Cube Stereo 140 HPC TM im Test: Mit dem Cube Stereo 140 HPC haben die Bayern ihrem Race-Enduro, dem Stereo 150, einen optisch stark verwandten kleinen Bruder zur Seite gestellt, der mittlerweile in die zwei Saison geht. Das Stereo 140 ist eines von nur zwei Bikes in unserem Trailbike-Testfeld, das auf wendige 27,5″-Laufräder setzt. Kombiniert mit einem voluminösen Carbon-Hauptrahmen sowie 140 mm Federweg am Heck und 150 mm an der Front soll es bereit für die Trails dieser Welt sein – egal ob es hoch oder runter geht. Ob diese Rechnung aufgeht, haben wir in Spanien überprüft!
Steckbrief: Cube Stereo 140 HPC TM
Einsatzbereich | Trail |
---|---|
Federweg | 150 mm/140 mm |
Laufradgröße | 27.5ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 13,2 kg |
Rahmengrößen | 16", 18", 20", 22" |
Website | www.cube.eu |
Cube hat in den letzten Jahren seine Palette an Trail-fähigen Mountainbikes aktualisiert und verfeinert – einen Überblick über die aktuellen Modelle findet hier. Ziemlich mittig ist das Cube Stereo 140 HPC platziert. Das Trailbike mit seinen 140 mm Federweg am Heck gliedert sich optisch perfekt in die aktuelle Cube-Palette ein und verfügt über einen Carbon-Hauptrahmen mit Aluminium-Hinterbau. Mittlerweile fast schon ungewöhnlich sind die 27,5″-Laufräder, die für einen insgesamt eher verspielten und quirligen Charakter sprechen und dem Bike auch für die kommende Saison 2020 erhalten bleiben. Für unseren Trailbike-Vergleichstest im spanischen Aínsa hat Cube uns das Topmodell Stereo 140 HPC TM zur Verfügung gestellt, das mit einem Preis von 3.499 € und einer mehr als soliden Ausstattung so manchen Versender zum Schwitzen bringen dürfte. Ob neben dem Preis auch die Leistung stimmt, findet ihr im Artikel heraus!
Laufradgröße | Federweg vorne | Federweg hinten | Gewicht | Preis | |
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Cannondale Habit Carbon 2 | 29" | 130 mm | 130 mm | 13,68 kg | 4.999 € |
Canyon Spectral CF 9.0 | 27,5" | 160 mm | 150 mm | 13,24 kg | 3.999 € |
Cube Stereo 140 HPC TM | 27,5" | 150 mm | 140 mm | 13,16 kg | 3.499 € |
Giant Trance Advanced Pro 29 | 29" | 130 mm | 115 mm | 12,64 kg | 4.799 € |
Scott Genius 910 | 29" | 150 mm | 150 mm | 13,28 kg | 5.299 € |
Specialized Stumpjumper 29 Expert | 29" | 150 mm | 140 mm | 12,86 kg | 5.699 € |
Transition Smuggler Carbon GX | 29" | 140 mm | 120 mm | 13,40 kg | 5.299 € |
YT Jeffsy 29 CF Pro Race | 29" | 150 mm | 150 mm | 13,58 kg | 5.299 € |
Geometrie
Der bayrische Branchenriese Cube ist nicht unbedingt für seine radikalen Geometrien bekannt. Das verhält sich beim Cube Stereo 140 HPC TM nicht anders – allein schon die Angabe der Rahmengröße als Zoll-Wert des Sitzrohrs wirkt etwas old school. Über die vier erhältlichen Rahmengrößen wächst der Reach von kurzen 418 mm auf moderat lange 478 mm. Dazu kommt, dass der Stack erst beim größten Rahmen mit 628 mm auf einen moderat hohen Wert fällt. Der Lenkwinkel ist 66,5° flach, der Sitzwinkel hingegen liegt bei steilen 75,2°. Am Heck hat Cube sich die kleinen Laufräder zunutze gemacht und mit 425 mm sehr kurze Kettenstreben verbaut, die für eine hohe Wendigkeit sprechen. Unser Testbike in Größe L verfügt über einen 458 mm langen Reach, 610 mm Stack und ein 470 mm langes Sitzrohr.
16" | 18" | 20" | 22" | |
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Sitzrohr | 370 mm | 420 mm | 470 mm | 520 mm |
Oberrohr | 568 mm | 591 mm | 614 mm | 640 mm |
Sitzwinkel | 75,2° | 75,2° | 75,2° | 75,2° |
Lenkwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
Kettenstreben | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 425 mm |
Steuerrohr | 107 mm | 117 mm | 127 mm | 147 mm |
Radstand | 1141 mm | 1165 mm | 1189 mm | 1217 mm |
Tretlagerabsenkung | -15,5 mm | -15,5 mm | -15,5 mm | -15,5 mm |
Reach | 418 mm | 438 mm | 458 mm | 478 mm |
Stack | 592 mm | 601 mm | 610 mm | 628 mm |
Überstandshöhe | 733 mm | 734 mm | 756 mm | 765 mm |
Ausstattung
Das von uns getestete Cube Stereo 140 HPC TM ist bereits die Top-Version und geht auch fast unverändert in die Saison 2020. Der Preis liegt bei gerade in Anbetracht der mehr als soliden Ausstattung bei fairen 3.499 € – da bleibt noch etwas Geld übrig, um ein paar sinnvolle Tuning-Maßnahmen durchzuführen … oder in einen coolen Bike-Urlaub zu fahren! Nichts zu tunen gibt es am Fahrwerk, denn das fällt mit der Fox 36 Factory-Federgabel inklusive GRIP2-Dämpfung und dem passenden DPX2 Factory-Dämpfer sehr hochwertig aus. Auch die Transfer-Variostütze kommt aus der Fox Factory-Serie und bietet mit 150 mm in den Größen 18″ bis 20″ genug Hub. Beim Antrieb hingegen fährt Cube die Gut & Günstig-Nummer und verbaut solide SRAM GX Eagle-Komponenten mit X1-Carbon-Kurbeln. Gestoppt wird von ebenfalls soliden und kräftigen, aber nicht ganz knackigen SRAM Code R-Bremsen sowie einem Mix aus dem Schwalbe Magic Mary und Hans Dampf-Reifen mit dünner Karkasse. Beim Cockpit setzt Cube auf RaceFace-Komponenten, die Laufräder kommen aus dem Hause Newmen.
Alternativ bieten die Waldershofer noch zwei günstigere Modelle, die auf demselben Rahmen aufbauen und für die aktuelle Saison 2019 noch auf 2-fach Antriebe gesetzt haben. Ab kommender Saison werden jedoch auch das Cube Stereo 140 HPC SL und Race mit Shimano 12-fach Schaltungen und nur einem Kettenblatt bestückt. Außerdem setzt die mittlere SL-Version in Zukunft auf ein RockShox Select-Fahrwerk und Newmen-Laufräder. Das verwirrenderweise Race genannte Einsteiger-Modell bleibt bei seinem Fox Rythm-Fahrwerk, Fulcrum-Laufrädern sowie Shimano SLX/XT-Antrieb und Bremsen.
- Federgabel Fox 36 Factory GRIP2 (150 mm)
- Dämpfer Fox DPX2 Factory (140 mm)
- Antrieb SRAM GX Eagle
- Bremsen SRAM Code R
- Laufräder Newmen Evolution SL A.30
- Reifen Schwalbe Magic Mary / Schwalbe Hans Dampf
- Cockpit Race Face Next R 35 (780 mm) / Race Face Turbine R 35 (50 mm)
- Sattelstütze Fox Transfer Factory (150 mm)
Cube Stereo 140 HPC TM | Cube Stereo 140 HPC SL | Cube Stereo 140 HPC Race | |
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Rahmen | HPC Carbon Monocoque Advanced Twin Mold Technology, Aluminum 6061 T6 Rear Triangle, ISCG Mount, Boost 148 | HPC Carbon Monocoque Advanced Twin Mold Technology, Aluminum 6061 T6 Rear Triangle, ISCG Mount, Boost 148 | HPC Carbon Monocoque Advanced Twin Mold Technology, Aluminum 6061 T6 Rear Triangle, ISCG Mount, Boost 148 |
Gabel | Fox 36 Float Factory FIT GRIP2, 15 x 110 mm, 150 mm, Kashima Coated | Fox 34 Float, GRIP Damper, 15 x 110 mm, 150 mm | Fox 34 Rhythm, GRIP Damper, 15 x 110 mm, 150 mm |
Dämpfer | Fox Float DPX2 Factory EVOL, 185 x 52,5 mm Trunnion Mount | Fox Float DPS EVOL, 185 x 52,5 mm Trunnion Mount | Fox Float DPS EVOL, 185 x 52,5 mm Trunnion Mount |
Steuersatz | FSA Orbit I-t, Integrated, Top 1 1/8", Bottom 1 1/2" | FSA Orbit I-t, Integrated, Top 1 1/8", Bottom 1 1/2" | FSA Orbit I-t, Integrated, Top 1 1/8", Bottom 1 1/2" |
Vorbau | Race Face Turbine R 35 | Race Face Aeffect R 35 | Race Face Aeffect R 35 |
Lenker | Race Face Next R 35 Carbon, 780 mm | Race Face Ride 35, 760 mm | Race Face Ride 35, 760 mm |
Griffe | SDG Slater | Cube Race SL Grip | Cube Race SL Grip |
Bremsanlage | SRAM Code R (200/180 mm) | Shimano XT BR-M8000 (203/180 mm) | Shimano XT BR-M8000 (203/180 mm) |
Schaltwerk | SRAM GX Eagle, 12-fach | Shimano XT RD-M8000-DSGS, ShadowPlus, 11-fach | Shimano XT RD-M8000-DSGS, ShadowPlus, 11-fach |
Schalthebel | SRAM GX Eagle | Shimano XT SL-M8000-I, Direct Attach | Shimano SLX SL-M7000-I, Direct Attach |
Kurbeln | SRAM X1 Eagle Carbon, 32 T, 170 mm | Shimano XT FC-M8000-B2, Boost, 36 x 26 T, 175 mm | Race Face Aeffect, Boost, 36 x 26 T, 175 mm |
Kette | SRAM GX Eagle | Shimano CN-HG601-11 | KMC X11 |
Kassette | SRAM XG-1275, 10–50 T | Shimano XT CS-M8000, 11–42 T | Shimano SLX CS-M7000, 11–42 T |
Kettenführung / Umwerfer | MRP 1X (Kettenführung) | Shimano XT FD-M8020-D, Side Swing | Shimano XT FD-M8020-D, Side Swing |
Laufradsatz | Newmen Evolution SL A.30, 28/28 Spokes, 15 x 110 mm / 12 x 148 mm, Tubeless Ready | Fulcrum Red 55 EM, 28/28 Spokes, 15 x 110 mm / 12 x 148 mm, Tubeless Ready | Answer Atac Duroc 30, 15 x 110 mm / 12 x 148 mm, Tubeless Ready |
Reifen (v/h) | Schwalbe Magic Mary, Addix Soft, Kevlar, Tubeless Easy, 2,35" / Schwalbe Hans Dampf, Addix Speedgrip, Kevlar, Tubeless Easy, 2,35" | Schwalbe Nobby Nic, Addix Performance, Kevlar, 2,35" | Schwalbe Nobby Nic, Addix Performance, Kevlar, 2,35" |
Sattel | SDG Fly MTN 2 | SDG Fly MTN 2 | Cube Natural Fit Kinetic |
Sattelstütze | Fox Transfer Factory 31,6 mm, Kashima coated, 457 x 150 mm (409 x 125 mm Größe 16") | Cube Dropper Post, Handlebar Lever, Internal Cable Routing, 31,6 mm, 440 x 150 mm (400 x 125 mm Größe 16") | Cube Dropper Post, Handlebar Lever, Internal Cable Routing, 31,6 mm, 440 x 150 mm (400 x 125 mm Größe 16") |
Sattelklemme | Cube Screwlock, 34,9 mm | Cube Screwlock, 34,9 mm | Cube Screwlock, 34,9 mm |
Preis (UVP) | 3.499 € | 2.999 € | 2.499 € |
Im Detail
Cube – der Name steht im Mountainbike-Sektor eigentlich für eher konservative Werte. Rein äußerlich hat sich das in den vergangenen Jahren jedoch geändert. So kommt das aktuelle Cube Stereo 140 HPC mit einem voluminösen und kantigen Carbon-Rahmen daher. Auch der etwas schlankere Aluminium-Hinterbau gliedert sich optisch perfekt ein – was nicht zuletzt auch an der auffälligen Farbgebung mit dem durchgehenden orangen Elementen liegt. Doch auch der Übergang vom nach hinten hin sehr flach auslaufenden Oberrohr auf die Druckstreben ist absolut nahtlos. Insgesamt hat Cube es mit den markigen Formen jedoch nicht übertrieben, wodurch das Stereo 140 einen zwar auffälligen, aber aufgeräumten ersten Eindruck hinterlässt. Das liegt nicht zuletzt an den wie gewohnt intern verlegten Zügen, die direkt am breiten Steuerrohr in den Rahmen laufen. Dass sie ab dem Tretlager für einen kurzen Moment wieder in die schlanken Kettenstreben eintauchen, wirkt etwas unnötig und fummelig – die gute Nachricht ist jedoch, dass die Züge im Rahmen in keinster Weise klappern. Allerdings haben sich während des Testzeitraums die teils sehr locker sitzenden Gummi-Stopfen an den Leitungseingängen gelockert. Das Unterrohr wird von einem schlanken, aber leicht hervorstehenden Plastik-Schoner bedeckt und auch an der Kettenstrebe sorgt ein sehr minimalistisch geratener und dünner Überzug für den nötigsten Schutz.
Am Heck verfügt das Cube Stereo 140 HPC TM über 140 mm Federweg, die von einem klassischen Viergelenker-Hinterbau kontrolliert werden. Der Dämpfer ist dabei stehend im Rahmen positioniert und wird von einem kompakten Carbon-Link von oben betätigt. Die beiden hintersten Lagerpunkte in den Druck- und Kettenstreben sind nach außen hin verdeckt. Das sorgt nicht nur optisch für klare Linien, sondern soll die Kugellager auch besser vor den Elementen schützen. Beim oberen Dämpferauge setzt Cube auf den Trunnion-Standard, unten kommen klassische Gleitbuchsen zum Einsatz. Auf dem Unterrohr befinden sich Bohrungen für einen Flaschenhalter – in Größe L sollten hier auch große Flaschen mit Sidecage reinpassen. Das Tretlager wird über den etwas ungeliebten Pressfit-Standard im Rahmen montiert. Flip Chips oder dergleichen im Hinterbau sucht man vergeblich.
Auf dem Trail
Das Cube Stereo 140 HPC TM ist nicht nur das günstigste Bike in unserem Test – es hat neben dem YT Jeffsy die wohl abfahrtslastigste Ausstattung. Mit der Fox 36, den steifen Newmen-Laufrädern, SRAM Code R-Bremsen und Schwalbe Magic Mary-Reifen an der Front sollte es bereit für die ruppigen Trails in unserem Testgebiet in den Pyrenäen sein. Beim Aufsitzen macht sich dann allerdings erst einmal der niedrige Stack in Kombination mit dem eher flachen Lenker und kaum Vorbauspacern bemerkbar. In Kombination mit dem – trotz der stabilen Ausstattung – geringen Gewicht und dem eher straff abgestimmten Hinterbau macht dies das Cube zu einer wahren Bergziege. Im Wiegetritt neigt das Heck zu einem etwas kurzhubigen und flattrigen Wippen, versinkt jedoch auch bei schwerem Treten nie im Federweg – der Griff an den Plattform-Hebel kann sich auf langen Asphalt-Anstiegen allerdings durchaus lohnen. Im Sitzen wird jede Kurbelumdrehung äußerst effizient in Vortrieb umgewandelt. Das liegt nicht zuletzt auch am sehr steif wirkenden Rahmen. Sonderlich viel Komfort bietet das Cube daher nicht – und auch der SDG-Sattel gehört eher zu den unbequemeren Modellen.
Auf den ersten Trailmetern zeigt sich dann ein ähnliches Bild. Auf kurze Antritte reagiert das Cube Stereo 140 sofort und ohne Verzögerung. Doch das straffe Fahrwerk, der steife Rahmen und Laufradsatz sowie die harten SDG-Griffe lassen uns zunächst etwas Komfort vermissen. Der im Vergleich zur Konkurrenz eher tiefe Lenker zwingt uns in den steileren Trailabschnitten zudem in eine etwas zu weit nach hinten gelehnte und inaktive Angst-Haltung, was das Komfort-Gefühl noch weiter sinken lässt. Hat man sich daran etwas gewöhnt und eignet man sich einen aktiveren Fahrstil an, dann bessert sich die Lage bedeutend. Der Hinterbau ist zwar straff, spricht jedoch sensibel an und lädt gerade zu dazu ein, den Boden so oft wie möglich zu verlassen. Auf etwas flowigeren Passagen macht dies das Cube zu einer wahren Spaßmaschine. Mit den kurzen Kettenstreben wenig verwunderlich ist auch, dass sich das Rad sehr spritzig um Kurven bewegen lässt – allerdings hätten wir uns auch hier einen etwas höheren Lenker gewünscht, um eine etwas entspanntere Kurvenhaltung einnehmen zu können.
In wirklich ruppigem Terrain muss man den Lenker des Cube Stereo 140 HPC TM gut festhalten. Die Fox 36 Factory-Federgabel spricht zwar sensibel an, ist aber für leichte Fahrer eher straff abgestimmt – was wie bereits erwähnt für so ziemlich jede Komponente am Rad gilt. Reißt man sich zusammen, konzentriert sich auf die Linienwahl und drückt das Rad notfalls mit Gewalt auf den gewünschten Kurs, dann zeigt es sich als sehr effizienter und flotter Begleiter. Die Ermüdung bei so einem Fahrstil ist allerdings beachtlich und ein etwas schräg getroffener Stein reicht oft, um den steifen Boliden ins Gemüse zu lenken. Ein höherer Lenker und deutlich weniger Speichenspannung oder mehr Rahmenflex würden dieses Verhalten sicherlich erheblich verbessern – zumindest die ersten beiden Punkte sind auch vergleichsweise leicht umzusetzen. Auf weniger technischen und ausgebauteren Strecken hingegen bekommt man mit dem Cube Stereo 140 bereits im Auslieferungszustand einen verspielten, sprintfreudigen und kostengünstigen Begleiter.
Das ist uns aufgefallen
- Steifigkeit Viel hilft viel? In Sachen Steifigkeit ist das nicht unbedingt wahr. Steife Rahmen gibt es mittlerweile viele, doch rein gefühlsmäßig ordnet sich das Cube Stereo 140 hier weit oben ein. In Verbindung mit ebenfalls nicht gerade für ihren Komfort bekannten Komponenten war uns die Gesamtsteifigkeit des Rads in technischem Gelände einfach zu hoch. Weniger Speichenspannung und weichere Griffe sollten den Komfort jedoch auf ein verträglicheres Level heben und sind leicht und kostengünstig umsetzbar.
- Ausstattung Für 3.500 € bekommt man bei Cube ganz schön viel! Die Ausstattung des Stereo 140 ist nicht nur sinnvoll und hochwertig, sondern auch durch die Bank weg stabil und für den harten Trail-Einsatz ausgelegt. Bis auf den genannten Steifigkeits-Kritikpunkt kann man wirklich nicht meckern – Cube wildert hier in Versender-Territorium!
- Hinterbau-Performance Der Viergelenker-Hinterbau des Stereo spricht sensibel an, geht mit seinem Federweg jedoch eher sparsam um. Auf großen Schlägen lässt sich der komplette Hub zwar gut ausnutzen. Eine Sänfte ist das Rad jedoch nicht. Dafür lässt es sich gut in die Luft bewegen und zeigt sich äußerst sprintfreudig.
- Innenverlegte Züge Im Wesentlichen ist die Zugverlegung Cube gut gelungen. Wir fanden lediglich die sehr kurze interne Verlegung in den Kettenstreben etwas unnötig. Außerdem haben sich die Gummi-Stopfen am Hinterbau schon nach kurzer Zeit gelöst – geklappert hat aber nichts.
- 27,5″-Laufräder Der Vormarsch von 29″-Laufrädern im Trail- und Enduro-Bereich ist wohl kaum noch aufzuhalten. Ist das Cube Stereo 140 deshalb ein Dinosaurier? Nein, die Größe der Laufräder ist uns im Test kaum negativ aufgefallen. Allerdings hätten größere Räder einige Kritikpunkte wie die geringen Bügeleigenschaften oder die (zu) hohe Steifigkeit wohl etwas abgemildert.
Im Vergleich
Preislich am entgegengesetzt Ende, aber mit demselben Mix aus 150 mm Federweg an der Front und 140 mm am Heck ausgestattet ist das Specialized Stumpjumper. Dieses ist zwar ähnlich solide ausgestattet, kostet allerdings auch satte 2.200 € mehr. Dafür bekommt man die Specialized-typischen und extrem praktischen SWAT-Gadgets, wie den Kofferraum im Unterrohr oder das Mini-Tool am Flaschenhalter, die jeder Specialized-Besitzer wohl kaum noch missen möchte. Auf dem Trail glänzen beide Bikes eher mit einer verspielten Fahrweise und weniger mit ihren unglaublichen Nehmer-Qualitäten. Beim Stumpjumper liegt das allerdings vor allem an der etwas zu kleinen Rahmengröße, die uns die Kalifornier zugeschickt haben. Trotz des kurzen Oberrohrs fühlt sich das Specialized Stumpjmper etwas ausgewogener an und klebt in ruppigem Terrain besser am Boden. Außerdem merkt man, dass das Cube ein gutes Stück steifer ist.
Das einzige andere Rad mit 27,5″-Laufrädern im Testfeld ist das Canyon Spectral. Das 500 € teurere Versender-Rad geht mit einer absoluten Top-Ausstattung ins Rennen, die jedoch etwas mehr in Richtung Trail getrimmt ist. Die Fahreigenschaften schlagen dann allerdings komplett in die andere Kerbe: Während das Canyon bergauf etwas träge ausfällt und nicht mit dem spritzigeren Cube mithalten kann, verwandelt es sich auf dem Trail in eine Steine schluckende Vollgas-Maschine.
Fazit – Cube Stereo 140 HPC TM
Das Cube Stere 140 HPC TM ist zwar das günstigste Rad in unserem Testfeld, glänzt jedoch mit einem gelungenen Mix aus soliden und sehr hochwertigen Anbauteilen. Auf sprunglastigen und gebauten Trails zeigt es sich als sehr direkter und verspielter Begleiter. Mit seine abfahrtslastigen Ausstattung schlummert auch einiges an Downhill-Potential im Cube. Hier wird es etwas von der sehr hohen Gesamtsteifigkeit ausgebremst. Mit etwas mehr Nachgiebigkeit dürfte das Stereo 140 ein treuer Begleiter auf Trails und Touren sein.
- super Ausstattung für wenig Geld
- schlichter und schicker Carbon-Rahmen
- verspieltes Fahrverhalten
- deutlich zu hohe Gesamtsteifigkeit
- in ruppigem Gelände sehr straffer Hinterbau
Testablauf
Für unseren Trailbike-Vergleichstest sind wir nach Aínsa gereist, um die 8 Modelle auf den Trails zu testen, die bereits die schnellsten Fahrer der Welt in der Enduro World Series unter die Stollen genommen haben. Der spanische Ort am Fuße der Pyrenäen ist umgeben von traumhaften Trails, die alles bieten, was das Mountainbiker-Herz begehrt. Die Strecken in Aínsa reichen von flowig-schnell über technisch und steil bis hin zu knallhart und felsig – ideale Testbedingungen also, zumal die Strecken teils sehr lang und immer wieder mit technischen Gegenanstiegen durchzogen sind. Alle Trailbikes im Testfeld wurden von mehreren Testern auf denselben Strecken gefahren, um Eindrücke im direkten Vergleich zu sammeln. Abgesehen von kleineren individuellen Anpassungen wie der Lenkerhöhe, der Position der Bremsgriffe und natürlich dem Fahrwerk-Setup sind die acht Trailbikes gegenüber ihrer Serienausstattung zunächst unverändert geblieben. Anpassungen, die wir im Testverlauf vornehmen mussten, sind entsprechend vermerkt.
Hier haben wir das Cube Stereo 140 HPC TM getestet
- Aínsa, Spanien naturbelassene, technisch anspruchsvolle und lange Trails mit steilen, steinigen Passagen, flowigen Abschnitten und technischen Gegenanstiegen
Körpergröße | 174 cm |
Schrittlänge | 81 cm |
Oberkörperlänge | 56 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 75 kg |
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk
- recht straff mit Progression
- Vorlieben bei der Geometrie
- relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau
Körpergröße | 184 cm |
Schrittlänge | 87 cm |
Oberkörperlänge | 67 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
Körpergröße | 183 cm |
Schrittlänge | 85,5 cm |
Oberkörperlänge | 60 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 73 kg |
- Fahrstil
- verspielt
- Ich fahre hauptsächlich
- Downhill, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach
Körpergröße | 182 cm |
Schrittlänge | 85 cm |
Oberkörperlänge | 62 cm |
Armlänge | 73 cm |
Gewicht | 82 kg |
- Fahrstil
- schnell und aggressiv
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- hart und progressiv, langsamer Rebound
- Vorlieben bei der Geometrie
- lang und flach, aufrechte Fahr- und Sitzposition
Körpergröße | 186 cm |
Schrittlänge | 85 cm |
Oberkörperlänge | 61 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 93 kg |
- Fahrstil
- Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
- Ich fahre hauptsächlich
- Trail, Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
- Vorlieben bei der Geometrie
- mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
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