Manuel Fumic sicherte sich mit seinem brasilianischen Partner Henrique Avancini (Cannondale Factory Team) den zweiten Etappensieg im Sprint – die Beiden profitierten allerdings im Gesamtverlauf des Rennens von den Reifenpannen des stark fahrenden Investec Songo Specialized Teams um Jaroslav Kulhavy und Howard Grotts. Die 106 Kilometer und 2000 Höhenmeter mit hohem Singletrail-Anteil verlangten den Mountainbikern wieder alles ab und wirbelten mit zahlreichen technischen Pannen das Feld mehrmals durcheinander.
Herren – Fumic/Avancini bauen Gesamtführung aus
Auch auf dem zweiten Teilstück rund um Robertson ging es am heutigen Dienstag auf den ersten Metern wieder hektisch und schnell zur Sache. Die tschechische Lokomotive Kulhavy und sein junger Partner Grotts hatten sich schon früh über zwei Minuten Vorsprung erarbeitet, als sich der US-Amerikaner einen Plattfuß einhandelte. Das Duo wurde von der Gruppe um Fumic/Avancini, Lakata/Hynek und Rohrbach/Geismayr prompt wieder gestellt. Und auch im weiteren Verlauf war das Glück nicht gerade auf der Seite der Specialized-Biker: Ganze dreimal musste das Duo stoppen und Defekte beheben. „Es war total frustrierend“, meinte Grotts. „Wir haben alles richtig gemacht, konnten wegfahren und wurden durch die Pannen drei Mal zurückgeworfen. Ich musste voll über mein Limit gehen bei den Aufholjagden. Ich muss mich erstmal erholen“, so der US-Amerikaner im Ziel.
In den Kampf um den Tagessieg konnte das Team Investec Songo Specialized somit nicht eingreifen und musste sich letzten Endes mit Platz sieben begnügen – direkt hinter Markus Bauer und Frans Claes. Den Platz ganz oben auf dem Podest sicherte sich einmal mehr Manuel Fumic und Henrique Avancini. Mit einem taktisch klugen Sprint schlug das Duo die Konkurrenz von Centurion Vaude und Canyon Topeak um 1,7 bzw. 2,2 Sekunden. „Heute sind wir auf Sicherheit gefahren, die Etappe lag den Marathonspezialisten eigentlich besser und es sah so aus als wollten sie uns das auch zeigen. Wir versuchten, den Schaden auf der Etappe möglichst gering zu halten und blieben einfach an der Spitze dran. Am Ende hat uns die Erfahrung im Sprint geholfen und wir sind natürlich happy wieder gewonnen zu haben“, so Manuel Fumic. Doch der deutsche Meister bremste gleichzeitig auch etwas die Euphorie, obwohl der Vorsprung in der Gesamtwertung auf insgesamt 2:23 Minuten angewachsen ist. „Wir sind froh weiterhin in Gelb zu fahren, aber es liegt auch noch einiges vor uns“.
Wie bereits erwähnt, fuhr auf Platz zwei das Team Centurion-Vaude in Robertson über den Zielstrich. Auch sie hatten heute einen Plattfuß zu verzeichnen, konnten mit dem Hinterrad ihres Backup-Teams um Markus Kaufmann/Jodok Salzmann den Zeitverlust allerdings in Grenzen halten und im weiteren Rennverlauf schnell wieder zur Spitze aufschließen.
Etwas enttäuscht zeigte sich Alban Lakata vom Verlauf der finalen Kilometer: „Mein Partner Kristian hatte einen super Tag, führte zum Schluss ständig unsere Gruppe an. Die Situation kurz vor der Ziellinie war etwas chaotisch, ich hätte nicht gedacht, dass die Cannondale-Jungs einen Sprint anziehen, weil Kristian ja die ganze Führungsarbeit gemacht hatte. Wir sind aber gut in Form und ich denke, dass wir in den nächsten Tagen noch Zeit gut machen können
Auf Platz neun finishte Karl Platt und Urs Huber. Die Beiden waren gut gestartet, doch Platt konnte nach circa 70 Kilometern das Tempo nicht mehr halten. „Plötzlich war die Power weg, ich kann es echt nicht erklären, ich bin sehr enttäuscht“, meinte der fünfmalige Cape-Epic-Gewinner. Immerhin liegen sie nach der zweiten Etappe auf Platz neun der Gesamtwertung vor dem Team Bulls 2 um Simon Stiebjahn und Tim Böhme.
Damen – Annika Langvad und Kate Courtney souverän
Bei den Damen ging der Sieg ein weiteres Mal verdient an das Team Investec Songo Specialized. Rund 30 Kilometer vor dem Ziel hatten Langvad/Courtney das Tempo angezogen und die Konkurrenz abgeschüttelt. Vor allem auf den letzten Kilometern sorgte Langvad für ein hohes Tempo, sodass sogar ihre amerikanische Partnerin Mühe hatte zu folgen. Am Ende siegten sie souverän vor Ariane Lüthi und Githa Michiels, die in der Gesamtwertung nun über 6 Minuten hinter dem dänisch-amerikanischen Duo liegen. Auf Rang drei folgte – knapp geschlagen im Sprint – Mariske Strauss und Annie Last. Sabine Spitz landete mit ihrer Partnerin Robyn de Groot auf Platz vier, verlor aber weiter an Boden in der Gesamtwertung. Es scheint als seien die Magenprobleme bei der deutschen Altmeisterin noch nicht vollständig auskuriert.
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