Focus Jam 6.7 Nine im Test: 2016 stellte der Stuttgarter Fahrrad-Hersteller Focus das Jam vor. In den ersten beiden Jahren rollte das 150 mm-Bike ausschließlich auf 27,5″-Laufrädern. 2018 wurde dann die Produktpalette in Jam Seven und Jam Nine aufgeteilt – seitdem ist das Rad mit 29″-Laufrädern verfügbar. 140 mm an Front und Heck, vier Rahmengrößen und drei Modell-Varianten ab 2.199 € sollen eine breite Interessengruppe ansprechen. Wir haben für euch herausgefunden, wie sich die günstigste Ausstattungs-Variante auf dem Trail schlägt. Vorhang auf für das Focus Jam 6.7 Nine!
Steckbrief: Focus Jam 6.7 Nine
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain |
---|---|
Federweg | 140 mm/140 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium, Carbon |
Rahmengrößen | S, M, L, XL |
Website | www.focus-bikes.com |
Seitdem Focus das Jam mit 29″-Laufrädern anbietet, gab es einige große Änderungen bei der Ausstattung. Nachdem das Trailbike zunächst mit 130 mm Federweg an Front und Heck angeboten wurde, hat Focus den Federweg mittlerweile um einen Zentimeter aufgebohrt. In der aktuellen Ausführung ist das Rad so mit 140 mm Federweg an Front und Heck, aufbauend auf dem gleichen Rahmen, erhältlich. Vier Rahmengrößen sind verfügbar, der Kunde hat zudem die Wahl zwischen drei Ausstattungs-Varianten. Neben einem Carbon-Hauptrahmen beim kostspieligsten Modell Jam 8.9 Nine gibt es zwei weitere Varianten mit Alu-Rahmen. Alle Räder teilen sich die F.O.L.D.-Anlenkung – Focus’ Ansatz eines sehr sensiblen Hinterbaus mit ausreichend Reserven zum Federwegs-Ende.
Den Einsatzbereich des Jams sieht Focus in einem 50/50-Bereich. Wer etwa gleich viel rauf- wie runterfahren, alpine Abenteuer oder einen Alpencross bewältigen will, soll mit dem Jam das perfekte Werkzeug bekommen.
Geometrie
Der Hersteller bewirbt das Rad mit einer Geometrie, die “modern, agil und aggressiv gezeichnet” ist. In dieser aktuell sehr populären Federwegs-Kategorie reiht sich das Jam mit seiner Geometrie aber in ein eher konservatives Feld ein. Mit 67,8° fällt der Lenkwinkel eher steil aus. Der effektive Sitzwinkel misst auf Oberrohrhöhe 74,5°, bei etwas mehr Sattelstützen-Auszug wird der Sitzwinkel allerdings etwas abgeflacht. Zum Sitzwinkel passen aber die Reach- und Stack-Werte. Während der Reach sich in einem Spektrum von 415 bis 475 mm von S bis XL bewegt, steigen die Stack-Werte rasant gen 660 mm am XL. Am Jam sollten hochgewachsene Menschen auch ohne Spacerturm unter dem Vorbau auskommen und dementsprechend nicht an Reach einbüßen.
Wie der Stack fallen auch die Sitzrohre hoch aus. Viele Hersteller gehen hier aktuell einen anderen Weg und kürzen die Sitzrohre. Wer am Jam 6.7 gerne eine Rahmengröße nach oben springen oder eine Vario-Stütze mit mehr Hub verwenden möchte, sollte hier nachmessen und prüfen, ob der Sattel im Weg steht. Mit 33 mm Tretlagerabsenkung bei 140 mm Federweg liegt man in einem recht moderaten Bereich. Die Kettenstrebenlänge wächst am Jam nicht mit. Alle Rahmengrößen bekommen ein 440 mm langes Heck.
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sitzrohrlänge | 420 mm | 440 mm | 470 mm | 510 mm |
Oberrohrlänge | 575 mm | 595 mm | 624 mm | 652 mm |
Steuerrohrlänge | 110 mm | 110 mm | 135 mm | 155 mm |
Lenkwinkel | 67,8° | 67,8° | 67,8° | 67,8° |
Sitzwinkel | 74,5° | 74,5° | 74,5° | 74,5° |
Kettenstrebenlänge | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
Tretlagerabsenkung | 33 mm | 33 mm | 33 mm | 33 mm |
Radstand | 1148 mm | 1168 mm | 1197 mm | 1225 mm |
Reach | 415 mm | 435 mm | 455 mm | 475 mm |
Stack | 618 mm | 618 mm | 641 mm | 660 mm |
Ausstattung
Gemessen am Preis ist die Ausstattung des Bikes sehr sinnvoll. Vor allem Komponenten, welche nicht ganz günstig auszutauschen sind, wurden aus dem mittleren Preissegment gewählt. Gespart wurde dafür an den Kontaktpunkten. Allen voran bekommt man aber solide Reifen. An 8.9 und 6.7 wird jeweils der Highroller II von Maxxis verwendet, das 6.8-Modell kommt mit Maxxis Rekon-Bereifung. Neben einer Variostütze werden alle Bikes mit 12-fach-Antrieben ausgerüstet. Am Test-Bike befindet sich eine SRAM NX Eagle-Schaltung, die anderen beiden Ausstattungs-Varianten kommen für 2020 mit XTR- beziehungsweise XT-Antrieb.
Bei den Bremsen vertraut man an 8.9 und 6.7 auf schwäbische Power mit vier Kolben vorne und zwei Kolben hinten: Magura stellt die MT Trail am Topmodell und liefert einen Mix aus MT5 und MT4 für das günstige Rad. Am 6.8-Bike gibt es die neue XT Vierkolben-Bremse. Wiederum aus der Reihe sticht das 6.8-Modell beim Fahrwerk: Als einziges Bike der Reihe kommt es mit Fox-Komponenten, während die anderen beiden Bikes mit RockShox-Federung ausgerüstet sind. Unsere Ausstattungs-Varianten wurde mit RockShox Revelation und Deluxe-Dämpfer versehen. Aus dem Hause Focus und BBB kommen Sattel, Lenkzentrale und zum Teil die Griffe.
- Federgabel RockShox Revelation (140 mm)
- Dämpfer RockShox Deluxe (140 mm)
- Antrieb SRAM NX
- Bremsen Magura MT5/MT4
- Laufräder Race Face ARC
- Reifen Maxxis Highroller II
- Cockpit BBB Ascension (780 mm) / BBB Jumper
- Sattelstütze Kindshock E30i (150 mm)
Focus Jam | 8.9 Nine | 6.8 Nine | 6.7 Nine |
---|---|---|---|
Rahmenmaterial | Carbon-Hauptrahmen, Aluminium-Hinterbau | Aluminium-Komplettrahmen | Aluminium-Komplettrahmen |
Federgabel | RockShox Pike Ultimate RCT3 | Fox 34 Rhythm | RockShox Revelation RC |
Dämpfer | RockShox Super Deluxe Select+ | Fox Float DPS Performance | RockShox Deluxe Select |
Vorbau | BBB Jumper | BBB Jumper | BBB Jumper |
Lenker | BBB Ascension | BBB Ascension | BBB Ascension |
Griffe | BBB Python | Race Face Grippler | Focus Locker SL |
Bremsen | Magura MT Trail | Shimano XT M8120 | Magura MT5/MT4 Mix |
Schaltung | Shimano XTR M9100 | Shimano XT M8100 | SRAM NX Eagle |
Laufräder | Mavic XA | DT Swiss M1900 | N/A |
Reifen | Maxxis Highroller II | Maxxis Rekon 2.4 | Maxxis Highroller II |
Sattelstütze | Kindshock E30i | Kindshock E30i | Kindshock E30i |
Sattel | Focus Trail SL | Focus Trail SL | Focus Trail SL |
Gewicht | 13,25 kg | 14,25 kg | 14,95 kg |
Preis | 4.199 € | 2.699 € | 2.199 € |
Im Detail
Hinter der umfassenden Ansammlung an Akronymen verbirgt sich die Technologie, die am Focus Jam 6.7 Nine und den anderen Bikes der Baureihe verwendet wird. Was versteckt sich hinter F.O.L.D., C.I.A., S.S.P.S. und Co.? Beginnen wir mit dem Hinterbau: kurz F.O.L.D., lang Focus optimized linkage design – ein einfacher Eingelenker mit einer weniger einfachen Abstützung. Zwischen dem einteiligen Hinterbau und dem Dämpfer sind zwei Wippen geschaltet, das Jam soll somit extrem sensibel ansprechen, aber ausreichend Endprogression bieten.
“Der gewollte Chassis-Flex ist im Motorradrennsport seit Jahren etabliert und eine wichtige Komponente bei der Jagd nach Sekunden. Mit F.O.L.D. nutzen wir dieses Wissen für dich.” – Focus Bikes
Der sogenannte Main Link verbindet den Hauptrahmen mit dem Dämpfer, die zweite Wippe hört auf den Namen Guide Link und verbindet Main Link und Hinterbau. Bei der Abstimmung der Kennlinie unterteilt Focus wiederum in zwei Bereiche: Zu Beginn soll eine degressive Kennlinie für einen möglichst feinfühligen Hinterbau sorgen, der extrem viel Traktion bereitstellt. Im späteren Verlauf des Federwegs fällt die Kennlinie progressiv aus. So will Focus im Jam ausreichend Gegenhalt und Endprogression bereitstellen.
Aber die Kennlinie ist nicht alles. Vor allem auch die Hinterbausteifigkeit spielt eine große Rolle, wenn es um die Bodenhaftung geht. Hier setzt Focus mit C.I.A. an: Comfort Improving Areas – ein sehr genau ausgelegter Hinterbau, der bei seitlichen Krafteinwirkungen beweglich bleibt und somit für mehr Traktion sorgen soll. Laut Focus soll sich das Rad somit gutmütiger fahren, neben Berechnungen stützt sich der Hersteller bei diesem Ansatz auf das Ergebnis vieler Testfahrten.
Stable stiffness per size versteckt sich hinter der Abkürzung S.S.P.S. Am Carbon-Rahmen des Jam Top-Modells werden hier für alle Größen verschiedene Layups entwickelt, um ein möglichst gleichbleibendes Fahrerlebnis, durch das Größenspektrum hindurch, zu gewährleisten.
Soweit zu den Akronymen. Werfen wir noch einen Blick auf den restlichen Rahmen. Im Hauptrahmen sind alle Züge im Inneren verlegt, am Hinterbau werden die Leitungen dann außen geführt. Für einen besseren Schwerpunkt sitzen Dämpfer und Anlenkung zentriert im Hauptrahmen, geschützt vor Dreckbeschuss. Ein eher minimalistischer Klebestreifen ist auf der Oberseite der Kettenstrebe angebracht.
Technische Daten
Alle technischen Daten, Details und Standards zum Focus Jam 6.7 Nine findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:
Kinematik | F.O.L.D – abgestützter Eingelenker | |
---|---|---|
Verschiedene Lager-Größen | 3 | im Hinterbau |
Gesamtzahl Lager im Hinterbau | 8 | Anzahl |
Lagerbezeichungen | Keine Angaben. Enduro MAX-Lager | Herstellerangabe |
Hinterbau Einbaumaß | 148 mm x 12 mm | Einbaubreite x Achsdurchmesser |
Maximale Reifenfreiheit Hinterbau | 29" x 2,3" | |
Dämpfermaß | 210 mm x 55 mm | Gesamtlänge x Hub |
Trunnion-Mount? | Nein | |
Dämpferhardware erstes Auge | M8 x 25 mm | Bolzendurchmesser x Einbaubreite |
Dämpferhardware zweites Auge | M8 x 25 mm | Bolzendurchmesser x Einbaubreite |
Freigabe für Stahlfederdämpfer | Nein | |
Freigabe für Luftdämpfer | Ja | |
Empfohlener Dämpfer-SAG | 30 % – 16,5 mm | in % oder mm |
Steuerrohr-Durchmesser | 44 mm, 56 mm | oberer Durchmesser, unterer Durchmesser |
Maximale Gabelfreigabe | 140 mm | Federweg bzw. bis zu welcher Einbauhöhe |
Tretlager | BSA, 73 mm | welcher Standard, Durchmesser, Breite |
Kettenführungsaufnahme | – | |
Umwerferaufnahme | Direct Mount für Sideswing-Umwerfer | |
Schaltauge | 16,95 € | Typ, Kosten in € |
Optimiert auf welches Kettenblatt | 32t | Zahnzahl |
Bremsaufnahme | Post Mount, 7" (180 mm Scheibe ohne Adapter fahrbar) | welcher Standard |
Maximale Bremsscheibengröße | 203 mm | |
Sattelrohrdurchmesser | 31,6 mm | |
Sattelklemmendurchmesser | 34,9 mm | |
Maximale Stützen-Einstecktiefe | 260 mm | Angabe für M-Rahmen |
Kompatibel mit Stealth-Variostützen? | Ja | |
Messung Sitzwinkel | 73,7° auf Sitzhöhe für M-Fahrer (740mm), 74,5° auf Höhe Oberrohr | |
Flaschenhalteraufnahme | Ja | Eine, Oberseite des Unterrohrs |
Andere Extras, Werkzeugfächer | – | |
Gewicht Rahmen | 2,9 kg | N/A |
Gesamtgewicht Bike | 14,4 kg | N/A |
Garantie/Service | Details zur Garantie und dem Crash Replacement-Angebot auf der Website. |
Auf dem Trail
Eine Priorisierung von 50 % Uphill und 50 % Downhill hat man bei Focus mit dem Jam angestrebt. In Zeiten, in denen die meisten Hersteller sogar an Trail-Bikes primär die Abfahrtsqualitäten loben, zeigt sich das Focus Jam 6.7 als ein angenehmer Partner, um die Abfahrt selbst zu verdienen. Aufgrund des hohen Stacks ist die Sitzposition entspannt und der 440-mm-Hinterbau hilft dabei, auch steilere Rampen ohne steigendes Vorderrad auf dem leichtesten Blatt der SRAM Eagle hochzuspinnen. Wer lieber in einem härteren Gang in die Pedale hämmert und gerne einen Lockout verwendet, greift an der günstigeren Ausstattung und dem verbauten RockShox Deluxe ins Leere. Eine einstellbare Druckstufe gibt es ebenfalls nicht. Dafür krallt sich der Hinterbau entsprechend sensibel in den Untergrund und bietet gute Traktion.
Spielereien selbst an kleinen Kanten und Wurzeln? Zwar ist die Einstellbarkeit des Gegenhalts des Fahrwerks am Heck auf den Luftdruck und die Größe der Luftkammer beschränkt, aber mit recht wenig Aufwand und passendem Setup lässt sich das Jam leichtfüßig vom Boden lösen. Dabei erhöht sich die Agilität auch aufgrund der eher steilen Geometrie. Das Jam folgt schon bei niedrigen Geschwindigkeiten schnell und direkt dem Input des Fahrers.
Lässt man es bergab ordentlich laufen, gilt es, mit der Geometrie des Jams dementsprechend etwas mehr auf der Hut zu sein und Linien wachsam zu wählen. Sicherheit vermitteln die breiten Race Face Arc-Felgen mit den voluminösen Reifen. Sie ermöglichen einen satten Formschluss mit dem Untergrund und der Magura-Bremsen-Mix beißt auf Fingerzeig brachial.
Grenzen zeigt das Focus Jam dann auf, wenn die Schläge und die Geschwindigkeit eigentlich nach mehr Federweg verlangen. Hier setzt die Einstellbarkeit des Fahrwerks das Limit, was gemessen am Preis immer noch ein guter Kompromiss ist.
Das ist uns aufgefallen
- Geometrie Style-Akrobaten und Fans von sehr technischem Gelände benötigen lange Arme und Beine oder sollten lieber eine Rahmennummer kleiner wählen. Das Focus Jam verfügt über ein sehr hohes Sitz- und Oberrohr, was die Bewegungsfreiheit im Vergleich zu anderen Bikes dieser Kategorie deutlich einschränkt.
- Gegenhalt In der günstigsten Ausstattung muss man immer Abstriche machen. Für uns kam der deutlichste in Form des RockShox Deluxe-Dämpfers. Einstellbar ist lediglich der Luftdruck und die Zugstufe. Wer mehr Gegenhalt möchte, kann sich lediglich mit dem Luftdruck oder Volumenspacern behelfen.
- Maxxis Aggressor Mehr Party und Drift als Grip. Der Einsatzbereich des Reifens fällt durchaus klein aus. Wer das Rad etwas mehr auf die Abfahrt trimmen will, kann mit einer einheitlichen Bereifung mit dem Highroller II an Front und Heck schon einiges herausholen.
- Bremsen Ganz schön stark! Die Magura-Bremsanlage beißt ordentlich zu und glänzt mit sehr guter Dosierbarkeit.
- Hoher Stack Besonders Fans von hohen Fronten dürften das Jam lieben. Es braucht wenig Spacer und keine Lenker mit maximalem Rise um ein hohes Cockpit zu realisieren.
Im Vergleich
Focus Jam 6.7 Nine vs. YT Jeffsy
Betrachtet man rein den Hauptrahmen, entspricht das Jeffsy in Rahmengröße L eher dem XL Jam. Dabei fallen im flachen Geometrie-Modus der Lenkwinkel knappe 2° flacher und der Sitzwinkel 2,5° steiler aus. Kürzer sind am Jeffsy außerdem der Hinterbau – zumindest bis Größe L ist dieser 5 mm kürzer, danach gleich lang – sowie das 7,5 cm kürzere Sitzrohr. Unterschiede auf dem Papier müssen nicht immer zwangsläufig auf dem Trail spürbar sein. In diesem direkten Vergleich ist dies aber der Fall. Während das Jeffsy eher die abfahrtsorientierten Trailbiker anspricht, die ein Bike mit Nehmerqualitäten suchen, so spricht das Jam 6.7 vor allem eher die Kunden an, welche am Ende des Tages mehr Kilometer auf der Uhr stehen haben möchten. Uphills bringt man schneller hinter sich, im Gegenzug sollte man in der Abfahrt mit dem gelben Focus nicht stur in Wurzel- und Steinfelder reinhalten.
Focus Jam 6.7 Nine vs. Banshee Prime
Beim Blick auf die Geometrie würde das XL Jam zwischen einem L und einem XL Prime liegen. Das Banshee ist in der größten Rahmengröße 5 mm länger am Heck und 14 mm länger an der Front. In der flachen Einstellung liegt der Lenkwinkel des Prime 1,3° flacher, der Sitzwinkel ist trotzdem ein halbes Grad steiler. Am Prime wurde in unserem Test zwar ein Dämpfer mit Ausgleichsbehälter verbaut, dieser ermöglichte aber ebenfalls keine externe Druckstufenverstellung, nur eine Plattform. Trotzdem bietet die Kinematik am Banshee ein gutes Stück mehr Gegenhalt, wenn man das Bike aktiv fährt. Hier verhält es sich ähnlich wie mit dem YT Jeffsy: Saubere Linienwahl ist mit dem Focus wichtiger und es fühlt sich wohler, wenn man es nicht in zu grobes Gelände zwingt. Dann kann es mit viel Fahrspaß auf ausgedehnteren Touren glänzen.
Fazit – Focus Jam 6.7 Nine
Wo man bei anderen Herstellern nicht mal einen Rahmen für den Preis bekommt, bietet Focus eine mehr als solide Basis als Komplettbike an. Kleinere Abstriche an Einstellbarkeit und Geometrie kann man hierfür getrost in Kauf nehmen. Das Focus Jam 6.7. ermöglicht direkt aus der Kiste heraus viel Spaß auf dem Trail und überzeugt durch einfaches Handling und unkompliziertes Setup. Ein ideales Rad für Leute, die ihren Geldbeutel schonen möchten und einfach nur Mountainbike fahren wollen.
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- moderates Gewicht
- Spaß bergauf und bergab
- simples Setup
- sehr langes Sitzrohr und hoher Rahmen
- Dämpfer bietet wenig Gegenhalt
Wie gefällt euch das Focus Jam 6.7 Nine?
Testablauf
Das Focus Jam 6.7 Nine wurde im Verlauf des Tests von mehreren Testfahrern bewegt. Gemäß den Vorlieben bei Fahrwerk und Cockpit wurde es für jeden Tester individuell angepasst.
Hier haben wir das Focus Jam 6.7 Nine getestet
- Singletrails: Natürliche Wege mit Wurzeln und Steinen. Kalkstein und Lehmböden bis hin zu frischem Waldboden.
- Bikepark: Um die Limits auszuloten, wurde das Focus Jam einen Tag lang im Bikepark bewegt. Dort musste es sich auf Sprüngen, Drops und Bremswellen und flüssigen Flowtrails beweisen.
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 91 cm |
Oberkörperlänge | 56 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 92 cm |
Oberkörperlänge | 55 cm |
Armlänge | 60 cm |
Gewicht | 65 kg |
- Fahrstil
- Lieber verspielter als auf maximale Geschwindigkeit ausgelegt.
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, local Spot, Jib-Sessions, flowige Trails mit Sprüngen.
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Nichts extremes. Einfach passend fürs Gewicht. Gerne etwas schneller in der Zugstufe.
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz und Lenkwinkel um die 65°.
Der Beitrag Focus Jam 6.7 Nine im Test: Spiel mehr auf dem Trail! erschien zuerst auf MTB-News.de.