist aber dran.
# Die Strecke besteht nicht nur aus losen, staubigen und ultrasteilen Passagen.
# Faires Sportsverhalten. PomPom hielt an, um sich nach Morgans Wohlbefinden zu erkundigen.
# Rachel unterbrach einen ihrer Trainingsläufe, um die Aussicht zu genießen und um ihren Rücken zu dehnen.
# Tracey Hannah war heute die schnellste im Training – ob das am Samstag auch so sein wird?
# Myriam Nicole war flott unterwegs auf der Heimstrecke ihres Hauptsponsors Commençal.
# BM6I3101
# BM6I3206
# Greg Minnaar vs. ...
# ... Lois Vergier. Wer macht die bessere Figur?
# Danny Hart vs. ...
# ... Aaron Gwin. Wer fährt denn jetzt die bessere Linie?

Alle Infos, Uhrzeiten und Artikel zum DH-World Cup Andorra 2016

DH World Cup #7 – Andorra: Danny Harts Hattrick! Fotostory vom Finale

$
0
0
andorra-mtbnews-2-18

Im Nachhinein war es wohl nicht schlecht, dass die Gesamtwertung des Downhill-Weltcups 2016 bereits am Freitag nach der Qualifikation entschieden war. Ansonsten hätte es durchaus sein können, dass der einsetzende Wolkenbruch das berühmte Zünglein an der Waage gewesen wäre. So aber sicherte sich Danny Hart mit einer einmal mehr grandiosen Fahrt den dritten Weltcup-Sieg in Folge!

Pünktlich zu den letzten Fahrern schüttete es in Andorra wie aus Eimern. Zu diesem Zeitpunkt saß der Brite Danny Hart bereits im Hot Seat – neben dem Südafrikaner Greg Minnaar und dem Franzosen Alexandre Fayolle, der letzten Endes einen sensationellen vierten Platz belegte! Schnell war klar, dass keiner mehr an die Zeit von Danny Hart rankommen wird; zu sehr verschlimmerte sich das Wetter. Aaron Gwin entschied bereits nach wenigen Kurven, dass ein schneller Lauf zu riskant sein und rollte entspannt über die Ziellinie. Und obwohl Troy Brosnan von Anfang an im Regen attackierte, kam er mit deutlichem Rückstand und mit einer ordentlichen Matschpackung überzogen ins Ziel. Damit hat Danny Hart seinen Weltcup-Hattrick perfekt gemacht! In der Gesamtwertung reichte es für ihn trotz einer beeindruckenden Aufholjagd nur zum zweiten Platz hinter dem Amerikaner Aaron Gwin.

# "Ooops, he did it again!" haben wir beim letzten Mal schon geschrieben. Jetzt hat Danny Hart wieder gewonnen – der Hattrick für ihn!

Bei den Damen gewann einmal mehr Rachel Atherton – und schrieb damit Downhill-Geschichte: Sie fuhr eine perfekte Saison und gewann jedes Rennen! Für Myriam Nicole, die schnellste Dame in der Qualifikation, reichte es beim Heimrennen nur zum dritten Platz hinter der Australierin Tracey Hannah. Für Johannes Fischbach, den einzigen deutschen Fahrer im Finale, reichte es am Ende leider nur für Platz 75 – nach sehr starken Zwischenzeiten in den Top 15. Besser hingegen lief es für unsere österreichischen Nachbarn: David Trummer fuhr auf einen sehr starken 16. Platz, Markus Pekoll gar in die Top 10: Platz 8 bedeutet für ihn das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere!

# Der Regen machte der Nummer 1 einen Strich durch die Rechnung – trotzdem konnte sich Aaron Gwin immerhin den Gesamtsieg sichern!

Und hinterher wurde es emotional. Steve Peat, die britische Legende, beendete bekanntlich nach diesem Weltcup seine imposante Karriere. Im Ziel lief ein Video der Highlights seiner vielen Jahre im Weltcup-Zirkus – und kaum ein Auge blieb dabei trocken. Er ist wohl nicht der einzige Fahrer, den wir in der kommenden Saison nicht mehr im Weltcup sehen werden. Vorher steht aber noch am kommenden Wochenende die Weltmeisterschaft in Val di Sole an, bevor uns eine spannende Off Season erwartet. Bis dahin sagen wir: Cheers Peaty! Nun aber viel Spaß mit der Fotostory vom denkwürdigen Weltcup-Finale in Andorra.

Junioren

1 – Gaetan Vige – 4:23.651

2 – Finn Iles – 4:26.750

3 – Elliot Heap – 4:30.338

# Eine letzte Abfahrt im Training am Morgen für den Franzosen Kevin Marry - im Finale belegte er den 5. Platz!
# Ob der Lokalmatador Gaetan Vige vom Commençal Vallnord-Team hier schon wusste, dass er heute auf Platz 1 landen würde?
# Die Strecke war für die Junioren auch im Rennen staubtrocken. Magnus Manson kam gut mit den Bedingungen zurecht – Platz 4 für ihn!
# Nach Platz 1 in der Quali ging Finn Iles als letzter Junior auf die Strecke.
# Am Ende reichte es jedoch nur zu Platz 2 in Andorra – den Gesamtsieg konnte ihm aber niemand nehmen.
# Gaetan Vige hat die Sonne so wie FInn Illes und Elliot Heap an seiner Seite. Platz 1 für den Franzosen beim Heimrennen!
# Staub, steil, schnell, BRAAP.
# Der Franzose Gaetan Vige hat allen Grund zum Grinsen: Platz 1 beim Heimrennen seines Hauptsponsors vor Finn Iles und dem Briten Elliot Heap!
# Nächstes Jahr sind die beiden Franzosen direkte Konkurrenten – Gaetan Vige wird Loïc Bruni wohl ordentlich Dampf machen!
# Da ist das Ding! - Der Kanadier Finn Iles sichert sich in seiner Premierensaison den Gesamtsieg bei den Junioren!

Damen

1 – Rachel Atherton – 4:52.783

2 – Tracey Hannah – 4:59.351

3 – Myriam Nicole – 5:00.757

# Ganz so schlimm wie befürchtet ist der heftige Crash von Tahnée Seagrave nicht ausgegangen – im Training am Morgen war sie jedenfalls wieder voll dabei.
# Trotz einiger Probleme war die Saison für Tahnée sehr erfolgreich und das Formbaromater zeigt steil nach oben.
# Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir sie ganz oben auf dem Podium sehen. In Andorra reichte es allerdings nur zu Platz 5.
# Kaum eine Fahrerin ist so aggressiv unterwegs wie Manon Carpenter. Die Ex-Weltmeisterin blieb in dieser Saison aber etwas hinter den Erwartungen zurück.
# Manon im Rausch der Geschwindigkeit – oder so. Am Ende Platz 4 für sie!
# Myriam Nicole ging als letzte Fahrerin auf die Strecke beim Heimrennen. Alle Augen waren auf sie gerichtet.
# PomPom konnte vor heimischem Publikum leider nicht an die Leistung der Quali anknüpfen ...
# ... hat aber dennoch alles gegeben – am Ende Platz 3 für sie!
# Tracey Hannah fräst sich durch die staubigen Anlieger im oberen Teil der Strecke.
# Loser Boden und Sonnenschein? Bedingungen wie in Australien – das liegt Tracey Hannah!
# Am Ende Platz 2 für die Australierin in Andorra – und mit hauchdünnem Rückstand dritte in der Gesamtwertung!
# Die wohl steilste Strecke des Weltcups ...
# ... war kein Problem für Rachel!
# Sonnenschein Rachel Atherton verbreitete wieder einmal nur Staub und Schrecken. 13. Sieg in Folge, ja?
# Ein letztes Mal kräftig in die Pedale treten und dann ist es geschafft: Rachel Atherton gewinnt in Andorra!
# Sie hat's tatsächlich geschafft: Rachel Atherton fährt die perfekte Saison.
# Auch in Andorra war die Britin unschlagbar!
# 13 Siege in Folge – und natürlich die Gesamtwertung. Das kann man eigentlich nicht mehr toppen.

Herren

1 – Danny Hart – 4:13.611

2 – Greg Minnaar – 4:16.409

3 – Loïc Bruni – 4:16.995

# Die Ruhe vor dem Sturm - noch einmal entspannt sich Danny hart bevor es heißt, alles geben.
# Die Fragen aller Fragen ...
# ... kürze ich die Stollen, oder eben nicht?
# Kurz vor zwölf, gleich geht das erste Rennen los. JA!
# Danny Hart fährt sich warm, bevor es um die Wurst geht.
# Die Sympathien der Fans im Zielbereich waren jedenfalls klar verteilt ...
# Im Training war Blenki noch guter Dinge. Im Rennen hatte er einen heftigen Crash und wurde vom Helikopter abtransportiert. Er ist aber wohl mit dem Schrecken davon gekommen – Glück im Unglück!
# Gee Atherton hatte keine guten Tage in Andorra – durch einen Sturz im Training langte es heute nur für den 60. Platz.
# SP44 im Angriffsmodus. Und alle so: whoaaaa.
# Schon morgens im Training wirkte Danny Hart wie ausgetauscht im Vergleich zur Quali. Der Eindruck sollte sich später bestätigen.
# So langsam taut der Aaron auf. Ob es an seiner guten Laune liegt, oder ist der Manual wirklich schneller als das Überspringen?
# Licht und Schatten am Morgen – den Fahrern machte es definitiv Spaß!
# Im Finale war's für Brendan Fairclough deutlich nasser. Aber: Kein Problem für den Briten!
# Das Rennleben ist immer für Überraschungen gut. Die heutige heißt Alexandre Fayolle, ist 21 jahre jung und kommt aus Frankreich – Platz 4 für ihn!
# Dabei profitierte er auch von den Wetterbedingungen – trotzdem: Eine sehr starke Leistung des Franzosen, dessen bestes Weltcup-Ergebnis bislang ein 10. Platz war.
# Charlie Harrison. Startnummer Nummer 71., im Ziel auf Platz 14. Nicht schlecht! Die Athertons sind jedenfalls sehr beeindruckt von ihm ...
# Fischi war flott unterwegs und war auf Top 15-Kurs, ...
# ... hatte aber im unteren Teil Probleme. Schade!
# Vollgas-Kolumbiana Marcelo knallt sich auf den 6. Platz. Wow!
# Der Regen dürfte dem Briten nichts gemacht haben, oder warum landet Brendog trotz schlechtem Wetter auf Platz 12?
# Rock'n Roll. Flachgelegt, die Kiste!
# Platz 5 in Andorra, Platz 5 in der Gesamtwertung – für Connor Fearon war es ein gutes Jahr!
# Josh Bryceland stürzte in seinem Rennlauf und cruiste anschließend ins Ziel – wir hoffen, dass wir den Briten nächstes Jahr immernoch im Weltcup sehen werden.
# Jack Moir musste seinen Finallauf abbrechen, weil vor ihm Sam Blenkinsop heftig gestürzt ist. Im Re-Run katapultierte er sich im Regen auf Platz 10!
# Unser Blogger Markus Pekoll brannte einen Wahnsinnslauf in den andorranischen Staub!
# Er landete am Ende auf Platz 8 – saubere Leistung!
# Auch für seinen österreichischen Kollegen David Trummer lief es beim Saisonfinale sehr gut: Er wurde 16.!
# Adam Brayton unterwegs zu einem weiteren Top 10-Finish – er hat sich in dieser Saison ganz vorne etabliert.
# Greg Minnaar – der alte Herr war mal wieder sehr schnell unterwegs und kam am Ende auf Platz 2 ins Ziel!
# Sneaky! Loïc Bruni scheint wieder da zu sein und schiebt sich langsam aber sicher wieder Richtung Spitze.
# Danny Hart zieht ab, landet , zieht ab und ...
# ... tritt weiter in die Pedale.
# Amaury Pierron ging als viertletzter Fahrer auf die Strecke und wurde klar durch den Regen benachteiligt – in Zukunft werden wir aber noch viel von ihm hören!
# Der Manual scheint ihm zu liegen, diesem Aaron. Aufgrund des Regens ging er kein Risiko ein und kam als 55. ins Ziel. Für den Gesamtsieg hat das aber ausgereicht – herzlichen Glückwunsch!
# YES! Geschafft.
# Troy schien sich viel vorgenommen zu haben, leider hat nicht alles geklappt. Aber die Kurve hat er ausgefahren wie kein zweiter.
# Jäääängejängejäng. Troy feiert. Die Fans feiern. Alle feiern.
# Am Ende machte der Regen dem Australier Troy Brosnan einen Strich durch die Rechnung. Er nahm's jedoch mit Fassung – und Loïc Bruni zeigte sich einmal mehr als ein ganz großer Sportsmann.
# So schnell kann's gehen: Die Strecke veränderte sich zum Ende des Rennens in eine Rutschbahn aus Matsch. Troys Fahrrad ist der beste Beweis dafür.
# Der Hattrick ist perfekt! Danny Hart profitierte zwar auch etwas vom Wetter, aber war einmal mehr der verdiente Sieger und geht nun als Favorit in die anstehende WM!
# Peaty und Minnaar haben maßgeblich die Geschichte des Downhillsports geprägt ...
# Das Santa Cruz Syndicate hat natürlich mal wieder ordentlich gefeiert – die Stimmung war jedenfalls bestens!
# Schnell noch ein Selfie mit Loïc Bruni!
# Markus Pekoll fuhr das beste Ergebnis seiner Karriere ein. Die WM kann kommen!
# Das Podium der Herren – und der Spezialtrick von Greg Minnaar ...
# Danny Hart vom MS Mondraker-Team ist der Mann der Stunde - drei Weltcup-Siege in Folge konnte sich der Brite mittlerweile sichern und hat das Team damit auf Platz 1 der Gesamtwertung katapultiert. Wir haben uns das Arbeitsgerät von Danny genau angeschaut!
# Drei Siege in Folge für seinen Schützling Danny Hart: Martin, der Masseur im Weltcup-Zirkus, war sprachlos und gerührt.
# 2011, 2012, 2015, 2016 – zum vierten mal gewinnt Aaron Gwin die Gesamtwertung. Ob hinter den Jahren eine Logik steckt?
# Zu Steves Abschied wurden Fotos aus vergangenen Zeiten gezeigt – dabei blieb kaum ein Auge trocken.
# "Peatys last orders" - so steht es auf dem Fender geschrieben. Eine letzte Ehrenrunde für die Jungen und Alten.
# Done. SP44 hat seinen Bomber in Hangar gefahren und wird seine letzte Runde bei der WM als Vorfahrer genießen ...
# ... wenn er bis zur WM wieder nüchtern ist.
# Auf geht es nach Val di Sole - ob Gwin sich dort holt, was ihm noch am Ärmel und Kragen fehlt?
# Rock‘n Roll - Steve!

Alle Infos, Uhrzeiten und Artikel zum DH-World Cup Andorra 2016

XC World Cup #6 – Vallnord: Neff, Absalon und das Finale in den Bergen

$
0
0
2056529-wg9i2cfxt3g6-bm6i6864-original

Julien Absalon hat es geschafft – wieder einmal! Genau genommen zum siebten Mal. Der Franzose sicherte sich in Andorra mit einem Sieg beim letzten Weltcuprennen im Jahr 2016 den Gesamtweltcup vor seinem Dauerkonkurrenten Nino Schurter, der das Rennen nach einem Plattfuß auf dem 13. Rang beendete. Manuel Fumic konnte in diesem Jahr zum ersten Mal endlich seine Klasse beweisen und wurde am Ende auf Platz sieben notiert.

Bei den Damen ging der Sieg an Jolanda Neff, die die lange Zeit führende Gunn-Rita Dahle-Flesjå kurz vor dem Ziel noch einholen konnte. Den Gesamtweltcup sicherte sich Catharine Pendrel, während Adelheid Morath als beste Deutsche das Ziel als 16. überquerte.

Herren: Absalon sicher zum Gesamtweltcup

Am Ende war es eine klare Angelegenheit. Julien Absalon feierte in der Höhe von Andorra nicht nur seinen 33. Weltcuperfolg, sondern auch den siebten Gesamtsieg in seiner bemerkenswerten Karriere. Natürlich war dies begünstigt durch den Startverzicht von Nino Schurter in Mont-Sainte-Anne zugunsten der Olympiavorbereitung, doch wenn man bedenkt, dass der Franzose bei allen Weltcuprennen in diesem Jahr in den Top 3 landete, dann kann man guten Gewissens behaupten, dass dieser Gesamtsieg mehr als verdient ist. Und obwohl dem Doppelolympiasieger beim Finale ein Ergebnis in den Top 10 zum Overallsieg gereicht hätte, ruhte sich Absalon zu keiner Zeit des Rennens aus und wollte sein unglücklich verlaufenes Olympiarennen wieder gut machen.

# Julien Absalon zeigte in Vallnord noch einmal seine Klasse und sicherte sich verdient den Sieg.

Zu Beginn des Rennes war es vor allem der Bronzemedaillengewinner von Rio, Carlos Coloma, der mächtig das Gaspedal durchdrückte. Als Einziger konnte ihm der Tscheche Ondrej Cink ansatzweise folgen, doch der Spanier musste schon nach gut einer Runde seinem höllischen Anfangstempo Tribut zollen und fiel schlussendlich bis auf Platz 22 zurück. Cink hingegen behauptete sich an der Spitze, bekam aber zeitnah Gesellschaft von Nino Schurter und Julien Absalon. Das Trio blieb zwei bis drei Runden zusammen, ehe sich der Traum vom 21. Weltcupsieg von Schurter in einer technischen Abfahrt, im wahrsten Sinne des Wortes, in Luft auflöste. Der frischgebackene Olympiasieger handelte sich einen Hinterraddefekt ein und musste einen weiten Weg bis zur technischen Zone zurücklegen, sodass er aussichtlos zurückfiel. Dieses Missgeschick des Schweizers nutzte Absalon sofort aus: Der Franzose forcierte einen Angriff, dem auch Cink nicht folgen konnte. Und so fuhr der BMC-Fahrer ungefährdet seinem 33. Weltcupsieg und dem siebten Gesamterfolg entgegen. Auf dem zweiten Rang fuhr Cink über die Ziellinie, gefolgt vom jungen Spanier Pablo Rodriguez Guede, der sich lange Zeit zurückhielt. Erst gegen Ende des Rennes drehte der MMR-Biker richtig auf und sicherte sich somit verdient sein erstes Elite-Weltcuppodium in seiner Karriere.

# Nach einem Defekt konnte Nino Schurter nicht mehr in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.

Aus deutscher Sicht war der siebte Platz von Manuel Fumic sehr erfreulich. Der Cannondale-Fahrer landete beim Finale erstmals in dieser Saison in den Top 10 und war mit seinem Rennen anschließend sichtlich zufrieden. Der Deutsche erwischte keinen optimalen Start, ließ sich davon aber nicht beeindrucken und arbeitete sich konstant immer weiter nach vorne. Am Ende reichte es zu Rang sieben mit lediglich 26 Sekunden Rückstand auf fünftplatzierten Stephane Tempier.
Markus Schulte-Lünzum belegte Rang 35, Christian Pfäffle Platz 42 und Martin Gluth überquerte das Ziel an 45. Stelle.

# Mani Fumic überzeugte auf Rang sieben!

Das Weltcupfinale war außerdem das letzte große XC-Rennen der Legende José Antonio Hermida. Der Spanier verabschiedet sich mit 38 Jahren in seinen hochverdienten XC-Ruhestand, wird in der kommenden Saison bei vereinzelten Rennen, vermutlich eher Langstreckenrennen, wohl noch an der Startlinie stehen.

# Am Morgen des Tages standen noch vier Entscheidungen des Weltcupjahres 2016 aus
# Unterstützung von zwei Legenden - Steve Peat und Greg Minnaar ließen es sich nicht nehmen, den XC-Fahrern über die Schulter zu schauen
# Französisch-Spanische Fangemeinschaft
#
# Das letzte Warmup der Saison #1 - Marco Fontana
# Das letzte Warmup der Saison #2 - Florian Vogel
# Nino Schurter gut gelaunt vor dem Start - Der Schweizer fuhr nach seinem Olympiasieg völlig ohne Druck
#
# Fabian Giger
#
#
# Die Herren gehen auf die Reise - Auch im hinteren Feld wird um jeden Zentimeter gekämpft
# Nur Ondrej Cink kann dem höllischen Anfangstempo von Carlos Coloma folgen
# Ondrej Cink setzte sich zeitweise von der Konkurrenz ab
# Schurter in der Abfahrt - Erneut war Schurter auf Maxxis Reifen unterwegs
# Marco Fontana gekonnt in der Abfahrt
# Zwei Legenden, zwei Fahrlinien - Während Schurter den direkten, aber anspruchsvolleren Weg wählt umfährt Absalon das Hindernis
# Beeindruckende Kulisse in Vallnord
# Florian Vogel wurde 15.
# Der Spanier David Valero fuhr im Schatten seiner Landsmänner eine grandiose Saison - Im Gesamtklassement wurde er schlussendlich Achter
# Was für eine Saison von Maxime Marotte - Der Franzose beendete jedes Weltcuprennen unter den ersten Fünf, ausgenommen das Rennen in Mont-Sainte-Anne
# Ein Plattfuß beendete alle Hoffnungen auf ein packendes Duell zwischen Schurter und Absalon
# Absalon alleine im Wald
# Auf dem Weg zum 33. Weltcupsieg - Absalon arbeitet weiter an seinem Legendenstatus
# Der Kampf um Platz sechs - Die Cannondale-Fahrer konnten ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht ausnutzen und wurden schließlich Siebter und Achter
# Wiedergutmachung für die Enttäuschung bei Olympia - Julien Absalon ist der verdiente Gesamtsieger des Weltcups 2016
# José Hermida beendet eine grandiose Weltcup-Karriere
# Der Altmeister verabschiedet sich!
# Adios, el maestro! - Du wirst uns fehlen!
# Ausgepumpt #3: Geteiltes Leid ist halbes Leid - Das dachten sich Mathias Stirnemann und Carlos Coloma
# Ausgepumpt #1: Die Höhe von über 2000 Metern machte den Fahrern enorm zu schaffen - Maxime Marotte hat auch schon etwas entspannter gewirkt
# Die Fans feiern ihren Altmeister: Begeisterung pur beim Abschied von José Hermida
# Autsch!
# Zeit für die Offseason - Auch die Profis können es dabei ordentlich krachen lassen
# DH-Legende Cedric Gracia stößt mit den XC-Jungs auf eine erfolgreiche Saison an

Damen: Neff auf dem Fully zum Sieg

Der Sieg bei den Damen ging ein letztes Mal in diesem Jahr an Jolanda Neff. Die Schweizerin sicherte sich den zweiten Weltcupsieg in 2016 vor der Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjå. Die Altmeisterin zeigte lange Zeit ein herausragendes Rennen und führte die Konkurrenz in vier von sechs Runden souverän an, doch in der vorletzten Runde musste sie ihrem hohen Tempo etwas Tribut zollen. Das war die Chance von Jolanda Neff, die stets mit etwas mehr als 30 Sekunden Rückstand hinter der Multivan-Merida-Fahrerin unterwegs war. Die Schweizerin konnte die Lücke schließen und setzte sich rasch von Dahle-Flesjaa ab, sodass sie letzten Endes ungefährdet ihrem insgesamt achten Weltcupsieg entgegen fuhr. Auffällig dabei war, dass Neff erstmals in diesem Jahr auf einem Fully unterwegs war und so augenscheinlich mit keinen Rückenproblemen zu kämpfen hatte.

# Jolanda Neff feierte ihren achten Weltcupsieg.

Auf Rang drei folgte Catharine Pendrel, die sich damit auch den Gesamtweltcup, vor Annika Langvad, sichern konnte. Die Dänin war bis zum Finale die komplette Saison im weißen Leaderjersey unterwegs, doch zwei heftige Stürze ließen sie nicht mehr in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen. Olympiasiegerin Jenny Rissveds wurde in Andorra auf Platz vier notiert.

# Nach zwei heftigen Stürzen konnte Annika Langvad ihr Leaderjersey nicht verteidigen.

Beste deutsche Fahrerin war Adelheid Morath. Die BH-Suntour-Bikerin belegte am Ende Platz 16, blieb damit aber etwas hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Hanna Klein schaffte als 27. den Sprung in die Top 30, während sich Elisabeth Brandau und Nadine Rieder mit Platz 34 bzw. 37 zufrieden geben mussten. Helen Grobert und Sabine Spitz waren beim Weltcupfinale nicht am Start. Spitz laboriert immer noch an ihrem verletzten Knie, das sie schon beim olympischen XC-Rennen stark beeinträchtigte und Grobert trat mit einem Infekt schon vor dem Start des Rennens in Vallnord wieder die Heimreise in den Schwarzwald an, um wieder gesund zu werden.

# Nadine Rieder erreichte in der Höhe von Vallnord den 37. Platz.
# Die Fans schauen zu Annika Langvad - Viele erwarteten den ersten Gesamweltcupsieg der Dänin
#
#
# Emily Batty
# Ob sie da schon wusste, das sie heute triumphieren würde?
# Kleines, aber feines Dekor an Jenny Rissveds' Bike
# Letzte Vorbereitungen bei der Olympiasiegerin
# Bisher noch kaum aufgefallen - Catherine Pendrel macht sich auf einem neuen Rollentrainer warm
# Are you ready to rumble?
# Los geht die rasante Fahrt!
# Traumhafte Kulisse für den finalen Weltcuplauf - Der Skiort Vallnord zeigte sich mal wieder von seiner besten Seite
# Zu diesem führte noch Dahle-Flesjå...
# Ein wahrer Ritt auf der Rasierklinge für die Fahrerinnen
# Alleine auf weiter Flur im Wald von Vallnord - Lange Zeit schien es so als würde Dahle-Flesjå einen Solosieg erringen können
# Auf dem Weg zum Sieg: Jolanda Neff
# Ein Biss wie ein Tiger - Die Olympiasiegerin fletscht die Zähne
# Der undankbare vierte Platz wird die junge Schwedin aber wohl nicht stören
# Annika Langvad in der Abfahrt - Wenig später waren all ihre Träume vom Gesamtweltcupsieg dahin
# Das dänische Drama #1: Zwei heftige Stürze für Annika Langvad zerstörten all ihre Träume vom Gesamtweltcupsieg - Nach ihrem Auftaktsieg in Cairns trug sie das Leadertrikot bis zum letzten Rennen
# Die Olympiasiegerin wurde in der Gesamtweltcupwertung Vierte
# Das dänische Drama #2: Langvad gilt nicht als die stärkste Abfahrerin - Kostete das ihr womöglich den Gesamtweltcupsieg?
# Das dänische Drama #3: Langvad kämpfte, doch Catherine Pendrel war an diesem Tag einfach zu stark
# Das dänische Drama #6
# Das dänische Drama #5
# Die konstanteste Fahrerin der Saison - Bei keinem Rennen der Saison war Catherine Pendrel nicht unter den ersten 10 zu finden
# Die Strecke in Andorra bestand fast ausschließlich aus Naturtrails - Dementsprechend anspruchsvoll waren die Abfahrten
# Yana Belomoina fährt gekonnt bergab
# Gunn-Rita Dahle-Flesjå freute sich riesig über den zweiten Rang
# Die Schar der Fotografen wartet auf die Gesamweltcupsiegerin 2016: Catherine Pendrel
# Platz zwei und drei vereint
# Ausgepumpt #1 - Die Höhe machte den Fahrerinnen und Fahrern enorm zu schaffen
# Ausgepumpt #2
# Ausgepumpt #4: Lisi Osl war fix und fertig im Ziel
# Auch Maja Wloczcowska hatte eine nähere Bekanntschaft mit dem Boden von Andorra
# Back on Top - Jolanda Neff revanchiert sich für die eher enttäuschenden olympischen Spiele und sichert sich ihren zweiten Weltcupsieg in diesem Jahr

Fotostory U23

# Guten Morgen!
# Gut gelaunte Fans.
# Hat jemand einen Motor im Bike? - Mithilfe eines Tablets untersuchte die UCI die Bikes auf elektrische Unterstützung
# Die Startboxen der U23 gut gefüllt
# Schon im Vorfeld stand fest: Titouan Carod ist Gesamtweltcupsieger 2016
# Die Ruhe vor dem Sturm...
# Schon bald ändert sich die Situation
# Noch wird angespannt gewartet
# Um 9 Uhr ging's für die Jüngsten den Feldes los
# Das große U23-Feld geht im Morgengrauen auf die Reise
# Ein Mann für die Zukunft: Simon Andreassen
#
#
#
# Antoine Bouqueret
# Auf dem Weg zum Sieg
# Manch einer musste sein Rad tragen um die schweren Passagen zu meistern
# Sieg Nummer 1 für Marcel Guerrini
# Simon Andreassen war erneut auf dem Podest - Zwei zweite Plätze im ersten Jahr in der U23 können sich sehen lassen
# Wahnsinnsfreude bei Carod
# Titouan Carod ist der verdiente Gesamtsieger des U23-Weltcups - Bei allen Rennen der Saison war er unter den ersten Drei
# Romain Seigle rutschte noch beim letzten Rennen vom dritten auf den sechsten Gesamtrang ab
# DNF - Sam Gaze konnte sein Rennen nicht beenden
# Riesiger Jubel bei Max Brandl - Ein vierter Rang im ersten Jahr bei der U23 ist ein fantastischer Erfolg für den 19-jährigen
# Ausgepumpt: Milan Vader klappt auf dem Rad förmlich zusammen
# Auch Max Brandl wirkt schwer gezeichnet nach dem Rennen auf 2000 Meter Höhe
# Absolute Erschöpfung
# Heiß begehrt: Die Trophäe für den Gesamtweltcup
# Die Trophäe des Gesamtweltcupsiegers ging an Titouan Carod
# Sieger der U23: Marcel Guerrini
# Let's start the party!

Alle Artikel zum XC-Weltcup in Vallnord:

Arbeitsgerät: Mondraker Summum von Danny Hart

$
0
0
mondraker-danny-titel

Was ist aktuell das schnellste Bike im Downhill-Weltcup? Keine Frage: Das Mondraker Summum von Danny Hart! Drei Siege in Folge konnte der Brite auf seinem schwarz-blauen Carbonrenner einfahren und hat damit bewiesen, dass er endgültig an der Spitze angekommen ist. Wir haben das Arbeitsgerät von Danny genau inspiziert.

Zugegeben: Es hat eine Weile gedauert, bis Danny Hart ganz vorne angekommen ist. Seit seinem legendären Lauf bei der WM 2011 in Champery (“Stay on your bike, Danny!”) ist es etwas ruhig geworden um den Briten aus Redcar. Wie ein Schatten lag der fünf Jahre alte Erfolg über seiner Karriere – bis zum fünften Weltcup diesen Jahres in der Schweiz. Hier gewann er endlich den ersten Weltcup seiner Karriere und startete eine wahre Erfolgsserie: Drei Weltcups in Folge hat der MS Mondraker-Pilot inzwischen auf seinem Summum gewonnen und geht als großer Favorit in die anstehende Weltmeisterschaft in Val di Sole. Vorhang auf für Dannys Arbeitsgerät!

# Wir präsentieren: Das derzeit wohl schnellste Downhill-Bike der Welt! - Danny Hart hat auf seinem Mondraker Summum nun drei Downhill-Weltcups in Folge gewonnen.

Rahmen und Geometrie

Das Herzstück des Arbeitsgeräts von Danny Hart ist das Mondraker Summum Carbon in Größe L. Der Rahmen der spanischen Bikeschmiede ist wie ein Großteil der Komponenten an Dannys Rad im Vergleich zur Serienversion absolut unverändert. Das “Zero” getaufte Hinterbau-System bietet 205 mm Federweg. Der Dämpfer befindet sich schwimmend zwischen zwei Umlenkwippen und wird bei Belastung von beiden Seiten komprimiert. Außerdem verfügt der Rahmen wie nahezu alle Mondraker-Modelle über die sogenannte Forward Geometry. Dieser Ansatz wurde maßgeblich vom ehemaligen Downhill-Weltmeister Fabien Barel gefördert: Reach und Radstand des Rahmens sind vergleichsweise lang und die Geometrie (ursprünglich) ist darauf ausgelegt, dass der Fahrer einen extrem kurzen Vorbau fährt. Mit einem Gewicht von etwa 2,8 kg ohne Dämpfer zählt die Carbonkonstruktion aktuell zu einem der leichtesten Downhillrahmen. Falls du wissen willst, wie sich das Bike fährt, findest du hier unseren Test vom Mondraker Summum Carbon.

# Danny Harts Arbeitsgerät ist das Mondraker Summum Pro Team - die blau-schwarze Carbonrakete aus Spanien hat sich im Lauf der vergangenen Jahre zu einem der erfolgreichsten Downhillbikes entwickelt.
# Forward Geometry nennt sich der Geometrie-Ansatz von Mondraker - die spanische Schmiede hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir heutzutage immer mehr Rahmen mit langem Reach und kurzem Vorbau sehen.
# Zero ist der Name des Hinterbau-Systems - es kratzt 205 mm Federweg aus dem Fox DHX2-Dämpfer und soll besonders Antriebs- und Bremsneutral sein.
# Der Lenkwinkel liegt standardmäßig bei 63 ° - je nach Strecke verändert das Team allerdings die Höhe der Gabelkronen. Das soll dafür sorgen, dass der Schwerpunkt von Danny auf seinem Rad minimal nach vorne oder hinten wandert.

Der Reach von Dannys Mondraker Summum liegt bei 442 mm. Der Rahmen wird standardmäßig mit mehreren Steuersatzschalen ausgeliefert, die eine Anpassung des Lenkwinkels zwischen 61° und 65° ermöglichen. Danny fährt allerdings konsequent die mittlere Einstellung von 63°. Auch die Länge der Kettenstreben lässt sich in insgesamt 4 Positionen zwischen 445 mm und 460 mm einstellen. In der Regel ist Danny in einer der beiden mittleren Positionen unterwegs; diese hätten sich im Lauf der Zeit als die beiden besten herauskristallisiert. “Danny ist sehr konstant und ändert eigentlich sehr wenig – wenn überhaupt nur minimal. Je nach Strecke verändern wir die Länge der Kettenstreben um 5 mm”, erklärt Dannys Mechaniker Christian Schandl. “Der Lenkwinkel bleibt immer gleich. Wir verändern allerdings ebenfalls je nach Strecke die Länge der Federgabel. Da sind wir aber in einem Bereich von ± 5 oder 6 mm unterwegs – also keine allzu dramatischen Unterschiede.”

Diese Veränderung wird vom Team vor allem vorgenommen, um die Position von Danny auf seinem Fahrrad zu beeinflussen. Danny ist gerade hinsichtlich der Geometrie ein sehr feinfühliger Fahrer, der Veränderungen sehr schnell bemerkt. “Bei dem Niveau, auf dem die Weltelite unterwegs ist, machen kleine Veränderungen im Millimeterbereich schon einen sehr großen Unterschied. Das haben wir zum Beispiel in Mont-Sainte-Anne gemerkt: Wir haben die Lenkerposition um ein paar Millimeter verändert und plötzlich hatte Danny bei jeder Abfahrt platte Hinterreifen. Als wir die Position zurückgeändert haben, hatten wir keine Probleme mehr. Wir haben die Position jeweils nur um wenige Millimeter verändert, aber das hat schon einen riesigen Unterschied gemacht. So fein sind wir da mittlerweile unterwegs bei der Abstimmung des gesamten Fahrrads. Deswegen: Möglichst kleine Schritte machen, die aber auch Sinn machen.”

# Ein Blick in die heiligen Hallen des MS Mondraker-Teams - vor jedem Weltcup werden hier die Bikes der drei Teamfahrer Danny Hart, Laurie Greenland und Markus Pekoll zusammengebaut und während des Wochenendes immer weiter optimiert.
# Für das Weltcup-Finale in Andorra hat Danny einen brandneuen, frischen Rahmen spendiert bekommen - diesen hat Danny dann direkt auf den ersten Platz im Rennen manövriert!
# Danny Harts Mechaniker Christian Schandl kümmert sich vor Trainingsbeginn auch um die vielen kleinen Details an dessen Arbeitsgerät ...
# ... wie zum Beispiel den passenden Velcro-Schutz am Hinterbau.
# Das Mondraker Summum ist einer der leichtesten Downhill-Rahmen und besteht fast komplett aus Carbon - lediglich die formschöne Umlenkwippe ist CNC-gefräst.
# Die Kettenstreben des Mondraker Summums lassen sich in vier Positionen zwischen 445 und 460 mm Länge verstellen - normalerweise ist das Team jedoch in einer der beiden mittleren Positionen unterwegs.
# Brems- und Schaltkabel laufen am Steuerrohr in den Rahmen und verlassen diese aus dem Carbonschutz unter dem Tretlager, bevor sie innerhalb des Hinterbaus verlegt sind - eine besonders dicke Ummantelung schützt die beiden Kabel in diesem Bereich vor Beschädigungen.
# Am Ende war es ein spannender Zweikampf zwischen Danny Hart und Aaron Gwin um die Weltcup-Gesamtwertung - hier hatte Danny knapp das Nachsehen. Er geht aber als einer der großen Favoriten in die Downhill-WM in Val di Sole.

Fahrwerk und Setup

Das Fahrwerk an Danny Harts Arbeitsgerät stammt aus dem Hause Fox. Vorne verrichtet eine Fox 40 Float RC2. Hinten setzt das gesamte MS Mondraker-Team auf den Fox DHX2-Dämpfer mit der ultraleichten, auffällig-orangen Fox SLS-Stahlfeder. Der Mondraker Summum-Rahmen ist hinsichtlich der Dämpferanlenkung bereits sehr progressiv – aus diesem Grund benötigt das Team einen möglichst linearen Dämpfer. Das Luftpendant Fox Float X2 wäre schlichtweg zu progressiv für den Zero-Hinterbau des Summums. Laut Christian vom MS Mondraker-Team sei ein Stahlfederdämpfer an sich immer die erste Wahl. “Und in unserem Fall ist es eben die einzig richtige Wahl.” 

# Vorne setzt Danny Hart auf eine Fox 40 Float RC2 mit 203 mm Federweg ...
# ... und hinten auf einen Fox DHX2-Dämpfer mit Fox SLS-Feder.
# Es kommt eben auf die inneren Werte an: Danny Hart fährt im Inneren seiner Fox 40 Float RC2 ein spezielles Shim Stack - dieses ist in enger Zusammenarbeit mit dem Fox Race Support entstanden.

Die Federelemente an Dannys Rad sind Serienprodukte, wenngleich das Team am Rennwochenende natürlich eng mit dem Fox Race Support kooperiert, um das bestmögliche Setup zu finden. Außerdem wird das Shim Stack im Inneren von Gabel und Dämpfer für jeden Fahrer speziell verändert. Hier hat jeder Fahrer seine eigene Abstimmung – Danny ist keine Ausnahme und hat ein Grund-Setup für die komplette Saison. Am Rennwochenende muss das Team dann in Zusammenarbeit mit Fox lediglich Zug- und Druckstufe sowie den Luftdruck anpassen. 

Das MS Mondraker-Team nutzt in der Regel den ersten Trainingstag, um die optimalen Fahrwerkseinstellungen für das Rennen zu finden. Generell ist die Einstellung für Dannys Größe und Gewicht – der Brite ist 1,78 m groß und wiegt etwa 67 kg – sehr straff und progressiv, oder: rennmäßig. “Es ist bretthart und du musst es schnell fahren, damit es gut funktioniert.” Das Rennen in Andorra hat das Team hinsichtlich des Fahrwerks vor eine besondere Herausforderung gestellt: Die Strecke ist im oberen Teil eher flach und ruppig mit vielen schnellen Schlägen. Der untere Teil hingegen ist das genaue Gegenteil: Das extreme Gefälle und die großen Löcher in der Strecke bringen das Fahrwerks ans Limit. Dementsprechend schwierig ist es, eine gute Balance zu finden.

# Der Dämpfer an Danny Harts Mondraker Summum ist schwimmend gelagert - trifft ein Schlag auf das Hinterrad, wird der Fox DHX2 von beiden Seiten angesteuert.
# Die Gabel an Danny Harts Mondraker Summum ist für sein Körpergewicht sehr straff abgestimmt und steht hoch im Federweg - die schnelle und steile Strecke in Andorra stellte das Team jedoch gerade hinsichtlich des Fahrwerks vor besondere Herausforderungen.
# Hinten verwendet das MS Mondraker-Team einen Fox-Dämpfer mit SLS-Stahlfeder - dieser sei im Vergleich zu Luftdämpfern linearer und harmoniere deshalb in diesem Rahmen deutlich besser mit dem sehr progressiven Hinterbau.

In Andorra war Danny mit einem Luftdruck von 67,5 psi und 5 Volumenspacern in der Fox 40 unterwegs. Der Rebound war mit 12 Klicks fast komplett offen, die High Speed-Druckstufe mit 18 von 22 möglichen Klicks ebenfalls weit offen und die Low Speed-Druckstufe mit 14 von 26 Klicks etwa in der Mitte des Spektrums. Im Fox DHX2-Dämpfer fährt Danny eine 425 lbs-Feder. Die sonstigen Daten: 8 Klicks Low Speed-Druckstufe, 14 Klicks High Speed-Druckstufe, 16 Klicks Low Speed-Zugstufe und 4 Klicks High Speed-Zugstufe. Durch dieses Setup steht das Mondraker Summum von Danny Hart insgesamt recht hoch im Federweg und bietet viel Gegenhalt bei langsamen Belastungen wie beispielsweise Anliegern. Dadurch, dass Fox jedoch für die meisten ihrer Weltcup-Fahrer ohnehin ein individuelles Shim Stack anfertigt, sind die numerischen Daten von Danny Harts Fahrwerk nur bedingt auf ein reguläres Fox-Fahrwerk übertragbar.

Laufräder und Reifen

DT Swiss liefert die Laufräder für Danny Harts Arbeitsgerät. Im Gegensatz zum Rahmen und zu einigen Anbauteilen setzt das MS Mondraker-Team hier auf Aluminium statt Carbon. Der Grund: Das derzeitige Setup funktioniert schlicht und ergreifend so gut, dass schlichtweg keine Veränderungen nötig seien.

Die Laufräder bestehen aus DT Swiss 240s-Naben, die für ihr geringes Gewicht und die sehr direkte Kraftübertragung bekannt sind. Die Felgen sind eine Spezialanfertigung von DT Swiss für Danny Hart: Entgegen des aktuellen Trends bevorzugt der Brite eine Felge mit einer schmalen Innenbreite, die aus einem vergleichsweise weichen Material gefertigt ist. “Wir brauchen dadurch an einem Rennwochenende zwar viele Felgen, aber haben dafür auch keinerlei Probleme mit platten Reifen”: Dannys Mechaniker Christian zeigt sich sehr angetan von der Laufradwahl, wenngleich das auch mehr Arbeit für ihn bedeutet. Und in der Tat hatte Danny Hart in der näheren Vergangenheit keinerlei Probleme mit Reifenpannen in seinen Rennläufen. Den Laufradsatz komplettieren DT Swiss Competition Race-Speichen, die auf 1,6 mm verjüngt sind, ein geringes Gewicht auf die Waage bringen und das richtige Maß an Flex bieten, sowie DT Swiss Pro Lock Alu-Nippeln.

# Die Aluminiumfelgen an Danny Harts Mondraker Summum sind eine Spezialanfertigung von DT Swiss - entgegen des aktuellen Trends bevorzugt Danny eine schmale Felge, die dazu auch noch sehr weich ist. Dadurch muss das Team zwar regelmäßig die Laufräder austauschen, verhindert aber auch technische Defekte während der Rennläufe.
# DT Swiss 240s-Naben und doppelt konifizierte DT Swiss Competition Race-Speichen komplettieren die Laufräder.
# In Andorra hat Danny auf 2,4" breite Maxxis Shorty-Reifen vorne und hinten gesetzt. Die massiven Stollen graben sich förmlich in den Untergrund. - die runtergeschnittenen Spikes sind eigentlich für nasse Böden konzipiert, funktionieren aber auch auf steilen Strecken mit losem Untergrund hervorragend: Die massiven Stollen graben sich förmlich in den Untergrund.
# Theoretisch ist noch viel Platz nach links und rechts – die auf den schmalen Felgen nicht sonderlich breit bauenden Reifen liegen Danny jedoch deutlich besser als dicke Schlappen. - die auf den schmalen Felgen nicht sonderlich breit bauenden Reifen liegen Danny jedoch deutlich besser als dicke Schlappen.
# Wer Weltmeister und Weltcup-Gewinner ist, hat sich diese persönliche Note definitiv verdient: Danny Harts Custom-Felgen werden von seinem Namen und dem Union Jack geziert. - Danny Harts Custom-Felgen werden von seinem Namen und dem Union Jack geziert.

In Andorra war Danny auf 2,4″ breiten Maxxis Shorty-Reifen in der weichen Triple Compound-Gummimischung unterwegs. Dies variiert jedoch von Strecke zu Strecke; mitunter setzt das Team auch auf den Klassiker Maxxis Minion. Beim Shorty handelt es sich um einen bereits runtergeschnittenen Matschreifen, der aber nicht nur bei Nässe, sondern auch bei weichen und losen Bodenverhältnissen sehr gut funktioniert. Dies hat sich für die steile und staubige Strecke als goldrichtige Wahl erwiesen. Der Luftdruck im Inneren des Tubeless-Setups bleibt derweil ein Geheimnis.

Komponentencheck

Das Cockpit von Danny Harts Mondraker Summum besteht aus Komponenten der britischen Firma Renthal. Danny verwendet einen 780 mm breiten Renthal Fatbar Carbon, der jedoch im Vergleich zur Serienversion einen kleinen, aber feinen Unterschied aufweist: Während der reguläre Renthal Fatbar Carbon einen Backsweep von 7 ° hat, fährt Danny eine Spezialanfertigung mit 9 ° Backsweep. Dieses spezielle Detail sorgt dafür, dass Dannys Körperposition und damit auch sein Schwerpunkt auf dem Fahrrad um einige Millimeter nach hinten wandert. Unter dem 45 mm kurzen Renthal New Integra-Vorbau mit 10 mm Rise kam beim Rennen in Andorra zusätzlich ein 5 mm dicker Spacer zum Einsatz, um die Lenkerhöhe für die extrem steile Strecke zu optimieren.

# Ein Blick auf das Cockpit von Danny Harts Rennrakete - dieses besteht aus Komponenten der britischen Firma Renthal.
# Ein 45 mm langer Renthal New Integra-Vorbau verbindet den Rahmen mit dem Lenker - der Fatbar Carbon stammt ebenfalls von Renthal und ist 780 mm breit.
# Ein 5 mm dicker Spacer unter dem Vorbau bringt den Lenker weiter nach oben - dadurch verlagert sich Dannys Gewicht auf dem Fahrrad weiter nach hinten. Für die ultrasteile Strecke in Andorra war das auch nötig!
# Normalerweise hat der Renthal Fatbar Carbon einen Backsweep von 7 ° - für Danny haben die Briten aber eine Spezialversion mit 9 ° Backsweep angefertigt. Diese kleine Modifizierung bringt Danny Position und Schwerpunkt auf dem Fahrrad um die entscheidenden Millimeter nach hinten.
# Weil Danny Hart sehr kleine Hände hat, fährt er keine Lock On-Griffe, sondern ultraweiche Renthal Push On-Griffe - diese werden mit Drähten am Lenker fixiert und sich dadurch gegen Verrutschen und Verdrehen gesichert.

Auch die Griffe kommen von Renthal. Weil Danny sehr kleine Hände hat, fährt er nicht wie üblich Lock On-Griffe, sondern verwendet Push On-Griffe. Diese werden nicht mittels Klemmringen am Lenker befestigt, sondern ohne Klemmung auf den Lenker geschoben. Dadurch ist es möglich, den Griff in einem kleinren Durchmesser zu produzieren. Fixiert werden die Griffe mit Kleber und Drähten – ein Ansatz, der aus dem Motocross kommt. Für maximale Kontrolle fährt Danny Hart Renthal-Griffe in einer superweichen Gummimischung.

Auch die Avid Code-Bremsen, die Danny üblicherweise an seinem Mondraker Summum verwendet, hatten in Andorra ein interessantes Detail zu bieten. Normalerweise verwendet Danny 200 mm große Scheiben vorne und hinten. Aufgrund des extremen Gefälles hat das Team jedoch beim finalen Weltcup des Jahres minimal größere 203 mm-Bremsscheiben, die eigentlich gar nicht mehr in Produktion sind, verwendet.

# Danny Hart verwendet konsequent die kraftvolle Avid Code-Bremse an seinem Mondraker Summum - sein Teamkollege Laurie Greenland hingegen bevorzugt die Guide.
# Ein Blick auf den Bremshebel der Avid Code an Danny Harts Mondraker Summum - der Brite fährt die Bremshebel sehr nah am Lenker und natürlich im typisch britischen Moto-Style.
# Interessantes Detail: Für das Rennen in Andorra hat das MS Mondraker-Team 203 mm große Avid-Scheiben montiert - die zusätzlichen 3 mm Größe sorgen dafür, dass die Bremse nicht so schnell überhitzt.
# Danny Hart bevorzugt den kleineren Pedalkörper der Crankbrothers Mallet E-Pedale - für einen breiteren Stand verwendet er jedoch längere Achsen, die die Pedale weiter nach außen bringen.
# Wie ein Großteil der anderen Fahrer ist Danny eingeklickt unterwegs - dass er das Ausklicken und Driften wie kein anderer beherrscht, hat er jedoch schon oft genug bewiesen!
# Ein Blick auf den Antrieb: Ein SRAM X01 DH-Schaltwerk und die dazu passende 7-fach-Kassette ...
# ... sowie ein 36 Zähne großes Renthal-Kettenblatt sorgen für den nötigen Vortrieb.
# Eine e13 LG1-Kettenführung sorgt für den nötigen Schutz von Kette und Kettenblatt.
# In Andorra konnte Danny nicht nur den dritten Sieg in Folge einfahren - auch sein österreichischer Teamkollege Markus Pekoll, der für uns regelmäßig bloggt, fuhr mit dem 8. Platz ein überragendes Rennen.

Die Kraft aus Danny Harts Beinen wird von einem 7-fach SRAM X01 DH-Antrieb mit einem 36 Zähne großen Renthal Kettenblatt übertragen. Zusätzlichen Schutz bietet eine e13 LG1-Kettenführung. Die Pedale kommen aus dem Hause Crankbrothers. Weil Danny sehr kleine Füße hat, fährt er jedoch nicht die DH Race-Version der beliebten Mallet-Klickpedale, sondern die brandneue E LS-Variante. Die Enduro-Version der Mallet-Pedale hat eine kleinere Plattform, ist neuerdings aber auch mit längeren Achsen erhältlich. Diese sorgen für einen breiteren Stand auf den Pedalen. SDG beliefert das gesamte MS Mondraker-Team mit Satteln und Sattelstützen.

Das Gesamtgewicht von Danny Harts Mondraker Summum liegt je nach Rennen zwischen 15,6 und 15,8 kg. Dort, wo es Sinn ergibt, verwendet das Team Schrauben aus Titan, um das Gewicht zu senken, wenngleich ein möglichst geringes Gewicht bei weitem nicht die höchste Priorität ist. “Klar: Es ist wichtig, dass das Fahrrad leicht ist. Wir feilschen aber nicht um jedes Gramm”, erklärt Christian. “Das Fahrrad muss funktionieren und vor allem sicher und schnell sein. Das ist die höchste Priorität.” Wirft man einen Blick auf die überragenden Ergebnisse von Danny Hart im Jahr 2016 kann man durchaus davon ausgehen, dass sein Mondraker Summum mittlerweile sehr gut funktioniert und extrem schnell ist.

# Ein letzter Blick auf das Mondraker Summum von Danny Hart, bevor es zur WM nach Val di Sole geht - hier ist der Brite nach drei Weltcup-Siegen in Folge einer der ganz großen Titelfavoriten. Wir drücken die Daumen!

Weitere Informationen

Website: www.ms-racing.at
Text & Redaktion: Moritz Zimmermann | MTB-News.de 2016
Bilder: Moritz Zimmermann

Preview: Downhill-WM 2016 in Val di Sole (ITA)

$
0
0
1894890-2rg00be6nuva-20150906163855-original

Der Weltcup 2016 ist Geschichte, aber ein großes Highlight hat diese Downhill-Saison noch zu bieten: Am kommenden Wochenende steht die Weltmeisterschaft im italienischen Val di Sole an. Gwin, Hart, Minnaar, Bruni, Brosnan: Die Liste der Favoriten ist lang!

# Wenn ein Bild mehr als tausend Worte sagt.

Mit der Weltmeisterschaft im italienischen Val di Sole steht das wohl prestigeträchtigste Downhill-Rennen des Jahres an. Zum Abschluss der Saison geht es um alles, oder: Um die berühmten Rainbow Stripes, die die Sieger zukünftig auf ihrem Trikot tragen dürfen. Die Liste der vergangenem Gewinner ist ebenso lang wie imposant: Nico Vouilloz, Fabien Barel, Steve Peat, Greg Minnaar, Gee Atherton, Danny Hart, Sam Hill und zuletzt Loïc Bruni sind nicht nur allesamt lebende Legenden des Downhill-Sports, sondern konnten dieses Rennen in ihrer Karriere gewinnen – im Gegensatz zu einem Amerikaner, der sich endlich diesen Titel sichern möchte. Val di Sole bietet die perfekte Bühne für den großen Saisonabschluss. Keine Strecke ist so hart wie die im italienischen Trentino. Unvergessen bleibt natürlich Sam Hills legendärer Lauf hier vor nunmehr acht Jahren. Es ist also angerichtet: Vorhang auf für die Downhill-Weltmeisterschaft 2016 in Val di Sole!

# 3 Weltcup-Siege in Folge konnte der Brite vom MS Mondraker-Team einfahren - Danny Hart ist einer der ganz großen Favoriten bei der diesjährigen WM.

Downhill-WM 2016: Val di Sole (ITA)

  • 08.09. – 11.09.2016
  • Streckenlänge: 2400 Meter
  • Höhendifferenz: 650 Meter
  • Gewinner Männer 2015: Aaron Gwin (3:31.992)
  • Gewinner Frauen 2015: Rachel Atherton (4:08.636)
  • Bester Deutscher 2015: Jasper Jauch (Platz 29)

Zeitplan DH-WM: Val di Sole (ITA)

Mittwoch, 07.09.10.00 – 13.00Track Walk
Donnerstag, 08.09.09.00 – 12.30
13.00 – 16.30
Training Junioren & Damen
Training Herren

Freitag, 09.09.09.00 – 11.30
12.00 – 14.30
Training Junioren & Damen
Training Herren
Samstag, 10.09.08.00 – 09.15
09.30 – 10.45
11.30 – 15.00
Training Damen
Training Herren
Seeding Run Junioren & Official Timed Session
Sonntag, 11.09.08.00 – 09.00
09.30 – 10.30
ab 11.00
ab 12.45
ab 14.00
ab 16.00
Training Junioren & Damen
Training Herren
Rennen Junioren
Rennen Damen
Rennen Herren
Steve Peat Special Party

Einen detaillierten Zeitplan für die WM 2016 in Val di Sole findet ihr unter diesem Link

So war es 2015

Val di Sole stand 2015 als letztes Weltcup-Rennen auf dem Plan und versprach viel Spannung. Mit Aaron Gwin, Loïc Bruni und Greg Minnaar hatten noch drei Fahrer Chancen auf den Gesamttitel, wenngleich Aaron Gwin mit einem ordentlichen Punktepolster ins Rennen ging. Im Finale hätte Gwin ein sicherer Lauf mit einem Top 20-Ergebnis gereicht. Das war ihm offenbar völlig egal – einmal mehr pulverisierte er die Konkurrenz und gewann das Rennen vor Loïc Bruni und Troy Brosnan. Der Australier wiederum kam trotz eines Sturzes mit gerade einmal 1,8 Sekunden Rückstand ins Ziel. Der aktuell so dominante Danny Hart hatte starke Zwischenzeiten, stürzte aber kurz vor dem Ziel. Das Rennen der Frauen gewann, klar, Rachel Atherton. Und Jasper Jauch fuhr mit einem starken 29. Platz sein bis dato bestes Weltcup-Ergebnis seiner Karriere ein.

# Unglaublich, aber wahr: Aaron Gwin hat es bisher bei keiner einzigen Weltmeisterschaft auf das Podium geschafft - die Strecke in Val di Sole liegt ihm allerdings wie keine zweite. Ob er sich hier dieses Jahr endlich die ihm noch fehlende Trophäe sichern kann?

Abseits der Strecke

Eigentlich liegt der Fokus im Trentino rund um Val di Sole voll und ganz auf – klar, was auch sonst? – dem Apfel. Gigantische Obstgärten schmücken die malerische Landschaft rund um die wohl härteste Downhill-Strecke der Welt, im Zielbereich tummeln sich Maskottchen diverser Apfel-Anbauer in überdimensionierten Apfel-Kostümen. Und packt einen der kleine Hunger, wird man mit Sicherheit an einem der zahlreichen Apfel-Verkaufsstände fündig. Damit die leckeren Früchte gedeihen können, brauchen sie so viel Sonne wie möglich. Zum Glück ist der Name in Val di Sole Programm: Im Durchschnitt scheint hier an mehr als 300 Tagen im Jahr die Sonne. Apfel-Liebhaber und Sonnenfans kommen hier also gleichermaßen auf ihre Kosten.

# Loïc Bruni konnte sich 2015 nicht nur den Weltmeister-Titel, sondern auch die berühmten Rainbow Stripes sichern.

Die Favoriten

Aaron Gwin. Danny Hart. Greg Minnaar. Loïc Bruni. Troy Brosnan. Wenn am Sonntag die schnellsten Fahrerinnen und Fahrer in ihren Landestrikots bei der WM ins Rennen gehen, wird mit Sicherheit eine ganz spezielle Atmosphäre herrschen. Kein Rennen des Jahres ist so prestigeträchtig wie die Weltmeisterschaft. Der Gewinner darf ein ganzes Jahr lang die legendären Regenbogenstreifen auf Trikot und Kragen tragen. Aaron Gwin hat in seiner imposanten Karriere so gut wie jedes Rennen gewonnen, nur eben nicht bei einer WM – für ihn wäre es eigentlich an der Zeit, zumal er hier in der Vergangenheit extrem gut zurecht gekommen ist. Das berühmte Momentum ist aber eindeutig auf der Seite des Briten Danny Hart: Drei Weltcups in Folge konnte er gewinnen und geht mit Sicherheit mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Rennen. Andererseits sind alle Augen auf ihn gerichtet. Troy Brosnan hätte im vergangen Jahr wohl in Val di Sole gewonnen, wäre er nicht in seinem Finallauf gestürzt (und trotzdem mit nur 1,8 Sekunden Rückstand Dritter geworden). Loïc Bruni geht nach seiner verletzungsgeplagten Saison fast ohne Druck ins Rennen, hat jedoch bei den letzten beiden Weltcups bewiesen, dass er durchaus wieder den Speed hat, der nötig ist, um ganz große Abfahrten ins Tal zu zaubern. Und Greg Minnaar? Nun, den “Greatest of all time” darf, soll, muss man immer auf der Rechnung haben. Eins ist klar: Langweilig oder unspannend wird es am Sonntag nicht.

# Auch Troy Brosnan muss man in Val di Sole auf dem Zettel haben - letztes Jahr wurde der Australier trotz Sturz Dritter auf der anspruchsvollen Strecke. Dieses Jahr ist für ihn einiges drin!

Watch out for …

Nach seinem großen Pech mit dem Wetter am vergangenen Woche nennen wir an dieser Stelle den Franzosen Amaury Pierron. Der junge Fahrer vom Team Lac Blanc-Commençal qualifizierte sich in Andorra als viertschnellster Fahrer, landete beim Weltcup-Auftakt in Lourdes bereits auf dem Podium – und wäre ihm nicht ein doppelter Handgelenk-Bruch mitsamt Stereo-Gips in Australien dazwischen gekommen, hätten wir den Franzosen dieses Jahr wohl regelmäßig in den Top 10 gesehen. So bleibt Amaury (noch) ein Geheimtipp, wenngleich sich das möglicherweise bald ändern wird. Übrigens: Letztes Jahr wurde er hier Zwölfter. Gut möglich, dass dieses Jahr eine einstellige Platzierung für ihn drin ist!

# Von Amaury Pierron werden wir in Zukunft noch einiges hören - in Andorra war er definitiv einer der schnellsten Fahrer, wurde aber durch den Regen benachteiligt. Er ist unser nicht mehr so geheimer Geheimtipp für ein Top 10-Resultat!

Wer ist nicht dabei?

Wie bei jeder WM sind die Startplätze für jede Nation begrenzt. Das führt in diesem Jahr dazu, dass einige Fahrer, die eigentlich feste Größen im Weltcup sind, nicht den Sprung in den jeweiligen Nationalkader geschafft haben. Das wohl prominenteste Opfer des Auswahlprozesses ist Sam Hill, der nicht den Sprung ins australische Team geschafft hat. Der Südafrikaner Andrew Neethling und der neuseeländische Cube-Pilot Matt Walker wurden von seinem Heimatverband ebenfalls nicht für die WM nominiert. Wie jedes Jahr prekär ist die Situation bei unseren britischen Kollegen. Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist und das britische Fahrerfeld jedes Jahr sehr stark ist, kommt es zwangsläufig zu Härtefällen. Nicht den Sprung in den britischen Kader geschafft haben unter anderem Phil Atwill, Marc Beaumont, Joe Smith, Matt Simmonds und Bernard Kerr.

# Er ist dieses Jahr nicht dabei: Sam Hill wurde vom australischen Radsportverband nicht für die WM nominiert - besonders knifflig ist die Situation aber in Großbritannien. Selbst regelmäßige Top 20-Ergebnisse reichen hier nicht aus.

Und die Deutschen?

Das deutsche WM-Team wird dieses Jahr aus Johannes Fischbach, Jasper Jauch, Christian Textor, Joshua Barth, Erik Irmisch, Silas Grandy und Felix Heine (Herren), Max Hartenstern, Frieder Frey, Florian Werres und Jannik Abbou (Junioren) sowie Sandra Rübesam, Harriet Rücknagel, Kim Schwemmer und Sara Böhm (Damen) bestehen – eine detaillierte Vorstellung des Teams findet ihr in diesem Artikel. Außerdem wird ein großes Support-Team die deutschen Athletinnen und Athleten bei dieser WM unterstützen – eine mehr als erfreuliche Entwicklung im deutschen Downhillsport. Regelmäßige News und Updates vom deutschen Team findet ihr nicht nur hier, sondern auch auf der Facebook-Seite der deutschen 4X- und Downhill-Nationalmannschaft.

#

Alle Artikel zur Downhill-WM Val di Sole 2016

Viewing all 5272 articles
Browse latest View live


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>