
RockShox SIDLuxe Ultimate im Test: Neben der neuen SID Ultimate-Federgabel präsentiert RockShox für die anstehende XC-Saison einen komplett neu entwickelten Dämpfer. Das Innenleben orientiert sich zwar am aktuell verfügbaren Deluxe-Modell, kommt allerdings deutlich leichter daher und das Ansprechverhalten soll speziell auf die Bedürfnisse von XC-Racern angepasst worden sein. Wir konnten den SIDLuxe-Dämpfer vorab testen!
RockShox SIDLuxe Ultimate: Infos und Preise
Der neue SIDLuxe-Dämpfer der Amerikaner soll in erster Linie XC-Piloten ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Das Modell wurde im Vergleich zum Deluxe Ultimate stark modifiziert, auch wenn das Innenleben nicht gänzlich neu erfunden wurde. Der RockShox SIDLuxe Ultimate-Dämpfer ist zurzeit noch nicht auf dem Aftermarket verfügbar, soll allerdings so schnell wie möglich käuflich zu erwerben sein. Alle Preise sowie die unterschiedlichen Einbaulängen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
- Einbaustandards Standard Mount, Trunnion Mount
- Max. Hub 50 mm
- Feder DebonAir-Luftfeder
- Dämpfung Druckstufe 2-stufig, Low-Speed-Rebound einstellbar
- Farben SID-Blau, Hochglanz-Schwarz
- Gewicht 252 g (nachgewogen, 190 x 45 mm, Standard Mount)
- www.sram.com
Preise Aktuell noch nicht auf dem Aftermarket erhältlich

Im Detail
Optimieren trotz neuem Erscheinungsbild – auch wenn der RockShox SIDluxe-Dämpfer äußerlich komplett neu daherkommt, so baut er doch auf bestehende Technologien auf. Zielsetzung war das kleinere Gesamtpaket und das Verbessern des Zusammenspiels aller Parameter. So sind alle Kammergrößen und die Abstimmung der Dämpfung auf die modernen Anforderungen an XC-Bikes angepasst worden: Evolution über Revolution.
Grundlegendes Ziel der Amerikaner war es, den Dämpfer deutlich kleiner und somit leichter zu bauen, ohne dass die Performance darunter leidet. Zudem wurde das Größenverhältnis der Luftkammern angepasst, um die Kennlinie XC-typischer zu gestalten. Durch das reduzierte Volumen in den Kammern soll der SIDLuxe-Dämpfer im ersten Federwegsdrittel äußerst sensibel arbeiten, während danach eine progressivere Kennlinie zum Tragen kommt. In den letzten Millimetern des Federwegs bietet der Dämpfer durch eine hohe Endprogression einen ausreichenden Schutz gegen Durchschläge, so RockShox. Durch maximal zwei einzubauende Volumenspacer können individuelle Vorlieben in Bezug auf die Kennlinie berücksichtigt werden.
Die Dämpfung des SIDLuxe besitzt analog zur gleichzeitig vorgestellten SID Ultimate-Federgabel eine zweistufige Druckstufeneinstellung – offen und geschlossen –, die beispielsweise über ein TwistLoc-System vom Lenker aus bedient werden kann sowie einen einstellbaren Low-Speed-Rebound. Ein Blow-Off-Ventil sorgt auch im Dämpfer dafür, dass harte Schläge bei geschlossenem Lockout das Innenleben des Bauteils nicht beschädigen.


Auf dem Trail
Bevor wir uns aufs Bike schwingen und den SIDLuxe-Dämpfer über die Trails jagen, galt es selbstverständlich, den Dämpfer passend einzustellen. Im ersten Testlauf spendierten wir dem Bike einen Sag von 20 %, den wir – so viel vorab – im Laufe des Tests allerdings etwas reduzierten, sodass wir uns gegen Ende bei zirka 17 % einpendelten. Der Rebound kann mithilfe eines Inbus-Schlüssels, beziehungsweise mit dem abziehbaren Einsteller der neuen SID-Gabel justiert werden.


Kann uns der Dämpfer nun auch auf dem Trail überzeugen? Auf den ersten Metern besticht er, ähnlich wie die neue SID-Federgabel, durch ein extrem hohes Maß an Feinfühligkeit. Kleine Unebenheiten werden mit dem SIDLuxe im Sitzen einfach glattgebügelt, ohne dass der Hinterbau unseres Norco Revolver-Testbikes nachwippt. Auf verblockten, technisch schweren Anstiegen geht uns die Traktion damit praktisch nie verloren und selbst steile, schwer überwindbare Trail-Uphills lassen sich mit dem Hinterbau meistern.
Im Wiegetritt zeigt sich auch hier ein ähnliches Bild wie bei der SID-Federgabel: Durch die extreme Sensibilität im ersten Federwegsdrittel rauscht der Dämpfer etwas durch den Federweg und man wird das Gefühl nicht ganz los, dass dabei etwas Kraft verpufft. Gerade auf Schotter- oder leicht unebenen Anstiegen betätigen wir etwas früher als gewohnt den TwistLoc-Drehgriff und schließen den Dämpfer, um im Wiegetritt mehr Vortrieb generieren zu können. Die Traktion leidet darunter nur in geringem Maße. Wer beispielsweise einen breiteren Hinterreifen montiert und diesen mit eher niedrigem Luftdruck fährt, kann den Traktionsverlust infolge des geschlossenen Dämpfers durch diese Maßnahme ausgleichen.


Sobald es ab in den Downhill geht, spielt der neue RockShox SIDLuxe-Dämpfer wieder seine ganze Klasse aus. Das sensible Ansprechverhalten spendiert dem Piloten in schnellen Abfahrten jede Menge Sicherheit, ohne dass der Hinterbau nervös wird, während in gröberem Gelände der Dämpfer unauffällig und zuverlässig seinen Job verrichtet. Die Kennlinie ist zwar progressiv gehalten, jedoch nicht ganz in dem Maße der neuen SID. Insgesamt verläuft diese beim SIDLuxe nach dem ersten Federwegsdrittel etwas linearer und besitzt keine extrem hohe Endprogression. Um den Dämpfer ans Limit zu bringen, braucht es allerdings auch hier viel – größere Drops sollten es schon sein, wenn man die Grenzen des neuen Dämpfers ausloten möchte.

Fazit – RockShox SIDLuxe Ultimate
Der RockShox SIDLuxe Ultimate-Dämpfer ist das passende Pendant zur neuen SID Ultimate-Federgabel. Beide Produkte ähneln sich sehr in ihrer Charakteristik und sorgen somit in jedem Bike für ein stimmiges Gesamtkonzept. Beeindruckend ist beim neuen SIDLuxe-Dämpfer die extreme Sensibilität zu Beginn des Federwegs, die auf unebenem Untergrund im Sitzen auf ganzer Linie überzeugt. Im Wiegetritt rauscht der Dämpfer etwas durch – XC-Rennfahrer zwingt das zu einem regelmäßigen Betätigen des Lockout-Hebels.
Biker, die den Dämpfer in einem Down-Country-Bike fahren, wird dies hingegen kaum stören. Im Downhill überzeugt uns der neue SIDLuxe durch ein gelungenes Ansprechverhalten in den unterschiedlichsten Passagen. Für uns steht fest: Der XC-Markt bietet wenige Produkte, die ein derart großes Abfahrtspotential vorweisen können, wie der neue SIDLuxe Ultimate.
- geringes Gewicht
- sehr feinfühlig in schnellen Abfahrten
- stimmiges Gesamtkonzept in Kombination mit der neuen SID-Federgabel
- Sensibilität im ersten Federwegsdrittel sorgt im Wiegetritt für „Durchrauschen“

Wie gefällt euch der neue RockShox SIDLuxe Ultimate-Dämpfer?
Testablauf
Der RockShox SIDLuxe Ultimate-Dämpfer wurde in einem Norco Revolver getestet, das uns von SRAM für die Testphase zur Verfügung gestellt wurde. Insgesamt konnten wir den Dämpfer über zwei Monate vorab testen.
Hier haben wir den SIDLuxe Ultimate getestet
- Schwäbische Alb Kalksteinboden, der vor allem bei nassen Bedingungen besondere Herausforderungen bietet. Die Trailbeschaffenheit wechselt von vielen wurzeligen und steinigen Passagen bis hin zu engen, aber meist flowig zu befahrenen Spitzkehrentrails.
- Bikepark Albstadt Vereinzelte Abfahrten im Bikepark Albstadt. Größere Drops, schnelle, flowige Passagen sowie größere Wurzelabschnitte.
- Stuttgart Trails rund um Stuttgart. Meist flowig und schnell zu befahren.
Körpergröße | 182 cm |
Schrittlänge | 88 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
- Ich fahre hauptsächlich
- XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front
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