Nach einer dreijährigen Pause kehrt der Downhill World Cup endlich zurück nach Fort William. Der Track Walk zum Auftakt in den schottischen Highlands hat die Fahrerinnen und Fahrer eindrücklich daran erinnert, dass es die knallharte Strecke in Fort William in sich hat!
Fort William zählt zu den absoluten Klassikern im World Cup-Zirkus. Regelmäßig zieht die Strecke, die sich rund drei Stunden entfernt von Glasgow und Edinburgh mitten im Nirgendwo in den schottischen Highlands befindet, zehntausende begeisterte Fans zum Rennwochenende an. Umso größer ist in diesem Jahr die Vorfreude auf den zweiten Downhill World Cup, denn 2020 und 2021 musste das Rennen in Fort William Covid-bedingt abgesagt werden.
#Die schottischen Highlands sind immer wieder beeindruckend - nachdem das Rennen in Fort William 2020 und 2021 ausfallen musste, kehrt der Downhill World Cup nun wieder zurück auf die Klassiker-Strecke in Schottland.
Der Track Walk zum Auftakt des Rennwochenendes hatte bei unerwartet gutem Wetter dann eine relativ ordentliche Überraschung parat. Normalerweise ändert sich der Verlauf der knallharten Strecke in Fort William praktisch nie – und natürlich sind in diesem Jahr wieder das obere, gefühlt kilometerlange Steinfeld und der berühmte Motorway ein fester Bestandteil. Doch in der Mitte, zwischen Deer Gate und dem Road Gap, folgt der Streckenverlauf nun in großen Teilen der Version, auf der bis 2016 Rennen ausgetragen wurden. Wer sich erhofft hat, durch das vor einigen Wochen ausgetragene BDS-Rennen einen entscheidenden Vorteil verschafft zu haben, muss sich also auf diese größere Veränderung einstellen.
Diashow: Downhill World Cup 2022 – Fort William: Scotland Hard – Fotostory vom Track Walk
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Durch diese Rückkehr zu ihren steinigen Ursprüngen dürfte die 2,8 Kilometer lange Strecke in Aonach Mòr noch schneller werden, als sie ohnehin schon ist. Spannend bleibt die Frage, wie die Fahrerinnen und Fahrer die oftmals sehr knifflige Wald-Sektion angehen, die in der Vergangenheit schon häufiger für Probleme gesorgt hat. Außerdem darf man gespannt sein, wer sich am Sonntag ganz oben auf dem Podest platzieren wird. Letztmals in Fort William gewinnen konnten Rachel Atherton, die derzeit bekanntlich keine Rennen fährt, und Amaury Pierron, der sich schon den Sieg beim World Cup-Auftakt in Lourdes sichern konnte. Doch die Konkurrenz sitzt dem schnellen Franzosen im Nacken – und der letzte Sieger auf dem alten, neuen Streckenverlauf war ein gewisser Greg M. aus Südafrika …
#Mit der Gondel geht's hoch auf den kargen Berg im Schatten des Ben Nevis - und von dort geht es auf rund 2,8 km Länge mit vMAX ins Tal!
#Entgegen der Prognose war das Wetter am Track Walk-Tag sogar ziemlich freundlich - wir würden dennoch nicht empfehlen, auf ein komplett trockenes Wochenende zu wetten.
#Der obere Teil der Strecke ist weitgehend unverändert. Allerdings hat das Bau-Team ordentlich Hand angelegt und zahlreiche Kurven aufgebessert.
#Wenn es einen einfachen Teil in Fort William gibt, dann wohl die Sektion unmittelbar nach dem Start - die flüssigen Kurven wären wohl auch auf einem Trail-Bike gut zu fahren. Bei Renngeschwindigkeit sieht das natürlich etwas anders aus.
#Den Auftakt in Lourdes gewinnen konnte Camille Balanche - auch für Fort William muss man die sympatische Commencal-Fahrerin auf dem Zettel haben, zumal mit Tahnée Seagrave (fällt definitiv aus) und Myriam Nicole (Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung) zwei ihrer größten Konkurentinnen nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sind.
#Praktisch bis zum Waldeingang ist die Strecke in Fort William künstlich angelegt, da sie durch ein Hochmoor führt - abseits des Tapes versinkt man schnell bis zum Knie im Matsch. Da hilft nur eins: Brechsand!
#Auch die Holzbrücken sind aus genau diesem Grund hier verbaut - an dieser Stelle kann man noch ein letztes Mal durchschnaufen, bevor das Steingemetzel beginnt.
#Remi Thirion fährt in diesem Jahr sozusagen als Einzelkämpfer für Giant - wir sind gespannt, welche Fahrtechnik-Highlights der Franzose hier in die Steinfelder zaubert.
#Zwei schnelle Kiwis unter sich: Während Wyn Masters vor allem für seine mediale Präsenz bekannt ist …
#… erkennt man George Brannigan sofort an seinem erbarmungslosen, Huck-lastigen Fahrstil!
#Auch bei Regen und Nässe bieten die großen Steinplatten im oberen Teil der Strecke erstaunlich viel Grip - man darf gespannt sein, was für Pläne Petrus für den Renn-Sonntag hat.
#Gracey Hemstreet konnte das Rennen der Juniorinnen in Lourdes ziemlich souverän für sich entscheiden - von der Kanadierin werden wir in Zukunft noch viel hören.
#Beim Anblick solcher Bilder bin ich persönlich ja ganz froh, dass ich hier nicht am Wochenende fahren muss.
#Charlie Hatton ist gefühlt der letzte verbliebene Atherton - während Gee und Rachel an ihren Comebacks arbeiten, wird Andi Kolb das Rennen in Fort William aufgrund einer Ellenbogen-Fraktur verpassen.
#Im oberen Teil ist die Strecke in Fort William traditionell unverändert, doch am Deer Gate ändert sich das - diese Veränderung hat einige Fahrerinnen und Fahrer dann doch etwas überrascht.
#Hier, an ebenjenem Deer Gate, ist nicht nur die Farbe neu, sondern auch der Streckenverlauf - wobei "neu" nicht ganz stimmt. Stattdessen folgt die Strecke hier dem Verlauf aus den Jahren bis 2016. Es wird sehr schnell und ruppig!
#In den vergangenen Jahren ist man rechts abgebogen, um durch einige Brechsand-Anlieger inklusive großem Stepdown zu fahren - nun muss man stattdessen links eine ziemlich direkte Linie durch sehr, sehr schroffe Steine fahren.
#Das Rad ist hervorragend eingestellt, die Fahrtechnik ist sowieso perfekt - viel optimieren konnte Loris Vergier also in den Wochen zwischen Lourdes und Fort William nicht. Nun hat auch sein Oberlippenbart das Optimum erreicht. Wir gratulieren!
#Das letzte Rennen in Fort William lief für Loic Bruni (Mitte, der mit dem fetten Bruni-Aufdruck auf der Jacke) nicht gerade nach Plan - in seinem Quali-Run stürzte er schwer und war dann im Finale auf Schadensbegrenzung aus. In diesem Jahr wird Superbruni voll angreifen wollen.
#Die fairste, unabhängigste und beste Jury hat entschieden …
#… der MTB-News User Award in der Kategorie Outfit des Tages geht an Lucas Cruz!
#Benoit Coulanges zählt definitiv zum Kreis der Favoriten - schnelle, harte Strecken dürften eigentlich ganz nach dem Geschmack des ruhigen Franzosen sein!
#Für Sektionen wie diese wurden Reifen-Inserts erfunden.
#Letztmals war dieser Abschnitt 2016 ein Teil der Fort William-Strecke - man darf gespannt sein, wie die Fahrerinnen und Fahrer mehr als ein halbes Jahrzehnt später damit klarkommen.
#Ebenfalls neu (bzw. alt) ist die Wald-Sektion, die in den Vorjahren regelmäßig für Kopfzerbrechen und einige Stürze gesorgt hat - Mille Johnset wirft einen intensiven Blick auf die Einfahrt in die wohl einzige langsame Sektion der Strecke.
#Er hat in Lourdes gewonnen, er hat das letzte Rennen in Fort William gewonnen und er macht einen extrem fokussierten Eindruck - Amaury Pierron wirkt in diesem Jahr motivierter und erfolgshungriger denn je.
#Die Wald-Sektion in Fort William ist nicht nur sehr schmierig, sondern deutlich langsamer als der Rest der Strecke - dieser abrupte Wechsel der Geschwindigkeit ist einer der Gründe dafür, weshalb es der Wald so in sich hat.
#Hier sieht man übrigens einen weiteren Grund, weshalb es Fort William in sich hat.
#… und auch die Wallrides sind bekannte Elemente, die dieses Jahr wieder dabei sind.
#Bevor es auf den Motorway geht, muss man einige relativ flache Passagen im hübschen Wald hinter sich bringen - kein leichtes Unterfangen, wenn man schon 3 Minuten Steinfeld-Geschepper in den Knochen hat und der Puls bei über 200 liegt.
#In Lourdes konnte sich Flo Payet nicht fürs Finale qualifizieren - doch an einem guten Tag hat der große Franzose das Potenzial für ein Top 10-Ergebnis.
#Auf den großen Sprüngen des Motorways wird im Training sicherlich wieder der ein oder andere fette Whip gezeigt.
#Nach dem Visit Scotland-Banner geht es mit Höchstgeschwindigkeit in die Zielarena - in dieser werden sich am Sonntag mit Sicherheit unzählige begeisterte Zuschauer*innen einfinden.