Tausende Zuschauer, packende Rennen und unglaubliche Leistungen der Siegerinnen und Sieger: Der Cross-Country-World Cup in Albstadt beeindruckte auf verschiedenste Art und Weise. Nach drei Jahren Stille bebte das berühmt-berüchtigte Bullentäle mehr denn je, die Fahrerinnen und Fahrer genossen die Rückkehr zur Normalität sichtbar. Grund genug, das Wochenende nochmals Revue passieren zu lassen. Also zurücklehnen und genießen: Auf geht’s zur Fotostory der XC-Rennen aus Albstadt!
Drei Jahre gespenstische Ruhe im Albstädter Bullentäle wurden innerhalb eines Tages vergessen gemacht: Das vergangene World Cup-Wochenende auf der Schwäbischen Alb war in vielerlei Hinsicht die Rückkehr zur Normalität im Rennzirkus und zeigte einmal mehr, welche große Begeisterung der Mountainbikesport hierzulande auslösen kann. Die Fans strömten in Scharen an die Rennstrecke und verzauberten das Bullentäle beim neunten Besuch des XC World Cups abermals in einen wahren Hexenkessel.
Und dieser brodelte so stark, wie man es sich nach den vergangenen Jahren ohne große Sportveranstaltungen mit breiten Fanmassen kaum mehr vorstellen mochte. Grund dafür waren vor allem auch die atemberaubenden Leistungen der Sportlerinnen und Sportler, die alles aus sich herausholten, um die riesige Herausforderungen auf der steilen Strecke in Albstadt zu bewältigen. Allen voran die beiden Hauptprotagonisten im Elitefeld, Rebecca McConnell und Tom Pidcock, die beide eindrucksvoll ihre Stärke unter Beweis stellen konnten.
#Das Phänomen Tom Pidcock - ohne große Vorbereitung auf dem Mountainbike düpiert der Olympiasieger alle Kontrahenten im Herrenfeld von Albstadt. Wer soll ihn in Zukunft stoppen?
Diashow: XC World Cup 2022 – Albstadt: Party im Bullentäle – die Fotostory
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McConnell setzte sich nach ihrem ersten Weltcup-Erfolg in Petropolis eine weitere Krone auf und fuhr zum umjubelten Doppelsieg im Short Track- und der Cross-Country-Disziplin. Neben dem für einige überraschenden Erfolg im Short Track am Freitag – die Französin Pauline Ferrand-Prévot war sich zum Beispiel überaus sicher, McConnell im Zielsprint schlagen zu können, – glänzte an diesem Abend auch noch der Neuseeländer Sam Gaze: Nach einer langen Durststrecke ohne große Erfolge und mit einigen Verletzungen konnte er wieder seine Klasse aufblitzen lassen. 2018 rang er Nino Schurter in einem packenden Sprintfinish beim World Cup in Stellenbosch nieder, nun scheint er langsam aber sicher wieder zu alter Stärke zurückzufinden.
In den U23-Klassen wurden die Favorit*innen Line Burquier und Martin Vidaurre ihrer Rolle jeweils gerecht und durften bereits zum zweiten Mal in dieser Saison aufs oberste Weltcup-Podium klettern. Insbesondere Vidaurre konnte im Feld der U23-Herren unter Beweis stellen, dass er vermutlich in dieser Saison fehl am Platz in der Nachwuchsklasse ist und wohl auch bei den „Großen“ im Elitefeld mithalten könnte.
Ob es jedoch gereicht hätte, Tom Pidcock im Herrenfeld einen Tag später Paroli bieten zu können, darf angesichts der unglaublichen Leistung des Briten angezweifelt werden. Pidcock, der sich erst wenige Tage zuvor für einen Start bei den beiden Mai-World Cups auf dem Mountainbike entschieden hatte, ließ Nino Schurter und Co. nicht den Hauch einer Chance und stürmte in ähnlicher Form zum Sieg wie bereits bei den Olympischen Spielen in Tokio. Es stellt sich nicht ohne Grund die Frage, ob und inwiefern der Brite in Zukunft zu stoppen sein wird, wenn er an der Startlinie eines Mountainbike-Rennens stehen wird.
Und dann gab es noch die eindrucksvolle Show der Rebecca McConnell zu bewundern, die zwar etwas mehr Mühe auf dem Weg zum Sieg hatte als Tom Pidcock, aber fast genauso viel Zeit hatte, ihren Erfolg zu bejubeln. McConnell scheint aktuell die Fahrerin der Stunde zu sein und ist somit auch für die kommenden Rennen in Nove Mesto klare Favoritin. Wer dort auf dem Podest stehen möchte, muss sich allemal mit der Australierin auseinandersetzen.
Fotostory Elite Damen
#Kamera scharf stellen, denn im Bullentäle ist Action angesagt!
#Glücklich über den Sieg im Short Track und dadurch mit der besonderen Lockerheit vor dem anstehenden Cross-Country-Rennen? - Rebecca McConnell scheint vor dem Start in bester Stimmung zu sein.
#Auch Pauline Ferrand-Prévot wirkt nicht sehr angespannt vor dem Kraftakt im Albstädter Bullentäle.
#Loana Lecomte wollte sich nach ihrem Sturz im Short Track revanchieren und vorne angreifen.
#Mit viel Spaß und Leichtigkeit zum Erfolg - Jenny Rissveds ist immer wieder zu Scherzen aufgelegt.
#Ein starkes Wochenende von Alessandra Keller - Rang vier im Short Track und Position fünf im Cross-Country-Rennen für die Eidgenossin.
#Mit Sicherheit eine der ersten Überraschungen der Saison 2022: Caroline Bohé - die Dänin fuhr beim World Cup-Auftakt in Petropolis auf Rang sechs, in Albstadt ließ sie mit Rang zwölf erneut ein sehr solides Ergebnis folgen.
#Wer hat Bock auf ein spannendes Rennen? - Anne Terpstra mit Sicherheit …
#Stolze fünfmal ging es für die schnellsten Damen des Planeten hinauf in den Hexenkessel auf der schwäbischen Alb.
#Die zwei Protagonistinnen des Damenrennens kämpfen sich den Berg hinauf - Rebecca McConnell und Jenny Rissveds lieferten sich bis zur vorletzten Runde ein spannendes Duell.
#Dahinter war es vor allem die Österreicherin Mona Mitterwallner, die immer wieder den Anschluss an die Spitze herstellen wollte. - Die 20-jährige Marathon-Weltmeisterin kam jedoch nie näher als 30 Sekunden an das Spitzenduo heran.
#Jenny Rissveds (im Bild) und Rebecca McConnell wechselten sich immer wieder in der Führungsarbeit ab und blieben so ungefährdet an der Spitze.
#Mona Mitterwallner auf der Jagd nach dem Spitzenduo.
#Die Olympiasiegerin Jolanda Neff kämpfte sich nach längerem Magen-Darm-Infekt auf Rang neun.
#Eine bemerkenswerte Leistung bescherte Laura Stigger den sechsten Rang - bereits im Short Track stürzte die Österreicherin und musste demnach aus den hinteren Reihen ins Cross-Country-Rennen starten. Dort stürzte sie erneut am Start, kämpfte sich dann aber fulminant nach vorne.
#Pauline Ferrand-Prévot fuhr auf den siebten Rang in Albstadt.
#Die Olympia-Zweite Sina Frei fuhr ein solides Rennen, das mit Rang zehn für sie belohnt wurde.
#Anne Terpstra war zu Beginn des Rennens weit vorne im Spitzenfeld vertreten - danach verlor die Zweitplatzierte des vergangenen World Cup-Rennens in Petropolis an Boden: Rang acht stand für die Niederländerin am Ende zu Buche.
#Nach ihrem unglücklichen und durchaus schmerzhaften Sturz im Short Track zeigte Loana Lecomte ihre ganze Kletterstärke und biss sich in der Verfolgergruppe lange Zeit an Mona Mitterwallner fest. - Letztlich musste sie die Österreicherin ziehen lassen, konnte sich dennoch über Rang vier freuen.
#Zwei Runden vor Schluss konnte sich Rebecca McConnell schließlich von Jenny Rissveds absetzen und souverän zum Sieg fahren - damit jubelte die Australierin zum zweiten Mal am Rennwochenende in Albstadt.
#Wenn der sportliche Erfolg zur Nebensache wird - Jenny Rissveds ließ es sich nicht nehmen, auf dem Weg zum Podium auf tierische Tuchfühlung zu gehen.
Fotostory Elite Herren
#Die Ruhe vor dem Sturm im Herrenfeld - nach seinem Coup als Viertplatzierter im Short Track stand Luca Schwarzbauer vor heimischem Publikum besonders im Fokus.
#Sam Gaze konnte im Short Track nach langer Durststrecke wieder sein Potenzial abrufen und triumphieren - die steile und kletterlastige Strecke im Cross-Country-Rennen war jedoch nichts für den Neuseeländer: Rang 41 für ihn.
#Mit Vollgas ab ins Bullentäle! - Luca Schwarzbauer jagt als erster Fahrer auf die 4 Kilometer lange Strecke.
#Nach einer eher verhaltenen Startphase sorgte Nino Schurter für die erste Vorselektion an der Spitze - nur noch rund zehn Fahrer waren nach zwei Runden an der Spitze vertreten.
#… und natürlich Tom Pidcock. - Der Brite startete nicht besonders schnell und musste sich erst in der Spitzengruppe festbeißen, ehe er in Runde drei zur Attacke blies.
#Henrique Avancini war zu Beginn des Rennens ebenfalls an der Spitze vertreten, verlor dann aber an Boden. - Rang neun belegte der Brasilianer letztlich in der Endabrechnung.
#Titouan Carod wusste besonders zu überzeugen und egalisierte als Viertplatzierter sein bis dato bestes Karriereresultat in einem World Cup-Rennen.
#In der Verfolgergruppe entbrannte unterdessen der Kampf um den zweiten Rang - Nino Schurter war dabei an vorderster Front vertreten und bestimmte immer wieder das Tempo.
#Sieger der Herzen im Bullentäle - Vlad Dascalu machte zu Beginn des Rennens einen enorm starken Eindruck, verlor dann aber aufgrund eines kaputten Sattels viel Zeit zur Spitze.
#Der Rumäne (hinten) konnte jedoch im Verlauf des Rennens den Rückstand zur Verfolgergruppe wieder aufholen und mit Schurter und Co. um Position zwei kämpfen. - Am letzten Anstieg hatte Schurter letztlich mehr Körner übrig, dennoch reichte es zu Rang drei für Dascalu.
#Im Schatten der Topfahrer konnte sich der Spanier David Valero immer weiter nach vorne kämpfen - etwas überraschend schaffte der Spanier am Ende sogar noch den Sprung unter die besten Fünf.
#Nino Schurter gestand ein, dass an diesem Tag keine Chance bestand, Tom Pidcock das Wasser zu reichen - dementsprechend war der Eidgenosse auch recht zufrieden als Zweitplatzierter das Bestmögliche erreicht zu haben.
#Trotz seines Missgeschicks sehr glücklich über Rang drei - Vlad Dascalu schaffte wie bereits in Petropolis den Sprung aufs Weltcup-Podium.
#Konnte sein Glück kaum fassen - David Valero überraschte sich und viele Beobachter*innen mit dem fünften Rang.
#Das Podium der Herren im Cross-Country-Rennen in Albstadt.
Fotostory U23-Damen
#Fokus auf den ersten World Cup des Jahres - Puck Pieterse stand in Brasilien nicht am Start und ging somit im Bullentäle in ihr erstes World Cup-Rennen der Saison. Das Ziel der Cyclocross-Spezialistin war klar: aufs Podium soll's gehen!
#Die Favoritin auf den Sieg fährt wie Puck Pieterse zwar auf einem Canyon-Bike, tritt aber für ein anderes Team in die Pedale - Line Burquier ist die Frau, die es zu schlagen gilt.
#Giada Specia ging von Startplatz drei ins Rennen - die Italienerin wurde im Vorfeld als Kandidatin für die Top 3 gehandelt. Am Ende wurde es Platz fünf.
#It's Go-Time! - Die U23-Damen rasen los. Line Burquier erwischt auf den ersten Metern keinen guten Start und verschwindet schon früh in der Traube der Fahrerinnen.
#In der Startrunde drehte vor allem Puck Pieterse auf - die Niederländerin brachte früh einige Meter zwischen sich und ihre Konkurrentinnen.
#Sofie Pedersen begab sich auf die Verfolgung - die Dänin zeigte ein starkes Rennen, konnte Pieterse und auch Burquier aber nie wirklich Paroli bieten.
#Die World Cup-Gesamtführende Burquier schloss in der ersten vollen Runde die Lücke zur Niederländerin - in der Folge setzte sich die kletterstarke Französin an die Spitze und fuhr anschließen ein einsames Rennen.
#Luisa Daubermann biss sich zunächst um Platz sieben fest - gegen Ende des Rennens musste die deutsche Meisterin jedoch etwas nachlassen und belegte am Ende einen soliden 12. Platz.
#Sofie Pedersen auf Platz drei - die Dänin verteidigte clever den dritten Rang und lief somit nie wirklich Gefahr, vom Podium gestoßen zu werden.
#Die niederländische Meisterin im Dual Climb - Pieterse war happy mit Rang zwei, freut sich nun aber auf Nove Mesto. Der Kurs in Tschechien kommt der Groß-Spezialistin eigener Aussagen zufolge deutlich mehr entgegen, als die Kletterstrecke in Albstadt.
#Heimlich, still und leise kämpfte sich Olivia Onesti auf Platz vier - die Französin fuhr verhältnismäßig unauffällig, zeigte aber ein couragiertes Rennen und belohnte sich in ihrem ersten U23-Jahr mit einem starken Ergebnis.
#Die Frau des Tages war einmal mehr Line Burquier - zweiter Weltcup 2022, zweiter Sieg. Glückwunsch!
#Selbstverständlich war die Französin rundum zufrieden mit ihrem Auftritt im Albstädter Bullentäle - kommende Woche will die Canyon-Fahrerin ihre Serie in Nove Mesto weiter ausbauen.
#Die schnellsten U23-Damen in Albstadt - Line Burquier, Puck Pieterse und Sofie Pedersen.
Fotostory U23-Herren
#Entspannt vor dem Start - Martin Vidaurre galt vor dem Rennen als klarer Top-Favorit. Ob er sich zu diesem Zeitpunkt schon bewusst war, dass es ein sehr guter Tag werden würde?
#Ein Blick in die Startboxen - für die Natur der Schwäbischen Alb (im Hintergrund) hatten die Fahrer zu diesem Zeitpunkt nur wenig übrig.
#Und ab! - Das U23-Feld rast los. In der Nachwuchsklasse geht es am Start immer extrem hektisch und rabiat zur Sache. Allein auf den ersten 500 Metern gab es vier kapitale Stürze, in die jeweils mehrere Fahrer verwickelt waren.
#Martin Vidaurre setzte sich direkt an die Spitze - im Schlepptau hatte er jedoch eine Handvoll an Konkurrenten. Oleksandr Hudyma klebt ihm hier am Hinterrad.
#Gustavo Xavier de Oliveira Pereira zeigte ein bärenstarkes Rennen - neben Vidaurre war der Brasilianer am Ende der zweite Südamerikaner auf dem Podium.
#Dario Lillo zeigte ebenfalls eine starke Leistung - der Schweizer setzte sich im Kampf um Platz drei gegen seinen Landsmann Luca Schätti durch.
#Hinter den beiden Südamerikanern an der Spitze fanden im U23-Rennen die inoffiziellen Schweizer Meisterschaften statt - Dario Lillo wurde Dritter, Luca Schätti (hier im Bild) landete auf Platz vier, Simon Walter belegte Rang fünf, Luke Wiedmann wurde Sechster!
#Selbstverständlich war die Stimmung beim Chilenen prächtig - das Siegerinterview gab er indes auf Deutsch. Martin Vidaurre Kossmann (wie er korrekterweise heißt) hat eine deutsche Mutter und besuchte in Chile eine deutsche Schule.
#Glückwunsch an die schnellsten U23-Herren des Tages! - Martin Vidaurre vor Gustavo Xavier de Oliveira Pereira und Dario Lillo.