RockShox Zeb Ultimate im Test: Mit der Zeb schließt RockShox die Lücke zwischen Lyrik und Boxxer. Freeride? Super-Enduro? E-Bike-ready? Egal wie man es nennen möchte: Mit einem Federwegsbereich von 150 bis 190 mm, fetten 38 mm-Standrohren und dicker, geschmiedeter, CNC-überfräster Krone möchte man bei RockShox die harte Gangart bedienen. Wir haben die Zeb einem Test unterzogen und beantworten euch die wichtigsten Fragen zu den Neuerungen, dem Setup und Unterschieden zur RockShox Lyrik.
Für alle, die sich für E-MTB interessieren: Wir sind die Gabel auch in einem E-MTB gefahren => hier geht es zum Test.
RockShox Zeb Ultimate 2021 – Infos und Preise
„Wieso Zeb und nicht Totem?“ – Das ist die Frage, die den Mountainbike-Veteranen auf den Lippen brennt. Die Antwort: Man nahm bei RockShox mit dem kurzen Namen Bezug auf Zebulon Pike und begann in Colorado Springs bei der Entwicklung der neuen Federgabel mit einem blanken Lastenheft. Das Brückenmodell Zeb steht zwischen Boxxer und Lyrik und soll gegenüber der Lyrik fähiger, verdrehsteifer und den gewachsenen Ansprüchen vor allem im Enduro und E-Bike-Sektor Rechnung tragen. Gleichzeitig sieht man bei den Bikes dieser Kategorien einen Fokus auf 29 Zoll-Laufräder: Die längeren Hebel der Wagon Wheels sorgen dafür, dass höhere Kräfte in Federgabeln eingeleitet werden. Kommt euch bekannt vor? Vor kurzem hat Fox mit der Fox 38 ebenfalls etwas für diese Kategorie vorgestellt – Manitou war mit seiner Mezzer schon eine ganze Weile voraus. Schön zu sehen, dass hier die Auswahl wächst.
Um für diese Anforderungen ein ideales Produkt anzubieten, sind nicht nur Standrohre und Krone im Durchmesser und im Volumen gewachsen. Auch am Innenleben hat sich einiges getan: Wie schon bei der SID und den aktuellen Lyrik- und Pike-Modellen spielen die Positiv- und Negativkammer auf der Luftseite in neuen Verhältnissen zusammen. Damit soll die Zeb ebenfalls hoch im Federweg stehen – das ist aber nicht die einzige Neuheit an der Luftfeder: Ein weiteres kleines Detail am TopOut-Endanschlag wurde optimiert, außerdem ist Dual Position Air als Option ins Portfolio zurückgekehrt.
- Produktvarianten Ultimate, Select +, Select, eMTB DebonAir, eMTB Dual Position Air
- Laufradgrößen 27,5″ & 29″
- Standrohrdurchmesser 38 mm
- Federweg 150 – 190 mm
- Federung DebonAir, Dual Position Air
- Dämpfung Charger 2.1 RC2, Charger R
- Farben Slab grey (Signature Serie), glänzend schwarz, mattschwarz
- Achsmaß Boost 110 x 15 mm, kompatibel mit Torque Caps
- Achsen RockShox Maxle, RochShox Maxle Stealth
- Offset 37 mm, 44 mm (27,5″); 44 mm (29″)
- Gewicht 2.245 g (29″, 170 mm)
- www.sram.com
Preis 1.089 € (UVP) | Bikemarkt: RockShox Zeb Ultimate kaufen
Im Detail
Die RockShox Zeb Ultimate verfügt über ein komplett neues Chassis. Sie baut nicht auf 35 mm-Standrohren auf wie Pike, Lyrik und Boxxer, jedoch auch nicht auf 40 mm-Standrohren wie die Totem – ein Zwischenweg wurde gesucht und mit 38 mm gefunden. Damit liegt die Zeb gleichauf mit der Fox 38, ein eingehender Vergleich wird demnächst folgen. Wir haben im ersten Test für euch die Unterschiede innerhalb des RockShox-Portfolios erarbeitet: Wie steif ist die Zeb mit ihrem wuchtigen Erscheinungsbild und knappen 250 g Mehrgewicht gegenüber der Lyrik? Laut eigenen Tests soll die RockShox Zeb Ultimate 21,5 % mehr Torsionssteifigkeit, 7 % mehr Seitensteifigkeit und 2 % mehr Steifigkeit in Fahrtrichtung bieten, maximale Präzision bei maximalem Fahrkomfort. Gemessen wurde an den 29″-Modellen mit 180 mm Federweg. Kleines, aber feines Detail für Geometrie-Nerds: Bei gleichem Federweg baut die Zeb 5 mm höher als eine Lyrik.
Es wurde bereits angemerkt – die Zeb positioniert sich im RockShox-Portfolio zwischen Lyrik und Boxxer. Als waschechte Enduro-Race-Gabel ersetzt sie damit einen Teil des Federwegsbereichs der Lyrik. Rein optisch liegt die neue Gabel aber wesentlich näher an der Boxxer. Die markante Brücke am Casting gleicht nicht den runden Formen an den kleinen Schwestern, fällt sogar noch etwas kantiger aus die große Doppelbrückengabel und bietet in beiden Laufradgrößen jeweils Platz für 2,8″ breite Reifen.
Ganz anders sind auch die Gabelbrücken. Wie auch an SID und Boxxer setzt man jetzt auf ein nach dem Schmieden überfrästes und anodisiertes Bauteil, das einen großen Beitrag zur kantigen Optik beiträgt. Weitere Neuheit an der Krone, die wir schon aus dem E-Bike-Sektor kennen: ein neuer, vergrößerter Schaft, der den voluminöseren Carbon-Steuerrohren gerecht werden soll. Keine Sorge – ihr braucht keinen neuen Rahmen – der Schaft koexistiert neben dem herkömmlichen tapered-Schaft. Anstatt jedoch nach unten aber auf 1,5″ anzuwachsen, beträgt der untere Durchmesser der neuen Option satte 1,8″. Oben hingegen tut sich nichts – der 1 1/8″-Vorbau-Standard bleibt erhalten. Spannend dabei – laut RockShox sollen keine Unterschiede in der Gesamtsteifigkeit der Gabel durch den neuen Schaft entstehen.
Springen wir wieder nach unten zum voluminösen Casting. Mit größerem Standrohrdurchmesser wurde auch das Volumen im Casting vergrößert. Mehr Platz für Öl. Erfreulich! 20 mm Schmieröl werden jetzt im Casting untergebracht. Wir blicken zu den Ausfallenden: Wer ein Revival der 20 mm-Achse erwartet hat, wird enttäuscht. Auch die Zeb wird mit 15 mm Maxle-Achse ausgerüstet – für Nostalgiker vielleicht schade, auf dem aktuellen Single-Crown-Markt sind allerdings sowieso kaum noch 20 mm-Achsen zu finden. Für Nachrüster also die bessere Option.
Wer mit 15 mm-Achse glaubt, nicht die Steifigkeit zu bekommen, die er braucht, kann dank Kompatibilität zu Predictive-Steering-Naben durch die vergrößerten Endkappen für mehr Präzision sorgen. Laut RockShox soll diese Kombination sogar steifer sein als eine reine 20 mm-Achse. Bei der Bremse wagt man sich an eine reine PostMount 200 mm-Aufnahme. Wie auch an der Boxxer kann man damit 200 mm-Scheiben ohne Adapter fahren. Auch für 220 mm-Scheiben ist die Gabel freigegeben.
Zu guter Letzt sprechen wir über das Offset: In den vergangenen Jahren sind kurze Offsets immer populärer geworden. RockShox bietet diverse Gabeln in unterschiedlichen Versionen an. Jetzt geht man einen Schritt weiter: Lang? Gibt es nicht mehr für alles. Bei der 29″-Version entfällt die 51 mm-Option. Zwei verschiedene Offsets gibt es nur noch für 27,5″-Laufräder.
Bis hierhin gleichen sich die Produktvarianten der Zeb. Die maßgeblichen Unterschiede liegen bei der Feder und der Dämpfung – hier finden wir viele alte Bekannte.
Federung und Dämpfung
DebonAir kennen wir natürlich, Dual Postion Air vielleicht die Jüngeren unter uns nicht mehr. Diese Bezeichnung gab es aber schon einmal: Dual Position Air ist eine Bezeichnung für ein System, welches die Federgabel über einen Hebel absenkbar macht. Das hilft beim Klettern. Charger 2, Charger 2.1, RC und RC2 – alles geläufige Namen, wenn man mit dem RockShox-Produktportfolio bekannt ist. Werfen wir einen genauen Blick darauf, was steckt dahinter?
Federung
Die Zeb kommt mit zwei Luftfedern. DebonAir setzt auf ein Doppelkammer-System mit Positiv- und Negativ-Luftfeder, bei dem sich bei komplett ausgefederter Gabel der Kammerdruck selbst ausgleicht. Angepasst wurde diese Feder auf den vergrößerten Innendurchmesser der Standrohre. Während Fox an der 38 einen kleineren Luftkolben einsetzt, um die Dichtungsfläche zu reduzieren, will RockShox die größere Auflagefläche der Dichtung und damit die größere Reibung anders überwinden: Optimiert wurden demzufolge Buchsenlängen und Überlappungen im Casting, sodass die Gabel sich weniger verwindet und trotz großem Luftkolben äußerst feinfühlig arbeiten soll.
Verändern lässt sich der Federweg weiterhin nur intern durch Austausch des Luftschafts. Wechselt man diesen, stößt man auf eine weitere Neuerung – der TopOut-Endanschlag wurde überarbeitet. Ist dieser Gummi-Puffer bei maximal ausgefahrener Gabel immer auf eine gerade Fläche aufgelaufen, sitzt er jetzt in einem konischen Bauteil. So kann sich der Gummi-Anschlag nicht komplett ausdehnen, sondern nur in seinem konischen Behältnis ausgedehnt werden. Dadurch soll laut RockShox die Geschwindigkeit des TopOut reguliert werden können.
Details zur Dual Position Air-Feder gibt es keine weiteren – Neuerungen hätte RockShox wohl expliziter ausgewiesen, es ist also davon auszugehen, dass der Stand des Systems unverändert ist. 30 mm Absenkung bietet die Gabel damit durch das Umlegen eines Hebels, ausgerüstet wird aber nur die E-Bike-Zeb damit. Der Federweg ist nur von außen und nur in die Positionen 150 mm und 180 mm verstellbar.
Dämpfung
Die Dämpfung ist inzwischen eine alte Bekannte: Auch die Zeb kommt mit einer Bladder-basierten Kartusche. 2.1 heißt die aktuellste Evolutionsstufe der Charger-Dämpfung. Ausgerüstet mit SKF-Dichtungen, einer Kolbendichtung ohne Schlitz und neuem Dämpfungsöl: Alles, um maximale Kontrolle über die Dämpfung zu bieten. RC2 bezieht die von außen verstellbaren Parameter: Rebound, also die Zugstufe, sowie zwei Compression-Versteller erreicht man von außen. Auf den Aufbau der Charger 2.1-Dämpfung sind wir bei ihrer Neuvorstellung 2019 näher eingegangen.
An der Select-Gabel kommt der Charger RC zum Einsatz. Dieser wird anstelle einer Bladder mit einem Trennkolben ausgerüstet, analog zu den Dämpfungskartuschen vieler anderer Hersteller. Extern verstellbar sind Rebound und Compression – jeweils die Lowspeed-Ventile der Zug- und Druckstufe also.
Neu ist die Erstausrüster-R-Version der Charger-Dämpfung, die nur mit einer externen Rebound-Einstellung ausgestattet ist. RockShox will ein gutes Maß an Druckstufendämpfung werksseitig eingestellt haben und sieht die Charger R-Dämpfung als gute Basis für viele E-Bikes an. Anwenderfreundlich ist die Zeb damit auf jeden Fall.
Auf dem Trail
Auf der Rückseite der Federgabel befindet sich, wie von RockShox bekannt, eine Empfehlung für den Luftdruck je nach Fahrergewicht. Wer es genauer wissen möchte, findet über die aufgedruckte Webadresse die Anzahl der empfohlenen Klicks für die Lowspeed-Zugstufe. Wer weiß was er möchte, kann an den Druckstufen entweder offen starten oder sie jeweils in die Mitte der Klicks stellen. Dann kann es auch schon auf den Trail gehen.
Mit einem montierten Volumenspacer nahm ich verschiedene Strecken unter die Stollen und gewöhnte mich an die Zeb. Sie ist nicht nur schwerer als eine Lyrik, sondern auch deutlich voluminöser. Auf dem Trail ist dies direkt spürbar: Lenkinput wird schnell umgesetzt und in Anliegern zieht man ruhiger seine Spur als mit einer Lyrik. Hier also nur Vorteile?
Auf dem Trail ist dies sprichwörtlich direkt spürbar. Lenkinput wird schnell umgesetzt und in Anliegern zieht man ruhiger seine Spur als mit einer Lyrik.
Ist die Geschwindigkeit hoch und der Trail trocken, profitiert man deutlich vom Zuwachs an Steifigkeit. Fährt man langsamer in unbekannte Sektionen hinein und kommen dort gar noch schmierige Wurzeln ins Spiel, kann das erstmal gewöhnungsbedürftig sein. Hier ist die persönliche Vorliebe gefragt: Will man eher die weichere Gabel, die sich in solchen Abschnitten etwas selbstständiger ihren Weg sucht oder ist einem die erhöhte Präzision wichtiger und man kann verkraften, dass das Vorderrad bei seitlicher Krafteinwirkung etwas leichter die Traktion verliert? Als eher schwerer Fahrer schätzte ich die höhere Steifigkeit und das direkte Handling. In Summe machte mir die Zeb es in den meisten Situationen durch ihre präzise Art auch insgesamt einfacher. So konnte ich Stück für Stück meine Geschwindigkeit nach oben schrauben.
Um die Eigenheiten und das Spektrum der Einstellbarkeit der RockShox Zeb am besten zu beschreiben, möchte ich euch zuerst durch unseren Setup-Prozess führen. Mein Start-Setup lag auf der Luftdruckempfehlung seitens RockShox: Mit einem Token (Volumenspacer), der Zugstufe nach persönlicher Vorliebe eingestellt, einer mittig eingestellten Highspeed-Druckstufe und der Lowspeed-Druckstufe im ersten Drittel.
Nach der Eingewöhnung auf die Trails und der Bestimmung meiner Linien fuhr ich diese wiederholt ab und führte nicht nur Feinabstimmungen durch, sondern auch Fahrten mit extremen Einstellungen von komplett offenen Druckstufen bis hin zu komplett geschlossenen Varianten. Stück für Stück pendelte ich mich auf eine Dämpfungsstärke ein, welche zu meiner Vorliebe und zum Hinterbau des Bikes passte.
In älteren RockShox Lyrik-Modellen nutzte ich teilweise bis zu vier Tokens, in den letzten Modellen konnte ich diese Anzahl reduzieren. So liege ich aktuell mit dem neuesten Debon-Air-Upgrade je nach Strecke bei zwei bis drei Tokens. Der nächste Schritt für mich war daher die Erhöhung auf einen zweiten Volumenspacer. Verringert man hierbei den Luftdruck nicht, so steigt mit dieser Maßnahme nicht nur die Endprogression, die Front steht bei harten Schlägen und Landungen auch etwas höher. Hier gilt es eine Balance zu finden, die für die persönliche Vorliebe passt.
Mir ist es immer ein großes Anliegen, das Fahrwerk in Balance zu bringen. So orientierte ich mich bei der Ausnutzung des Federwegs zwischen Front und Heck am Dämpfer. Da dort ein Stahlfederdämpfer montiert war, konnte ich die statische Fahrhöhe nicht wie an der Federgabel über die Größe der Luftkammer beeinflussen. Letztendlich wich mein Wohlfühl-Luftdruck um lediglich 2 psi von der Vorgabe seitens RockShox ab: Es machte „Klick“ und das Fahrwerk passte ideal zusammen. Bei harten Landungen blieb noch ein knapper Zentimeter an Federweg übrig, was ich persönlich als idealen Puffer ansehe, um für überschossene Sprünge oder ungewollt harte Linien eine letzte Reserve übrig zu haben.
Hier hätte man stoppen können, aber uns interessieren auch immer noch die anderen Lösungswege: Also flogen für weitere Testfahrten diesmal alle Tokens raus. Um der dadurch reduzierten Progression Rechnung zu tragen und keine harten Durchschläge zu produzieren, erhöhten wir den Luftdruck etwas.
Auf dem Trail wirkt sich ein solches Setup so aus, dass die Gabel höher im Federweg steht. Durch diese Maßnahme kann man unter anderem die Balance des Bikes und die Lastverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad beeinflussen. In meinem Fall sorgte dieses Setup dafür, dass mein Bike die Harmonie zwischen Front und Heck verlor: Mein Gewicht wurde nach hinten verlagert, wodurch ich zu viel Last auf den Dämpfer und nicht genügend Druck aufs Vorderrad brachte. Der mangelnde Gegendruck von oben entzog mir Kontrolle über die Linie und die Fahrt wurde unsicherer.
Eine Gegenmaßnahme hierfür wäre eine höhere Federrate am Dämpfer. Da ich hier aber bereits auf einer 600er Feder unterwegs war und ich diese bereits in diversen Tests für mich bestätigt hatte, entschloss ich mich, in diesem Bike wieder auf die vorherige Variante zu wechseln. Je nach Strecke und Tagesform lässt sich dann die Dämpfung anpassen und das Bike bleibt in Balance.
Das ist uns aufgefallen
- Lyrik versus Zeb Im direkten Vergleich zeigen sich die Unterschiede zwischen diesen beiden Plattformen. Wer die Lyrik entsprechend abstimmt, kann diese ohne Probleme auch gerne mal durch den Bikepark scheuchen oder ihr grobes Gelände zum Fraß vorwerfen. Die RockShox Zeb zeigt sich allerdings etwas hungriger und unbeeindruckter vom ausgedehnten Festmahl aus Wurzeln, Steinen und Sprüngen.
- Steifigkeit Mehr Verdrehsteifigkeit stand auf der Agenda für die RockShox Zeb. Diese attestieren wir ihr auch auf dem Trail. Insbesondere, wenn man gnadenlos und schnell auf Wurzeln und Steine einhämmert. Im direkten Vergleich mit der Lyrik hat man es auf langsamen, sehr rutschigen, wurzeldurchsetzten Trails dann etwas schwieriger mit dem Grip. Hier sollte man den Luftdruck im Reifen ein paar psi nach unten korrigieren.
- Setup Das veränderte Volumen der Luftfeder an der Zeb führt dazu, dass man deutlich geringere Luftdrücke verwendet als an einer Lyrik. Weniger Luftdruck bedeuten aber auch höhere prozentuale Änderungen am Sag bei wenigen psi Unterschied. Wer nicht gleich sein Wohlfühl-Setup findet, sollte sich mit einer genauen Pumpe die Mühe machen und Vergleichsfahrten mit zwei bis drei psi Varianz einplanen. Das klingt erstmal nach wenig, kann aber auf dem Trail viel ausmachen.
- Bremsmontage Eine 180er-Bremsscheibe an eine Federgabel dieser Kategorie würden sicher nur die wenigsten Nutzer montieren. Das dachte sich auch RockShox und verpasste der Zeb eine PM200. Sieht sauber aus und gleichzeitig spart man sich noch ein paar Gramm durch den fehlenden Adapter und die kürzeren Schrauben. Vorsicht bei 203 mm Scheiben: Hier benötigt man kleine Unterlegscheiben unter dem Bremssattel, damit nichts ungewollt schleift.
- Enduro-Touren-Einsatz Je nach Einstellung der Druckstufe neigt die Zeb nicht zwingend zum schweren Seegang an der Front. Grundsätzlich sollte man sich aber die Frage stellen, ob man für längere Touren nicht vielleicht mit einem insgesamt leichteren Bike unterwegs sein möchte. Die RockShox Zeb ist in grobem Gelände und unter schweren Jungs in jedem Fall gut aufgehoben.
Fazit – RockShox Zeb Ultimate
Lastenheft erfüllt! RockShox schließt mit der Zeb die Lücke zwischen Lyrik und Boxxer, ohne dabei zu nah an einer der beiden Federgabeln zu liegen. Vorausgesetzt man nimmt sich genügend Zeit für das Setup, profitiert man vor allem als schwerer Endurofahrer, Freerider oder E-Biker vom steifen Chassis und dem kontrollierten Fahrverhalten. Besonders der Bikepark-affine Enduro-Fahrer mit einem Bike für alles wird den Zugewinn an Spurtreue gegenüber Lyrik und Co. schätzen lernen.
- Steifigkeit für schweres Gerät
- PM 200
- Komfortabel
- Preis
- Kleine Änderungen am Luftdruck machen viel aus
Wäre die RockShox Zeb für euch zuviel oder eine notwendige Entwicklung für schwere Enduros, Freerider und E-Bikes?
Testablauf
RockShox stellte uns die Zeb für einige Wochen zum Test zur Verfügung. Sie wanderte in mein persönliches Bike. Hier besteht der Vorteil, dass man es in- und auswendig kennt und alle Parameter ideal abgestimmt sind.
Hier haben wir die RockShox Zeb Ultimate getestet
- Bikepark Oberammergau: Flowiges bis gröberes Geläuf. Wechselnde Bedingungen von nass und schmierig bis hin zu trocken. Mehr Steine als Wurzeln, einige Sprünge und Drops.
- Local trails: Naturbelassene Trails, teilweise mit gebauten Features.
- Ochsenkopf Steiniges Gelände mit Wurzel-Armageddon.
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 91 cm |
Oberkörperlänge | 56 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher