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29″-Enduro-Vergleichstest: Luxus von Cannondale, Kona & Mondraker

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Du hast letztes Jahr fleißig gespart, aber noch kein Rad für die anstehende Saison gekauft? Vielleicht trifft eines der drei folgenden Räder ja deinen Geschmack: Cannondale Jekyll 29 I, Kona Process 153 CR 29 und Mondraker Foxy Carbon 29 XR stellten sich unserem Testteam. Alle Bikes setzen auf den aktuell immens populären Mix aus großen 29″-Laufräder gepaart mit Enduro-Federweg. Bereits in unserem letzten Dreier-Test zeigten sich große Unterschiede im Fahrverhalten, trotz vermeintlich großer Ähnlichkeiten auf dem Papier. Es war also mal wieder Zeit, die Ketten zu schmieren, das Messer zwischen die Zähne zu nehmen und die Bremsen aufzumachen. Willkommen im Vergleichstest-Jahr 2019 – es verspricht spannend zu werden!

Unsere drei Kandidaten im Enduro-Vergleichstest unterscheiden sich optisch zwar stark, liegen aber faktisch doch sehr nahe beieinander. Eines teilen sie sich alle: die Laufradgröße – 29″-Laufräder haben in den letzten Jahren einen soliden Aufschwung hinter sich und sind neben den bestehenden Optionen fest etabliert. Etwas zögerlich startete die Entwicklung in den Markt langhubiger Bikes, bis irgendwann die Sicherung flog und gefühlt jeder Hersteller ein Rad in diesem Sektor nachschob. Inzwischen gibt es mehr als nur zwei bis drei funktionierende Optionen. Einerseits sorgt das für leichte Überforderung – welches Rad soll ich mir denn jetzt kaufen? Andererseits erlaubt diese neue Fülle an Möglichkeiten, sich ein Rad herauszupicken, welches in seinem Charakter perfekt zu den persönlichen Anforderungen passt.

Um den Charakter eines Bikes herauszufinden, benötigt es mehr als rohe Daten und Hersteller-Texte!

Der Charakter eines Bikes lässt sich aber weder aus den Daten, noch aus einem vom Hersteller vorgegebenen Text herausfiltern. Enduro-Bikes sind schließlich alle, Rennen fahren kann man sowieso mit jedem – und wenn nicht,  dann liegt es garantiert nicht am Bike, sondern am Setup oder Fahrer. Bis zu einem gewissen Punkt stimmt das auch: Der Fahrer kann weiterhin die größte Schwachstelle oder der größte Vorteil an der Einheit Rad + Fahrer sein. Trotzdem zeigt sich im Test immer wieder, wie vielfältig die Fahreigenschaften von Rädern sein können und wie oft man mit seinem ersten Eindruck eben auch daneben liegen kann. Auch in unserem Testfeld gab es wieder spannende Erkenntnisse und Überraschungen: zwei Eingelenker, drei Carbon-Rahmen, zwei Bikes mit gleichem Lenkwinkel und ähnlichem Reach, aber drei komplett verschiedene Paradedisziplinen.

Diashow: 29″-Enduro-Vergleichstest - Luxus von Cannondale, Kona & Mondraker
Ruppige Trails
Flowige Trails
Wie lange kann das Rad dem Untergrund folgen, wann reisst der Grip ab?
Mondraker Foxy Carbon 29 XR
Kona Process 153 CR 29
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Unsere drei Testkandidaten ähneln sich in einigen Punkten extrem
# Unsere drei Testkandidaten ähneln sich in einigen Punkten extrem - alle haben 150–160 mm Federweg …
… große 29" Laufräder mit Alu-Felgen …
# … große 29" Laufräder mit Alu-Felgen …
… auf die entsprechende Maxxis-Reifen aufgezogen wurden.
# … auf die entsprechende Maxxis-Reifen aufgezogen wurden.
Außerdem gibt's flächendeckend 12 Gänge.
# Außerdem gibt's flächendeckend 12 Gänge.

Die Kandidaten im Enduro-Vergleichstest

Cannondale Jekyll 29 1

Im Testfeld ist das Jekyll mit 150 mm Federweg an Front und Heck das kurzhubigste Bike. Der längste Radstand im Testfeld ergibt sich durch den flachsten Lenkwinkel und die längsten Kettenstreben – der Reach des wandelbaren Bikes ist hingegen am kürzesten.

  • Rahmengröße XL
  • Gewicht 14,4 kg
  • Preis 6.499 € (UVP)
Cannondale Jekyll 29 1
# Cannondale Jekyll 29 1 - Das Jekyll hat eine enorme Entwicklung hinter sich, bietet jedoch immer noch einige klassische Features, wie den vom Lenker aus verstellbaren Dämpfer.

Kona Process 153 CR 29

160 mm Federweg an der Front und 153 mm am Heck machen das Kona Process knapp zum langhubigsten Bike. Der Lenkwinkel liegt mit 66° gleichauf mit dem Foxy, aufgrund der kurzen Kettenstreben, ist das kanadische Bike in Summe allerdings das Kürzeste in unserem 29″ Enduro-Vergleichstest.

  • Rahmengröße XL
  • Gewicht 15,01 kg
  • Preis 4.999 € (UVP)
Kona Process 153 CR 29
# Kona Process 153 CR 29 - Das Process ähnelt seinem Vorgänger dank 29" Laufrädern und geschwungenem Carbon-Rahmen kaum noch. Ist es nun ein reiner Racer oder trägt es noch die klassischen Freeride-Gene in sich?

Mondraker Foxy Carbon 29 XR

Bleibt für das Mondraker Foxy das Mittelfeld – wer hätte das gedacht? Mit 160 mm an der Front und 150 mm am Heck platziert sich das Foxy beim Federweg in der Mitte und auch beim Radstand liegt es zwischen den anderen Bikes.

  • Rahmengröße XL
  • Gewicht 14,25 kg
  • Preis 8.499 € (UVP)
Mondraker Foxy Carbon 29 XR
# Mondraker Foxy Carbon 29 XR - Mit ihrer Forward-Geometrie startete Mondraker das Rennen um immer längere Rahmen. Auch das Foxy Carbon bietet ordentlich Reach, kombiniert mit moderaten Winkeln und 150 mm Federweg.

In diesem 29″-Enduro-Vergleichstest wurden ausschließlich Carbon-Bikes getestet. Ein Enduro-Vergleichstest unabhängig von der Laufradgröße und mit günstigeren Alternativen ist aktuell in Arbeit.


Auf den Punkt gebracht

Fassen wir die Anforderungen an unsere drei Bikes in unserem Enduro-Vergleichstest noch in einem Lastenheft zusammen:

  • Kletterfähigkeit Moment mal … bergauf? Enduro-Bikes sind immer ein Kompromiss. Es gilt herauszufinden, ob die Stärke des jeweiligen Rades eher in der Auf- oder der Abfahrt liegt. Denn die beste Downhill-Performance bringt dem Nutzer wenig, wenn sich der Spaß nur sehr hart erarbeiten lässt oder man im schlechtesten Fall lieber den Lift nutzt als die eigenen Beine.
  • Beschleunigung Ein Mountainbike ist ein Sportgerät, betrieben mit der eigenen Muskelkraft des Fahrers. Wer vom Fleck kommen möchte, muss also erstmal Arbeit verrichten. Ein nicht ausreichend steifer Rahmen schluckt die mühsam antrainierte Watt-Power im Antritt.
  • Präzision Richtungswechsel sind ein essenzieller Bestandteil beim Biken. Ähnlich wie bei der Beschleunigung sollte der Fahrerinput auch ideal auf das Bike übertragen werden.
  • Komfort Dieser Punkt ist vermutlich der, der am unterschiedlichsten von den Herstellern ausgelegt wird. Wenn ein Rad kompromisslos im Renneinsatz bewegt werden soll, so wird man insbesondere beim Komfort Abstriche machen müssen – alles zugunsten von mehr Effizienz und Präzision bei der Linienwahl. Besonders bei langen Ausfahrten oder mehrtägigen Biketrips verlangt ein steiferer Rahmen eine höhere Fitness vom Fahrer.
  • Grip Letztendlich muss ein Kompromiss aus Komfort, Beschleunigung, Präzision und Grip gefunden werden. Im Idealfall definiert ein Hersteller diese Werte an den Einsatzzweck angepasst.
  • Abfahrtswertung Wer zu Enduro-Bikes greift, wird den Uphill zwar nicht scheuen – aber den Fokus doch eher in der Abfahrt sehen. Dabei steht nicht bei jedem die schnellstmögliche Zeit im Vordergrund, auch Sicherheit und Komfort spielen eine wichtige Rolle. Wir haben die Eindrücke von Testern mit verschiedenen Vorlieben verglichen und fassen am Ende alles zusammen.

Wo und wie haben wir getestet?

Im Rahmen unseres Vergleichstests sind wir einige Monate mit unterschiedlichen Testern unterwegs gewesen. Nahezu alle Abfahrten wurden aus eigener Muskelkraft erarbeitet. Neben individuellen Anpassungen wie Griffen und Pedalen haben wir auch Laufräder, Reifen und teilweise Dämpfer und Gabeln getauscht. Im Fahrwerk haben wir besonderen Wert auf die Abstimmung je nach Vorliebe des jeweiligen Testers gelegt. Dementsprechend wurden neben dem Standard-Prozedere der Sag-Anpassung auch Anpassungen an Dämpfung und Luftkammervolumen durchgeführt. Im jeweiligen Einzeltest sprechen wir Empfehlungen aus, die sich an verschiedene Fahrertypen richten und helfen sollen, ein eigenes, passendes Setup zu erarbeiten.

Loser Untergrund offenbart viel über den Grenzbereich eines Bikes
# Loser Untergrund offenbart viel über den Grenzbereich eines Bikes - umso mehr, wenn es auf lose Schrägfahrten geht. Untersteuern, Übersteuern – was macht die Balance?
Wie lange kann das Rad dem Untergrund folgen, wann reisst der Grip ab?
# Wie lange kann das Rad dem Untergrund folgen, wann reisst der Grip ab? - Hier spielen viele Faktoren eine Rolle – den Rahmen darf man dabei nicht außer Acht lassen.
Flowige Trails
# Flowige Trails - Gerade Enduro-Bikes sind hier schnell unterfordert: Wie steht es um den Spieltrieb? Walze oder Flummi-Ball?
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Send it!
# Send it! - Enduro ist aktuell wohl mit die populärste Kategorie – die Allround-Fähigkeiten sind also gefordert. Dazu gehört auch das Springen.

Welches Bike war der Favorit der Testgruppe?

Wer nicht erst seit heute MTB-News.de liest, kennt das Vorgehen: In den folgenden Tagen werden wir die einzelnen Tests der drei Kandidaten vorstellen. Im Anschluss geben wir in diesem Artikel eine Übersicht, vergleichen unsere Einzeleindrücke und nennen euch einen Favoriten der Tester.

Die drei Testräder wurden uns für den Testzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt.

Welches der drei Test-Bikes ist euer persönlicher Favorit?


Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Vergleichstests:

Der Beitrag 29″-Enduro-Vergleichstest: Luxus von Cannondale, Kona & Mondraker erschien zuerst auf MTB-News.de.


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