Anfang November fanden in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt die Craft Bike Days statt. Gemeinsam mit DT Swiss haben wir einige der spannendsten Kleinsthersteller aus dem deutschsprachigen Mountainbike- und Rennrad-Bereich eingeladen, um in entspannter Atmosphäre über edle Zweiräder, kontroverse Themen und zukünftige Trends in der Branche zu sprechen.
MTB-News und DT Swiss haben eingeladen und einige der spannendsten deutschsprachigen Mountainbike- und Rennrad-Firmen sind dem Aufruf gefolgt: In diesem Jahr fanden im nordrhein-westfälischen Münsterland zum ersten, aber sicherlich nicht zum letzten Mal die Craft Bike Days statt. Im Fokus standen dabei Kleinhersteller, die trotz ihrer geringen Größe und dank ihrer Innovationskraft immer wieder auf sich aufmerksam machen und viel Ansehen in der Mountainbike-Branche genießen.
Im Rahmen des zweitägigen Programms wurden in mehreren Diskussionsrunden aktuelle und zukünftige Entwicklungen mit einem besonderen Fokus auf das Thema Material im Rahmen- und Laufradbau besprochen – die teilnehmenden Firmen sollten dabei vor allem ihre eigenen Ansätze für typische Herausforderungen präsentieren und die Gelegenheit erhalten, sich in einer entspannten Atmosphäre über verschiedene Themen auszutauschen. Neben Workshops rund um das Thema Laufräder, die von anwesenden DT Swiss-Experten durchgeführt wurden, hatte das Team von MTB-News und Rennrad-News außerdem die Möglichkeit, sich mit jedem der anwesenden Kleinhersteller intensiv auseinanderzusetzen – eine Gelegenheit, die bei anderen Veranstaltungen in derart intensiver Form praktisch nicht möglich ist.
Feinste Bikes aus Deutschland und der Schweiz
Neben Falkenjagd, Kocmo, Quantor, Veloheld und Standert, die allesamt vor allem im Rennrad- und Gravel-Bereich aktiv sind und dort dank spannenden Produkten ein hohes Ansehen genießen, haben auch mehrere interessante deutschsprachige Mountainbike-Hersteller an den Craft Bike Days 2019 teilgenommen:
- Arc8
- Alutech
- Kavenz
- Last
- Nicolai
- Rennstahl
Denkt man an edle Mountainbikes Made in Germany, dann kommt einem unweigerlich Nicolai in den Sinn: Die kleine Firma aus Lübbrechtsen ist weltweit bekannt für Mountainbikes, die direkt vor Ort in Niedersachsen hergestellt werden. Ebenfalls ein fester Teil der deutschen Mountainbike-Welt ist Alutech. Die mittlerweile fast 30 Jahre alte Firma, deren Geschicke von Jürgen Schlender geleitet werden, bietet inzwischen neben allerlei Mountainbikes wie der kürzlich von uns getesteten Alutech Fanes auch E-Bikes und mit dem Punk sogar ein Gravelbike aus Carbon an. Fast schon ein Heimspiel hatte Last: die kleine Firma aus Ruhrpott hatte ihr erstes 29″-Fully im Gepäck. Das Last Glen konnte uns im ausgiebigen Test mehr als überzeugen – der bei den Craft Bike Days 2019 gezeigte Aufbau mit Fox 36-Federgabel, Coil-Dämpfer am Heck und Shimano-Antrieb dürfte noch mehr Abfahrts-Performance aus dem schicken Aluminium-Bike kitzeln.
In eine andere Richtung geht das von Rennstahl gezeigte Trail- und Touren-Hardtail 853, bei dem der Firmenname Programm ist: Der Rahmen des auf lange Abenteuer ausgelegte Hardtails besteht aus Stahl. Der einzige Carbon-Vertreter im Mountainbike-Segment der Craft Bike Days war gleichzeitig neben DT Swiss die einzige Firma aus der Schweiz: Arc8 hat zum Launch der Marke Mitte des Jahres direkt einige durchdachte Bikes aus dem leichten Kohlefaser-Material präsentiert. Das mit viel Spannung erwartete Enduro Extra wird in Kürze erhältlich sein. Etwas weiter von der Serienreife entfernt, aber mit Sicherheit eines der spannendsten derzeitigen Mountainbike-Projekte ist das Kavenz VHP16. Giacomo Großehagenbrock, der euch in den vergangenen Monaten und Jahren mit seiner mehr als lesenswerten Artikel-Serie immer wieder mit Updates über die Fortschritte und Rückschläge der Entwicklung informiert hat, hatte einen Prototyp des VHP16 mit im Gepäck. Die spannendsten Bikes und ausführliche Interviews mit den Personen, die hinter den Firmen stecken, werden wir euch in den kommenden Tagen präsentieren.
Das sagen die Teilnehmer zu den Craft Bike Days 2019
Ich kannte zwar alle Marken vor dem Event schon, habe aber zum Teil erst hier die Personen dahinter kennengelernt. Besonders in den Diskussionsrunden konnten wir viel über die Hintergründe und Motivation der Macher erfahren. Ich fand es rundum gelungen und extrem spannend. Ich freue mich natürlich auf die kommende Ausgabe – vielleicht sogar mit einigen unserer LeserInnen als Gästen. — Thomas Paatz, Gründer MTB-News / Rennrad-News / EMTB-News
Es war cool, in einer großen Runde mit verschiedenen Herstellern in ganz verschiedenen Bereichen zusammenzusitzen und einfach über Materialien, über Laufräder und über die eigene Firmenphilosophie zu diskutieren. Außerdem war es war ganz interessant, dass die Rückschlüsse im Aluminium-Rahmenbau in Deutschland immer wieder auf Nicolai zurückfielen (grinst). Man erstarrt dann ein bisschen vor Ehrfurcht – aber man freut sich und ist auch ein bisschen stolz, ein Teil davon zu sein. — Max Weigmann, Sales Nicolai
Sascha und ich haben die Craft Bike Days sehr genossen. Es war sehr interessant zu hören, wie andere kleinere Hersteller an die Entwicklung herangehen und wie professionell sie sind – und in ihrem jeweiligen Bereich zum Teil genauso detailverliebt wie wir mit unseren Reiserädern und Rennrädern. Durch und durch top! — Andreas Kirschner, Geschäftsführer Rennstahl & Falkenjagd
MTB-News und DT Swiss haben uns als Kleinhersteller – wobei wir uns noch nichtmal als Hersteller zählen, daher sind wir umso mehr geehrt, uns in der Reihe eingliedern zu dürfen – eingeladen und die Möglichkeit gegeben, sich mit anderen Leuten auszutauschen, die eben die gleichen Probleme haben, die die gleichen Themen haben, die die gleichen Sorgen haben, was man ja oft genug einfach nicht hat, wenn man im süddeutschen Raum ist. Hier im norddeutschen Raum ist die Bike-Industrie eher sehr dünn besiedelt. Wir sind natürlich vorher schon immer in sehr engem Kontakt mit Jochen von Last und Jürgen von Alutech gewesen – räumlich bedingt, aber auch durch sehr viele gemeinsame Projekte. Aber es gab auch sehr neue Gesichter und es war schön mal über den Tellerrand zu gucken und die Fixie-Szene, Rennrad-Szene, den Titanrahmen-Bau und so weiter kennenzulernen … das war schon wirklich ein sehr spannendes Zusammenkommen, für das ich sehr dankbar bin! — Giacomo Großehagenbrock, Gründer und Firmeninhaber Kavenz
Wir fanden die Diskussions- und Vorstellungsrunde über Werkstoffe sehr spannend. Obwohl die Bikebranche recht überschaubar ist, erfährt man die Ansätze anderer Hersteller doch selten so aus erster Hand. Wir haben dabei auf jeden Fall auch noch Neues erfahren und nehmen Impulse für unsere Arbeit mit! — Benedikt Herzberg, Mitinhaber und Gründer Standert
Wir haben uns super gefreut, dass die Hersteller unserer Einladung gefolgt sind und das Konzept des offenen Austausches von allen Teilnehmern so mitgetragen wurde! Die vielfältigen Diskussionen in lockerer Atmosphäre ohne Zeitdruck haben sicherlich nicht nur den Herstellern, sondern auch MTB-News und uns neue Impulse gegeben. Allein die Auswahl der Bikes lässt sicherlich jedes Bikerherz höher schlagen. Wir freuen uns bereits heute auf die zweite Ausgabe der Craft Bike Days und vielfältige Gespräche! — Immanuel Seeger, Key Account Manager, DT Swiss
Impressionen: Das waren die Craft Bike Days 2019
Alle Artikel zu den Craft Bike Days 2019
- Craft Bike Days 2019: „Man kann nicht alles verkomplizieren.“ – Max Weigmann von Nicolai im Interview
- Craft Bike Days 2019: Standert Bügeleisen – erstes MTB der Berliner Rennradler
- Craft Bike Days 2019: Aus dem Ruhrpott, auf die Trails – Last Bikes-Chef Jochen Forstmann im Interview
- Edle Bikes und spannende Themen: Das waren die Craft Bike Days 2019!
Der Beitrag Edle Bikes und spannende Themen: Das waren die Craft Bike Days 2019! erschien zuerst auf MTB-News.de.