In unserer Artikelserie „Abgefahren!“ findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von neuen, spannenden Produkten, die wir für euch bereits ausprobiert haben. Heute: Die beheizten Handschuhe Racer E-Glove 2, die auch frostige Fahrten über längere Zeit für die Hände angenehm machen sollen. Unseren Eindruck des Racer E-Glove 2 findet ihr in dieser Ausgabe von Abgefahren!
Abgefahren: Racer E-Glove 2
Auf der Eurobike waren uns die elektrisch beheizbaren Handschuhe zuerst aufgefallen: Die französische Firma Racer stellt alle möglichen Hand- und Überschuhe für Zweiradfahrer her und hat mit dem E-Glove seit einiger Zeit auch spezielle Handschuhe für den Radsport im Portfolio. Der Clou an den E-Gloves: Sie sind beheizbar und damit speziell für alle Winterpokalisten und Frostbiker in der kalten Jahreszeit interessant. Wir haben die Handschuhe ausprobiert.
- Akku Li-Ion Polymer 2.200 mAh, 7,4 V
- Heizsystem IR-WARM 2.0, bis in die Fingerspitzen, mit Thermoregulierung
- Heizstufen 3 (plus Akkustandanzeige)
- Batterielaufzeit 2,5 bis 6 Stunden
- Gewicht 240 g ohne Akkus / 400 g mit Akkus
- Größen XS, S, M, L, XL, XXL, XXXL
- Farbe schwarz
- Preis 159,95 € (UVP)
- racerfrance.com
Der Racer E-Glove 2 besteht aus einer wasserabweisenden, winddichten Softshell-Außenhülle, die Innenhand ist mit einem Clarino-Material ausgestattet und mittig sowie am Mittelfinger mit zusätzlichen Silikon-Patches versehen. Der Zeigefinger ist zeitgemäß Touchscreen-kompatibel und der Daumen verfügt über einen Frottee-Aufsatz. Spannender wird es aber, wenn es um die inneren Werte geht. Auf der Oberseite der Handschuh-Manschetten ist ein mit einer wasserdichten Gummi-Oberfläche versehener Mikroprozessor eingearbeitet, auf der Innenseite findet der dazugehörige, flache 2.200 mAh-Akku in einem kleinen Täschchen Platz.
Trägt man normalerweise Handschuhgröße XL, bietet sich beim Racer E-Glove 2 die XXL-Variante an, denn die Handschuhe sitzen zwar angenehm, aber durchaus straff. Praktischerweise gibt es den E-Glove bis Größe XXXL. Anfängliche Bedenken, dass der Akku stören könnte, zerstreuen sich nach der ersten Anprobe – ist der wasserabweisende Reißverschluss einmal zugezogen, sitzt die Manschette wackelfrei und der Akku befindet sich störungsfrei auf Höhe des Unterarms. Durch den breiten Button, mit dem man die Elektronik bedient, lässt sich die Wärmeleistung auch mit dicken Handschuhfingern gut regulieren. Apropos dicke Handschuhfinger: Auch wenn die Passform gut ist, ist der Racer E-Glove mehr Winter- als Bikehandschuh. Mountainbiken mit Einfinger-Bremse ist zwar problemlos möglich, ein dünnerer Bikehandschuh allerdings bietet definitiv ein weit besseres Gefühl am Lenker.
Erst ab Ausfahrten unter 5° C ergibt der Handschuh unserer Meinung nach wärmetechnisch Sinn. Dank der integrierten, im Innern des Handschuhs befindlichen Thermoregulation des Racer E-Glove 2 wird die Heizung bei kühlen, aber nicht frostigen Temperaturen noch gar nicht spürbar aktiviert. Kein Wunder, denn die Hände sind eh warm – die vorhandene Isolation des Handschuhs sorgt auch so für ein ausreichendes Wärmegefühl. Sinkt die Temperatur aber unter den Gefrierpunkt und die Hand wird kühler, schlägt die Temperatursteuerung an und die integrierte Heizung startet ihr Aufwärmprogramm. Eine leichte, wohlige Wärme sorgt dann dafür, dass es nie schwitzig-heiß wird – die Hand bleibt dauerhaft angenehm temperiert.
Die Thermoregulierung wirkt sich auch auf den Akku aus: Auf voller Leistung bei Minusgraden mussten die Akkus nach weniger als zwei Stunden an den Strom. Das ist in der Theorie etwas schade, in der Praxis allerdings weniger schlimm, als es sich anhört: Da die Hand nach Akku-Ende nur langsam auskühlt und der Handschuh von Haus aus auch so schon gut isoliert, kann man eine Tour mit dem Racer E-Glove 2 auch bei voller Wärmeleistung für lange Zeit sehr angenehm gestalten. Bei Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad hält der Akku weitaus länger – besonders dann, wenn man nicht die höchste Stufe nutzen muss.
Fazit von MTB-News.de
Braucht man 160 € teure Handschuhe, um im Winter Spaß auf dem Rad zu haben? Kommt drauf an: Wenn man nur ab und zu mal eine Winterausfahrt macht, tut es definitiv auch ein normaler Winterhandschuh, der nur einen Bruchteil des aufgerufenen Racer-Preises kostet. Für Biker allerdings, die auch bei richtig kaltem Wetter weitere Strecken pendeln oder gerne länger draußen im frostigen Wald unterwegs sind, sorgt der Racer E-Glove für einen ordentlichen Zeitbonus, was frierende Hände angeht. Passform und Verarbeitungsqualität passen, auch die Heizleistung an sich kann überzeugen – und selbst ohne Zusatzheizung ist der Racer E-Glove 2 ein gut isolierender Handschuh, der erst bei sehr kalten Ausfahrten jenseits des Gefrierpunktes die elektronische Wärme-Unterstützung benötigt. Der Preis allerdings ist hoch.
- gute Passform
- angenehme Wärmeleistung
- Touchscreen-kompatibler Zeigefinger
- hoher Preis
- bei sehr niedrigen Temperaturen recht kurze Akkulaufzeit
Wäre der exklusive Handschuh etwas für euch oder tut es auch ein klassisches Wintermodell?
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