Das erste Mal in dieser Saison bewegt sich der World Cup-Tross über den Atlantik und macht in Snowshoe, West Virgina, Halt. Trotz einiger gecancelter Flüge und verlorener Gepäckstücke scheint es der Großteil des Fahrerfeldes rechtzeitig zum Track Walk in die USA geschafft zu haben. Die bereits im Trockenen rutschige Strecke präsentiert sich zwar recht wenig verändert, ist diesmal allerdings extrem nass und schlammig, was das Rennen äußerst anspruchsvoll gestalten dürfte.
Trotz trockener Bedingungen galt die Downhill World Cup-Strecke in Snowshoe bereits in den vergangenen Jahren als relativ eigen: ziemlich flach, gespickt mit großen Sprüngen, dafür jedoch im unteren Teil zunehmend verblockt und rutschig. Die größte Änderung für 2022 ist neben dem sehr trüben, feuchten Wetter in der Mitte der Strecke zu finden. Statt wie bereits am Start High-Speed über große Sprünge an der Skipiste entlangzuführen, wurde die Strecke für 2022 in den Wald verlegt. Hier haben die Streckenbauer eine komplett frische, super weiche und natürliche Linie freigeräumt, die im Track Walk bereits zu Fuß einige Top-Fahrer*innen vor Probleme gestellt hat. Tiefer Schlamm, offene Kurven und unzählige Wurzeln sowie große und kleine Steine stellen unlösbare Herausforderungen an die Reifenwahl.
# Nach einigen sonnigen Rennen begrüßt Snowshow uns dieses Jahr mit feuchten und vor allem extrem nebligen Bedingungen - die Sicht auf den oberen Highspeed-Sprüngen dürfte mehr als eingeschränkt sein.
# Bei Rennen außerhalb Europas müssen viele der Factory-Teams auf ihre schicken Trucks verzichten - Easy-Up-Pavillons und Zelte sind häufig angesagt.
Nach einem seit 2019 fast unveränderten und sehr tretlastigen Stück machts der fast unveränderte untere Teil, der mit kaum Gefälle durch ein hunderte von Meter langes, Moos-bewachsenes Steinfeld führt, noch schwieriger. Ein Pitstop mit Reifenwechsel (oben Schlamm-, unten Trockenreifen) scheint hier die sicherste Taktik – leider sind wir jedoch nicht in der Formel 1. Kurz vor dem Ziel folgt ein harter Sprint mit einigen Highspeed-Doubles sowie ein angepasster Zielbereich mit endlich etwas fotogenerem Zielsprung. Wie in den vergangenen Jahren scheint es unwahrscheinlich, dass ein Fahrer/eine Fahrerin in der Lage sein wird, sämtliche völlig unterschiedlichen Sektoren zu dominieren. Dazu kommt, dass es am Finaltag etwas aufklaren könnte, was die Bedingungen noch unberechenbarer macht. Nun erstmal viel Spaß mit der Track Walk-Fotostory.
# Vom Start weg geht's schnell auf der Skipiste los.
# Etwas Linienwahl ist vorhanden … vor allem jedoch darf man die Bremse nicht anfassen.
# Die neue Whoop- oder Rythm-Section sorgte für einiges an Aufmerksamkeit - ganz gappen oder rollen oder prejumpen? Wir werden es wohl im ersten Training erfahren.
# Einige der gebauten Sprünge sind noch extrem weich - hier werden sich tiefe Rinnen in die Landung fräsen.
# Die größte Änderung kommt nach dem oberen Drittel - im Hintergrund sieht man den alten, großen Double über zwei riesige Felsen. Nun geht es rechts davon durch den Wald.
# Phhhhhhhhressssshhhhhh! - Hier hat noch kein Reifen den Boden berührt.
# Wenig Gefälle, extrem rutschiger, lehmiger Boden und viele fiese Wurzeln und Steine sorgen für einiges an Anspruch.
# Lucas Cruz beäugt die Änderungen kritisch.
# Anlieger? Fehlanzeige! - Der neue Abschnitt schlängelt sich gänzlich natürlich und extrem schlammig durch den Wald von West Virginia.
# Ein erster Vorbote dessen, was noch kommt. # Wir fragen uns schon lange: Warum hat kaum ein Downhill-Profi gescheites Schuhwerk im Gepäck? - Rennen für Rennen werden perfekte Sneaker ruiniert. Gehört das irgendwie zum guten Ton?
# Tiefer, klebriger Schlamm und moosbewachsene, rutschige Steine - die Frage nach der korrekten Reifenwahl dürfte in der Nacht so einige Fahrer*innen und Mechaniker wachhalten.
# West Virginiaaaaaaaaa - mountain mama, take me hooooooome, country roaaaaaads!
# Auch außerhalb der brachialen Steinfelder ragen immer wieder fiese kleine Spitzen wie diese aus dem Boden - bedeckt in Schlamm reicht dies definitiv, um einen von der Strecke abzubringen.
# Amaury Pierron ist immer noch deutlich angeschlagen von seinem harten Crash in Andorra - für ihn wird es um wertvolle Punkte in der Gesamtwertung gehen. Ob er um den Sieg mitfahren kann, ist hingegen fraglich.
# Nach dem neuen Stück geht es zurück in die alte Strecke mit dem super flachen und tretlastigen Mittelteil.
# Dieser endet in einen Steindrop, der die Fahrer*innen in diese steile Abfahrt unter dem Lift schickt.
# Ab hier wirds jetzt so richtig anspruchsvoll - schleimige Wurzelfelder führen in …
# … schmale und ebenso rutschige Steinfelder. - Vor allem fehlt hier das Gefälle, sodass jeder kleine Fahrfehler sich extrem auswirkt. Der Speed fehlt dann einfach für den Rest der Strecke.
# Das bekannte Tretstück, auf dem Reece Wilson letztes Jahr das zweite Rennen verloren hat (sein Antrieb war zerstört), wurde umgesteckt - einige Schikanen sorgen nun für Cyclocross-Feeling auf dem Downhill-Rad.
# Kurz vor dem Ziel taucht die Strecke ein letztes Mal in den Wald ein.
# Hier geht's im BMX-Race-Style über große gebaute Sprünge und Wellen.
# Streckenbauer aufgepasst!!!! - Warum, fragen wir uns, werden World Cup-Strecken eigentlich maximal knapp vor dem Rennen fertig gestellt? Hier wird gerade zum Trackwalk die Zieleinfahrt gebaggert. Ähnliches konnten wir schon in Leogang oder Les Gets beobachten. Oft sind die Sprünge dann viel zu weich, fahren sich gefährlich aus und führen zu harten und unnötigen Stürzen. Der Termin steht bereits das gesamte Jahr fest, warum kann man die Strecke nicht rechtzeitig bauen und ihr einige Wochen zum Trocknen und Verfestigen geben? Selbst auf nationalen Rennen scheint es zu funktionieren, warum sind World Cup-Streckenbauer so unglaublich unprofessionell?
# Das wird wohl nicht der letzte Reifen sein, an dem diese Woche Hand angelegt wird - ein Maxxis Assegai wird in den Syndicate-Pits modifiziert.
# Greg Minnaar probiert ohnehin schon gerne viel aus - in Snowshoe wird sein Mechaniker Lyle wohl kaum zur Ruhe kommen.
# Der Intense-Prototyp bietet so einiges an Verstellmöglichkeiten. # Auch im Pit von Neko Mulally gibt's unbehandeltes Aluminium zu bestaunen.
# Look who's back - wir freuen uns jetzt schon auf Remi Thirion-Actionfotos von den großen Sprüngen in Snowshoe.
# Die SRAM-Teams werden seit Leogang mit neuen Bremszangen beobachtet - spezielle Abdeckungen sollen diese vor neugierigen Blicken schützen.
# Vorm Abheben muss an diesem Commencal-Rad noch einiges gemacht werden.
# Der erste neugierige Blick der Fahrer*innen am Morgen wird in den nächsten Tagen wohl dem Himmel gelten - sollte es tatsächlich nass bleiben und erst am Finaltag aufklaren, dann wird uns ein äußerst spannendes, aber auch etwas chaotisches Rennen bevorstehen.
Was sagst du zur Strecke in Snowshoe – wer ist dein Favorit für die schwierigen Bedingungen?
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