Radon Swoop 200 im Test: Das Swoop 200 ist Radons Downhill-Flaggschiff mit aggressiven Genen für harte Strecke bis hin zum World Cup-Einsatz. Mit dem Swoop des Bonner Versenders erhält man eine Downhillmaschine, die für möglichst schnelle Abfahrten geschaffen und zum fairen Preis zu haben ist. 200 mm Federweg, 27,5″-Laufräder, 63,5° Lenkwinkel und ein potentes Fahrwerk helfen bei der Sekundenjagd. Wie sich das Radon Swoop 200 in unserem Test geschlagen hat, erfahrt ihr hier!
Radon Swoop 200 – Kurz & knapp
Chefentwickler Bodo Probst hat das Radon Swoop 200 in enger Zusammenarbeit mit den Radon World Cup-Fahrern als perfektes Bike für schnelle Strecken entwickelt. 200 mm Federweg, langer Radstand und 27,5″-Laufräder sollen für Laufruhe sorgen. Beim Rahmenmaterial setzt Radon auf Aluminium.
- Laufräder: 27,5″
- Federweg: 200 mm
- Rahmen: Aluminium
- Hinterbau-Breite: 157 mm
- Lenkwinkel: 63,5°
- Gewicht: 15,36 kg (Komplettbike Ausstattung Team, Größe M, gewogen)
Preis: ab 2.499 € (UVP) | Bikemarkt: Radon Swoop 200 kaufen
Technische Daten
Geometrie
16" | 18" | 20" | |
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Reach | 419 mm | 444 mm | 469 mm |
Oberrohrlange | 585 mm | 610 mm | 635 mm |
Stack | 607 mm | 607 mm | 607 mm |
Überstandshöhe | 755,5 mm | 752,5 mm | 749,5 mm |
Kettenstrebenlänge | 433 mm | 433 mm | 433 mm |
Tretlagerabsenkung | 0 mm | 0 mm | 0 mm |
Sitzrohrlänge | 425 mm | 425 mm | 425 mm |
Lenkwinkel | 63,5° | 63,5° | 63,5° |
Sitzwinkel | 74° | 74° | 74° |
Steuerrohrlänge | 115 mm | 115 mm | 115 mm |
Radstand | 1212 mm | 1237 mm | 1262 mm |
Ausstattung
Swoop 200 Team | Swoop 9.0 | Swoop 8.0 | |
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Gabel | Fox 40 RC2 Factory 27,5", Kashima | Fox 40 RC Performance Elite 27,5" | Rock Shox Boxxer RC 27,5" |
Dämpfer | Fox DH X2 Coil Factory SLS, 241x76 | Fox DH X2 Coil Performance Elite, 241x76 | Rock Shox Kage RC, 240x76 |
Laufradsatz | DT Swiss FR-1950 Classic 27,5" | DT Swiss FR-1950 Classic 27,5" | Spank Spike Race |
Bremse | Magura MT7 | Magura MT7 | Magura MT5 |
Bremsscheiben | Magura Storm 203/203mm | Magura Storm 203/203mm | Magura Storm 203/203mm |
Kurbel | e*thirteen LG1r Carbon, 34T | Race Face Atlas, 34T, 165mm | e*thirteen LG1, 34T |
Innenlager | e*thirteen BSA 83mm BB | Race Face Atlas BSA 83mm | e*thirteen BSA 83mm BB |
Schalthebel | Sram X0 DH | Sram X0 DH | Shimano Zee SL-M640, Direct Attach |
Schaltwerk | Sram X01 DH, 7-speed, Short Cage | Sram X01 DH, 7-speed, Short Cage | Shimano Zee RD-M640-SSC, 10-speed |
Kassette | Sram XG-795, 10-24 | Sram XG-795, 10-24 | Shimano 105 CS-5700, 11-25 |
Kette | Sram PC1071 | Sram PC-1071 | Shimano CN-HG54 |
Kettenführung | e*thirteen LG1+ | e*thirteen LG1+ | e*thirteen LG1+ |
Lenker | Race Face Six Carbon 35, 800mm, 20mm Rise | Race Face Atlas 35, 800mm, 20mm Rise | Race Face Atlas 35, 800mm, 20mm Rise |
Vorbau | Race Face Atlas 35 Direct Mount | Race Face Atlas 35 Direct Mount | Race Face Atlas 35, Direct Mount |
Steuersatz | Acros AZX | Acros AZX | Acros AZX |
Griffe | Ergon GE1 | Ergon GE1 | Ergon GE1 |
Sattelstütze | Race Face Atlas I-Beam, 30,9 x 350mm | Race Face Atlas I-Beam, 30,9 x 350mm | Race Face Atlas I-Beam, 30,9 x 350mm |
Sattel | Race Face Atlas I-Beam | Race Face Atlas I-Beam | Race Face Atlas I-Beam |
Reifen | Schwalbe Magic Mary, VertS, Super Gravity, Kevlar, 27,5 x 2,35" | Schwalbe Magic Mary, VertS, Super Gravity, Kevlar, 27,5 x 2,35" | Schwalbe Magic Mary, VertS, Super Gravity, Kevlar, 27,5 x 2,35" |
Farbe | Team Replica | raw/anthracite/orange | Team Replica |
Gewicht (Herstellerangabe, Rahmengröße 16") | 15,35 kg | 15,95 kg | 15,95 kg |
Preis | 4.499 € | 3.599 € | 2.499 € |
Radon Swoop 200 – In der Hand
Beim Auspacken fällt sofort die starke Ausstattung zum vergleichsweise günstigen Preis auf. Wir hatten das Top-Modell mit Fox-Fahrwerk, Magura MT7-Bremsen, e*thirteen LG1r Carbon-Kurbel und DT Swiss FR-1950-Laufradsatz im Test. Für das hochwertig ausgestattete Komplettbike muss man 4.499 € auf den Tisch legen, das Einsteigermodell des Radon Swoop ist bereits für 2.499 € zu haben. Die Züge sind außen verlegt, aber verlaufen sauber und sind mit schicken Klemmen im Radon-Logo-Design geklemmt. Diese dienen gleichzeitig als Anschlagschutz für die Gabel.
Radon Swoop 200 – Auf dem Trail
Mit 63,5° Lenkwinkel, 444 mm Reach und einem Radstand von 1237 mm in Rahmengröße 18″ ist das Radon sehr laufruhig. Der sensibel ansprechende Hinterbau trägt zusätzlich zur Laufruhe bei. Dieser kommt aufgrund einer ordentlichen Endprogression selten an seine Grenzen und bietet eine Menge Grip in technischem Gelände. Trotz der auf harte Strecken ausgelegten Geometrie fühlt man sich auf dem Swoop sofort wohl. Der Hinterbau lässt sich mit dem Fox DH X2 Coil-Dämpfer perfekt an den Fahrer und die Vorlieben anpassen. Mit genügend Low Speed-Druckstufe bietet der Hinterbau auch bei Absprüngen und in schnellen Anliegern genügend Gegenhalt und sackt nicht weg.
Trotzdem ist das Radon kein wendiges Jumpbike für Bikepark-Einsätze. Zwar macht es auch hier Spaß, wirkt aber in der Luft etwas schwerfällig und fliegt lieber flach und schnell – bietet dafür aber viel Sicherheit, wenn es mal nicht ganz so sauber läuft. Wirklich zuhause ist das Swoop auf harten, schnellen Strecken wie am Kohlern in Bozen – hier läuft es zur Höchstform auf. Harte Steinfelder und Wurzelpassagen filtert der Hinterbau ohne Probleme weg. Die potente Fox 40 komplettiert das Fahrwerk und sorgt für ein präzises Lenkverhalten. Überhaupt überzeugt das Radon mit Spurtreue und kontrolliertem Verhalten im Grenzbereich. Dabei behält man dank des hohen Cockpits auch in steilen Passagen die Kontrolle. Trotz der hohen Laufruhe geht es dank der gut ausbalancierten Geometrie schnell und kontrolliert um die Kurve. Was außerdem angenehm auffällt: Die leise Geräuschkulisse dank ruhigem Freilauf und abgeklebtem Rahmen.
Trotz Alurahmen ist das Radon Swoop 200 kein Schwergewicht. Im Gegenteil, mit 15,36 kg ist das Bike in der Team-Ausstattung ziemlich leicht. Es gibt zwar schwerere Reifen als Schwalbes Magic Mary, doch Dowhill-tauglich sind die Pneus mit Super Gravity-Karkasse durchaus.
Die Magura MT7 leistet im Test dank brachialer Bremskraft, die auch bei langen Abfahrten nicht einbricht, gute Dienste und ist gut zu dosieren. Die DT Swiss FR-1950-Laufräder überzeugen mit ihrer Unauffälligkeit – keine Probleme über die ganze Saison. Auch die leichte Carbonkurbel aus dem Hause e*thirteen zeigte sich vom harten Dauereinsatz unbeeindruckt.
Haltbarkeit
Das Radon Swoop hielt die ganze Saison über gut durch. Bis auf ein paar Kratzer von Stürzen und einem auf dem Jumptrail in Schöneck zerstörten Schaltauge gibt es nichts Negatives zu berichten.
Fazit – Radon Swoop 200
Ein reinrassiges Downhill-Bike, das viel Laufruhe und Kontrolle für harte Strecken bietet: Die starke Hinterbau-Performance des Radon Swoop 200 kann in Kombination mit der präzisen Fox 40 absolut überzeugen. Die ausgewogene Geometrie sorgt für kontrolliertes Verhalten im Grenzbereich, dazu gibt es eine edle Ausstattung zum fairen Preis. Wer auf der Suche nach einem verspielten Parkbike ist, sollte sich aber nach einer Alternative umschauen.
Stärken
- viel Laufruhe für harte Strecken
- starke Hinterbau-Performance
- edle Ausstattung zum fairen Preis
Schwächen
- für verspielte Bikepark-Ausfahrten nicht die beste Wahl
Testablauf
Wir hatten das Radon Swoop 200 über die ganze Saison mit in den verschiedensten Bikeparks.
Hier haben wir das Radon Swoop 200 getestet
- Bozen/Kohlern: harte, felsige und lange Downhill-Strecke, die einem alles abverlangt
- Schöneck: kleiner, aber feiner Bikepark im Vogtland mit abwechslungsreichen Strecken
- Winterberg: der wohl bekannteste Bikeparks Deutschlands mit vielen eher flowigen und sprunglastigen Strecken
- Testername: Sebastian Beilmann
- Körpergröße: 174 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 68 kg
- Schrittlänge: 81 cm
- Armlänge: 63 cm
- Oberkörperlänge: 56 cm
- Fahrstil: Verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk: recht straff mit Progression
- Vorlieben bei der Geometrie: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau
Weitere Informationen zum Radon Swoop 200
Webseite: www.radon-bikes.de
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | MTB-News.de 2016
Bilder: Johannes Herden