Servus, liebe MTB-News-User. Dieses Mal darf ich euch vom zweiten World Cup-Stopp in Les Gets berichten. Wie die Überschrift bereits verrät, verlief das vergangene Wochenende alles andere als geplant, aber alles der Reihe nach …
Mittwoch: Trackwalk
Auf diesen Trackwalk habe ich mich schon sehr lange gefreut, da bereits ein paar Wochen zuvor in den sozialen Medien ein Track Preview veröffentlicht wurde, auf dem die Strecke sehr vielversprechend aussah. Und so war es dann auch! Auf der frisch gebauten Strecke war wirklich alles zu finden. Oben war es extrem schnell gesetzt, der Mittelteil technisch mit vielen Wurzeln und bevor man auf die letzte Wiesenquerfahrt mit anschließendem Motorway kam, hatten die Franzosen noch eine richtig steile Waldsektion gesteckt. Am meisten stachen jedoch die großen Sprünge heraus, insbesondere das große Roadgap, bei dem man die Landung, die gerade einmal so lang war wie mein Bike, erst am Absprung sah. Im Großen und Ganzen sah die Strecke aber echt geil aus und ich freute mich schon riesig auf das Training.
Donnerstag: Training mit Vollbremsung
Im ersten Training kam ich wirklich gut zurecht, oder genauer gesagt – besser als die meisten anderen, haha. Jedes Mal, wenn ich stehen blieb, um mir Linien anzusehen, sah ich wilde Momente von anderen Fahrern. Teilweise zu wilde, sodass ich von ein paar Aktionen selber auch etwas Schiss bekam. Ich beschloss dann, nicht viel stehenzubleiben, sondern einfach nur schnell zu fahren und ein gutes Gefühl für die Strecke zu bekommen. Im Timed Practice lief es dann auch ganz okay und ich war bis zum letzten Split auf Rang 7.
Wie es aussah, hatte jedoch ein betrunkener Franzose in seinem roten PKW etwas dagegen und fuhr einfach vor mir auf die Strecke. Gott sei Dank reagierte ich schnell und konnte noch rechtzeitig abbremsen, um eine Kollision zu vermeiden. Ein paar unschöne Worte sind mir dann aber dennoch herausgerutscht – sorry for that … haha!
Als ich danach die Splits vom oberen Teil sah, war ich jedoch wieder zufrieden und der kleine Zwischenvorfall war Schnee von gestern.
Freitag: Qualifikation
Am Quali-Tag wurde die Strecke etwas schneller und vor allem ruppiger. Ich habe vor dem Training noch einige Kleinigkeiten an meinem Bike verändert, um den harten Bedingungen etwas entgegenzuwirken. Für diese Strecke habe ich einen 5 mm-Vorbauspacer für etwas mehr Sicherheit in den steilen Sektionen und ein O-Chain (6°) für mehr Kontrolle auf Bremswellen eingebaut. Der Quali-Lauf lief dann etwas semi-optimal. In meinem Run hatte ich alle meine Linien gut erwischt, ab der Hälfte allerdings ordentlich Probleme mit Armpump und war mit meiner Griffkraft am Limit. Rang 15 war zwar wirklich gut, nur fragte ich mich, woher ich den Armpump bekam, da ich dieses Problem so gut wie noch nie hatte.
Samstag: Finale
Am Finaltag entschied ich mich, meine Klicks an der Suspension noch einmal zu kontrollieren. Aaaah, okay – jetzt verstand ich, warum ich in der Quali Probleme mit den Händen hatte. Mein Lowspeed-Rebound an der Gabel war 4 Klicks zu schnell, da musste mir oder meinem Mechaniker beim Einstellen ein Fehler unterlaufen sein. Im Abschlusstraining fing es dann langsam an zu regnen. Ich freute mich irgendwie über den Regen, da die Strecke im Trockenen viel zu schnell war und ich bei nassen Bedingungen immer vorne dabei bin. Der erste Schauer hielt jedoch nicht lange und es begann wieder langsam abzutrocknen.
Am Weg nach oben zum Start sah ich, dass die Strecke wieder ganz schön trocken war und ich überlegte, am Hinterrad wieder auf einen Trockenreifen umzusteigen. Ich entschied mich aber für einen MudKing vorne und hinten, um mehr Sicherheit in den technischen Abschnitt zu haben. Als der Regen rund 30 min vor meinem Start wiederkam und immer mehr wurde, war mir klar, dass es schwierig werden würde, einen guten Run runterzubringen.
Beim ersten Offcamber-Stück in meinem Rennlauf war ich mir dann sicher, dass es schwierig wird. Es war extrem rutschig und ich machte einen Fehler nach dem anderen. Im Mittelstück fand ich langsam den Flow und gab ordentlich Gas. Nach gut 2/3 der Strecke verlor ich leider den Grip am Hinterrad und rutschte weg. Ich war jedoch in null Komma nichts zurück auf dem Bike und dachte, ein gutes Ergebnis sei immer noch möglich.
Im letzten Streckenabschnitt verlor ich noch einmal das Hinterrad, dieses Mal bei 60-70 km/h und ich hatte den Safe meines Lebens. Irgendwie schaffte ich es, auf dem Bike zu bleiben, ich schoss von der Strecke und hätte fast noch ein paar Zuschauer mitgenommen. Als ich dann die Hände hob und die Fans wild schrien und Lärm machten, war die ganze Sache wieder lustig und ich war einfach nur froh, unverletzt zu sein.
Fazit
Im Nachhinein gesehen bin ich mit dem Wochenende ziemlich zufrieden. Ich habe mein Bestes gegeben und im Training und in der Quali war ich vorne mit dabei. Als Nächstes geht’s für mich dieses Wochenende zur ÖM am Semmering, Anfang August nach Maribor zur Europameisterschaft und anschließend zum nächsten World Cup.
Wenn es Themen/ Fragen gibt, die ihr gerne beim nächsten Blog lesen möchtet, dann lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!
Bis bald, Andi ☺
Wie hat euch der Final-Run von Andi Kolb gefallen?
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