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Kona Process 134 2020 im Test: Mit dem Process 134 2020 schickt Kona sein Trail-Bike in die nächste Entwicklungsstufe. Nach der Generalüberholung der Process 153-Reihe, war das 134er-Modell auf dem alten Stand verblieben – unverändert seit 2014. Zeit, um den kanadischen Trailfeger grundlegend zu überarbeiten. Nun steht es auf 29″- oder 27.5″-Laufrädern, verfügt über eine neue Geometrie und bis hin zur Umlenkwippe wurde der komplette Rahmen am Topmodell aus Carbon gefertigt. Wir haben das Bike auf den Trails in Bellingham ordentlich durchgerüttelt und einen ersten Testeindruck gewonnen.
Steckbrief: Kona Process 134 2020
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain |
---|---|
Federweg | 140-150 mm/134 mm |
Laufradgröße | 27.5ʺ, 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium, Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 0,0 kg |
Rahmengrößen | XS, S, M, L, XL |
Website | www.konaworld.com |
Mit dem Process 134 zielt der kanadische Hersteller auf eine ganz bestimmte Zielgruppe: Fahrer, die ein verspieltes, agiles Rad mit nicht zu viel Federweg wollen. Damit tritt es gleichzeitig in die Fußstapfen des Process 111 und mit der neuen Laufradgröße ersetzt es zusätzlich auch das alte 134, welches 2014 ausschließlich auf 27.5″ rollte. Für alle, die mehr Federweg bevorzugen, bietet Kona weiterhin innerhalb der Process-Reihe das 153 an, welches wir ebenfalls schon im Test hatten.
Nach der Verschmelzung mit dem 111 bietet das Process 134 eine Vielzahl an Modellvarianten für jeden Geldbeutel und diverse Körpergrößen. Es gibt Optionen auf Carbon- oder Alu-Rahmen, 29″- oder 27,5″-Laufräder stehen zur Auswahl. An allen Rädern liegt der Federweg konstant bei 140 mm an der Front. Das Rad wurde von Grund auf neu entwickelt und an die neuesten Standards angepasst. Neben Metric-Einbaumaß mit Trunnion-Mount gibt es jetzt auch Boost 148 am Heck, ein gepresstes 92-mm-Tretlager und die Umwerferaufnahme fällt weg. Laut Kona wiegt der Rahmen in Größe L inklusive Dämpfer 2.650 Gramm.
Die Bikes sind durch die Bank sehr sinnvoll ausgestattet – vor allem dem CR DL 29″-Modell merkt man an, was Kona ihm zutraut. 200 mm Bremsscheiben an der Front sieht man nicht allzu oft an Trail-Bikes in der Serienausstattung. An den höheren Modellen findet man jeweils Dämpfer mit Ausgleichsbehältern – die Kennlinie ist außerdem so progressiv ausgelegt, dass die Option auf einen Stahlfederdämpfer offen steht.
Geometrie
Wie auch der große Bruder Process 153 ist das neue Process 134 mit einer moderneren Geometrie ausgestattet. Wirft man einen Blick in die Vergangenheit, fällt auf, warum Kona das Process lange unangetastet ließ – die Kanadier sprangen früh auf den Zug mit langen Reach-Werten auf und haben schon vor fünf Jahren eine Geometrie präsentiert, die so mancher Hersteller heute erst als hochmodern anpreist.
Werfen wir aber den Blick auf die Zahlen: Nur am 27,5″-Rad gibt es fünf Rahmengrößen, von XS bis XL. Am 29er geht es erst mit S los. Durch die Größen hinweg gibt es lange Reachwerte bei moderatem Stack. Am XS-Rad startet man mit kurzen 400 mm und wächst bis auf stattliche 510 mm Reach am XL-Bike. Während der Hauptrahmen stetig länger wird, bleibt die Kettenstrebenlänge konstant auf 427 mm. Hier wurde in der Entwicklung laut Kona viel diskutiert. Agilität und Reifenfreiheit sollten möglichst harmonisch vereint werden. Dies sei nun der ideale Kompromiss.
33 mm Tretlagerabsenkung am 29″ sind, gemessen am Einsatzbereich, durchaus sportlich. Kona misst seine Sitzwinkel üblicherweise auf der Oberkante des Steuerrohrs. Fahrer mit kurzen Beinen erhalten also effektiv einen noch steileren Sitzwinkel und sollten dadurch äußerst entspannt und aufrecht auf dem Bike sitzen. Mit 1,90 m nahm ich für die Testtage auf einem Process 134 in XL Platz.
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sitzrohrlänge | 385 mm | 410 mm | 450 mm | 485 mm |
Oberrohrlänge | 569 mm | 596 mm | 625 mm | 664 mm |
Steuerrohrlänge | 93 mm | 98 mm | 109 mm | 120 mm |
Lenkwinkel | 66° | 66° | 66° | 66° |
Sitzwinkel | 76.5° | 76.5° | 76.3° | 76.2° |
Kettenstrebenlänge | 427 mm | 427 mm | 427 mm | 427 mm |
Tretlagerhöhe | 342 mm | 342 mm | 342 mm | 342 mm |
Tretlagerabsenkung | 33 mm | 33 mm | 33 mm | 33 mm |
Radstand | 1159 mm | 1186 mm | 1216 mm | 1255 mm |
Reach | 425 mm | 450 mm | 475 mm | 510 mm |
Stack | 601 mm | 605 mm | 615 mm | 625 mm |
Rahmengröße | XS | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|---|
Sitzrohrlänge | 360 mm | 385 mm | 410 mm | 450 mm | 485 mm |
Oberrohrlänge | 537 mm | 567 mm | 596 mm | 625 mm | 664 mm |
Steuerrohrlänge | 116 mm | 127 mm | 138 mm | 149 mm | 160 mm |
Lenkwinkel | 66° | 66° | 66° | 66° | 66° |
Sitzwinkel | 76.8° | 76.6° | 76.5° | 76.3° | 76.2° |
Kettenstrebenlänge | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 425 mm | 425 mm |
Tretlagerhöhe | 343 mm | 343 mm | 343 mm | 343 mm | 343 mm |
Tretlagerabsenkung | 12 mm | 12 mm | 12 mm | 12 mm | 12 mm |
Radstand | 1131 mm | 1160 mm | 1190 mm | 1219 mm | 1259 mm |
Reach | 400 mm | 425 mm | 450 mm | 475 mm | 510 mm |
Stack | 585 mm | 595 mm | 605 mm | 615 mm | 626 mm |
Ausstattung
Kona bietet das Process 134 insgesamt in sechs Ausstattungsvarianten an. Nur zwei davon rollen auf 27,5″-Rädern, die beiden Bikes mit kleinen Laufrädern setzen auf einen Alu-Rahmen und sind im verhältnismäßig preiswerten Bereich eingeordnet: bei 2.499 Euro geht es los. Wer große Laufräder schätzt, hat dementsprechend die Wahl zwischen vier Ausstattungsvarianten: je zwei mit Aluminium- und Carbon-Rahmen.
Abgesehen von einigen Fox Performance-Fahrwerken bei den günstigeren Modellen, setzt Kona einen starken Fokus auf SRAM-Anbauteile bei Fahrwerk, Bremsen und Antrieb. Schrittweise wird von der X01 Eagle am Topmodell abgestuft, bis man mit der SX Eagle an den günstigsten Ausstattungsvarianten ankommt.
Beim Fahrwerk und bei den Bremsen gibt es kleine Ausnahmen. Am Topmodell und den Modellen CR und DL finden sich die SRAM G2 beziehungsweise die Guide R im Einsatz. An den günstigen Rädern arbeitet eine nicht weiter spezifizierte Scheibenbremse von Shimano.
Abgesehen davon gibt es viele Konstanten: Die Felgen stammen aus dem Hause WTB, die Sättel größtenteils auch. In der Lenkzentrale setzt man durch die Bank auf eigene Kona-Anbauteile.
- Federgabel RockShox Pike Ultimate (140 mm)
- Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate (134 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle
- Bremsen SRAM G2 RSC
- Laufräder DT Swiss/WTB i30
- Reifen Maxxis Minion DHF
- Cockpit Kona XC/BX
- Sattelstütze RockShox Reverb Stealth
Kona Process 134 | CR/DL 29 | CR 29 | DL 29 | 29 | DL 27,5 | 27,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
Rahmenmaterial | Carbon | Carbon | Alu | Alu | Alu | Alu |
Federgabel | RockShox Pike Ultimate 140 | Fox 34 Float Performance | RockShox Pike Select RC 140 | RockShox Recon RL | RockShox Pike Select RC 140 | RockShox Recon RL |
Dämpfer | RockShox Super Deluxe Ultimate | Fox DPX2 Performance Elite | RockShox Deluxe Ultimate | RockShox Deluxe Select | RockShox Deluxe Ultimate | RockShox Deluxe Select |
Vorbau | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 |
Lenker | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 | Kona XC/BC 35 |
Griffe | Kona Key Grip | Kona Key Grip | Kona Key Grip | Kona Key Grip | Kona Key Grip | Kona Key Grip |
Bremsen | SRAM G2 RSC | SRAM Guide R | SRAM Guide R | Shimano | SRAM Guide R | Shimano |
Schaltung | SRAM X01 Eagle | SRAM GX Eagle | SRAM GX/NX Eagle | SRAM SX Eagle | SRAM GX/NX Eagle | SRAM SX Eagle |
Laufräder | DT Swiss 370/WTB i30 | DT Swiss 370/WTB i30 | Formula/WTB i30 | Shimano/WTB i30 | Formula/WTB i30 | Shimano/WTB i30 |
Reifen | Maxxis Minion DHF 2,5/2,3 | Maxxis Minion DHF 2,5/2,3 | Maxxis Minion DHF 2,5/2,3 | Maxxis Minion DHF 2,5/2,3 | Maxxis Minion DHF 2,5/2,3 | Maxxis Minion DHF 2,5/2,3 |
Sattelstütze | RockShox Reverb | RockShox Reverb | Trans X Dropper | Trans X Dropper | Trans X Dropper | Trans X Dropper |
Sattel | WTB Volt PRo | WTB Volt PRo | WTB Volt Comp | Kona Trail | WTB Volt Comp | Kona Trail |
Preis | 6.499 Euro | 5.499 Euro | 3.999 Euro | 2.499 Euro | 3.999 Euro | 2.499 Euro |
![Kona Process 134 CR DL 29 Kona Process 134 CR DL 29](http://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/590_auto_1_1_0/ad/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yNC8yNDA1LzI0MDU2ODktOG93cTNkN2RxMzh4LW15MjBfcHJvY2Vzc18xMzRfY3JfZGxfMjktb3JpZ2luYWwuanBn.jpg)
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Im Detail
Zwei Jahre Entwicklungszeit hat Kona investiert und dieser Aufwand spiegelt sich in einer Vielzahl an cleveren Details wider. So können beispielsweise Liebhaber der “Moto-Stellung” der Bremsen ihre Bremsleitung schleiffrei an einem zusätzlichen Kabelkanal auf der rechten Seite des Steuerrohrs einführen. Der Trick: Im Rahmen befindet sich ein Y-Stück, welches den Zug von beiden Seiten aufnimmt und ohne Flüche oder Mühen unten wieder ausspuckt. Beim Übergang zum Hinterbau führt und fixiert man die Leitungen direkt an den unteren Dreckpunkten, um Reibung am Rahmen und ungewollten Schaltvorgängen vorzubeugen.
Bei der Rahmenform diente auch der große Bruder, das Process 153, als Inspiration, dennoch zeigt das 134 etwas mehr Liebe zur Kante und wirkt schnittiger. Vergleicht man die Geometrien der beiden Bikes, fällt der niedrigere Stack des neuen Process ins Auge. Hier möchte man dem Bike einen Toureneinsatz offen halten. Wer mit dem Process gerne in steilem Gelände unterwegs ist oder generell Bewegungsfreiheit über dem Sattel schätzt, wird die relativ kurzen Sitzrohre begrüßen. Diese sind zusätzlich auch wieder etwas näher ans Tretlager gerückt, was sich bei viel Sattelauszug von Langbeinern positiv auf den Sitzwinkel auswirkt. Gleichzeitig ermöglicht das etwas geradere Rohr mehr Einstecktiefe von Variostützen mit viel Ausfahrweg. Hier hat die Process-Reihe 125 mm Hub bei Rahmengröße S, 150 mm bei M, 170 mm bei L und satte 200 mm am XL.
Am Hinterbau verwendet man nach wie vor einen simplen, umgelenkten Eingelenker. Für Kona-Entwickler Ian Schwarz ist das, rein von der Kinematik her, eine sehr gute Lösung. Man habe damit eine sehr konstante Kinematik mit weniger Kettenlängung darstellen können. Besonders auf tretintensiven Strecken sei man damit effizienter unterwegs als mit dem Process 153, was auch dem höheren Antisquat von 102 % geschuldet sei. Die Übersetzung beläuft sich auf knapp 2,5 mit 11 % Progression. Im RockShox-Dämpfer befindet sich ab Werk ein Token. Hiermit gewährleiste man eine passende und breite Abstimmungsmöglichkeit der Progression in beide Richtungen. Maximal sind 3,5 Tokens möglich.
Ein eigener Gummischlagschutz für die Kette ist weit nach vorn gezogen und verfügt über kleine Hügel, um das Rad noch leiser zu machen.
Auf dem Trail
Wer runter will, muss auch rauf. Im Test-Camp mit dem Kona Process 134 verdienten wir uns die Abfahrten primär aus eigener Muskelkraft. Mit der bequemen Sitzposition und der eher tiefen Front ist das auch sehr angenehm machbar. Auf Forststraßen erwies sich der Drei-Positions-Hebel am RockShox Super Deluxe als sehr sinnvoll. Legt man ihn um, stellt dies das Fahrwerk deutlich ruhiger, ohne dabei komplett zu blockieren. Es bleibt also etwas mehr Komfort und Traktion übrig, wenn man durch Schlaglöcher oder über Wurzeln pedaliert.
Gleiches gilt für Trails, auf denen man nicht wie in reiner Downhill- oder Enduro-Manier mehr oder minder ausschließlich bergab unterwegs ist. Für schnelle Wechsel in der Gelände-Neigung sollte man den Dämpfer aber besser in der offenen Stellung lassen. Bei flotter Fahrt weit hinab zu greifen, könnte sonst zu ungünstigen Überraschungen führen. Im vollen Trailfieber und spannendem Gelände fällt die leichte Nachgiebigkeit aber auch weniger auf. Vielmehr profitiert man dort von besserem Überrollverhalten und sehr guter Traktion.
Neigt sich der Trail bergab, sollte man seine Vorurteile, was diese Federwegskategorie angeht, möglichst schnell loswerden. Dieses Radel ist nämlich im Herzen ein kleiner Sportwagen. Nutzt man Wellen im Gelände als Absprünge und spielt gerne an Wurzeln oder kleinen Steinrampen, wird man überrascht sein, wie weit man dann doch mit dem Radel fliegt. Trotz des eher geringen Federwegs nimmt es überall viel Geschwindigkeit mit. Dadurch ist man froh um die großen Bremsscheiben, um vor der nächsten Kurve entsprechend verzögern zu können.
![Auch mit 134 am Heck kann man es fliegen lassen Auch mit 134 am Heck kann man es fliegen lassen](http://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/1200_auto_1_1_0/6a/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yNC8yNDA1LzI0MDU3MDMtbTVrajJoOHY5eGprLWZvdG9fY2FsZWJfc21pdGhfamVuc19zdGF1ZHRfa29uYV9wcm9jZXNzX2xhdW5jaF82MTEwLW9yaWdpbmFsLmpwZw.jpg)
![Mehr in der Luft als sonstwo Mehr in der Luft als sonstwo](http://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/590_auto_1_1_0/99/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yNC8yNDA1LzI0MDU2OTMtN2U4aTlnaXk3cmRkLWZvdG9fY2FsZWJfc21pdGhfamVuc19zdGF1ZHRfa29uYV9wcm9jZXNzX2xhdW5jaF81NTc0LW9yaWdpbmFsLmpwZw.jpg)
![Gutmütig und direkt in den Kurven Gutmütig und direkt in den Kurven](http://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/590_auto_1_1_0/81/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yNC8yNDA1LzI0MDU3MDctcWF4cWducGo4MG0xLWZvdG9fY2FsZWJfc21pdGhfamVuc19zdGF1ZHRfa29uYV9wcm9jZXNzX2xhdW5jaF82MjE4LW9yaWdpbmFsLmpwZw.jpg)
Mit der steifen Rahmenkonstruktion und den solide gewählten Anbauteilen hat man dabei auch nie das Gefühl, das Bike zu misshandeln.
Wird es steil und vom Streckenprofil eher endurolastig, wünscht man sich etwas mehr Gegenhalt von der RockShox Pike Ultimate. Über das Nachrüsten einiger Tokens ist dies unkompliziert machbar. Entsprechendes Fahrkönnen vorausgesetzt, erlaubt das Kona Process 134 mit einem höheren Lenker dann auch eine ziemlich wilde Interpretation von Linien. Gegenüber einem vollen Enduro oder im Vergleich mit dem 153 benötigt es dafür allerdings auf Dauer auch etwas mehr Körperkraft. Mit der steifen Rahmenkonstruktion und den solide gewählten Anbauteilen hat man dabei auch nie das Gefühl, das Bike zu misshandeln. Lediglich bei sehr harten Landungen bekommt man dann des Öfteren die Rückmeldung vom Hinterbau, dass das Ende des Federwegs erreicht ist. Im restlichen Fahrbetrieb fühlt sich das Heck bereits mit einem Token im Dämpfer satt und sicher genug an.
Das ist uns aufgefallen
- Lenkzentrale Die Kombination aus niedrigem Stack und wenig Rise am Lenker bringen das Cockpit nach unten. Für langarmige Fahrer mit Focus auf mehr Druck am Berg ist das eine gute Sache. Wer es bergab gerne etwas mehr laufen lässt, benötigt hier ein paar Spacer unter dem Vorbau und einen Lenker mit mehr Rise.
- SRAM G2 Nach der Einbremsphase bestach die Bremse durch sehr gute Modulation und Bremskraft. Am zweiten Tag stellte sich allerdings etwas Druckpunktwandern an der Hinterradbremse ein.
- Geräuschkulisse Am Kettenstrebenschutz alleine wird es sicher nicht liegen. Das Process 134 ist akustisch ein wirklich angenehmes Rad, was auch für sehr ruppiges Gelände gilt.
- RockShox Pike Ultimate Am ersten Tag hatte ich mit Durchschlägen trotz passendem Luftdruck und viel Druckstufendämpfung zu kämpfen. Mit dem Nachrüsten von zwei weiteren Tokens auf insgesamt drei ließ sich dieses Problem aber in den Griff bekommen.
- 200 mm Hub an der RockShox Reverb Variostütze Es war ein Fest!
![Große Teller Große Teller](http://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/590_auto_1_1_0/15/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yNC8yNDA3LzI0MDcxMDYtaTJ3anllYTlqbGVzLWZvdG9famVuc19zdGF1ZHRfa29uYV9wcm9jZXNzXzEzNF85NTIwLW9yaWdpbmFsLmpwZw.jpg)
![Niedriger Stack passt nicht für jeden Fahrer Niedriger Stack passt nicht für jeden Fahrer](http://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/590_auto_1_1_0/7b/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yNC8yNDA3LzI0MDcxMDItanh2Z216emowa3AxLWZvdG9famVuc19zdGF1ZHRfa29uYV9wcm9jZXNzXzEzNF85NTExLW9yaWdpbmFsLmpwZw.jpg)
![Durchschlagsschutz Durchschlagsschutz](http://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/590_auto_1_1_0/a3/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yNC8yNDA3LzI0MDcwOTMtM2pyMHhqZ3hoMnNqLWZvdG9famVuc19zdGF1ZHRfa29uYV9wcm9jZXNzXzEzNF85NDk2LW9yaWdpbmFsLmpwZw.jpg)
Fazit – Kona Process 134 2020
Klein, aber oho! Das Update des Kona Process 134 ist sehr gelungen. Wer über entsprechende Fahrtechnik verfügt und sich Zeit nimmt, das Fahrwerk auf den Einsatzbereich und den Fahrstil abzustimmen, braucht auch Enduro-Gelände mit diesem Bike nicht zu scheuen. Es bietet, gemessen am Federweg, eine gute Fahrperformance und ein passendes Sicherheitsgefühl. Den Weg zurück auf den Gipfel erreicht man bequem und effizient. Auf langen Trailausflügen mit Enduro-Anteil ist das Kona Process 134 ein angenehmer und verlässlicher Partner.
- Auch bei harter Fahrweise unter einem schweren Fahrer steif genug.
- Sinnvolle Ausstattung
- Schöne Rahmendetails
- Trotz kurzem Federweg abfahrtsstark
- Stack und Serienlenker etwas niedrig
- Auf langen, steilen Uphills wird das 34er-Kettenblatt sportlich
![Kona Process 134 Kona Process 134](http://foto-thumbnails.mtb-news.de/cache/1200_auto_1_1_0/a3/aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS92My8yNC8yNDA3LzI0MDcxNTEteWR4bjRpbnp0c3M2LWZvdG9famVuc19zdGF1ZHRfa29uYV9wcm9jZXNzXzEzNF85NTgwLW9yaWdpbmFsLmpwZw.jpg)
Testablauf
Zur Vorstellung des neuen Kona Process 134 wurden wir von Kona nach Bellingham eingeladen. Die Reise und Unterbringung wurde von Kona Bikes bezahlt.
Hier haben wir das Kona Process 134 2020 getestet
- Bellingham, WA: Sehr schnelle Downhills, aber auch langsame technische Trails mit flachen Abschnitten und diversen Gegenanstiegen.
Körpergröße | 190 cm |
Schrittlänge | 91 cm |
Oberkörperlänge | 56 cm |
Armlänge | 61 cm |
Gewicht | 95 kg |
- Fahrstil
- Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
- Ich fahre hauptsächlich
- Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat-progressive Kennlinie
- Vorlieben bei der Geometrie
- Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
Wäre der kleine Heizer für den Trail etwas für euch oder ist euch mehr Federweg doch lieber?
Der Beitrag Kona Process 134 2020 im ersten Test: Zurück in die Zukunft! erschien zuerst auf MTB-News.de.