![]()
Mont-Sainte-Anne ist der absolute Klassiker unter den Downhill World Cup-Strecken: Seit sage und schreibe 26 Jahren ist die Strecke im Osten der kanadischen Provinz Quebec ein fester Bestandteil des Rennkalenders. Und wie praktisch jedes Jahr ist die 3 km lange Abfahrt sehr steinig, sehr heiß und sehr schnell!
Steil, steinig und schnell: Mont Sainte Anne Downhill World-Cup 2018 Track Walk von Moritz – Mehr Mountainbike-Videos
Seit dem allerersten Jahr des Downhill World Cups ist Mont-Sainte-Anne ununterbrochen dabei und erfreut sich bei den Fahrerinnen und Fahrern größter Beliebtheit. Und das, obwohl sich die Veränderungen an der Strecke eher auf ein Minimum beschränken und sich der Charakter der längsten Abfahrt des Jahres – extrem schnell, viele Steine, Laufräder-zerstörende Felsplatten und die ein oder andere Wurzel – praktisch nicht verändert. Für dieses Jahr haben sich die Streckenbauer rund um den ehemaligen Trek Factory Racing-Fahrer Graeme Mudd aber besonders ins Zeug gelegt und dem Kurs eine neue Waldsektion, die für den ein oder anderen fragenden Blick gesorgt hat, spendiert.
Diashow: Downhill World Cup 2018 – Mont-Sainte-Anne - Heiß und schnell – Fotostory vom Track Walk
Diashow starten »
Als Favorit in das vorletzte World Cup-Rennen des Jahres geht zweifellos der Franzose Amaury Pierron, der mit einem Vorsprung von rund 270 Punkten die Gesamtwertung souverän anführt. Theoretisch könnte er sich bei noch zwei Rennen mit jeweils 250 Punkten ein Streichresultat erlauben. Stattdessen wird er wohl aber versuchen, sich bereits in Kanada den Titel in der Gesamtwertung zu sichern. Die wohl größte Gefahr für ihn stellt sein Landsmann Loris Vergier dar, der den World Cup in Andorra gewinnen konnte und derzeit auf Platz 2 liegt. Doch auch Loïc Bruni, Laurie Greenland, Brook Macdonald und Luca Shaw würden mehr als gerne ein Wörtchen mitreden um den Sieg beim Rennen, das aufgrund des parallel stattfinden XC World Cups bereits am Samstag zur besten Sendezeit in Europa ausgetragen wird. Auch bei den Damen dürfte es spannend zur Sache gehen: Rachel Atherton und Tahnée Seagrave liefern sich dort einen spannenden Zweikampf und die Französin Myriam Nicole ist nach ihrer Verletzung aus Val di Sole wieder fit. Selbiges trifft auf Greg Minnaar zu: Er wird in Mont-Sainte-Anne an den Start gehen und hat die WM Anfang September in der Lenzerheide fest im Blick. Aaron Gwin ist derweil nicht anwesend im Osten Kanadas – er setzt hier noch aus, um pünktlich zum Saisonfinale bei voller Stärke zu sein. Doch auch ohne den amerikanischen Überflieger dürfte das Rennen in Mont-Sainte-Anne viel Spannung versprechen!
# Seit 1993 findet jedes Jahr ununterbrochen ein Downhill World Cup in Mont-Sainte-Anne statt - klar, die Strecke in Kanada ist DER absolute Klassiker im Rennkalender. Und für dieses Jahr gibt es sogar die ein oder andere Veränderung an der 3 Kilometer langen und knallharten Abfahrt …
# Mont-Sainte-Anne liegt rund 30 Kilometer östlich von der durchaus malerischen Stadt Quebec in der gleichnamigen Provinz - und während die meisten Menschen Berge mit Kanada assoziieren, steht hier eher das Wasser im Vordergrund.
# Durch den riesigen Sankt-Lorenz-Strom hat man in Mont-Sainte-Anne das Gefühl, fast schon am offenen Meer zu sein - der Atlantik ist allerdings noch einige hundert Kilometer entfernt. Das viele Wasser sorgt im Sommer aber immerhin regelmäßig für ein extrem schwüles Klima: 30 Grad Außentemperatur und eine Luftfeuchtigkeit von 100 % (mindestens!) sind keine besonders angenehme Kombination.
# Benannt ist Mont-Sainte-Anne nach der heiligen Anna, der Großmutter von Jesus Christus - ähnlich wie in Lourdes ist Mont-Sainte-Anne also ein bedeutsamer Wallfahrtsort. Dieses Wochenende steht jedoch ganz im Zeichen des Mountainbike-World Cups!
# Architektonisch hat der Start der 3 Kilometer langen Strecke einiges zu bieten - danach wird der Stil dann eher rustikal: Extrem schnelle Wiesenpassagen und vor allem unendlich viele Steine zieren die Strecke.
# Greg Minnaar ist wieder da! - nach seiner Ellenbogen-Verletzung geht der Südafrikaner in Kanada wieder an den Start. Er ist laut eigener Auskunft noch nicht bei 100 %, aber sieht das Rennen in Mont-Sainte-Anne als Training für die in etwa einem Monat anstehende Downhill-WM in der Schweiz an.
# In den letzten Tagen und Wochen hat es den ein oder anderen Regenschauer in der Gegend gegeben - im Vergleich zu den Vorjahren ist der Boden deutlich weicher. Das sollte für einige feine Ruts sorgen …
# Während Rachel in Mont-Sainte-Anne den Platz 1 in der Gesamtführung der Frauen verteidigen will, geht es für ihren Bruder Gee vor allem darum, seine Hand nicht noch weiter zu verletzen.
# Beim Rennen in Val di Sole hat er sich einen Knochen im Handgelenk gebrochen - der Trek-Fahrer hat das Okay von den Ärzten bekommen, aber schmerzhaft ist die Verletzung trotzdem …
# Frisch vom Golfkurs ist Finn Iles in Mont-Sainte-Anne eingetroffen - abgesehen vom fragwürdigen Kopfschmuck ist der Kanadier derzeit in bestechender Form. Ob er an seine Podium-Platzierung aus Andorra anknüpfen kann?
# Ein zumindest für deutsche Verhältnisse derzeit leider sehr ungewohnter Anblick - durch den vielen Regen in den letzten Wochen sind die Waldsektionen saftig-grün und dicht bewachsen.
# Monika Hrastnik fährt eindeutig die beste Saison ihrer Karriere - in Val di Sole hätte es sogar fast zum Sieg gereicht. Mit der Slownin ist derzeit definitiv zu rechnen!
# Der Drop an sich ist nicht so wild, doch die Landung hat's in sich - Wyn Masters nimmt diese genau unter die Lupe und stellt fest: Wenn man hier nicht genau zielt, dann zerstören die Steine das Hinterrad ohne Probleme.
# Letzte Vorbereitungen an der Strecke …
# Myriam Nicole hatte in Val di Sole einen heftigen Crash, durch den sie die letzten beiden Weltcups verpasst hat - nun ist die schnelle Französin wieder da!
# Sind gemeinsam im Herzblatt-Helikopter angereist: Die beiden Canyon-Teamkollegen Mark Wallace und Troy Brosnan.
# Drei Mal konnte sich Luca Shaw in dieser Saison auf Platz 1 qualifizieren - in den Rennläufen hat's bisher hingegen noch nicht geklappt. Aber: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten bei ihm endgültig platzt!
# Während der obere Teil der Strecke praktisch unverändert ist haben sich die Streckenbauer für den unteren Teil eine spannende Neuerung überlegt - in den letzten Jahren folgte auf diese extrem schnelle Rechtskurve eine extrem schnelle Linkskurve. Nun biegt man deutlich früher scharf in den Wald ein.
# Und die Waldeinfahrt mitsamt folgender Passage hat's durchaus in sich … - oder eher gesagt: Die Sektion hat sehr, sehr viele Steine in sich.
# Die Chabos vom YT Mob müssen an diesem Wochenende leider auf ihren Babo verzichten - Aaron Gwin ist zu Hause im heimischen Kalifornien geblieben, um seine Handverletzung auszukurieren. Angel Suarez und Neko Mulally sind derzeit aber auch ganz respektabel unterwegs …
# In der neuen Waldpassage erwartet die Athleten ein stattlicher Huck - die Landung ist eher unsanft und natürlich extrem steinig. Mal schauen, ob sich am Ende die Steine oder die Hinterräder durchsetzen werden!
# Tahnée Seagrave geht bei den Frauen wohl als Favoritin ins Rennen - sie konnte die letzten beiden World Cups für sich entscheiden und ist Rachel Atherton in der Gesamtwertung dicht auf den Fersen!
# Nach diesem ziemlich perfekten Anlieger … # … folgt der extrem steile Stevie Smith-Drop!
# Zu Beginn der Saison haben wir Amaury Pierron als den Mann der Stunde bezeichnet - das war im Nachhinein betrachtet etwas zu kurz gedacht. Er ist eher der Fahrer des Jahres und führt derzeit souverän die Gesamtwertung an. Wenn er hier im Rennen vor Loris Vergier und Laurie Greenland landet, dann ist der Overall-Titel praktisch schon entschieden!
# In der letzten High Speed-Sektion ist das Ziel schon in Sichtweite - doch der Eindruck täuscht: Hier warten noch der ein oder andere Rock Garden auf die Fahrer, die zu diesem Zeitpunkt im Rennlauf schon extrem müde sein werden.
# „Avide” ist das französische Wort für hungrig - und Loïc Bruni ist definitiv très avide auf le Sieg.
# Die Drei von der Tankstelle sind wiedervereint - erstmals seit dem Saisonauftakt in Kroatien werden Luca Shaw, Loris Vergier und Greg Minnaar wieder gemeinsam an den Start gehen.
# Fast wirkte es so, als würde Loris Vergier beim Track Walk anonym und unentdeckt bleiben wollen - kein Wunder, steht er doch spätestens seit seinem grandiosen Sieg in Andorra im Fokus der Aufmerksamkeit.
# Der Zieldrop wurde für dieses Jahr durch einen relativ natürlichen Stepdown ersetzt - das Baumaterial der Wahl: Steine. Natürlich!
# Für die meisten Teams ist es ein logistischer Kraftakt, alle nötigen Utensilien nach Kanada zu transportieren. Und auch finanziell schlägt eine Reise nach Nordamerika mit unzähligen Kilogramm Zusatzgepäck ziemlich aufs Portemonnaie …
# Phil Atwill war heute zu Späßen aufgelegt - letztes Jahr ist sein Propain Rage erst am Quali-Tag aufgetaucht. Dieses Jahr ist kein Gepäck verloren gegangen. Und die Vorderradbremse scheint auch zu funktionieren!
# Real Brew, real ekelhaft.
# In der Boxengasse war am Track Walk-Tag nicht sonderlich viel zu entdecken - die meisten Teams haben noch nicht mal ihre spartanischen Pits aufgebaut. Rachel Athertons Trek Session wurde aber vorsorglich schon mal mit einem Telemetrie-System verkabelt.
# Morgen geht die Party im Training los - und schon jetzt steht fest: Der World Cup in Mont-Sainte-Anne wird – mal wieder! – heiß und schnell. Wir sind gespannt!
Pierron, Bruni, Minnaar, Vergier oder ein anderer Fahrer – wer ist euer Favorit für den Sieg in Mont-Sainte-Anne?
Alle Artikel zum Downhill World Cup Mont Sainte Anne 2018 | Alle Infos zum Downhill World Cup 2018
Der Beitrag Heiß und schnell – Fotostory vom Track Walk erschien zuerst auf MTB-News.de.