Yeti SB165 im Test: 180 mm Federweg an der Front, Stahlfeder-Dämpfer und eine abfahrtslastige Geometrie – bereits beim ersten Blick auf das Datenblatt des neuen Yeti Enduro-Bikes wird schnell klar, wo die Reise hingeht. Das auf 27,5″-Laufrädern rollende SB165 soll ein Garant für jede Menge Fahrspaß auf den ruppigsten Trails der Welt sein. Wir hatten bereits die Möglichkeit, das neue Yeti SB165 für euch auszuprobieren. Hier gibt’s unseren Ersteindruck!
Steckbrief: Yeti SB165
Einsatzbereich | Enduro, Freeride |
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Federweg | 180 mm/165 mm |
Laufradgröße | 27.5ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 14,3 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL |
Website | www.yeticycles.com |
Mit dem neuen SB165 präsentieren die Amerikaner von Yeti ein schickes Carbon-Bike für den Enduro- bis Freeride-Einsatz. Das Yeti SB165 rollt auf 27,5″ großen Laufrädern und verfügt über 180 mm Federweg an der Front sowie 165 mm am Heck. Damit setzt sich das neue Bike in Sachen Federweg an die Spitze der Yeti-Produktpalette. Auch beim Lenkwinkel hat man die firmeninterne Messlatte verschoben – mit 63,5° fällt das SB165 ziemlich flach aus. Wie nicht anders zu erwarten, kommt auch beim neusten Spross der Kultmarke Yetis populärer Switch-Infinity-Hinterbau zum Einsatz. Im Vergleich mit den übrigen Yeti-Bikes ist dieser beim SB165 jedoch deutlich progressiver ausgelegt, um perfekt mit Stahlfeder-Dämpfern zu harmonieren. Trotzdem soll das neue Bike eher mit einem hohen Fahrspaß überzeugen, anstatt als echtes Race-Enduro auf Sekundenjagd zu gehen.
Das abfahrtsorientierte Bike ist in Deutschland als Rahmenkit sowie in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich. Wir konnten in den slowenischen Alpen bereits die 8.690 € teure T2-Variante des Yeti SB165 für euch testen.
Geometrie
Nicht nur die langhubige Federgabel, sondern auch die Geometrie des Yeti SB165 verspricht eine gute Abfahrts-Performance. Der Lenkwinkel liegt bei flachen 63,5°, die Kettenstreben messen 433 mm und das Tretlager ist 345 mm hoch. In Größe L liegt der Reach bei geräumigen 480 mm, während sich der Stack bei 610 mm einpendelt. Der Sitzwinkel des SB165 liegt bei äußerst steilen 77°, was eine effektive Kraftübertragung gewährleisten soll. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass Yeti auch beim 27,5″-Bike auf eine Federgabel mit verringertem Offset setzt.
Rahmengröße | SM | MD | LG | XL |
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Sitzrohrlänge | 380 mm | 410 mm | 450 mm | 495 mm |
Oberrohrlänge | 567 mm | 598,5 mm | 621,5 mm | 649,4 mm |
Lenkwinkel | 63,5° | 63,5° | 63,5° | 63,5° |
Sitzwinkel | 77° | 77° | 77° | 76,9° |
Kettenstrebenlänge | 433 mm | 433 mm | 433 mm | 433 mm |
Radstand | 1197,7 mm | 1230,2 mm | 1255,2 mm | 1285,2 mm |
Tretlagerhöhe | 344,9 mm | 344,9 mm | 344,9 mm | 344,9 mm |
Überstandshöhe | 710,4 mm | 716,3 mm | 723,4 mm | 746,7 mm |
Steuerrohrlänge | 104,8 mm | 110,4 mm | 121,6 mm | 132,8 mm |
Federgabel-Offset | 37.5 | 37.5 | 37.5 | 37.5 |
Stack | 594,9 mm | 599,9 mm | 609,9 mm | 619,9 mm |
Reach | 430,1 mm | 460,1 mm | 480,1 mm | 505,1 mm |
Ausstattung
Yeti bietet das SB165 in Deutschland in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten und als Rahmenkit inklusive Fox DHX2 Factory-Dämpfer an. Die Ausstattungsvarianten werden je nach Rahmen-Material mit den Kürzeln „C“ oder „T“ sowie mit einer aufsteigenden Nummerierung bezeichnet. „C“ steht dabei für den etwas preiswerteren Carbonrahmen, während „T“ auf den rund 220 g leichteren Turq-Carbonrahmen hinweist. Beide Rahmen teilen sich laut Yeti jedoch die gleiche Haltbarkeit und Steifigkeit. Alle Modelle setzen auf ein hochwertiges Fox-Fahrwerk inklusive Stahlfeder-Dämpfer sowie eine Fox Transfer-Variostütze. Maxxis Minion EXO+ Reifen sollen für Traktion und Pannensicherheit sorgen. Obwohl das Gros der Modelle mit SRAM-Bremsen und Antrieben ausgestattet ist, können sich auch Shimano-Liebhaber freuen. Die T1-Ausstattungsvariante setzt auf die Komponenten der Japaner.
Eine weitere Besonderheit stellen die Laufräder dar. Hier kommen bei fast allen Modellen DT Swiss Custom EX1700-Laufradsätze zum Einsatz. Im Gegensatz zur Serie verfügen diese über 32 Speichen sowie geschweißte statt gesteckte Felgenstöße. Diese Modifikationen sollen die Stabilität der Laufräder deutlich erhöhen. Wer trotzdem lieber auf Carbon-Laufräder setzt, hat bei jedem Modell die Möglichkeit zum Upgrade auf den DT Swiss XMC 1200-Laufradsatz. Auch die SRAM XX1 AXS Eagle-Schaltgruppe steht als Upgrade zur Verfügung.
Preislich gehts mit dem Rahmenkit ab 4.190 € los. Die günstigste Ausstattungsvariante ist für einen Preis von 5.990 € zu haben, während man für die T1- und T2-Modelle stolze 8.190 € und 8.690 € berappen muss.
- Federgabel Fox 36 Factory Grip2 (180 mm)
- Dämpfer Fox DHX2 Factory (165 mm)
- Antrieb SRAM X01 Eagle
- Bremsen SRAM Code RSC
- Laufräder DT Swiss Custom EX1700
- Reifen Maxxis Minion DHF / DHR, EXO+
- Cockpit Yeti Carbon (800 mm) / Race Face Turbine (50 mm)
- Sattelstütze Fox Transfer (175 mm)
Ausstattungsvariante | C1 | C2 | T1 | T2 | T3 | Rahmenkit |
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Rahmen | C-Series | C-Series | Turq-Series | Turq-Series | Turq-Series | Turq-Series |
Federgabel | Fox 36 Performance, 180 mm | Fox 36 Performance, 180 mm | Fox 36 Factory Grip 2, 180 mm | Fox 36 Factory Grip 2, 180 mm | Fox 36 Factory Grip 2, 180 mm | |
Dämpfer | Fox Performance Vanilla | Fox Performance Vanilla | Fox Factory DHX2 | Fox Factory DHX2 | Fox Factory DHX2 | Fox Factory DHX2 |
Vorderreifen | Maxxis Minion DHF 2,5" EXO+ | Maxxis Minion DHF 2,5" EXO+ | Maxxis Minion DHF 2,5" EXO+ | Maxxis Minion DHF 2,5" EXO+ | Maxxis Minion DHF 2,5" EXO+ | |
Hinterreifen | Maxxis Minion DHR 2,4" EXO+ | Maxxis Minion DHR 2,4" EXO+ | Maxxis Minion DHR 2,4" EXO+ | Maxxis Minion DHR 2,4" EXO+ | Maxxis Minion DHR 2,4" EXO+ | |
Bremsscheiben | SRAM Centerline, 200 mm | SRAM Centerline, 200 mm | Shimano, 203 mm | SRAM Centerline, 200 mm | SRAM Centerline, 200 mm | |
Steuersatz | Cane Creek 40 | Cane Creek 40 | Cane Creek 40 | Cane Creek 40 | Cane Creek 40 | |
Laufradsatz | DT Swiss E1900, 30 mm | DT Swiss Custom EX1700, 30 mm | DT Swiss Custom EX1700, 30 mm | DT Swiss Custom EX1700, 30 mm | DT Swiss Custom EX1700, 30 mm | |
Tretlager | SRAM DUB | SRAM DUB | SRAM DUB | SRAM DUB | SRAM DUB | |
Griffe | Odi Elite Pro | Odi Elite Pro | Odi Elite Pro | Odi Elite Pro | Odi Elite Pro | |
Lenker | Race Face Aeffect R, 780 mm | Race Face Aeffect R, 780 mm | Yeti Carbon, 800 mm | Yeti Carbon, 800 mm | Yeti Carbon, 800 mm | |
Vorbau | Race Face Ride, 50 mm | Race Face Ride, 50 mm | Race Face Turbine, 50 mm | Race Face Turbine, 50 mm | Race Face Turbine, 50 mm | |
Kurbelgarnitur | SRAM GX Eagle, 30t 170 mm | SRAM X1 Eagle, 30t 170 mm | Shimano XT, 30t 170 mm | SRAM X1 Eagle, 30t 170 mm | SRAM X01 Eagle, 30t 170 mm | |
Sattel | WTB Volt Custom | WTB Volt Custom | WTB Volt Custom | WTB Volt Custom | WTB Volt Custom | |
Bremsen | SRAM Code R | SRAM Code R | Shimano XT Vierkolben | SRAM Code RSC | SRAM Code RSC | |
Schaltwerk | SRAM GX Eagle | SRAM X01 Eagle | Shimano XT | SRAM X01 Eagle | SRAM XX1 Eagle | |
Kassette | SRAM GX Eagle 1275, 10-50 | SRAM GX Eagle 1275, 10-50 | Shimano XT, 10-51 | SRAM X01 Eagle 1295, 10-50 | SRAM XX1 Eagle 1299, 10-50 | |
Kette | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano XT | SRAM GX Eagle | SRAM XX1 Eagle | |
Schalthebel | SRAM GX Eagle | SRAM GX Eagle | Shimano XT | SRAM X01 Eagle | SRAM XX1 Eagle | |
Sattelstütze | Fox Transfer | Fox Transfer | Fox Transfer | Fox Transfer | Fox Transfer Factory | |
Kettenführung | Oneup Bash Guide | Oneup Bash Guide | Oneup Bash Guide | Oneup Bash Guide | Oneup Bash Guide | |
Preis | 5.990 € | in Deutschland nicht erhältlich | 8.190 € | 8.690 € | in Deutschland nicht erhältlich | 4.190 € |
Im Detail
Beim Yeti SB165 bedienen sich die Amerikaner der gleichen Formensprache, die bereits vom SB150 und vom SB130 bekannt ist. Am markantesten ist hierbei wohl der ausgeprägte Hängebauch des Carbon-Bikes. Dieses polarisierende Design-Merkmal hat jedoch einen guten Grund: Nur so bietet der Rahmen ausreichend Platz für eine Wasserflasche. Trotzdem ist zwecks besserer Handhabung ein Flaschenhalter mit Seitenauszug zu empfehlen. Mit dem Funktionalitäts-Bonus im Hinterkopf lässt sich schnell über den verpönten Hängebauch hinwegsehen, zumal er in der Praxis kaum auffällt.
Für die Hinterbau-Performance ist selbstverständlich Yetis Switch-Infinity-Technologie verantwortlich. Bei dem auffälligen, oberhalb des Tretlagers platzierten System, handelt es um eine in Kooperation mit Fox entwickelte Linearführung. Auf diesen Kashima-beschichteten Rohren verschiebt sich der Hauptdrehpunkt des Hinterbaus in Abhängigkeit vom Federweg. Dadurch kann die Raderhebungskurve präzise an die dem Einsatzbereich entsprechenden Bedürfnisse angepasst werden. Beim SB165 bedeute das vereinfacht gesagt: Im ersten Federwegsbereich verschiebt sich der Hauptdrehpunkt nach oben und sorgt so durch einen erhöhten Kettenzug für einen antriebsneutralen Hinterbau. Taucht man dann tiefer in den Federweg ein, wird der Drehpunkt zugunsten einer besseren Performance bei großen Schlägen nach unten verschoben.
Im Gegensatz zu den übrigen Yeti-Bikes setzt man beim neuesten Spross durchweg auf einen Stahlfeder-Dämpfer. Um dem linearen Charakter der Stahlfeder Rechnung zu tragen, wurde der Hinterbau des Yeti SB165 im Vergleich mit seinen Geschwistern deutlich progressiver ausgelegt. So ist das neue Bike fast 13 % progressiver als das 29″-Enduro SB150.
Auch im Design unterscheidet sich das neue Bike von seinen Vorgängern, der in Schwarz und Türkis erhältliche Rahmen weist in der Profilansicht keinerlei Decals auf. Einen derart dezenten Look sieht man selten. Feine Details wie der großzügige Kettenstrebenschutz und der Unterrohr-Protektor sorgen für ein hochwertiges Erscheinungsbild. Sämtliche Züge sind innerhalb des Rahmens verlegt. Dort werden sie in einlaminierten Röhrchen geführt, was das Verlegen der Leitungen deutlich vereinfacht. Eine kleine Klappe am Unterrohr hat das gleiche Ziel: Diese erleichtert das Verlegen des Zugs der Variostütze, was sich sonst aufgrund des engen Kurvenradius als schwierig erweisen würde. Obwohl die Züge in einlaminierten Linern geführt sind, neigen sie zum Klappern, was gerade in rauem Gelände für eine nervige Geräuschkulisse sorgt. Hier muss der Kunde kreativ werden und selbst Hand anlegen. Bei einem derart hochpreisigen Mountainbike ein No-Go.
Auf dem Trail
Die Einstellung der Federelemente gestaltet sich dank der bereits passend montierten Stahlfeder im Dämpfer recht einfach. Schnell hat man ein passendes Setup gefunden und kann sich in Richtung Trails aufmachen. Für Anfänger oder Technik-Uninteressierte, die von den umfangreichen Einstellmöglichkeiten an Dämpfer und Federgabel schnell überfordert sein können, bietet Yeti einen Online-Setup-Guide an. Nach Eingabe von Körpergröße und Gewicht bekommt man dort einen ausführlichen Setup-Vorschlag angezeigt. Dieser reicht vom Luftdruck in den Federelementen über die einzelnen Dämpfungs-Einstellungen bis hin zum empfohlenen Reifendruck. Gerade für Anfänger stellt dieses Setup eine gute Startposition dar.
Doch schnell zurück zum Thema: Wie fährt sich das neue Yeti SB165? Dank des steilen Sitzwinkels und des langen Reach-Wertes nimmt man eine zentrale, leicht gestreckte Körperhaltung ein. Bei der Präsentation aufgekommene Zweifel, ob das Bike mit seinem sehr flachen Lenkwinkel, Stahlfederdämpfer und 180 mm Federweg an der Front wohl die richtige Wahl für lange, steile Anstiege in den Alpen ist, zerstreuten sich bereits nach wenigen Metern. Das SB165 klettert verhältnismäßig zügig und spritzig den Berg hinauf. Dank des steilen Sitzwinkels sitzt man sehr zentral im Rad und hat man das Gefühl, dass die eingebrachte Energie direkt in Vortrieb umgewandelt wird. Obwohl die ersten Höhenmeter noch auf einem breiten Forstweg zurückgelegt werden, bleibt der Plattform-Hebel des Fox DHX2-Dämpfers nach einem kurzen Test dauerhaft in der offenen Position. Der Switch-Infinity-Hinterbau macht hier einen großartigen Job und bleibt auch bei leicht unrundem Tritt völlig antriebsneutral.
Je höher es hinauf geht, desto ruppiger und schmaler wird unser Weg. Auch hier kann das neue Bike überzeugen, der Hinterbau klebt nahezu am Boden und stellt in allen Lagen genügend Grip zur Verfügung um den Anstieg zu meistern. Dass Yeti sich bei der Tretlagerhöhe im Vergleich mit einigen Konkurrenten für einen eher konservativen Wert entschieden hat, macht sich bei technischen Anstiegen ebenfalls positiv bemerkbar: Pedalaufsetzer sind die absolute Ausnahme. Erst als es wirklich steil und verwinkelt wird, bekommt das Yeti SB165 seine Grenzen aufgezeigt. Hier fängt die Front an zu steigen und es wird etwas schwieriger, das abfahrtslastige Bike sauber um die engen Kurven zu manövrieren.
Zeigt der Trail dann endlich bergab, kommt das SB165 erst richtig in Schwung. Unser Testtrail führt auf über zwölf Kilometern hinab ins Tal und bringt von offenen Sektionen über mächtige Steinfelder bis hin zu flowigen Anliegern alles mit, was das Herz begehrt. Hier kann das neue Bike direkt zeigen, was es auf den Kasten hat. Bereits auf den ersten Metern macht sich die hohe Laufruhe positiv bemerkbar. Auch verpatzte Linien in steilem und ruppigen Gelände bringen das SB165 nicht aus der Ruhe. So wird dem Fahrer viel Sicherheit vermittelt – die Kombination aus 180 mm Federweg an der Front, Stahlfeder-Dämpfer und abfahrtslastiger Geometrie geht voll auf und lässt einen die größeren 29″-Laufräder nicht vermissen. Gerade der Hinterbau macht in Kombination mit dem Coil-Dämpfer eine gute Figur und hält das Rad fest am Boden, was in jeder Menge Grip resultiert. Auch große Schläge werden klaglos aufgenommen, ohne dass man sich vor Durchschlägen fürchten muss. Dabei fühlt sich das Heck keineswegs tot an, sondern gibt dem Fahrer auf angenehme Weise Rückmeldung vom Untergrund.
Zwar ist das SB165 nicht das lebhafteste Bike unter den Himmel, in Anbetracht des Einsatzbereichs und des vielen Federwegs liefert das Bike jedoch einen sehr soliden Job ab. Mit einem aktiven Fahrstil lässt sich das Yeti einfach auf kreative Linien lenken oder an Wellen und Wurzelballen in die Luft befördern, wodurch der Fahrspaß keineswegs zu kurz kommt. Auch in Kurven lässt das SB165 keine Federn – spielend einfach kann man das Bike durch Anlieger drücken. Weiterhin profitiert man gerade in schnellen offenen Kurven von der zentralen Position im Rad, während das satte Fahrwerk jede Menge Traktion zur Verfügung stellt. In engen, technischen und eher langsameren Sektionen machen sich die 27,5″-Laufräder positiv bemerkbar, die hier gegenüber den größeren Wagonwheels die Nase vorn haben. Insgesamt hat Yeti mit dem SB165 einen super Job erledigt: Das Bike kann nicht nur im Downhill vollends überzeugen, sondern auch mit überraschend guten Uphill-Qualitäten auftrumpfen. Obwohl Yeti das SB165 hauptsächlich als Spaß-Bike bewirbt, sehen wir keinen Grund, warum der türkise Carbon-Hobel nicht auch auf der Rennstrecke eine gute Figur machen sollte.
Das ist uns aufgefallen
- Geräuschkulisse Bei einem Bike dieser Preisklasse sollten klappernde Züge absolut kein Thema sein. Die nervige Geräuschkulisse kann einen in ruppigen Sektionen auf die Palme treiben. Yeti ist sich des Problems jedoch bewusst und arbeitet an einer Lösung.
- Reifen Auch die etwas stabileren EXO+ Reifen konnten dem teils steinigen Untergrund nicht zufriedenstellend standhalten. An einem Bike dieser Kategorie wären Reifen mit einer stabileren Karkasse wünschenswert.
- Odi Elite Pro Die Griffe von Odi konnten uns vollends überzeugen und minimierten mit jeder Menge Grip die Ermüdung der Hände bei langen Abfahrten.
Fazit – Yeti SB165
Das Yeti SB165 konnte uns vor allem im Uphill überraschen, hier machte das Bike trotz seiner abfahrtslastigen Ausrichtung eine tolle Figur. Auch bergab leistet sich das neue Bike erwartungsgemäß keine Schwäche und kann mit einer vergleichsweise hohen Agilität punkten. Der auffällige Switch-Infinity-Hinterbau harmoniert gut mit dem Stahlfeder-Dämpfer und gibt immer genau das richtige Maß an Federweg frei. Schöne Detaillösungen und das äußerst gelungene, dezente Design machen das SB165 zu einem echten Hingucker. Der stolze Preis und die nervig klappernden Züge trüben den positiven Eindruck etwas.
- ausgezeichnete Downhill-Performance
- super Bergauf-Qualität
- Hinterbau-Funktion
- dezentes Design
- nervige Geräuschkulisse
- hoher Preis
Testablauf Das Yeti SB165 wurde im Rahmen eines Pressecamps in den slowenischen Alpen für einen Tag getestet. Obwohl beim Großteil des Uphills auf Shuttles zurückgegriffen wurde, wurden noch circa 760 Höhenmeter aus eigenen Kraft zurückgelegt. Sämtliche Kosten für das Pressecamp wurden von Yeti Cycles getragen.
Hier haben wir das Yeti SB165 getestet
- Slowenien, Bovec: lange wechselhafte Abfahrten, von ruppigen Steinfeldern über offene Sektionen bis hin zu gebauten Anliegern war alles dabei.
Tester-Profil: Arne Koop
Körpergröße | 184 cm |
Schrittlänge | 87 cm |
Oberkörperlänge | 67 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
Der Beitrag Neues Yeti SB165 im ersten Test: Stahlfeder-Ballerbike aus Colorado erschien zuerst auf MTB-News.de.