Nach dem ersten Weltcup ist vor dem Cape Epic! Das prestigeträchtigste Etappenrennen der Welt startet am Sonntag in der Nähe von Kapstadt mit dem 20 Kilometer langen Prolog. Mit dabei sind einmal mehr die Stars der XC- und Marathon-Szene. Können Nino Schurter und Matthias Stirnemann ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen? Und wer holt sich die Siegertrophäe bei den Damen? Mit dabei ist auch der deutsche Marathon Meister Markus Bauer. Er wird uns in der kommenden Woche live aus Südafrika auf dem Laufenden halten!
Wer kann Scott-SRAM schlagen?
Wenn Nino Schurter am Start eines Rennens steht, ist er Favorit – auch wieder beim Cape Epic! Im letzten Jahr trauten einige Experten dem Schweizer Ausnahmesportler noch nicht den großen Coup beim Cape Epic zu. Zu wenig Erfahrung bei Mehrtagesrennen habe der XC-Weltmeister, hieß es. Erst 2018 werde am Kap der guten Hoffnung die Stunde des Olympiasiegers schlagen, prophezeiten die Kenner der Szene. Es kam anders! Schurter stand erstmals in seiner Karriere mit wirklichen Siegambitionen am Start des prestigeträchtigen Mehrtagesrennen und sicherte gemeinsam mit Matthias Stirnemann prompt den Sieg. Das Duo gewann einerseits natürlich aufgrund ihrer Ausdauerfähigkeiten auf den langen Etappen, aber andererseits auch wegen einer Taktik, die bis dato bei solch einem harten Rennen noch nie gesehen wurde: Die Beiden legten trotz der durchschnittlich über 100 Kilometer langen Teilstücke stets einen Cross Country-Start hin und brachten die Langstreckenspezialisten auf den ersten Tageskilometern ins Hintertreffen, da dem hohen Anfangstempo kaum jemand folgen konnte. Letzten Endes ging der Sieg somit verdient an die Schweizer. Wird es in dem Jahr ähnlich laufen?
Es spricht vieles dafür. Schurter hat beim Weltcupauftakt vergangenen Samstag gezeigt, dass er schon zum jetzigen Zeitpunkt absolutes Weltklasseniveau besitzt. Dass er das auch auf die Langstrecke ummünzen kann, dürfte spätestens seit dem letztjährigen Cape Epic bekannt sein. Eine zentrale Frage könnte allerdings sein, ob sein Teampartner Matthias Stirnemann dem Weltmeister während den Etappen folgen kann. Nach dem enttäuschenden 49. Platz beim Weltcupauftakt in Stellenbosch steht hinter Stirnemann ein kleines Fragezeichen. Doch auch schon im letzten Jahr wurde im Vorfeld des Rennens der junge Kompagnon an Schurters Seite als vermeintliche Schwachstelle ausgemacht und am Ende belehrte er alle Kritiker eines Besseren.
Wer könnte das Scott-SRAM-Duo also schlagen? Natürlich das Team InvestecSongo Specialized um die „Lokomotive“ Jaroslav Kulhavy. Der Tscheche wird einmal mehr als der stärkste Fahrer im Feld gehandelt. Vor allem auf den langen Flachpassagen dürfte keiner dem Olympiasieger von 2012 das Wasser reichen können. Doch auch hier stellt sich die berechtigte Frage, ob sein junger Partner Howard Grotts dem hohen Tempo seines Teamkollegen folgen kann: Der US-Amerikaner schlug sich beim Weltcupauftakt mit Platz 21 durchaus beachtlich und sicherte sich beim Afxentia Etappenrennen auf Zypern immerhin zwei Tagessiege und den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Unterschätzen sollte man den 25-jährigen also keinesfalls.
Als Marathonspezialisten kann man am ehesten dem Duo Nicola Rohrbach und Daniel Geismayr vom Team Centurion Vaude Chancen auf ein Top-Ergebnis in der Gesamtwertung zutrauen. Nicht gänzlich aus den Augen verlieren sollte man zudem jedoch das Team Bulls um Karl Platt und Urs Huber, Canyon Topeak (Lakata/Hynek), Trek-Selle San Marco (Ferraro/Porro), Cannondale Factory Racing (Fumic/Avancini) sowie KMC Ekoi-SRSuntour (Sarrou/Koretzky). Definitiv Chancen auf einen Etappensieg und somit auch eine ordentlich Platzierung im Endklassement besitzen auch die Scott-SRAM Young Guns (Frischknecht/van der Heijden), Centurion Vaude 2 (Kaufmann/Käß), Bulls 2 (Stiebjahn/Böhme), Trek-Selle San Marco 2 (Rabensteiner/Casagrande), Silverback OMX (Gluth/Gagne) und der deutsche Marathon Meister Markus Bauer mit seinem Partner Fans Claes.
Bei den Damen gibt es zunächst aus deutscher Sicht keine guten Neuigkeiten zu verkünden: Adelheid Morath muss auf ihren Start beim Cape Epic verzichten. Nach einem Sturz vor dem Weltcup in Stellenbosch wurde unter der Woche nun doch ein Bruch des Handgelenks diagnostiziert, weshalb sie vorzeitig die Heimreise nach Deutschland antreten musste.
Richten wir nun allerdings den Blick auf die Sieganwärterinnen im Frauenfeld, ist die Favoritenrolle nicht klar vergeben: Es kommen zwar nicht ganz so viele Mannschaften für den Gesamtsieg infrage wie bei den Herren, doch an Weltklasseteilnehmerinnen mangelt es bei der diesjährigen Ausgabe des Cape Epics nicht. An erster Stelle sollte sicherlich das Duo Annika Langvad und Kate Courtney (InvestecSongs Specialized) genannt werden, die zumindest auf dem Papier stark einzuschätzen sind. Wie sich die junge US-Amerikanerin Courtney an der Seite der dänischen Weltcupsiegerin der vergangenen Woche schlagen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Ebenfalls große Chancen besitzen Sabine Spitz und Robyn de Groot (Ascendis Health) sowie Silverback-KMC um Mariske Strauss und Annie Last.
Und dann gibt es beim Cape Epic natürlich noch die unzähligen Defekte. Kaum ein Rennen auf diesem Planeten wird so stark durch unverhoffte Pannen beeinflusst wie das Mehrtagesrennen in Südafrika. Große Chancen auf ein sehr gutes Ergebnis im Endklassement hat auch das Team, das sich die wenigsten Defekte einhandelt und dementsprechend im Vorfeld nicht zwingend im Blickfeld der Experten auftauchen muss.
Es wartet also eine spannende Woche auf uns mit etlichen spektakulären Bildern, spannenden Rennverläufen und einem Live-Blog vom größten Etappenrennen der Welt hier auf MTB-News. Der amtierende deutsche Marathon-Meister Markus Bauer bloggt für uns live aus Südafrika und beschreibt seine Erfahrungen auf den Teilstücken. Als kleinen Vorgeschmack präsentiert er uns hier schon einmal sein Race-Bike für die kommende Woche.
Markus Bauers Race-Bike: BQ Big Five in Sonderlackierung
„Nur das feinste Material verbaue ich an meinem BQ BIG FIVE Limited Cape Epic Edition Bike. Echte Highlights sind die breiten und trotzdem leichten Felgen mit 27 mm Innenbreite von Ceetec mit DT Swiss 240s Straightpull Naben und einer pannensicheren Maxxis Aspen 3C EXO Bereifung. Die SRAM XX1 Eagle 12-fach Schaltgruppe darf aktuell an keinem Highend-Bike fehlen. Egal ob SR Suntour AXON WERX Gabel, Ceetec Lenker bzw. Sattelstütze oder Sattel: Carbon ist der Werkstoff der Wahl. Getreten wird „oval“ mit einem 34-er Blatt von Absolute Black. In der Kurbel versteckt sich das Sahmurai Sword zum Abdichten eines platten Reifens.
Die SQ-Lab Innerbarends erleichtern das aerodynamische Fahren durch die engere Stellung am Lenker und ermöglichen in Kombination mit dem breiten Griffmodell ein leichtes Umgreifen. Besonders seit meinen Handoperationen 2012 und 2013 ist es für mich wichtig geworden, im Rennen die Griffposition wechseln zu können. Die schnieken Intend BC Komponenten (Headcap, Vorbau, Sattelklemme) runden das Bike ab. Ich freue mich auf das 8-tägige Cape Epic mit dem neuen Bike, auch wenn es sicher einige Momente geben wird, in denen ich leiden muss. Wenn ihr Lust habt das Bike zu testen und euch überlegt eines der 10 limitierten Räder zu erstehen, dann wendet euch an die Profis im BQ Cycles Concept Store in Freiburg.“
Ausstattung:
- Rahmen: BQ Carbon Fullsuspension „BIG FIVE Replica“ Edition
- Gabel: SR Suntour Axon WERX Carbon mit Lenkerlockout
- Dämpfer: Magura RL
- Laufräder: Ceetec Revolution 27.2, DT Swiss 240S, Sapim Speichen
- Steckachse vorne: Tune Alu
- Stechachse hinten: Tune Alu
- Reifen: Maxxis Aspen 3C EXO
- Schaltgruppe: SRAM XX1 Eagle Gold
- Kurbel: SRAM XX1 Eagle Gold GXP
- Kettenblatt: Absolute Black Oval, 34 Zähne
- Bremsen: Magura MT8
- Vorbau: Intend Grace XC
- Headcap: Intend Smarty
- Sattelklemme: Intend Corona
- Lenker: Ceetec flat carbon
- Sattelsütze: Ceetec EVO2 C1
- Sattel: Kohlenstoff.CC
- Griffe: SQ-Lab 711
- Radcomputer: Stages Dash
- Powermeter: Stages V3
- Extras: SQ-Lab Innerbarends, RIDE FAFF Satteltasche und CO2-Kartusche, Sahmurai Sword
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