bc Loamer im Test: Mit dem Loamer bringt bike-components.de einen Laufradsatz unter dem Label des Online-Versandhändlers auf den Markt. Für knapp 400 € bekommt man den preislich attraktiven Laufradsatz, in dem Technologie aus dem Allgäu steckt. Was es genau mit dem bc Loamer auf sich hat und wie er sich auf dem Trail schlägt, haben wir herausgefunden.
bc Loamer: Infos und Preise
Technologie aus dem Allgäu? Laufradbau? Klingelt’s? Bingo, Newmen hat seine Finger im Spiel. Der Allgäuer Laufradspezialist um Michi Grätz fertigt die Loamer-Laufräder für bike-components.de. Bei den Naben hat man hierfür auf die bestehenden Produkte zurückgegriffen, die Felge ist aber nicht einfach eine gelabelte Newmen-Felge. Newmen bietet aktuell drei Maulweiten für ihre Alu-Felgen an: 25 mm, 30 mm und 35 mm. Beim Loamer setzt man auf 28 mm Maulweite und platziert sich so zwischen der SL X.A.25- und der SL A.30-Felge.
Von Cross-Country bis Enduro soll mit dem bc Loamer alles machbar sein. Aktuell ist der Laufradsatz nur als Boost-148-Variante für 27,5″- und 29″-Fahrer verfügbar. Bei der Wahl der Bremsscheiben ist man auf Centerlock beschränkt oder muss zum Adapter greifen. An der Nabe kann entweder ein SRAM XD- oder ein Shimano HG-Freilauf montiert werden.
- Laufradgröße 27,5″, 29″
- Einbaumaße Boost 110/148
- Material Alu
- Maulweite Felge 28 mm
- Freilauf SRAM XD, Shimano HG
- Gewicht 1.772 g (29″)
- Farben schwarz
- www.bike-components.de
Preis: 399 € (UVP) | Bikemarkt: bc Loamer kaufen
Im Detail
“Gemeinsam mit MG-Components haben wir für euch den Loamer entwickelt. Einen absolut hochwertigen, zuverlässigen Laufradsatz in 27,5″ und 29″, der dich aufgrund seines geringen Gewichts zum verspielten Fahren einlädt, aber auch genug Reserven für eine härtere Gangart hat. Wir hoffen, dass ihr genau so viel Spaß mit dem Loamer haben werdet wie wir!” – Christoph, bc-Produktmanagement
Schlicht und mit dezenter Logo-Platzierung ist der Loamer vor allem eins: unauffällig. Fans der Farbe Schwarz bekommen zum erschwinglichen Preis von 399 € ein schickes Finish, das keinen Grund zur Beschwerde lässt. Auch ansonsten ist der Loamer dezent und mit bewährter Technik ausgestattet. Verwendet wird ein Straightpull-Aufbau mit 28 Speichen, um die 20 mm hohe Felge mit der Nabe zu verbinden. Mit 28 mm Maulweite platziert sich die Felge knapp unter den populären 30 mm Maulweite, die aktuell viele Hersteller als Optimum anpreisen. An der Nabe wird in Generation 2 auf die Lagervorspannung verzichtet. Das sorglosere System bietet dank der sehr viel simpleren Bedienung weniger Raum für Anwenderfehler. Bei der Verzahnung der Nabe gibt es einen kleinen Unterschied zum Original von Newmen: Anstatt der 36 Zähne am Zahnscheibenfreilauf werden am Loamer nur 20 eingesetzt. Der Einrast-Winkel steigt so auf 18° an. Auch die Achse ist etwas anders ausgeführt als an den neuesten Gen2-Naben.
Im Vergleich zum aktuellen Laufrad-Markt sticht der Loamer vor allem durch den günstigen Preis heraus. Natürlich gibt es auch andere Laufräder in dieser Preisklasse – oft kauft man mit diesen aber einen Kompromiss. Entweder sind sie schwer, nicht besonders modern oder halten nicht. Mit 1.772 g ist der bc-Laufradsatz, gemessen am Einsatzbereich, kein Schwergewicht. Dank Boost-Einbaumaßen ist er modern – bleibt nur noch eine Sache herauszufinden: Hält er oder hält er nicht?
Marke | Modell | UVP | Gewicht | Innenweite | Maximalgewicht | |
---|---|---|---|---|---|---|
bc | Loamer | 399,00 € | 1740 g | 28 mm | 100 kg | |
Fun Works | AM Ride 30 | 499,90 € | 1768 g | 30 mm | 120 kg | Testbericht lesen |
Hope | Tech Enduro | 485,00 € | 2063 g | 28 mm | N/A | Testbericht lesen |
Newmen | Evolution SL A.30 | 698,00 € | 1669 g | 30 mm | 125 kg | Testbericht lesen |
Stans NoTubes | ZTR Flow MK3 | 599,90 € | 1918 g | 29 mm | 113 kg | Testbericht lesen |
Auf dem Trail
Für den XC-Einsatz ist der Loamer mit 1.772 g schon etwas schwer, für den Enduro-Einsatz dafür recht leicht. Wir fahren den Laufradsatz primär auf Singletrails, in Enduro- und Trail-Bikes. Am Enduro kann das geringe Gewicht überzeugen. Fährt man nicht gerade superklebrige Reifen, unterstützt der Laufradsatz bei schnellen Antritten und kann gemütlichen Rädern ein bisschen Feuer unter dem Hinterreifen machen. Am Trail-Bike bestätigt sich dieses Bild – hier fährt man zwar tendenziell leichteres Material und schnellere Reifen, der Loamer fügt sich hier aber unauffällig ein.
Solange der Tritt rund ist, bleibt das unauffällige Bild bestehen. Auf technischen Trails zeigt sich im Direktvergleich aber doch: 18° Einrast-Winkel sind nicht wenig. Verliert man bergauf den Schwung, kommt man mit kleinerem Einrast-Winkel einfacher wieder vom Fleck. Auf Uphill-Singletrails gilt es, gezielt zu fahren und immer ausreichend Schwung mitzunehmen.
Bergab spielt der Einrast-Winkel keine große Rolle, also konzentrieren wir uns auf die anderen Eigenschaften. Das kann man getrost, denn der bc Loamer funktioniert so zuverlässig, dass man keinen Gedanken an sein Laufrad verschwenden muss. Bei der Steifigkeit liegt der Satz am steiferen Ende des Mittelfelds. Nicht extrem weich und verzeihend, aber auch nicht verprügelnd unbeweglich. Die Präzision liegt auf einem hohen Level – der Satz ist aber nicht so steif, dass in offenen Kurven die Traktion flöten geht. In Summe: Gelungen!
Bei der Reifenwahl deckt der Loamer ein breites Spektrum ab. Während des Testzeitraums wurden vor allem Reifen mit 2,3–2,4″ Breite gefahren. Die schmäleren Reifen passen gut zum direkten, sportlichen Auftreten der Laufräder und unterstreichen das lebendige Fahrgefühl. An das Grip-Niveau eines 2,6″-Reifens auf breiter Felge kommt man nicht heran.
Das ist uns aufgefallen
- *Plop* Und plötzlich sitzt der Reifen nicht mehr auf der Felge. Das ganze mehrmals – aber wo liegt der Fehler? Weitere Tests mit diversen Reifen sowie das Vermessen des VeeTire-Testreifens durch einen anderen Hersteller geben Entwarnung für den bc Loamer: An der Felge liegt es nicht. Sie führt mit Ausnahme dieses einen Reifens alle anderen Pneus zuverlässig. Wir überprüfen noch, wie sich der Reifen auf anderen Felgen hält.
- Haltbarkeit Den bc Loamer zieren bisher keine Dellen. Einzige Feststellung nach dem Testzeitraum: Ein leichter Seitenschlag im Hinterrad von ca. 1 mm.
- Kompromisse Auch der Loamer ist nicht frei von davon. Da wären beispielsweise die Bremsaufnahme und der Einrast-Winkel. Für den Preis von knapp 400 € sind das aber Kompromisse, die wir bei dieser Leistungsfähigkeit gerne eingehen.
Fazit – bc Loamer
Mit dem bc Loamer bekommt man zum erschwinglichen Preis ein tolles Komplettpaket: Im Praxiseinsatz zeigt sich der Laufradsatz absolut sorglos und für seine hohen Nehmerqualitäten ist das Gesamtgewicht des Loamer schön gering. Durch die 28-mm-Maulweite harmoniert die Felge mit einem großen Spektrum an Reifenbreiten sehr gut und offenbart einen guten Kompromiss zwischen Grip und Pop.
- Extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Gelungener Kompromiss zwischen Grip und Pop
- Schlichtes Design
- Nur Centerlock
- Nur Straightpull
Gefällt euch der bc Loamer?
Testablauf
Der bc Loamer wurden im Testverlauf von verschiedenen Testfahrern unterschiedlicher Gewichtsklassen auf verschiedensten Rädern gefahren. Sämtliche Abfahrten wurden aus eigener Muskelkraft erarbeitet. Über den Testzeitraum wurden verschiedene Reifen auf den Laufrädern montiert und gefahren.
Hier haben wir den bc Loamer getestet
- Singletrails: Von ruppigen bis hin zu flowigen Trails, unter jeglichen Bedingungen
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 91 cm |
Oberkörperlänge | 56 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 94 cm |
Oberkörperlänge | 49 cm |
Armlänge | 60 cm |
Gewicht | 70 kg |
- Fahrstil
- flüssig
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
- Vorlieben bei der Geometrie
- vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
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