Die Shimano XTR Race (BL-M9000/BR-M9000) Scheibenbremse im Test: der leichteste Stopper aus dem Hause Shimano richtet sich an gewichtsbewusste Mountainbiker, die mit hochwertigen Materialien Titan, Magnesium und Carbon sowie reduziertem Einstellumfang auf der Suche nach den letzten Gramm sind. Gleichzeitig soll die Bremse dennoch ein zuverlässiger Anker sein, wenn es darum geht, Bewegungsenergie in Wärme zu verwandeln. Wir haben der Shimano XTR Race M9000 intensiv auf die Glasfaser-Phenol-Kolben gefühlt.
Shimano XTR Race M9000 – Kurz & knapp
- Hydraulische Scheibenbremse für den Einsatz von Cross Country bis Trail
- Scheibendurchmesser von 140 bis 203 mm (SM-RT99 mit Freeza-Technologie, Centerlock)
- Magnesium-Bremspumpe und -zange, integrierter Master-Zylinder
- Geteilte Klemmung am Lenker, kompatibel mit I-Spec II
- Griffweiteneinstellung mittels Inbus
- 2x 22 mm Glasfaser-Phenol-Kolben
- Mineralöl als Bremsmedium
- Preis: 518 € (Bremse vorne und hinten, zzgl. Shimano RT99 Freeza CL Scheiben zu je 74,99 – 79,99 €) | Bikemarkt: Shimano XTR Race kaufen
Technische Daten
Technische Daten | |
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Hersteller | Shimano |
Modell | XTR Race (M9000) |
Modelljahr | 2016 |
Kategorie | Scheibenbremse |
Einsatzbereich | Cross Country, Marathon, Trail |
Bremsmedium | Mineralöl |
Anzahl Kolben | 2 |
Montage | PM 160 |
Material Beläge | Organisch / Metall |
Farben | XTR grau |
Bremsscheiben | Shimano SM-RT99 Freeza (140, 160, 180, 203 mm) |
Einstellungen | Griffweite |
Preis | ab 259 € (1x Bremse exkl. Scheibe) |
Shimano XTR Race M9000 – In der Hand
Die Shimano XTR Race kann man als Speerspitze der Japaner beim Kampf um Sekunden bezeichnen – zumindest dann, wenn es um Cross-Country geht. Ohne die Funktion zu vernachlässigen, will man hier fleißig an der Gewichtsschraube gedreht haben und mit einem Materialmix aus Aluminium, Magnesium, Titan und Carbon soll die XTR M9000 Scheibenbremse auch anspruchsvolle Leichtbauer ansprechen. Schauen wir uns genauer an, was sich alles in der glänzend schwarzen Packung versteckt, die uns von Paul Lange als deutschen Shimano-Partner für den Test zur Verfügung gestellt worden ist.
Aufbau
Die Bremspumpe aus Magnesium ist schlank ausgeführt und verfügt über einen Geberzylinder mit integriertem Ausgleichsbehälter, der über einen kurzen Carbon-Bremshebel (2-Finger) betätigt wird. Um Gewicht zu sparen, verfügt die Race-Version im Gegensatz zur XTR Trail (M9020) nicht über die Servo-Wave genannte Mechanik zwischen Hebel und Geberzylinder, die wegabhängig die Übersetzung am Hebel ändert. Stattdessen wird zugunsten einer konstanten Modulation die leichte Lösung ohne variable Übersetzung gewählt – was im Umkehrschluss das Hebelgefühl und die benötigten Handkräfte gegenüber der XTR Trail mit Servo-Wave ändern dürfte. Um die Hebelweite einzustellen, wird außerdem ein Inbusschlüssel benötigt, eine Druckpunkteinstellung wie bei der XTR Trail (Test) ist aus Gewichtsgründen nicht vorgesehen.
An der Bremszange geht es mit der Gewichtseinsparung weiter. In der zweiteiligen Konstruktion aus leichtem Magnesium finden sich bei der XTR Race zwei hohle Glasfaser-Phenol-Kolben (erkennbar an ihrer schwarzen Farbe entgegen der bekannten weißen Keramikkolben der Vorgängermodelle), die Bremsleitung ist von außen angeschlagen und drehbar gelagert, so dass die Leitungspositionen entsprechend der Führungen am Rahmen ausgerichtet werden kann. Schön wäre es, wenn die Leitung innen angeschlagen wäre. So wäre sie besser vor Beschädigungen geschützt und würde sich in den meisten Fällen noch eleganter verlegen lassen. Die Verwendung von konventionellen Bremsbelägen ohne Ice-Tec Kühlrippen sowie Aluminiumträgerplatten spart nochmals Gewicht, so dass sich in der Summe ein Vorteil von gut 130 g zugunsten der XTR Race einstellt. In der Summe ergeben sich die folgenden Gewichte für das Bremssystem (750 / 1.400 mm Leitungslänge), wobei auch die verwendeten Titanschrauben nicht unbeteiligt sind.
Eine komplette, montagefertige Shimano XTR Race Scheibenbremse (160 mm Scheiben) kommt damit auf ein Gewicht von 647 g (315 g Vorderrad, 332 g Hinterrad). Damit liegt sie gut im Rennen mit der Konkurrenz aus dem Hause Magura (MT8) oder von Formula (R1 Racing), ist allerdings am Ende des Tages kein Leichtbauwunder.
Doch Shimano verspricht, dass auch beim leichtesten Modell nicht an der Performance gespart worden sein soll. So entspricht das Übersetzungsverhältnis des Hydrauliksystems dem der anderen Zweikolbenmodelle der Japaner und auch an der XTR Race ist die Lenkerklemmung gegen ein unkontrolliertes Aufklappen im Falle eines Bruchs der Schelle gesichert. Und auch die XTR Race ist darauf vorbereitet, einen oder zwei Schalthebel über den I-Spec Standard aufzunehmen. Mit der zweiten Generation I-Spec können sich weiterhin Bremse und Schaltung die Lenkerschelle teilen, und zwar dezenter denn je: Unter der keinen Zentimeter breiten Schelle der Bremspumpe kann eine Platte eingesetzt werden, an der sich der Schalthebel dreh- und verschiebbar montieren lässt. Damit lassen sich Schalthebel und Bremsgriff in einem gewissen Fenster unabhängig voneinander ausrichten – und kommen dennoch mit einer Klemme aus. Das funktioniert und sieht unübertroffen schlicht aus.
Wer auf einen Antriebsstrang von SRAM setzt, der schaut bei I-Spec-II bislang in die Röhre – wurden passende Lösungen bislang doch nur von Shimano selbst angeboten. Auf derlei Detaillösungen hat sich das Team von Trickstuff aus Freiburg im Breisgau spezialisiert. Mit dem Trickstuff Matshi Mille bietet man für die Shimano 7000, 8000 und 9000er Serien eine Platte an, mit der SRAM-Schalthebel unter die Shimano-Klemmung wandern. Je nach Setup kann der Matshi Mille für links und rechts (29,90 €) oder nur für rechts (19,90 €) geordert werden.
Die leichten, gefrästen Aluminiumteile werden wie auch bei der Shimano-Lösung anstelle der im Griff eingeklebten Kunststoffplättchen montiert und erlauben eine gewisse Rotation des Schalthebels gegenüber dem Bremshebel um die Lenkerlängsachse. So soll eine optimale Ergonomie ermöglicht werden. Die Montage erfolgt denkbar einfach und die von der SRAM Aufklappschelle bekannte M5x12 Schraube kann auch bei den Matshi Mille verwendet werden. Wer diese nicht vorliegend hat, der kann sich auch mit einer Bremsscheibenschraube behelfen – die längere SRAM Schraube zur Montage des Triggers über eine separate Lenkerschelle (M5x22 mm) ist zu lang.
Ein Hinweis zur Montage: Der Adapter für die rechte Seite positioniert den Schalthebel auf der linken, der Adapter für die linke Seite stattdessen auf der rechten Seite der Bremshebelbefestigung – eine Flipflop-Montage ist damit nicht möglich.
Montage
Wer schon einmal eine Scheibenbremse montiert hat, der wird auch mit der Shimano XTR Race keinerlei Schwierigkeiten haben. Um die Schelle zu öffnen ist wie bei Shimano üblich ein Sicherungsbolzen zu drücken, der verhindert, dass sich die Pumpe bei gebrochener oder loser Schraube unbeabsichtigt vom Lenker entfernen kann. Leider gelingt das Öffnen der Schelle nur mit einigem Nachdruck – bei anderen Modellen wie der vor kurzem getesteten XT oder auch der XTR Trail hatten wir derartige Probleme nicht. Hervorzuheben ist, dass wie bei allen Shimano Bremsen großer Wert auf die Sicherheit der Verschraubung gelegt wird. So sichern Drähte die Schrauben des Bremssattels und ein Drahtbügel die Schraube, die die Beläge in Position hält. Ist die Bremse soweit montiert, lassen sich bei gezogenem Bremshebel die Bremssättel schnell spielfrei einstellen – hier unterstützt der relativ große Lüftspalt.
Shimano-typisch werden die hauseigenen Bremsscheiben bevorzugt mit Center Lock-Aufnahme ausgeliefert. Obwohl konstruktiv besser ist dieser Standard nur relativ wenig verbreitet, weshalb wir für Teile des Tests auch konventionelle 6-Loch-Scheiben von Magura verwendet haben. Den abschließenden Testeindruck haben wir jedoch mit auf DT Swiss 240S Naben montierten Freeza Bremsscheiben gewonnen – also der Kombination, die auch von Shimano empfohlen wird. Die Anpassung der Hebelweite erfolgt auf der Innenseite des Bremshebel über einen Inbus – weitere Einstellungen bietet die XTR Race nicht.
Shimano XTR Race M9000 – Auf dem Trail
Die passende Testbasis für die leichteste Bremse aus dem Hause Shimano ist für uns das Specialized Epic World Cup Carbon gewesen, das ich im letzten Jahr im Dauertest auf die Probe gestellt habe. Um die Auswirkung großer Bremsscheiben und wirklich langer Abfahrten zu testen, habe ich die Bremse außerdem an meinem ICB 2 montiert und anstelle der am XC-Rad verwendeten 160/160 mm Paarung auch der Scheibenkombination 203 / 180 mm die Sporen gegeben, unter anderem bei der Singletrail Schnitzeljagd in Sölden.
Bremskraft
In den letzten Jahren haben wir uns daran gewöhnt, dass an sich fast alle Shimano 2-Kolben-Bremsen aufgrund gleicher Beläge und Übersetzungsverhältnisse eine annähernd gleiche Bremskraft bieten – die Unterschiede finden sich zumeist im Gewicht und den Einstelloptionen. Die Shimano XTR Race M9000 geht hier insofern einen anderen Weg, als das sie mit der zweiteiligen Magnesiumbremszange auch konstruktiv einen Unterschied macht. So viel vorweg: Sie schlägt sich gut – aber nicht sehr gut.
Mit den 160 mm Bremsscheiben ist in den meisten Lebenslagen genügend Bremskraft vorhanden, um die Fuhre sicher und kontrolliert zum Stehen zu bringen, doch die Aggressivität einer XTR Trail kann die Bremse dennoch nicht bieten. Mehr dazu im Kapitel Dosierbarkeit, denn dieser Unterschied hat entscheidend mit dem fehlenden Servo-Wave Hebel zu tun und weniger mit der reinen Bremskraft. Bei Verwendung der großen 203 mm Scheiben steigt die absolute Bremskraft deutlich an und die Bremse wird aggressiver, bleibt jedoch gefühlt auch hier hinter den Schwestern zurück. Dennoch ist die XTR Race insgesamt von der Bremskraft her als gut einzustufen und befindet sich im Mittelfeld aller von uns getesteten Bremsen. Es gibt mittlerweile deutlich stärkere Bremsen (sowohl von Shimano als auch von anderen Herstellern), doch für den vorgesehenen Einsatzbereich ist jederzeit ausreichend Verzögerung vorhanden und über die Scheibengröße kann wie gewohnt Fahrergewicht und Gelände Rechnung getragen werden.
Einen signifikanten Anteil an der Bremskraft haben die Beläge, welche die Reibung mit der Scheibe bestimmen. Von Haus aus werden die Shimano XTR Race Scheibenbremsen mit den organischen „G02A Resin“ Belägen ausgeliefert. Diese sparen durch eine Aluminiumträgerplatte nochmals Gewicht, können aber auch gegen die „G04Ti” Metallbeläge ausgetauscht werden, die mit einer Titanträgerplatte etwas schwerer ausfallen. Wer das Mehrgewicht nicht scheut, kann außerdem die XTR Trail Ice-Tec Bremsbeläge montieren („J04C”, Metall). Über die direkt von der Trägerplatte ausgehenden Kühlrippen außerhalb der Bremszange soll hier eine nochmals bessere Wärmeableitung zugunsten einer erhöhten Standfestigkeit erreicht werden – die reine Bremsleistung hängt wie gewohnt vom Material der Bremsbeläge sowie dem Übersetzungsverhältnis ab. Hier haben wir im Test mit den Metallbelägen bei etwas höherer Geräuschentwicklung eine höhere Bremsleistung erzielen können.
Dosierbarkeit
Wer schon einmal eine Shimano Servo-Wave Bremse gefahren ist, der wird bei der XTR Race einen doch spürbaren Unterschied in der Modulation wahrnehmen. So ist die Bremse stärker über den Hebelweg zu dosieren und erfordert in der Spitze mehr Fingerkraft als die anderen Modelle. Der Druckpunkt ist dabei angenehm straff, jedoch nicht so hart und digital wie beispielsweise bei Formula; und auch nicht so weich wie bei Magura. Mit dieser Charakteristik ist die XTR Race eine sehr gut zu dosierende Bremse, die insgesamt weniger aggressiv ihre Bremskraft freigibt wie eine XTR Trail oder auch die XT aus gleichem Hause. Stoppies gelingen ohne Probleme und auch beim Hinterradversetzen in technischen Spitzkehren kann man sich auf den Hebel verlassen.
Leider ist auch bei unserer Testbremse ein 2016er Problem von Shimano aufgetreten: der wandernde Druckpunkt bei mehrmaliger schneller Betätigung des Bremshebels. Das System pumpt sich hier auf und der Druckpunkt wandert weiter vom Lenker weg. Insbesondere auch bei niedrigen Temperaturen ist uns dieses Phänomen aufgefallen, das sich auch schon im Test der Shimano XT M8000 Scheibenbremse gezeigt hatte. Hintergrund könnten die Bohrungsverhältnisse im Hydrauliksystem des Geberzylinders zu sein, die bei schneller Bremsbetätigung verhindern, dass das Mineralöl vollständig zurückströmt, bevor eine weitere Hebelbetätigung neues nachpumpt. Das Problem ist auch mit penibler Entlüftung nicht vollständig zu beheben.
Standfestigkeit
Auch wenn wir gewillt sind, auf niedriges Gewicht optimierten Komponenten einen gewissen Kompromiss in Hinblick auf die Bremsleistung – also die Bremskraft über die Zeit hinweg – einräumen, müssen sie als sicherheitsrelevante Bauteile dennoch hohen Anforderungen gerecht werden. Eine ausfallende Scheibenbremse kann zu schweren Stürzen und Verletzungen führen, weshalb hier zu jeder Zeit ein sicheres Anhalten gewährleistet sein sollte; zumindest unter Berücksichtigung des Einsatzbereiches.
Im Vergleich zu den Schwestern hat die XTR Race hier an zentralen Stellen abgespeckt: In Abwesenheit von speziellen Ice-Tec Bremsbelägen wie bei der XTR Trail Scheibenbremse dreht sich bei ihr alles um die SM-RT-99 Ice-Tec Freeza Bremsscheiben sowie die speziellen Kolben, die eine Wärmeübertragung auf das Mineralöl begrenzen sollen. Wie bei Shimano üblich sind die Bremsscheiben im Sandwich aus Stahlreibringen mit einem Aluminiumkern gefertigt. Anders als bei den anderen IceTec Scheiben ist hier der Stahlkern jedoch in Form von Kühlfinnen nach Innen verlängert, so dass er die effektive Oberfläche der Bremsscheibe deutlich vergrößert. Ursprünglich von der Shimano Saint aus dem Downhill-Sektor kommend versprechen die Japaner, dass so bei gleicher Standfestigkeit eine Scheibengröße kleiner gefahren werden kann. Um dieses Versprechen zu prüfen, haben wir im Wechsel mit konventionellen Stahlscheiben (Magura) jeweils identische Abfahrten vorgenommen – und um meinem niedrigen Gewicht auf die Sprünge zu helfen, habe ich dabei einen 20 kg Rucksack getragen. So ergibt sich ein Systemgewicht von gut 95 kg.
Das Ergebnis: Die Shimano Freeza-Scheiben machen tatsächlich einen spürbaren Unterschied. Gerade bei konstant schleifender Bremse bleibt die Bremskraft länger konstant hoch und auch nach 300 Hm Abfahrt mit schleifender Hinterradbremse kann die 180 mm Scheibe noch eine vernünftige Verzögerung bieten. Mit den 160 mm Scheiben nimmt die Standfestigkeit spürbar ab, so dass hier auf langen Abfahrten die Fingerkräfte deutlich zu erhöhen sind. Für diejenigen, bei denen lange Abfahrten also zum Standardprogramm gehören, sollte man über die Shimano Ice-Tec Bremsbeläge mit Kühlrippen nachdenken. Oder aber über die XTR Trail, die mit schwerer Bremszange der Hitze mehr Material entgegen stellt. Um die Bremse zu überhitzen, braucht es jedoch mutwillig provozierte Überlastung, wie beispielsweise die oben beschriebene Dauerbremsung mit nur einer Bremse. Fading (das Nachlassen der Bremskraft durch einen verringerten Reibkoeffizienten bei hoher Temperatur) ist damit bei der XTR Race feststellbar – dies jedoch insbesondere mit großen Scheiben in einem unkritischen Ausmaß.
Haltbarkeit
Die Shimano XTR Race ist eine sehr unauffällige, leise Bremse gewesen. Selbst bei Nässe sind die Scheiben kaum zu hören – zumindest solange man die hauseigenen SM-RT-99 Freeza verwendet. Mit den Magura-Scheiben wurde die Bremse ein wenig lauter, doch auch hier zeigen sich die organischen „Resin“-Beläge angenehm ruhig. Sie verschleißen jedoch schneller als die gesinterten Metallbeläge, die sich im Gegenzeit etwas stärker vibrierend bemerkbar machen. Der Belagsverschleiß lag insgesamt im Rahmen dessen, was wir von Scheibenbremsen gewohnt sind. Mit gut 8 € sind die Ersatzbeläge denkbar günstig zu beschaffen.
Ein wichtiger Punkt von hydraulischen Systemen ist ihre Dichtigkeit und im Falle von Undichtigkeit die Servicefreundlichkeit bei der Entlüftung. Da in unserem Testrahmen die Bremsleitung intern geführt worden ist, konnte ich mich direkt mit dem Entlüftungsprozedere von Shimano vertraut machen. Nachdem die Bremsleitung abgelängt, mit Einsatz und Olive versehen und anschließend mit der Überwurfmutter fixiert worden ist, kann die mit Mineralöl befüllte Spritze am Bremssattel aufgesteckt und gesichert werden. Anschließend wird der Auffangbehälter am horizontal ausgerichteten Ausgleichsbehälter der Bremspumpen aufgeschraubt und mit einem Maulschlüssel das System an der Bremszange geöffnet. Nun gelingt das Entlüften wie von allein und vor allem ohne vertropftes Öl. Hier hat Shimano ganze Arbeit geleistet und ein einfaches, anwenderfreundliches System entwickelt, das sich seit Jahren bewährt.
Fazit – Shimano XTR Race M9000 Bremse
Shimano hat sich in den letzten Jahren einen ausgezeichneten Ruf bei den Scheibenbremsen erarbeitet. Wer die leichteste Bremse der Japaner fahren will, muss auf die Druckpunkt- und werkzeuglose Hebelweitenverstellung der Shimano XTR Trail verzichten und bekommt mit der Shimano XTR Race Scheibenbremse eine leichte, sehr hochwertige Begleiterin für den Race, Marathon und Trail-Einsatz. Die Shimano XTR Race bleibt auch bei kleinen Scheiben standfest, Bissigkeit und maximale Bremskraft liegen hingegen nur im Mittelfeld – für härtere Einsätze empfehlen wir die Shimano XTR Trail.
Stärken
- Sehr gute Dosierbarkeit
- Niedriges Gewicht
- Erstklassige Verarbeitung und Oberflächengüte
Schwächen
- Wandernder Druckpunkt bei mehrmaliger, schneller Betätigung der Bremse
- Leitungsabgang außen an der Bremszange
Testablauf
Hier haben wir die Shimano XTR Race M9000 Scheibenbremse getestet
- Sölden (Schnitzeljagd)
- Fernpass (Blindsee-Trail)
- Bayerische Voralpen
- Westlicher Bodensee
- Testername: Tobias Stahl
- Körpergröße: 177 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
- Schrittlänge: 83 cm
- Armlänge: 58 cm
- Oberkörperlänge: 52 cm
- Fahrstil: Beide Räder am Boden und Vollgas: Attacke bergauf, sauber bergab
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk: Gabel straff, Hinterbau effizient
- Vorlieben beim Rahmen: Mittellang und flach
Preisvergleich Shimano XTR Race M9000 Bremse
Produktpreis*: 159,95 EUR
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Produktpreis*: 162,95 EUR
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Produktpreis*: 167,90 EUR
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Produktpreis*: 168,49 EUR
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168,49 EUR |
Weitere Informationen
Webseite: http://cycle.shimano-eu.com
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2016
Bilder: Tobias Stahl, Stefanus Stahl