
Grenzenloser Trailspaß – so wirbt das Engadin um Mountainbiker*innen. Dahinter steckt mehr als Marketing-Blabla, ermöglicht die Bike-Destination im Schweizer Kanton Graubünden doch tatsächlich Trail-Fun bis nach Italien. Zurück fährt man in den ikonischen roten Wagen der Rhätischen Bahn. Dazwischen: Bergseen, Gletscher, Wälder und wilde Täler. Den “Flow” findet man im Engadin auf über 400 km Trails und Routen – oder auf der Abfahrt von einem Dreitausender… anbei findet ihr unsere Tipps – wir hoffen auf viele Nachahmer*innen!
Donnerstag – erstmal ankommen!
Pump it hard!
Die perfekte Vorbereitung für die Corviglia Flow Trails: pumpen, bis die Arme brennen auf dem fix installierten Pumptrack in Pontresina, ganz in der Nähe des Bahnhofs.
Zum Pumptrack Cuntschett, Pontresina
Freitag
Bike-Frühstück am See
Die Schönheit des Engadiner Seenplateaus auf 1.800 m hat zahlreiche Dichter und Denker inspiriert. Neben zahlreichen kleinen Bergseen ziehen die vier, großen St. Moritzersee, Silvaplanersee, Champfèrersee und Silsersee, nicht nur Wassersportler*innen in ihren Bann. Direkt am Silvaplanasee kredenzt das Café Restaurant Pappaloù am hauseigenen Beach ein deftiges Bergfrühstück: Frisch zubereitete Spiegeleier, verschiedene Müeslis, Säfte oder Pancakes.
Zum Cafe Restaurant Pappaloù, Silvaplana
The Big Four – auf Trail-Safari am „Hausberg von St. Moritz“
Vier Flowtrails schlängeln sich entlang des St. Moritzer Hausbergs… Auf der „Flow Trail Safari rot“ sackt man sie alle ein: die Wellen der Marmotta Flow Trails, die sanften Kurven des Olympia Flow Trails, den WM Flow Trail mit seiner berühmten 360° Kurve und den Foppettas Flow Trail als würdigen Abschluss. Unbezahlbar: das Panorama über die Oberengadiner Seenplatte („Schau mal, da unten haben wir heute gefrühstückt!“) bis hin zu Piz Palü & Co.
Zur Mountainbikeroute Flow Trail Safari rot
Verschnaufpause in der ALTOBAR
„Das Oberengadin erinnert mich immer an meine Heimat, Bariloche in Argentinien. Die Stadt gilt als Sprungbrett in den grünen Norden Patagoniens.“ erzählte uns die Hausherrin der ALTOBAR bei einem unserer Besuche. Die ausrangierte rote Gondel, die Lounge & Teamroom beherbergt, könnte einer frühen Maloja-Anzeige entsprungen sein. Tee-Kultur, kleine Snacks oder doch lieber argentinische Grillkünste? Ganz egal. Immer inklusive: der grandiose Ausblick! Die ALTOBAR liegt sehr verkehrsgünstig gelegen: direkt nach der Verschnaufpause kann es weitergehen mit dem Trailsurfen. Ab Chantarella gelangt man mit der Bahn wieder hoch auf die Corviglia.
Zur ALTOBAR – Lounge & Tearoom : Engadin St. Moritz
Trail Feuerwerk der Extraklasse: Vom Piz Nair nach Bever
Knapp 1.600 Tiefenmeter auf 22 km – bei läppischen 55 Höhenmetern Gegenanstieg. Das sind die Fakten der Tour, die am Dreitausender Piz Nair startet und bei der man quasi einen Gebirgsstock umrundet… Über knapp sechs Kilometer schlängelt sich der flowige Trail durch die grossartige Hochgebirgswanne des Val Suvretta bevor er im Val Bever in einen wellenartigen Schotterweg mündet. Übrigens: Danny MacAskill und Claudio Caluori starteten auf dem Piz Nair ihren Roadtrip durch Graubünden. Zu sehen im Video „Home of Trails“.
Zur Mountainbikeroute Piz Nair-Val Bever-Celerina
Samstag
Early Bird auf der Panorama Tour
Einen Eindruck über den Umfang des lokalen Mountainbike-Routen-Netzes bekommt man auf der Padella-Corviglia-Panorama Tour. Über 41 km führt die Tour gegen den Uhrzeigersinn rund um St. Moritz. Offiziell beginnt die Route in Celerina, führt nach Samedan und hinauf zur Alp Muntatsch. Dort beginnt der grosse Panorama Trail unterhalb des Piz Padella und Trais Fluors bis nach Marguns. Über Corviglia geht es weiter Richtung Val Suvretta, Orchas und Silvaplana. Auf der gegenüber liegenden Talseite bei Surlej geht es über den Lej Nair (Moor-See), St. Moritz Bad und der Alp Staz zurück nach Celerina. Aber Achtung: Zahlreiche Trail-Einmündungen und Trail-Abzweigungen verlocken stets, die Tour noch weiter zu verlängern!
Zur Mountainbikeroute Padella-Corviglia-Panorama Tour
Frühstück on the fly
Wer früh gestartet ist, muss natürlich baldmöglichst seine Körner auffüllen. Auf dem Weg liegt zum Beispiel die Alp Muntatsch: Einfache Küche mit Tiroler Spezialitäten aus eigener Produktion. Für Naturfreunde und Ruhesuchende ein Muss!
Chill & Grill am See
Direkt an der Route liegt der Badesee Lej da Staz. Weiches Moorwasser, saftige Uferwiesen, breite Stege und ein kleiner Strand – wenn sich das mal nicht nach der verdienten Erholung nach der Tour anhört! An den offiziellen Feuerstellen darf auch gegrillt werden! Grillgut kann bei den Metzgereien Hatecke oder Heuberger in St. Moritz eingekauft werden. Dazu passt am besten ein Engadiner Bier, z. B. Engadiner Bernina Bier oder Engadiner Palü Bier. Dieses ist in diversen Läden erhältlich.
Sonntag
Rails & Trails
Das Frühstück wird auf später verschoben, denn für dieses Highlight lohnt ein früher Start. Auf welcher Tour sonst reist man von einem Land in ein anderes, durchquert innerhalb weniger Stunden mehrere Klimazonen und überquert dabei auch noch den Alpenhauptkamm? Und hat auf 40 km auch noch die höchste Eisenbahnstrecke Europas und Unesco Welterbe als Kulisse? Hmmmm… da fallen uns nicht so viele Touren ein! Die Nordrampe des Bernina-Express ist von einem langen Anstieg mit geringer Steigung geprägt, die von ein paar wenigen kurzen und steilen Anstiegen unterbrochen werden. Die Aussicht auf die leuchtenden Gletscher des Berninamassivs ist nur eines der vielen Highlights. Vom Pru dal Vent, oberhalb der Alp Grüm, hat man einen gewaltigen Blick auf den Lago di Poschiavo. Die Piazza in Poschiavo empfängt mit ihrem mediterranen Charme, der über die Nähe zu Italien keinen Zweifel offen lässt.
Frühstücken im Käseparadies
Lieber Alp-, Berg-, Ziegen- und Schafskäse? Die Qual der Wahl ist groß beim Brunch auf der Alp Schaukäserei Morteratsch!
Kuchen mit Aussicht
Nachdem man auf der Piazza in Poschiavo stilecht einen Caffé zwischen Palmen getrunken hat, überwindet man mit dem Gletscherexpress die vielen Höhenmeter zurück zum Pass. An der Alpe Grüm lohnt es sich, auszusteigen und bei einem Kaffee noch einmal die herrliche Aussicht zurück nach Italien zu genießen. Außerdem sollte man bei dieser Gelegenheit nicht versäumen, das hochkalorische Wahrzeichen des Engadin einzupacken: die Engadiner Nusstorte.
Alle Infos sowie weitere Touren findest du auf www.engadin.ch